Er war eine bedeutende Kraft der New
Yorker Free-Jazz-Szene: Der Schlagzeuger Rashied Ali spielte in seiner
40-jährigen Karriere unter anderem mit dem Jazz-Avantgardisten John
Coltrane. Jetzt ist Ali im Alter von 74 Jahren verstorben.
New York/Hamburg - Rashied Ali, 1935 in Philadelphia geboren, zog
1963 nach New York und erspielte sich schnell einen Ruf als
Schlagzeuger für Free-Jazz-Pioniere wie Pharoah Sanders. Ab 1965
spielte er mit dem Avantgarde-Saxophonisten John Coltrane, der die
Jazz-Szene der sechziger Jahre maßgeblich beeinflusste. Die beiden
nahmen in dieser Zeit gemeinsam unter anderem die Alben "Meditations"
und "Interstellar Space" auf. Ihre musikalische Zusammenarbeit hielt
bis zu Coltranes Tod im Jahr 1967.
Am Mittwoch verstarb Ali, der eigentlich Robert Patterson hieß, im
Alter von 74 Jahren. Er erlag in einem New Yorker Krankenhaus den
Folgen einer Lungenblutung, teilte seine Frau Patricia mit.
Nach Coltranes Tod trat der studierte Musiker in Europa auf, ehe er
nach New York zurückkehrte. Dort führte er bis 1979 den Jazz-Club
"Ali's Alley" und gründete das Platten-Label Survival Records. Ali war
außerdem Mitorganisator verschiedener Musik-Festivals.
Bis kurz vor seinem Tod spielte der Schlagzeuger noch live auf der
Bühne und veröffentlichte regelmäßig CDs . Noch im hohen Alter gründete
er das "Rashied Ali Quintet", das in diesem Jahr das Album "Live In
Europe" veröffentlichte. "Er war bis zum letzten Tag auf der Höhe
seines Spiels", sagte seine Frau.
Während einer vier Jahrzehnte überspannenden Karriere trat Ali unter
anderen mit Don Cherry, Albert Ayler, Archie Shepp und Alice Coltrane,
der Ehefrau des verstorbenen Jazz-Pioniers, auf. Mit Sonny Rollins
tourte er Anfang der Sechziger durch Japan.
...und wieder einer der ganz Großen...