Scheint aber ein recht seltenes Modell zu sein.
Ich habe es zumindest noch nicht so oft gesehen.
Das liegt vermutlich daran, dass in den 90ern die Stahl Snares nicht so beliebt waren und jedes Force Set standardmäßig mit Holzsnare daher kam.
Die rätselhafte Stahlsnare ist die von musikray schon identifizierte Force 3000 in 14x6,5
Weitere Infos hierzu aus Messe News Flyer 1992:
- FD 456
- Ferro Mangan Stahlkessel
- Kesselstärke ca. 0,8mm
- Throw off Abhebung mit Feinjustierung
- Snare Teppich mit 24 Edelstahlspiralen
- Profilspannreifen aus Ferro Mangan Stahl
- 20 Spannschrauben
- Preis (UVP) DM 495.-
Das Badge hat mit Phonic wirklich nichts zu tun (wie musikray schon angedacht hat) - es wurde/wird auf ziemlich viele Snares getackert, weil's von der Größe her einfach ideal hierfür ist. Man muss da auch nicht immer "höhere Mathematik" unterstellen - ich glaub, die Sonorer lachen sich gelegentlich schlapp über das, was so alles reininterpretiert wird.
Stichwort "Interpretation" - das bringt mich zum nächsten Thema:
die frage mit dem material ist noch nicht geklärt.
wird dieses ferro-mangan heute noch produziert als stahlkessel für trommeln?
Meines Wissens nicht - allerdings ist der legendäre Ferro Mangan Stahl auch eher ein genialer Marketing Gag denn die tragende Säule des Sounds. Warum???
Die Kessel wurden damals "nahtlos gezogen". Dabei wurde ein Stück Blech über einem rotierenden Dorn mittels eines zweiten rotierenden Werkzeugs zu einem "Topf" gedrückt und anschließend der Boden entfernt. Der immer verwendete Ausdruck "gezogen" ist falsch, denn unter "Tiefziehen" versteht man eigentlich das .
Sonor arbeitete mit einem anderen Verfahren (ähnlich dem "Rollieren"), das man hier sehen kann. Übrigens: Auf diese Art werden (zumindest bei Meinl) auch die Beckenbleche in ihre Grundform gebracht.
Anyway - der Grund für den unbestritten sehr guten Sound dieser Snares ist zu 99,9% dem Fertigungsverfahren (ohne Schweißnaht) zuzuschreiben. Außerdem wird die Oberfläche bei dem Fertigungsverfahren stark verdichtet, was sich vermutlich auch (irgendwie) auf den Sound auswirkt.
Dass dem Stahl als Legierungselement Mangan beigemischt wurde, liegt 100%ig nicht an den guten Klangeigenschaften von Mangan, sondern ist schlicht notwendig für dieses Fertigungsverfahren.
Die Legierungselemente im Stahl sind verantwortlich für bestimmte Werkstoffeigenschaften. Und bei diesem Werkstoff kam es drauf an, dass er den Formprozess übersteht, ohne zu reißen, sprich gut kaltumformbar war.
Aber da Herr Link ja kein Dummerle war, hat er als Werkstoff für seine edlen, teuren und wohlklingenden Snares nicht einfach nur "Tiefziehblech" angegeben, sondern eben Ferro Mangan Stahl - das klingt doch gleich viel wertiger, oder nicht?!?
Ich finde es schade, dass Sonor die Kessel heute nicht mehr nahtlos fertigt. Laut dem Produktionsleiter wird dieses aufwendige und damit teure Verfahren von den Kunden nicht honoriert/bezahlt.
Wäre ich "Herr Sonor" würde ich allerdings mal bei einem renommierten Hersteller von Dampfkochtöpfen anklopfen. Die fertigen diese "Rohkessel" (Töpfe) zu tausenden und bekommen das sicher zu einem attraktiven Preis hin. Noch dazu aus nichtrostendem Edelstahl - das wär's doch. Der Umwelt erspart man die Verchromung und die Oberfläche sieht edelst aus.
(Herr Menzel, falls Sie das hier lesen und 2011 eine Snare mit nahtlosem Edelstahlkessel als Neuheit präsentieren, dann will ich aber bitte eine für umme!)