Da haste dann zwei Sorten Hardware (Chrom/schwarz), das sieht foliert auch irgendwie suboptimal aus. Für gescheite Drumfolie (Delmar oder so was) bist da auch locker über 300 Tacken los, je nach Verklebung mit dem Risiko, dass du dir das Finish versaust. DC-Fix würde ich nicht machen, das kann fiese Rückstände machen. Ne gute Autofolie mit Luftkammern geht am besten wieder ab, so gut wie rückstandsfrei (hab ich schon gemacht). Hat aber nicht so dolle Sparkle-Effekte wie ne gute Delmar Glass Glitter oder so was
Beiträge von Druffnix
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Dass die Rahmenbedingungen und Frau Wirtin etwas speziell sind, wussten wir im Vorfeld. Uns ging es um das Sammeln von Bühnenerfahrung, da macht man so was schon mal. Dass ein im Prinzip unbespielbares Instrument hingestellt wird, finde ich doof, ich hätte ja auch was passendes mitgebracht, wenn ich's gewusst hätte. Und dass alle Musiker den Eindruck hatten, dass im Hut mal mehr dringewesen sein müsste als Frau Wirtin dann ausgeschüttet hat, das geht gar nicht mehr. Uns geht es auch nicht ums Geld, wir und auch die andere Band leben nicht davon, wir sind Idealisten. Aber verarschen lassen muss man sich ja trotzdem nicht.
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Ein kleiner Erfahrungsbericht:
Unsere kleine Grunge-Kapelle wollte mal wieder auf die Gass, eine befreundete Band hat uns angeboten, mit ihnen einen Auftritt zu machen, da haben wir gern zugesagt. Stattgefunden hat das ganze in einem optisch recht knuffigen Musikkeller in Frankfurt-Sachsenhausen am letzten Samstag (für aufmerksame Leser: Der Name des Ladens ist im Text versteckt ). Konditionen: Keine Gage, die (recht resolute) Chefin des Etablissements läßt hinterher den Hut rumgehen. Wichtigste Regel dort: Mindestverzehr ein Getränk, (Hefeweizen 5 Euro, also echtes Schnäppchen) wer nix bestellt, wird des Lokals verwiesen. Amps und Schlagzeug sind da, Getränke sind für die Musikanten nicht (!) frei. Werbung wurde seitens des Veranstalters nicht gemacht. Erstmal egal, Bühnenerfahrung zählt für uns, also dran.
Die recht schwierige Kommunikation mit der Chefin hat dann ergeben, dass an Trommelzeug vorhanden sind: Bass, 2 Hängetoms, 1 Standtom, 2x Crash, 1x Ride, HiHats, FuMa. Das stimmte auch: Das Set war ein Maxwin mit Vintage Pressspan-Kesseln in orange Sparkle aus den 70ern, alle Schrauben durch 40 Jahre Schmulch fest in den Gewinden fixiert. Die Felle waren noch die ersten, glaube ich. Die Fußmaschine war fest mit dem Spannreifen verbunden, die Schrauben leißen sich nur mit Trompetenöl und leichter Gewalteinwirkung lösen. Mein Kollege hatte seine DW 4000 dabei (sehr gutes Pedal übrigens), die haben wir dran geschraubt. Der Beckensatz war von vor der Währungsreform (nicht die Euro-Umstellung, die davor ), also eigene aufgehängt. Zwei Toms waren zwar da, aber nur ein Einzeltomhalter, und der ließ sich nicht fixieren, da die Schraube eins mit dem Gewinde geworden war. Das Tom lag dann quasi in ziemlich unergonomischer Position auf der Bassdrum, und das Set sah insgesamt sogar besser aus als es dann klang. Einzig die Snare war gut, die gehörte meinem Kollegen.
Nachdem wir unser Geraffel auf der ca. 2 Quadratmeter großen Bühne verstaut hatten, mußten erst mal alle Taschen in die Autos verladen werden, Frau Wirtin wollte da keinen Krempel rumliegen haben. Also Soundcheck gemacht, einmal aufs Crash gehauen, da stand Frau Wirtin auch schon vor der Bühne: Das wäre viel zu laut, ich solle mal nicht so reinwemsen, sie hätte keine Lust, sich auf ihre alten Tage das Gehör zu versauen. Also erstmal Becken streicheln, beim Auftritt selber hab ich dann etwas mehr hingelangt
Der Auftritt selber lief ganz gut, die Gitarreros und der Basser hatten ganz gute Amps gestellt bekommen, und unsere Kollegen haben uns super mit Technik unterstützt. Unser Gesangsmonitor lag auf einem Tischchen vor der Bühne, auf der Bühne klang es grausig, im Saal aber wohl ziemlich gut. Nach uns dann die Kollegen, eine super-nette und hilfsbereite Truppe, die einen sehr individuellen Mix aus Stilen spielen. Man schaut erst etwas komisch, aber nach ein paar Stücken hatten sie den Laden im Griff und haben richtig abgeräumt Kurz vor Schluß kam dann Madame mit dem Hut, und eigentlich jeder (so um die 40 Leute) hat auch was reingeschmissen. Die Resonanz auf beide Bands war auch gut, das soll ja spendenfördernd wirken. Auftritt fertig, abgebaut, ich bin dann etwas früher los, weil ich ne weitere Rückfahrt hatte. Meine Bandkollegen haben dann gefragt, was denn im Hut drin wäre, nach mehrfachem Drängeln hat Frau Wirtin dann einen Betrag rausgeholt, der allen Beteiligten etwas mickrig vorkam. Unser neuer Sänger hatte ein paar Freunde mitgebracht, die dürften allein schon etwas mehr reingeschmissen haben. Vielleicht hätte Frau Wirtin darauf hinweisen sollen, dass der Hut die Trinkgeldkasse ist, dann hätte ich mir was rausgenommen. Irgendwie wurden wir den Verdacht nicht los, dass Frau Wirtin ihren Finanzbestand etwas aufgebessert hat, denn sie hatte auch vorher schon jedem 5 mal erzählt, wie schwierig das ist, so einen Laden am Leben zu erhalten, deswegen müsse sie sehr aufs Geld schauen.
Summa Summarum: Trotz der widrigen Umstände war der Abend cool, wir haben seeehr nette Musikerkollegen kennengelernt, und wir wissen jetzt auch, worauf man bei solchen Kneipengigs achten muss. Das Prinzip von Geben und Nehmen hat die Betreiberin dieser Bude leider gar nicht verstanden, sie hatte zwei Bands, an einem Samstag abend den Keller voll und wahrscheinlich auch ordentlich Umsatz gemacht. Da fühlt man sich als Musiker schon ziemlich abgezockt, wenn man auch noch die Getränke selber bezahlen muß und keinerlei Entgegenkommen seitens des Veranstalters spürbar ist. Das nächste Mal werden wir uns bei solchen Rahmenbedingungen zwei Mal überlegen, ob wir dann da spielen, Bühnenerfahrung hin oder her.
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Danke!!! Weltklasse, vor allem Lombardo und Rudd gefallen mir gut
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Ringo macht aber vielleicht auch das, was richtig und angemessen wäre: Er genießt sein Leben, läßt den lieben Gott einen guten Mann sein und ignoriert Purdie's Gesabbel einfach. Wenn Ringo vor über 50 Jahren auf den Alben getrommelt hat, weiß zumindest er es, und wenn er nicht gespielt hatn, ist es auch gut. Er lebt schon sehr lange mit der Wahrheit, und das offenbar ganz gut. Niemand hat den Anspruch, dass er sich zu irgendwas äußert, und wenn er keinen Bock hat, läßt er es eben.
Was wäre das Showbusiness nur ohne solche Laberhansel wie Purdie und solche Ich-weiß-was-Enthüllungsgeschichten? Langweilig und öde. Elvis lebt ja auch noch, MccCartney ist schon lange tot und wenn man Van Halen Alben rückwärts abspielt, sind satanische Botschaften drauf.
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"Mr. Purdie, glauben Sie an Gott?"
"Ja, ich habe Selbstvertrauen!"
Herr Purdie mag der Most Recorded Drummer of all time sein, sehr geil spielen und mit seinem Spiel eine Inspiration für viele Drummer sein. Aber sein Drumeo-Video ist exemplarisch für ihn. Wenn er trommelt, ist es fantastisch, wenn er redet, geht er zumindest mir mit seiner Mr.-Know-It-All - Attitüde saumäßig auf den Nerv. Und er läßt unheimlich gerne fallen, bei wem und welche Lieder er schon alle getrommelt hat. Diese Andeutungen über die Beatles macht er ja immer mal wieder gern. Und da er sich ja sonst auch an jeden Beat bei jeder seiner 2,6 Millionen Recording Sessions erinnert, da möchte man ihm zurufen: Ey Opa, Butter bei die Fische oder Klappe halten! Und zieh den häßlichen Pullover aus!!
Und am Ende kommt noch die ganze Wahrheit raus:
RINGO STARR IST GAR NICHT RINGO STARR; SONDERN MANUEL NEUER....
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With a little help from the Suchmaschine kommste da weiter, da gibt's einiges zu DDrum.
Das Rambler wird das sein wonach es aussieht: Ein billiges Anfängerset mit Linde-Kesseln, wahrscheinlich in Fernost zusammengeklötert. Scheiß-Felle drauf, vermutlich klapprige Hardware und ein sehr überschaubarer Frequenzbereich. Kannst ja mal nach DDrum Diablo googeln, das war wohl der legitime Vorgänger. So ein Ding habe ich mal besichtigen und testen dürfen, das war soundmäßig und qualitativ gar nicht mal so gut Schlecht gegratet, Felle verklemmt, hakelige Schrauben... Ich würd's nicht kaufen
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Hi, mit all den genannten Mid Range Sets kann wahrscheinlich das hier mithalten:
https://www.drumshop.co.uk/col…-rock-fusion-usa-drum-kit
Kostet 29 Pfund Versand, ich finde die Optik dufte, und klingen sollten die auch. Der Natal Krempel ist ganz gut. Gibt auch noch zwei andere Farben. Dann hättest du noch fast einen Tausender für Becken übrig.
Für einen Kesselsatz aus den genannten Serien würde ich auf keinen Fall über 500€ ausgeben. Die Tamas gehen gern mal teurer, Mapex haben in der Regel einen nicht so hohen Wiederverkaufswert. Da kann man mal einen Schnapp machen mit etwas Geduld. Auf einem Meridian Birch hatte ich Unterricht, Vision Birch und Catalina Maple habe ich schon mal daheim stehen gehabt. Da kann man damit arbeiten. Wobei ich die Verarbeitung beim Mapex und beim Pearl besser fand.
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Den Hirni hatte ich mal kontaktiert, als es noch alles gab. Er hat gesagt, alles was nicht auf Bild 2 abgekreuzt oder im Text als verkauft markiert ist, gibt's noch.Als ich nach Becken gefragt habe hieß es "ach so, die sind auch schon weg". Finger weg von dieser Anzeige.
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Diese Neigung sich aufgrund vermeintlich besserer Bildung oder kultureller Erziehung über andere erheben zu wollen, kenne ich, mein Vater ist so einer Diese Generation ist auch so aufgewachsen und konserviert diesen Bildungsstatus, so lange sie kann. Da hat Allgemeinbildung ganz andere Inhalte als heute, und Rockmusik ist Hottentottenkram. Andererseits hat dieser Konservativismus auch was gutes, denn eine gute Aufführung klassischer Musik ist auch für mich als bekennender Rockfan eine beeindruckende Sache.
Die Erhebung des eigenen Horizontes über den der "Ungebildeten" muss ich leider auch im Jazzbereich immer wieder feststellen. Und so ein Stück weit strahlt diese Selstbetrachtung auch aus dem Jazzbericht. "Wir leisten einen wichtigen und unverzichtbaren Beitrag zur Kultur unseres Landes"...
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Mit dem Bildungsbürgertum hast du absolut Recht. Aber dieses Bildungsbürgertum gibt es auch noch reichlich, wenn das mal langsam weggeht, wird dieser Zweig den selben Weg gehen.
Ich glaube, der Kollege drumrumköln zeigt auf, dass die klassischen Möglichkeiten eines Kunstschaffenden sich immer mehr verändern (nicht notwendigerweise zum Besseren), und dass vieles von den Fördermitteln für Kunst gar nicht beim Künstler ankommt. Zusätzlich leben wir in der "Ära der Dilettanten", wo früher die Kulturschaffenden oft ausgebildet waren in ihrem Gebiet und daher auch in Musikschulen, VHS und so weiter Einkommen erzielen konnten, drängen immer mehr Quereinsteiger in solche Bereiche, die ihr Instrument beherrschen und das ganze teilweise nur nebenher machen und daher nicht so aufs Geld angewiesen sind. Da kann man Solidarität für diejenigen einfordern, damit die, die noch den althergebrachten Weg verfolgen, weitermachen können. Oder man paßt sich den neuen Gegebenheiten an, was auch heißen kann, dass bestimmte Segmente einfach in immer kleinere Nischen verschwinden und für ihre Betreiber nicht auskömmlich sind.
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Liest sich interessant, und auch teilweise sehr ernüchternd, diese Jazzstudie. Ich hab zunächst mal die Zusammenfassung gelesen. Es gibt ja bereits Förderung für den Jazzbereich, und zwar in der musikalischen Ausbildung. Und da ist sie auch am wichtigsten, da muss sich der Auszubildende entscheiden, ob er das zu seinem Broterwerb machen kann und will. Für die musikalische Ausbildung sollten immer Fördermittel ausgegeben werden, sei es U-Musik oder E-Musik. Aber dann kommen da viele Dinge, die auch deutlich machen, woran es hakt.
Zitat:" Jazzmusiker/-innen sind heute so zahlreich wie nie zuvor und tragen
mit ihrer Kreativität und Innovation einen bemerkenswerten
Teil zum kulturellen Leben in Deutschland bei"Tun sie das? Mag sein. Sieht mir aber doch stark nach Eigenwahrnehmung und Innensicht aus, und hier liegt auch das Problem. Der Jazzmusiker als Grenzgänger zwischen U- und E-Musik ist meistens gut am Instrument ausgebildet, und kann deswegen auch Musik machen, die sich dem nicht so gut ausgebildeten Hörer nicht erschließt, gerade im eher experimentellen Bereich. Nun stellt sich die Frage, warum diese experimentelle Musik einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben leistet und gefördert werden sollte. In der Stadt wo ich studiert habe, gab es früher 4 Lokale und Verantaltungsstätten, die regelmäßig Jazz im Angebot hatten. Heute ist es noch eine, das ist ein öffentlich geförderter Kulturverein. Und wenn da Jazz gemacht wird, sitzen da 20 Versprengte. In der klassischen Musik ist es sicher notwendig, im orchestralen Bereich gescheite Gehälter für die (allerdings zumeist auch sehr gut ausgebildeten) Musiker zu bezahlen. Dann kommt eine gewisse Qualität raus, und orchestrale Aufführungen im klassischen Bereich sind auch heute noch nachgefragt. Dieses Modell ist aber so in den Jazz oder die U-Musik (inder wir uns ja auch in dieser Diskussion eigentlich bewegen) nicht übertragbar. Warum soll ein Jazzmusiker das aus Solidarmitteln verbriefte Recht haben, per Gage von seiner Kunst leben zu können, wenn nur eine geringe Anzahl an Menschen diese Kunst als bereichernd für ihr Leben ansieht und folglich auch einen Obulus dafür entrichten will? In anderen Gewerben gibt's das auch nicht, da lernt man wie es geht, und wenn man dann mit einem Angebot auf den Markt kommt, das keiner nachfragt, kann man halt nicht davon leben.
Noch einen Schritt weiter geht es auf dem Markt der reinen U-Musik. Da ist der Zutritt auch wesentlich einfacher, selbst Freizeitmusiker wie ich schaffen es da, mit ihrer Band öffentlich aufzutreten und U-Musik zu machen. Und auch im U-Musik-Bereich gibt es bestens ausgebildete Leute, die aber sehen müssen, wie sie am Markt bestehen. Und was soll man in dem Bereich fördern? Auftrittsorte, damit die Gage zahlen? Mindestgagen für Bands, die Eigenmaterial vorführen? Das funktioniert nicht. Die Ausbildung gehört gefördert, und dort soll der Musiker auch vermittelt bekommen, welche Möglichkeiten der Einkunftserzielung er hat und wie er sich im Markt positionieren kann. Spätestens dann muss jeder selbst sehen, wie er/sie auf dem Musikmarkt bestehen kann. Und wenn es Bands gibt, die für eine Wurst und Freigetränke 400 km anreisen und damit den "Profis" Auftrittsmöglichkeiten wegnehmen, dann ist das eben so. Dann ist der Profi nicht zugkräftig genug, so dass der Veranstalter den billigen Weg wählt. Das ist ja aber eher die Ausnahme. Wer erfolgreich als Profimusiker bestehen will, muss auch verschiedene Dinge gut machen: Spielen muss er können, vielseitig sein, sich gut vermarkten können, zuverlässig sein.... Da gab es irgendwo ein schönes Interview mit Patrick Metzger. Der hat all das ausführlich beschrieben, und so hat er den Job bei Beatrice Egli bekommen, U-Musik der härtesten Sorte, aber mit Sicherheit einträglich. Der hätte bestimmt auch sagen können "Igitt, was ne Drecksmusik, so was spiele ich nicht!" Aber die wird nachgefragt, die schafft sich ihren Markt. Und darum geht es, im Großen wie im Kleinen. Und die Solidarität, Förderung usw. kann maximal bis dahin gehen, dass einem Musiker gezeigt wird, wie er seinen Job auskömmlich bestreiten könnte. Machen muss er es dann aber selber.Und da trifft er dann auf die Nachfrage.
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Arzt zum Jazzmusiker: "Sie haben nur noch 4 Wochen zu leben."
Jazzmusiker: "Aber wovon denn???"Zunächst hat ja jeder, der was musikalisches darbietet, das Recht, für diese Darbietung eine Entlohnung zu verlangen. Der Vollblutamateur (so Leute wie ich) genau so wie der Absolvent eines musikalischen Studiengangs, der sein Instrument perfekt beherrscht und Musik auf hohem technischen Niveau darbieten kann. Und ich kann jeden verstehen, der meint, wenn man auf gewissem musikalischen Niveau agiert, müsse dafür auch Geld fließen. Das große ABER: Alle Anbieter musikalischer Vorführungen müssen jemanden finden, der diese Vorführung nachfragt und bereit ist, etwas dafür zu bezahlen. Und es ist müßig, darüber zu streiten, was Kunst den Leuten oder der Gesellschaft wert sein SOLLTE, und dass ein Künstler von seiner Kunst auch leben können sollte. Solange diese Kunst keinen Abnehmer findet, kann man das schlicht vergessen. In der guten alten Zeit (als Fett noch mit u geschrieben wurde) war es so, dass die guten (oder gut vernetzten) Musiker die Gigs bekommen haben und regelmäßig Auftritte hatten. Heute gibt es ganz andere Wege, sich zu vermarkten (von nichts anderem reden wir hier), und wer die nicht einschlägt, droht nicht wahrgenommen zu werden. Auch heute noch kann man sicher als aufstrebende Band sich den Arsch abspielen, eine Fanbase heranziehen und so attraktiv für Veranstalter werden. Aber sicher nicht mit Gage von Anfang an. Und der Absolvent der Jazz-Akademie XY kann mit dem Anspruch auftreten, er sei so gut, dass er mindestens 500 Öre pro Auftritt haben will. Wenn das was er darbietet, aber keiner hören oder veranstalten will (keine Nachfrage nach Jazzmusik, keine Leute im Club, wenn Jazz angeboten wird), kann er sich seinen Anspruch aber ans Bein streichen. Da ist es wie in jedem anderen Beruf auch: Wenn ich was anbiete, was keiner haben will, klappt es nicht. Und da braucht mir auch keiner damit kommen, dass Kunst mehr gefördert werden muss, damit mehr Künstler überleben können. Irgendwo muss das Geld zur Förderung aber auch herkommen. Und wer legt fest, was ein "Künstler" ist, der darunter fällt? Schauspieler stöhnen ja auch über die schlechten Einkunftsmöglichkeiten, aber vielleicht gibt es auch einfach zu viele davon.
Heute hat man ja die Chance, sich auch über das Internet zu promoten. Ohne diese Möglichkeit wäre Anika Nilles heute wahrscheinlich eine regionale Größe, die in ein paar Bands gegen Kohle spielt, nebenbei Unterricht gibt und ab und zu mit ihrem Quartett ihre Strebermusik aufführt, die aber kaum jemand hören will.
Fazit meinerseits: Gesellschaftliche Debatte hin, künstlerische Fertigkeiten her: Auch bei Kunst gilt, dass der Köder dem Fisch schmecken muss, nicht dem Angler.
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Das Dilemma bei der ganzen Diskussion ist ja, dass zum einen unheimlich viele verschiedene "Anbieter" mit unterschiedlichsten Ansprüchen an ihre Entlohnung (oder auch nicht) auf dem sehr heterogenen Markt unterwegs sind. Zum anderen bieten all diese Anbieter etwas an, was keiner wirklich haben muss: Musik! Einen Zahnarzt braucht man, einen Klempner im Bedarfsfall auch (außer man kann das selbst), beim letzten Weg ist so gut wie immer ein Bestatter am Start. Wenn Muikanten Auftrittsmöglichkeiten suchen, dann treffen sie immer auf Menschen, die völlig frei wählen können, ob sie gerade diesem Musiker ihre Zeit, ihre Location oder Geld zur Verfügung stellen. Sie haben aber immer auch die Wahl, gar keine Musik nachzufragen. Oder im Fall des Kneipenwirts zu sagen, Konzerte zu veranstalten ist nicht mein Haupterwerb, das mache ich so nebenher ab und zu (wie die beschriebenen Freizeit-Mukker auch), da zahle ich keine Gage, da gibt's den Bölk umsonst und der Hut geht rum. Und letztendlich kann man da so viele betriebswirtschaftliche Theoreme bemühen oder irgendwelche Management-Methoden durchexerzieren, am Ende muss man sich doch eine Fanbasis erarbeiten und Veranstalter davon überzeugen, mit einem arbeiten zu wollen. Dann kommen ja selbst im Semiprofi- und Amateurbereich noch die verschiedenen Arten von Musik durch, die man anzubieten hat. Wer Cover-Party-Musik spielt, und die auch noch gut, der hat ungleich mehr Möglichkeiten, sich um Gigs zu bewerben als die freundliche Thrash Metal Band von nebenan.
Letztendlich muss man hier seine Zielsetzung für sich selbst festlegen, und dabei realistisch bleiben. Es ist ja fein, wenn eine Amateurband MEINT, sie wären die nächsten Foo Fighters und müßten Gage bekommen, aber in Wirklichkeit keine 10 Zuschauer ziehen. Ziel festlegen, Plan machen und loslegen, wer hier wirklich Initiative zeigt, wird eher zu Pott und an die Fleischtöpfe kommen als jemand, der ab und zu mal irgendwo nachfragt oder nur alle 4 Wochen mal übt. Und immer dran denken: Das Nachfragen jedweder musikalischer Dienstleistung ist eine KANN-Entscheidung, keine MUSS-Entscheidung! Und wenn immer mehr professionelle Musiker nicht mehr davon leben können, Gigs gegen Gage zu spielen, das ist das einfach mal die marktliche Gegebenheit. Wenn ich meine Kunst für XY€ pro Stunde verkaufen will, aber nur XY-30% auf dem Zielmarkt dafür erzielen kann, dann muss ich entscheiden, ob ich das auch für weniger Geld mache oder mir langfristig einen anderen Broterwerb suche.
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Ein Traum, das Ding! Ganz herzlichen Glückwunsch, das ist ein Schmuckstück und ne echte Wertanlage in dem Zustand.
Noch einmal Lucky man von meiner Seite: Ein Pearl Vision Birch 22/10/12/14/14 für 530€!!!
Nicht doll? Na ja, es waren ein kompletter Satz Pearl Hardware, ein komplettes DR 503 Icon Rack mit noch einem zusätzlichen Anbauteil, ein paar Zubehörteile im Neuwert von 200€, jeder Menge Klammern, 4 Beckenarmen, ein Satz DrumTec RealFeel Meshheads, und ein Zildjian L80 Beckensatz mit Ride, Hihat und 2x Crash dabei. Und das alles in fast neuwertigem Zustand. Da kann man nicht meckern
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Ja ja, die Modultrommler...
Mein Neffe ist so ein Modultrommler, und für den (und ich glaube für viele andere auch) hat das Modultrommeln ganz pragmatische Gründe: Der hat ein TD30 und Trigger am Set, er spielt in so einer Partyband, die von Andrea Berg bis AC DC alles spielen an einem Abend. Der hat sich 6 oder 7 Sets programmiert, und je nach Bedarf ruft er die ab. Für solche Zwecke ist das ideal, und da ist es auch wumpe, ob die Snare original wie eine Ludde klingt oder nur wie ne knackige Rocksnare. Im Publikum merkt es keiner, im Bandzusammenhang passt es, fertig. Keine Probleme mit verstimmten Toms, maximale Flexibilität, das ist an vielen Stellen einfach auch praktisch. Pralle finde ich die Sounds von Anika N. in dem Video auch nicht. Und man könnte das auch sicher alles mit VSti optimieren bla bla bla (Trommeltotti, wo bist du? ). Aber das ist natürlich auch eine Nerd-Diskussion, die sicher nötig und zulässig ist, aber die Existenz von Geräten wie dem Roland-Ding in Frage zu stellen ist müßig. Die Dinger scheinen sich zu verkaufen, sie haben ihre Zielgruppe, also sind sie zurecht auf dem Markt.
Ich habe letztens zwei mal bei Open Stages auf den völlig verstimmten, mit verdengelten Fellen "ausgerüsteten" Sets der Veranstalter spielen dürfen, da wünscht man sich dann fast so ein Spielzeug. Andererseits ist es super, dass einer was hinstellt, sonst muss man ja jedesmal sein eigenes Geümpel für ne Dreiviertelstunde anschleppen.
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Das ist so ne Sache mit den Hobbybands und den Veranstaltern. Oft leben die ja davon, dass sie die Bude voll haben und dann an dem Verzehr verdienen. Wenn der Gast 10€ pro Abend vertrinkt und der Wirt nimmt 10€ Eintritt für ne relativ unbekannte Band, dann kommen vielleicht 20 Leute, macht 400€ Einnahmen, da geht noch Gage ab, wenn vereinbart. Läßt er die Band auf Hut spielen und ohne Eintritt, kommen vielleicht 50 Leute, macht 500€ Einnahme für den Wirt, die Gage zahlt das Publikum. Ist natürlich besser für den Wirt. Hat die Hobbyband eine Fanbasis d.h. da kommen auf jeden Fall ne größere Anzahl Leute, dann würde ich als Band auch versuchen, mit dem Wirt was auszuhandeln. Noch schlimmer ist ja Pay to Play, der Club läßt dich nur spielen, wenn du eine gewisse Anzahl Eintrittskarten abnimmst. Als Hobbyband, gerade wenn man noch eher am Anfang steht oder selten spielt, ist der Hutgig eigentlich das Beste. Dass man sein Gerümpel hin und her fahren muss, Sprit verbraucht und der 2-Stunden Gig eigentlich 5 dauert oder mehr ist geschenkt. Hobbyband eben.
Und ja, das nimmt Profis natürlich Auftrittsmöglichkeiten weg. Aber die Szene ist nun mal so, dem muss sich der Profi stellen. Ich habe ein paar Bekannte, die teilweise oder ganz von (Pop-Rock) Musik leben. Die haben alle mindestens 2 Bands, davon eine Top40 oder Partyband, die auf Dorffesten usw. spielt, und im Idealfall eine Herzensband, bei der die machen was ihnen wirklich musikalisch wichtig ist. Und nebenbei geben die alle Unterricht oder jobben sonstwie. Es ist leider einfach auch so, dass Live-Musik nicht mehr so zieht. Heute gibt es DJs, die legen auf, sampeln und mixen. Da braucht es keine große Bühne, keine Instrumente, schneller Auf- und Abbau und nur ein Hansel, der Gage haben will. Und der kann auch den ganzen Abend dudeln. Das ist für viele Kneipen- und Clubbetreiber schlicht und einfach eine Geldfrage. Und die Musiker sind da leider die Gekniffenen.
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Ein E-Drum ist nun mal kein A-Drum! Und es bringt auch nix, sich jedes Mal aufzuregen, wenn Roland ein neues Promo-Video macht, und rumzumosern, dass die Dinger ja wohl Scheisse klingen und warum sich ein ach so begabter Trommelgott (hier mal Göttin) dermaßen prostituieren muss. Roland scheint Marktführer zu sein, der Krempel den die machen scheint sich zu verkaufen. Man schafft es, Leute wie Anika Nilles an Bord zu holen, die dafür werben. Ob das Ding dann wirklich so dolle ist, wird der Konsument sicher selber entscheiden wollen. Denn bei dem Preis wird ja kaum jemand beim T einfach mal ein Set bestellen, ohne es sich vorher detailliert angeguckt zu haben. Als nächstes kommt dann trommeltotti aus der Kurve und erzählt uns wieder was über die große Roland Verschwörung und die zeitgemäße klangerzeugung vermittels VSTi.
Fast schlimmer als die Roland-Dosensounds finde ich allerdings langsam die Mukke, die Frau Nilles da macht. Sie ist zweifellos eine fantastische Trommlerin, aber sie droht langsam zu einem One Trick Pony zu werden. Immer die gleiche seelenlose Fusion-Grütze, dann immer schön Quintolen Fills reingekloppt, egal ob es passt oder nicht. Ja, das muss man erst mal so machen, aber ich fürchte, die Geschichte ist bald auserzählt. Letztens hab ich mal wieder mein geliebtes Steve Gadd Master Series Video gesehen, da sind so viele Sachen drin, zu denen mir sofort ein musikalischer Kontext einfällt. Beim Spiel von Anika N. fällt mir auf, dass es schwierig ist, und dass es mich überhaupt nicht berührt. L'art pour l'art.
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Zum Thema Vintage: Gerade diese alten Becken haben für Sammler oder Fetischisten gewisser Sounds sicher ihre Meriten. Für meine Ohren sind die Dinger unbrauchbar, ich würde die auch nicht spielen wollen. Aber zu der Zeit, wo die gemacht wurden, waren halt auch andere musikalische Anwendungen gefragt, und es waren eben die besten, die es zu der Zeit gab. Es gab eben auch weniger Auswahl, und die Billig-Messingteller sind längst verschrottet, und diese teureren Zilds haben überlebt, sind quasi zischelnde Zeitzeugen. Aber an manchen Stellen ist es tatsächlich so, dass es nur alt sein muß, dann ist es Vintage und damit wertvoll. Dann wird auch verklärt, dass die Qualität minderwertig ist. Ich hatte mir mal ein "Vintage-Schlagzeug mit tollem Vintage-Sound" angeguckt, das hatte seinen unverwechselbaren Klang vor allem von flachen, unebenen Gratungen und unrunden Kesseln, sprich es klang wie Persil-Karton. Der Verkäufer pries es als tollen 60's Sound und wollte einen Haufen Geld dafür. Aber anscheinend funktioniert das teilweise, wenn man sieht, für welches Geld mancher Müll bei EBay über den Tisch geht. Und auch für Youngtimer wie zum Beispiel die Sonor Signatures werden ja Preise aufgerufen, die teilweise jeder Beschreibung spotten. Das schöne ist, dass man da ja nicht mitmachen muß. Wenn man Spaß dran hat, dann ist das doch fein.
Zum Thema Schrott: Doch, minderwertige Ware gab es "damals" auch. Die war dann auch billig und dementsprechend schnell kaputt. Das hat man nur nicht so gemerkt, da man nicht so leicht an die informationen rankam, was es alles gibt. Heutzutage kann jeder Händler ein zusammengeklötertes Billigset aus Fernost labeln, bei sich auf die HP stellen und der ganzen Welt zum Kauf anbieten. Messingbecken sind per se erstmal kein Schrott, wenn sie ordentlich produziert sind. Das sind Einsteigerinstrumente, die man lange spielen kann. Dass der Sound im Verhältnis zu teuren, aufwendig gefertigten B20-Becken abraucht, ist doch klar. Dafür kosten sie aber auch nicht viel. Und die Behauptung von dir, David, dass auch viele große Markenhersteller "enormst" (was isn das für ein Wort???) viel Schrott produzieren, ist echt Quatsch, sorry. Bitte nicht immer persönlichen Geschmack über Sound mit Qualität verwechseln. Ich finde zum Beispiel d.drummer's Ridebecken den absoluten Horror, klingt wie ein Gong und wabert alles zu, gruselig. Aber ist das Schrott?? Nö, Geschmackssache ist das. Und wenn jemand bei den neueren Zildjian-Ranges nix findet und meint, die alten Aveden hätten viiiiel geiler geklungen, dann ist das persönlicher Geschmack, aber mit Schrott hat das nix zu tun. Wenn dagegen Ücmir Gencbürgürlük, Meister-Schmied aus einer der Diril-Sansara-Samsun-Trexist-whatever-Beckenschmiede 5 mal ein 16" Medium Thin Oriental Raw Explosive Crash zusammenkloppt, und keins klingt auch nur annähernd so wie das andere, dann sind wir zumindest auf dem Level einer nicht gleichbleibenden Qualität. Aber Schrott heißt für mich, wenn man den Kram nicht benutzen kann. Das ist bei den Aldi-Schlagzeugen leider häufig so. Die 5 unterschiedlichen Crashes kann man alle benutzen, man muss den Klang halt mögen.
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Alles Gute im Ruhestand an die drei, tolle Karriere, wirklich Pioniere eines Genres, fantastische Live-Band. Und Neil Peart war einer der Gründe warum ich mich für Schlagzeug interessiert habe. Erstens fand ich seine Tama Superstar-Schießbude sensationell, zweitens fand ich seine Drumtracks fantastisch durchkomponiert und gespielt. Da war jeder Schlag durchdacht und hat was zum musikalischen Kontext beigetragen. Er hat immer viel gespielt, aber nie zu viel.
Die EXIT STAGE LEFT hab ich letztens erst wieder gehört (richtig klassisch auf Vinyl), tatsächlich auch heute noch großartig. An der Klasse dieser Kompositionen kommt für mich heute noch schwer jemand dran, das ist zeitlos. Wenn ich dagegen die heutigen Prog-Götter wie Dream Theater höre mit ihre teilweise gewollt wirkenden "Komplexität", dem Viel-hilft-viel Getrommel der Herren Mangini oder Portnoy (so gut die Jungs auch sind) und dem pseudo-bombastischen Dosenorchester von Herrn Rudess, dann merke ich erst, wie gut das damals war, und wie schwer es auch ist, das ähnlich gut zu machen.