Hallöchen,
also Herr Nephente ich spiele jetzt seit Mitte Dezember. Kann dich sehr gut verstehen. Hatte auch schon gewisse Tage wo ich dachte "mannoman, das ist ja alles scheisseschwer und ich bekomme es nie auffe Kette". Dann fragt man sich ob man mit 22 nicht etwas zu spät ins Geschäft eingestiegen ist. Alle Drummer in meinem Bekanntenkreis haben so durchschnittlich mit 12 angefangen. Aber das ist alles Quatsch mit Sauce. Ich hab gemerkt, dass das drummen wirklich auch ein Kampf mit dem eigenen Charakter und Kopf ist. Man will am Anfang echt sooooo viel. Das ist aber im Prinzip ganz gut so, denn es bestätigt das Interesse an diesem superklasse Instrument. Allerdings sollte man auch zurückstecken können, wenn man das Gewollte nicht hinbekommt und immer schön langsam darauf zuarbeiten.
Sehr wichtig ist es wirklich diszipliniert und konsequent zu üben. Man sollte es sich in verschiedene Abschnitte aufteilen. Ich beginne am Anfang mit den schwierigsten Übungen, die ich noch nicht aufm Kasten habe. Denn zu Beginn ist die Konzentration am größten. Sobald man merkt, dass es wieder nicht klappt, sollte man auf ältere Übungen umsteigen. Etwas was man kann nochmal zu üben kann nicht schaden und gibt einem wieder nen Motivationsschub. Denn man merkt, dass man schon sehr viele Sachen gelernt hat an denen man sich vorher genauso die Zähne ausgebissen hat. Wenn der Fuß anfängt zu zittern, dann mach ne Pause und hör bissl gute Musik oder schnapp dir die Snare und übe zunächst nur mit der Snare. Übe mit und ohne Metronom. Sorg für Abwechslung und schieb zwischendurch auch mal Sachen ein, die du bereits beherrschst. So hast du weiterhin Spaß an der Sache und wiederholst immer wieder die schweren sachen, die dann irgendwann auch leichter werden.
Ach so und noch was: Überleg mal, du spielst gerade mal 3 Monate. Aber du sitzt von Beginn an an einem kompletten Drumset. Da ist es im Prinzip direkt klar, dass man schnell überfordert ist. Du hast schliesslich nicht nur ein Instrument vor deiner Nase, sondern ne ganze Armada. Als ich zu Beginn nen guten Schlagzeuglehrer gesucht habe, da habe ich auch bei unserer staatlichen Folkwang Musikschule angefragt. Dort hat man auch die Möglichkeit eine professionelle Schlagzeugausbildung zu machen. Selbst bei einer solchen Ausbildung sitzt man das erste halbe Jahr nur an der Snaredrum. Also immer ruhig Blut!