Meine (!) Favoriten haben nicht zuletzt alle gemeinsam, dass das Drumming druckvoll und mit Schmackes daher kommt. Wen wundert's? Aber das ist nicht der einzige Faktor:
- Metallica "and Justice for All!" (1988 ) ... war meine erste Metallica-Scheibe und hat mich voll von den Socken gehauen und nachhaltig geprägt. Auch wenn man den Bass kaum hört und die Drums klingen wie Schuhkartons - ich liebe dieses Album! Nicht zuletzt wegen der durchkomponierten Songs, Hetfields dämonischer Keifstimme, die langsam anfängt "erwachsener" zu klingen und der klassisch-inspirierten Gitarrenarbeit. Außerdem hat Larsenmann sich hier noch echt Mühe gegeben (auch wenn sicher vieles aneinander geschnipselt wurde und einige Taktwechsel garantiert nicht ganz freiwillig erfolgt sind). Zu guter Letzt birgt dieses Album musikalische Vielfalt wie sie heute nur noch selten im Metal zu finden ist. Ich kann mir wirklich das komplette Album anhören und jeden Song mitsummen
- Pantera "Vulgar Display of Power" (1992) ... steht für mich für den Metal der 90er. Dieses Album hat Standards in Sachen Produktion gesetzt und vereint spielerische Klasse mit harter Attitüde. Perfekte Mischung aus Melodie, Härte, Groove, Spielfreude und eigenem Sound. "All killer, no filler" war laut eigener Aussage von Drummer Vinnie Paul damals das Motto der Band. Das haben sie meiner Meinung nach konsequent umgesetzt. Außerdem liefert Vinnie hier in jedem Song dermaßen dreist tightes Gegroove ab, dass es mir jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Und Phil Anselmo hat hier in seiner Stimme die perfekte Mischung aus Gesang und Aggressivität. Das alles, gepaart mit dem Wissen, dass die Band ohne Click eingespielt hat und trotzdem wie aus einem Guss klingt, lässt mich in Erfurcht erstarren!
- Green Day "Dookie" (1994) ... auch eins meiner ersten Alben. Spielfreude, tightes Drumming, knackiger, schnörkelloser und doch druckvoller Sound. Kurze, einprägsame Punkrocknummern. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Ein tolles Album!
- Machine Head "Burn My Eyes" (1994) ... das Album ist einfach mal ne rohe Ansage mit geballter Faust ins G'sicht. Noch dazu ein Debutalbum, welches die Band auf einen Schlag international bekannt machte! Produktion und Songwriting passen hier in meinen Ohren perfekt zusammen.
- Dream Theater "Awake" (1994) ... dieses Album hat einfach einen derart "kalten" und "knochentrockenen" Sound, dass es einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Ich weiß nicht, wie ich das anders beschreiben soll. Die Songs sind alles andere als gefühllos, aber der Sound passt hier absolut zum Gesamtpaket. Super Musiker, starke Songs, eigener Sound - Hammer!
- Pig Destroyer "Prowler in the Yard" (2001) ... tja, was soll ich dazu sagen? Sicher nicht jedermanns Sache, aber für mich ein sehr sehr starkes Grindcore Album mit einem Cover, das die Musik schon bestens beschreibt: Krank, verstörend, erdrückend - und ohne Bass Dafür, dass es vom Gitarristen produziert und im Keller des Drummers aufgenommen wurde, klingt's auch sehr passabel!
- As I Lay Dying "Frail Words Collapse" (2003) ... lief bei mir sehr lange rauf und runter. Irgendwie konnte ich selbst nicht verstehen, wie das teilweise noch sehr rumpelige Drumming von Jordan Mancino mir so gefallen konnte. Aber nach und nach ergab es für mich durchaus Sinn und alles hatte seinen Platz. Für mich passen auch hier das melodiös/harte Songwriting und der eigene Sound super zusammen. Alle Songs kommen aus einem Guss daher, so dass man es problemlos durchhören kann.
- Misery Signals "Of Malice & the Magnum Heart" (2004) ... verdammt talentierte, junge Musiker waren hier am Werk, die ihrer Spielwut und kompositorischer Finesse (virtuose Gitarrenmelodien, krumme Takte) freien Lauf gelassen haben. Komponiert mit dem fetten Sound aus Devin Townsend's Fingern ist hierbei ein beachtliches Werk progressiven Metals mit Hardcore-Elementen (Stimme) herausgekommen. Musikalisch sehr vielseitig und doch stimmig.
- Haste the Day "When Everything Falls" (2005) ... obwohl ich christlichen Bands sehr skeptisch gegenüber stehe, konnte ich mich der hookigen Chorgesänge über dem keifenden Hauptgesang und der (wieder einmal) eigenständigen Produktion nicht erwehren. Jeder Song ein Knaller, nicht zuletzt das geniale, treibende Goo-Goo Dolls Cover "Long Way Down".
Zu guter letzt möchte ich noch anführen:
- The Police - alles
- Faith No More - alles ab "The Real Thing"
Bei den beiden Bands geht es mir so, dass Sting und Mike Patton wirklich alles überragende Sänger sind, denen ich stundenlang zuhören könnte. Dazu kommt noch, dass sie beide hervorragende Stöckeschwinger in der Band haben/hatten.
Vielen Dank,
Flo