Ich hab mir die Beispielseiten durchgelesen und kann echt nur mit dem Kopf schütteln. Hier wurde mal wieder versucht, irgendwelche Themenbereiche in einen Topf zu schmeißen und Profit aus den zweifelhaften Ergebnissen rauszuschlagen.
Dass so ein Quark von Physiotherapeuten kommt, ist mir einerseits unerklärlich, bestätigt andererseits mein Bild von der Branche.
Körperliche Fitness ist eine gute Sache, klar. Körperspannung ist notwendig, um eine gesunde Haltung am Set zu haben, Schulter- und Rückenschmerzen vorzubeugen usw. Das wird in diesem Buch auf gut aufgezeigt. Inwiefern Kraftübungen für den Brustmuskel oder am Lat-Zug sinnvoll für das Schlagzeugspiel sind, können weder ich noch die Autoren erklären. Training des Rückenstreckers ist für eine gerade Sitzhaltung förderlich, die anderen Rückenübungen wirken aber total fehlplatziert und sind am Beispiel des Lat-Zuges zudem noch falsch dargestellt. Vollkommener Käse, gewürzt mit unnötigem BlaBla aus dem Sportstudium.
ZitatNachdem ich 2 Jahre lang Muskelaufbau Training gemacht habe, konnte ich nicht mal mehr die Basics zum Drum Spielen!!
Wenn ihr trotzdem Muskeln aufbauen wollt, dehnen nicht vergessen!! Und kontinuierlich viel Drums spielen!!!!!
Die Arme und Handgelenke werden extrem belastet und bleiben nicht dehnbar und schnell wie man es braucht um Drums zu Spielen!!
Zu diesem Thema habe ich mich zufälligerweise vor ein paar Wochen mit einem Wettkampf-Bodybuilder aus unserem Fitness-Studio unterhalten. Das Thema der Versteifung oder "härtung" von Gelenken aufgrund von Gewichtstraining hat mich auch immer interessiert, zudem ich schon seit längerem am trainieren bin, aber der sehr kompetente Herr (der mal wieder garnicht das Klischee dieser 120-Kilo-Fleischberge bestätigt hat) konnte da Entwarnung geben. Klar, er hat sich nicht wissenschaftlich mit dem Thema auseinandergesetzt, ist aber schon über 25 Jahre am Eisen und hatte noch nie Probleme mit der Beweglichkeit seiner Gelenke. Auf die Notwendigkeit des Dehnens hat er allerdings in dem langen Gespräch mehrfach hingewiesen. Falls ordentlich durchgeführt, ist das eine sehr sinnvolle Sache.
Schaut man zudem Thomas Lang oder Pridgen an, muss man sich eh keine Sorgen machen, ob sich Krafttraining negativ auf Lockerheit und Geschwindigkeit auswirkt, hm?