Das ist doch völlig normal, daß sich hauptsächlich über Equipment ausgetauscht wird. Und das ist auch ein Stück weit gut so. Ich bin auch in einem Tennisforum aktiv, und wenn ich dann Tipps zur Ausführung gewisser Schläge lese, wenn ich weiß daß die Leute den besagten Schlag selber nicht können, kriege ich die Krätze . Zumal beim Info-Austausch über Spielerisches immer auch die subjektive Komponente eine Rolle spielt. Da sagen dann manche Leute, sie würden Phil Rudd locker an die Wand spielen, obwohl sie kein sauberes Timing haben, oder sie könnten YYZ von Rush nach kürzester Zeit nachspielen . Wenn dann andere drumtechnisch noch unbedarfte (bin selbst auch einer!) sich von denen dann Ratschläge verinnerlichen, die eigentlich für die Tonne sind, ist es eher kontraproduktiv. In dem Zusammenhang würde mich mal interessieren, wie viele der hier anwesenden Doppel-FuMa-Besitzer diese auch gut beherrschen und geschmackvoll einsetzen können .
Da ist es doch besser, man erfreut sich (und andere?!?) an seiner überdimensionierten Hütte mit 12 Becken und diskutiert über das Material, da fügt man wenigstens niemandem Schaden damit zu. Mein erstes Schlagzeug vor 22 Jahren hatte auch Neil-Peart-mäßige Dimensionen (viel hilft viel!!), spielen konnte ich zwar nicht gut, aber alleine das Dransetzen hat riesig Laune gemacht. Jetzt, in meiner zweiten "Karriere" (nach 18 Jahren Pause) habe ich mir eine schöne kleine Kiste (eine BD, ein Hängetom, ein Standtom, Snare, HiHat, drei Becken) angeschafft und mir vorgenommen, das Ding richtig bedienen zu können. Wenn es einer nötig hat, sich über sein Riesenkit Selbstvertrauen zu holen, wird er spätestens im Zusammenspiel mit anderen merken, daß viel teures Equipment nicht automatisch gut spielt oder klingt. Und wer sich ernsthaft mit der Materie beschäftigt, wird auch nicht von Ratschlägen wie "das Paiste xyz ist das beste, weil's geil ist und der Lars Ulrich spielt auch Paiste" seine Kaufentscheidung abhängig machen. Aber solange die Beschäftigung mit dem Material die Motivation aufrechterhält, weiterzumachen, ist es doch gut. Wenn ein Anfänger sich ein High-End-Kit kaufen will, soll er doch. Einem schlechten Autofahrer verweigert ja auch keiner einen S-Klasse-Mercedes.