Ja, das Gefrickel der jungen Leute….
Es gibt ja songdienliches Gefrickel, und solches, wo man sich fragt, ob es nicht ohne besser gewesen wäre. Ein Oberfrickler, der aber seine gesamte Band durch das Gefrickel erst zu dem gemacht hat was sie ist: Stewart Copeland. Die Groove-Ideen machen Police einfach aus. Und das ist eben die Kunst. Wenn es der Musik dient, und es trotzdem tight dargeboten wird, ist es toll. Dass Barlow meinte er hätte zu viel gemacht, finde ich interessant. Auf der Live-Doppel-LP von 1980 spielt er viel, aber es passt fantastisch zur Musik. Frickeln muss man technisch können, und man muss es anwenden können. Das Gegenbeispiel ist Keith Moon. Da kamen kaum Groove-Ideen, das waren einfach nur viele Schläge, auch an unpassenden Stellen. Typisches Problem von Viel hilft viel. Gerade in der 80er Fusion-Zeit musste es ja viel sein, das war ja Erkennungszeichen der Musik. Und auch so Leute wie Mitch Mitchell haben viel zu viel gewurschtelt, aber damals machte man das eben auch so.
Ich selber war nie ein Frickler, ich kann es nicht gescheit. In meiner Band muss ich es auch nicht, da ist tightes, einfacheres Spiel besser, das liegt mir auch. Meine Jugendsünde war das sinnlose Einstreuen von DB-Geratter, nicht tight und auch nicht nötig, aber wenn man zwei Basshupen hat. 80er Hardrock halt. Heute hab ich nur ein Pedal, das geht deutlich besser auf den Punkt. Wobei ich gut komponierte Drum-Parts immer noch toll finde. 50 Ways, Rosanna, vieles von Peart, ja sogar die Strebermusik von Anika Nilles. Da passt es hin, und die können es eben auch. Und darauf kommt es an.