Die meisten Postings zum Thema Marco Minnemann haben mich doch etwas verwundert - sehr erstaunlich, wieviele Gedanken sich viele Teilnehmer gemacht haben, obgleich ihnen wesentliche Informationen fehlen und Meinungen nur auf Vermutungen gebaut sind anstatt auf Fakten... Als langjähriger Studio-Kollege von Marco kann ich behaupten, dass die Herangehensweise an Musik durchweg aus kreativen, oder, um in der gleichen Sprache zu sprechen wie in den Postings, "musikalischen" Quellen entspringt, somit also nicht eine pure Demonstration spieltechnischem Könnens ist.
Natürlich ist es aber doch so, dass auf einer Schlagzeug-DVD, die ja auch als solche deklariert ist und in erster Linie an Schlagzeuger adressiert ist, spieltechnische Raffinessen im Vordergrund stehen und sich der Künstler hier natürlich eher nicht zurückhält. Dies wäre fast so, als würde man es Michael Schumacher ankreiden, dass er während des Autorennens nicht ständig im ersten Gang fährt, oder Stephen Hawking verbieten, auf einem Vortrag Formeln zu benutzten, die länger als 3 Zeichen sind.
Zu der (seltsamerweise seit Jahren unkaputtbaren) Theorie, Schlagzeuger können ab eines gewissen Stadiums keinen "geraden Takt mehr durchspielen" kann ich nur sagen: doch, können sie wohl. Aber dies wäre auf einer Schlagzeug-DVD einfach nicht angemessen.