Im Endeffekt kannst du nur für dich die Entscheidung treffen: Was kannst du dir leisten und was willst du dir leisten und was nimmst du bis zu einem gewissen Grad dabei in Kauf?
Genau das ist die Krux: Diese "Wahl" haben immer weniger Leute, nicht nur in diesem Land. Die Schere zwischen dem, was man sich gerne leisten würde (auch um eben auf fragwürdige Produkte verzichten zu können) und dem, was man sich letztlich wirklich leisten kann, geht immer weiter auseinander.
Und damit meine ich jetzt weniger, dass man sich z.B. einen 2. oder 3. Beckensatz mit "fragwürdiger" Herkunft kauft, sondern ganz grundlegende Dinge wie Kleidung, Nahrung, Möbel, etc., da diese Ausgaben immer stärker mit steigenden Kosten für Wohnung, Energie oder Fortbewegung konkurrieren, auf deren Höhe man praktisch keinen Einfluss hat. Wo dann gespart wird, ist doch klar...
Und wenn man es eben nicht so dick hat und trotzdem ein Hobby ausüben oder es vielleicht seinen Kindern ermöglichen möchte, schaut man doch auch erst mal, wie das möglichst billig machbar ist. An den Gebrauchtmarkt denken da viele auch erst mal nicht.
Letztlich betreiben viele angesehene und etablierte Firmen (in allen Branchen) auch nur erfolgreich Greenwashing. Es wird dann immer gerne auf Zertifikate verwiesen. Aber wer stellt diese aus oder kontrolliert gar die Einhaltung deren Kriterien? Oftmals private Institutionen oder Labore, die gewinnorientiert arbeiten...
Ich persönlich handhabe es zumindest so, dass ich mir nur noch Sachen kaufe, von deren Qualität und Langlebigkeit ich überzeugt bin und für die es z. B. Ersatzteile gibt. Natürlich auch gerne und im Hobbybereich sogar überwiegend gebraucht. Sicher liegt man da auch mal daneben, aber ich sehe den größten Sinn immer noch darin, Dinge so lange nutzen zu können, wie es nur geht.
Ich bin aber auch in der glücklichen Lage, es mir leisten zu können, im Gegensatz zu vielen anderen.
Sicher, jeder kann etwas beitragen, aber auch Moral muss man sich letztenendes leisten können...