Moin!
Ich denke da muß man erstmal zwischen Livemix und dem Mix einer Studioaufnahme unterscheiden.
Bei sehr großen Bühnen in Arenen oder Stadien macht ein breites Panning nicht so viel Sinn, weil hier nur ein Bruchteil der Zuschauer beide PA-Stacks gleich laut hört bzw. in der Mitte steht. Habe ich Pech und stehe links oder rechts vor der PA, bekomme ich von der jeweils anderen Seite nichts mit, falls stark gepannt würde. Wird aber in der Praxis meines Wissens auch nicht gemacht.
Auf kleinen Bühnen sieht das schon anders aus. Obwohl hier der "Raum" im ganzen schmaler ist, kann ich hier trotzdem ein breiteres Panning fahren, um das Gehörte zu "vergrößern". Durch den kleineren Abstand der PA-Seiten zueinander sollten trotzdem noch alle Zuschauer alle Signale mitbekommen. Das ist natürlich Geschmachsache und übertreiben sollte man es nicht, damit es nicht zu unnatürlich klingt.
Außerdem können sich die einzelnen Intrumente ja nicht nur frequenzmäßig, sondern auch im Panorama gegenseitig in die Quere kommen.
Das finde ich vor allem bei Studiomixes deutlich. Wenn ich Leadgesang und Bass in der Mitte habe, sehe ich zu, daß ich den Rest (je nachdem wie viele Instrumente/Spuren) mehr auf die Aussen verteile. Also z.B. Bass/Leadgesang in der Mitte, Schlagzeug etwas breiter und dann die Gitarren noch weiter aussen. Eine große Tomreihe darf als Effekt natürlich auch gerne breit von links nacht rechts oder andersherum (hört euch mal Rush-Alben an!) Aber das kommt natürlich immer auf die Situation an. Und wenn wie schon geschrieben nicht sehe, was ich höre, sieht es eh anders aus.
Ich spiele den gleichen Aufbau wie Jürgen K. und halte es beim Panning ähnlich. Snare und Bassdrums sind für mich die Basis, also in der Mitte. Bassdrums evtl. leicht R-L. Die beiden Toms vorne verteile ich leicht R-L, die beiden rechts von mir dann immer deutlicher zu einer Seite hin. Eigentlich genau so, wie ich die Instrumente um mich herum verteilt habe.
Bei den Overheads gebe ich Broadkaster82 recht. Es macht keinen Sinn, diese breit zu pannen und die Stützen für Hihat/Ride nicht.
Das sollte harmonisch zueinander passen. Zu breit würde ich die Stützen aber auch nicht auseinanderziehen, da Hihat und Ride ja taktgebende, treibende Instrumente sind und diese auch immer gut hörbar sein sollten, vor allem Live.
Bei einem Livemix würde ich immer aus Publikumssicht mischen. Die Stereosignale von Summe und Subgruppe, die ich mir für das In-Ear auf mein kleine Pult gebe, drehe ich dann einfach um, so daß ich dann alles aus meiner Sicht höre.
Nur soviel zu meinen Erfahrungen. was sagen die Mixprofis? Sehr interessantes Thema!
Beste Grüße,
Bernold
Edith meint: Jetzt wo ich matzdrums' Post gelesen habe - jap, Bassdrum und Snare gehören in die Mitte!