Hallo Marc,
nun ich habe meine Erfahrungen hinsichtlich in Richtung Profi-drummer sammeln dürfen.
Ich habe 1 Jahr "freizeit" genießen dürfen da sie mich beim Bund abgelehnt haben.
Ich hatte ganz gute Connections ins professionelle Business und konnte mich darin 1 Jahr lang ausprobieren.
(siehe auch näheres in meinem unten aufgeführten link, infos zu mir)
Ich war in der Zeit nicht nur in Europa sondern auch Weltweit unterwegs.
Wobei sich das eigentlich auf die Studios beschränkte. Ich war der inoffizielle Notnagel wenn mal wieder ein Projekt vom Zeitplan verrutschte und man es wieder in der Hälfte der Zeit schaffen sollte.
Das hieß allerdings auch, das man entsprechende Verträge unterzeichnete die zwar hoch honieriert wurden, allerdings auch mit einer entsprechenden "Strafe" versehen waren wenn man das Projekt nicht in der vorgegebenen Zeit realisieren kann. Ich habe in der Zeit entweder im Studio übernachtet (im Schlafsack) oder in einer WG. DIe Zeit war zieeeemlich anstrengend und nervenaufreibend. Es gab die ein oder anderen "WG -Musik-mitbewohner" die ich morgends auf der Studiotoilette mit einem SChlauch am arm und leicht "schlafend" antraf. Die konnten mit dem Druck nicht wirklich umgehen. Ich habe kein Diplom und nichts studiert, wirklich viel verlangen, hinsichtlich geregelter arbeitszeit o.ä. konnte ich da nicht. Die Liveauftritte die ich in der Zeit hatte, waren meine persönlichen Lottogewinne. 200 - 20.000 war eigentlich alles dabei. Das waren die schönen Momente an die ich gerne zurück denke.
Meine Entscheidung diesen Weg nicht mehr weiter gehen zu wollen, wurde auch etwas von meiner Familie mitgetragen. Diese sah mich in der Zeit nur 2 mal und machten mich darauf aufmerksam, das ich ringe unter den augen hätte, mindestens 20 kilo abgenommen hätte und nicht wirklich Fit aussehen würde.
Nunja, nach ca. 1 Jahr habe ich mich gegen diesen Weg entschieden. Es viel mir ehrlich gesagt auch nicht wirklich schwer.
In den ersten 3 Tagen zuhause habe ich ca 50-60 Stunden geschlafen.
Das war mein Weg und meine Erfahrung die ich damit gemacht habe, wenn Du nicht studiert hast, hat man es schon von beginn an schwer an gute jobs zu kommen.
Dieses Bild von einem Drummer der morgends um 11 Uhr aufsteht, 2 mal in der Woche auftritte spielt und den rest vom Tag sein Star Dasein genießt existiert nicht.
Man muss SEHR SEHR vielseitig sein, umsomehr jobs kann man annehmen. Man muss offen sein, man muss flexibel in der Zeitgestaltung sein!
Familienplanung und ein geregeltes Familienleben ist auch nicht wirklich möglich.
Nunja, ich habe eine Industriekaufmann ausbildung gemacht und arbeite sehr gerne in meinem Beruf.
Das Schlagzeugspielen macht mir Spass denn es ist mein Hobby. Wenn ich lust habe suche ich mir eine Band mit der ich auftreten kann, dann habe ich mal wieder ein bissel kribbeln im Bauch.
Ich ziehe vor jedem Berufsmusiker den Hut. In meinem Umfeld gibt es einige die das seit Jahren machen. Einige davon sind auch etwas bekannter, allerdings heißt das noch lange nicht, das Sie nicht auch unterrichten müssen, und Studiojobs machen müssen um überleben zu können.
Ein Phil Rudd oder Steve Gadd haben finanziell ausgesorgt und brauchen nicht mehr zu arbeiten, das sind halt Ausnahmen.
Wenn Du mehr wissen möchtest kannst mich gerne anschreiben. Ich denke das artet hier sonst noch aus....
schöne Grüße
Knüppelfreak