Dresscode ist ein schwieriges Thema. Wir hatten das auch schon in der Band. Angeschnitten wurde das Thema im übrigen von mir..
Ich denke, dass ein Bühnenoutfit elementar wichtig ist. Klar steht die Musik im Vordergrund, aber die Optik trägt doch einen großen Teil dazu bei als Gruppe "authentisch" zu wirken.
Was mit Dresscode in den meisten Fällen aber nicht gemeint sein kann ist, dass jeder wirklich das Gleiche anzieht. Das wirkt dann schnell aufgesetzt und affig.
Was aber auch nicht funktioniert, ist eine Band die so aussieht als hätte sie sich vor dem Gig erst kennen gelernt und eigetnlich nichts miteinander zu tun, geschweige denn mit der Musik die sie da verkörpern möchten.
Wir haben das folgender Maßen gelöst.
Wir haben uns alle einen Samstag frei genommen und sind in ein Modegeschäft gestiefelt, die hauptsächlich Klamotten im Sortiment haben, die schonmal zu unserem Musikstil gepasst haben. In diesem Geschäft hat sich dann jeder einmal komplett eingekleidet. Das hat dann dazu geführt, dass jeder was anderes am Körper trägt, aber irgendwie alles zueinander passt.
Es gab zu erst auch den ein oder anderen Nörgler in der Band, der sich dann im Geschäft ganz schnell eines Besseren belehren ließ und im Nachhinein ganz glücklich mit der Aktion war.
Es sieht auch einfach Scheiße aus, wenn der Gitarrist mit nem roten kariertem Hemd daher läuft und der Bassist ein ausgewaschenes Metallica Bandshirt anhat, wenn die Band Pop Musik spielt und verkaufen möchte. Jeder für sich mag vielleicht authentisch wirken, weil es einfach sein Stil ist, aber eine Band ist nunmal kein Einzelsport. Wichtiger als die Authentizität des Einzelnen ist die Authentizität der Gruppe.
Abseits der Bühne kanns ja wieder jeder halten wie er will.
Momentan oder besser dauerhaft wird die Disskusion noch geführt, wenn es darum geht Abibälle und Akkustik Gigs in feinen Restaurants zu spielen. Da gibt es für mich auch nur eine einzige Lösung. Die heißt Anzug. Wenn jeder Gast in seinem feinen Anzug daherkommt ist es meiner Meinung nach die Verpflichtung eines Musikers sich anzupassen. Zu solchen Gigs komme ich dann im feinen Anzug samt Lackschuhen und wenn dann der Gitarrist in halb ausgewaschener Jeans und schmutzigen weißen Turnschuhen ankommt und damit der schlechtgekleidetste Mensch im ganzen Saal ist, dann bekomme ich Probleme mit meinem Blutdruck. Dann sitze ich da und schäme mich.
Wenn ich als Dienstleister gebucht werde und als einer der wenigen oder sogar als einziger im Raum viel Geld dafür bekomme, dass ich der Veranstltung beiwohne, dann muss doch mein Anspruch sein, dass man mir das auch ansieht.
Vielleicht habe ich auch eine eingeschränkte Sichtweise auf das Thema, aber um nochmal zum Topic zurückzukehren. Kleidung gehört genau so zur Musik wie das musizieren selbst und ist somit oft wichtiger als man selbst denken würde.