Da 95 % der Schlagzeugbesitzer es nicht spielen können und 99 % der Schlagzeuger nichts von Musik verstehen, verwundert es mich nicht, dass hier über die einfachen Dinge im Leben geschrieben wird: Schrauben, Holz, Plastikfolien, bekloppte Bronze.
Den Hinweis auf den fehlenden eigenen Beitrag in der Hörzone finde ich amüsant.
Bööööse!
Vor allem liegen Deine Prozente ja noch unfreundlicher als meine... Tststs.
Warum noch nix in der Hörzone steht? Weil ich noch nix aufgenommen habe, was ich für veröffentlichenswert halte. Wenn das natürlich für die Beurteilung meiner Person wichtig ist, werde ich es so schnell wie möglich nachholen! Mea culpa!
...(gab es da nicht kürzlich ein Thread eines sich etwas selbst überschätzenden Newbies, der glaubte, nach 6 Monaten Trommeln schon die schwersten Dinge zu können, und der dann nach Veröffentlichung eines Videos doch recht arg demontiert wurde und als erstes seine Fehler mit "mangelhaftem" Equipment rechtfertigte Zitat: "mit ner 9000er DW Fußmaschine könnte ich das bestimmt viel besser spielen"...)
Trotzdem sehe ich das gelassener.
Wer das Geld hat und es braucht,der soll sich das kaufen, woran er Spass hat.
(...)
Aber Selbstüberschätzung ist nix neues. Die gab es auch schon vor 20 Jahren. Damals hatte man halt oft mehr Toms, heute mehr Pedale
(...)
Ein gutes Instrument ist immer eine gute Voraussetzung für eine gute spielerische Entwicklung.
Allerdings auch nur eine Voraussetzung. Danach steht Schweiss und Durchhaltevermögen und manchmal auch Frust bevor.
Aber ich berate meine Schüler auch eher dahingehend, sich vernünftiges Equipment zuzulegen, gerade weil ich damals™ selbst mit recht miesem Zeug anfangen musste und darunter auch "gelitten" hab.
Ich gönne™ jedem ein tolles Instrument, weil es einfach so viel schöner ist, an einem guten Instrument zu spielen als an einer Schiessbude a la Pappkarton.
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ad 1.): Das war ja u. a. der Auslöser für mein Gejammer. Wobei ich es ja keinem neide, wenn er gerne schönes Zeuch spielt - mich störte die hier auffallend oft zu findende Diskrepanz zwischen Equipment und Selbstdarstellung auf der einen Seite und oft fragwürdiger Leistung (nicht mal küsntlerisch, oft auch gerne rein technisch oder wissensmäßig) auf der anderen Seite.
ad 2.): Stimmt, die vielen Toms. Da war was. Ich nehme meine "Früher war alles besser"-Attitüde zurück. Andererseits: Jeff Porcaro hatte vier Toms, ich habe vier Toms - spiele ich jetzt etwa nicht genau so gut?!?
ad 3.): Eben! Vollkommen d'accord!
Du brauchst ja nicht gleich so gereizt reagieren und hier Deine Errungenschaften aufzählen.
Da kennst Du mich leider noch nicht gut genug - wenn ich gereizt bin, reagiere ich anders. Tatsächlich bin ich im Moment extrem entspannt und ergötze mich an den Antworten!
ich pers. mache es mir da insgesamt einfacher, ich unterscheide weniger nach Equipment und Können, sondern eher danach, ob einer mit seinem "fachlichen" Statements zum drummen hier nervt oder nicht.
dies ewige Verbreiten von Halbwissen, nur um mal was dazu gesagt zu haben, oder dieses permanente subtile Anmachen anderer als Neider, oft nur, weil man selbst zwar Kritik für sich fordert, aber damit eigentlich gar nicht umgehen kann und die komplette Bandbreite alterspezifischen Abstufungen dazu, die irgendwo zwischen ausgeprägten Minderwertigkeitskomplex und kompletten Realitätsverlust über die eigenen Fähigkeiten liegen, zeigen mir eher, dass das Equipment/Können-Problem (sofern einer das als Problem sieht) entweder ein Generationsproblem oder ein geistiges Entwicklungproblem (bei den älteren hier) ist. Wir alle haben zwar den selben Himmel, aber leider nicht den selben Horizont. Aneinander messen ist imho eher was für den Kindergarten und Olympia, im DF führt es aber immer nur zu zweifelhaften Statements, weil man nur auf die angeborenen Triebe und Instinke hört, als auf die Vernunft. Die philosophische Frage, ob der Mensch einen freien Willen besitzt oder nicht kann man hier gut empirisch anhand der täglichen Postings mit "teils/teils" beantworten.
ad 1.): Da finde ich ja den Wilcoxon-Thread höchst spannend. Da geht es um Themen, bei denen ich sowas von nicht mitreden kann - aber leider ist das nur ein Thread, der auf so fachlich hohem Niveau läuft, wohingegen... hmm... naja, der Rest halt...
ad 2.): Ich hoffe sehr, dass man meinen Eingangspost nicht als kaum vermäntelten Neid ansieht. Es ging mir darum, eine Diskussion zum Thema "Laufen gerade bei jungen Drummern Equipment, Können und Selbsteinschätzung synchron?" zu starten. Und zum freien Willen: "Denn Du kannst machen, was Du willst, aber nicht wollen, was Du willst..."
Außerdem gibt es auch viele situationen wo einfach gutes Equipment gefragt ist und ja es macht einen Uterschied ob mann live oder im Studio ein Tama Rockstar(war mein erstes set) oder ein Pearl MMX oder ein DW spielt. Es ist für einen jungen drummer der mehr anstrebt als auf Schützenfesten vor bessoffenen alten männern zu spielen auch ein erstrebenswertes ziel sein equipment zu pflegen es zu beherrschen und damit umgehen zu können. Was sowohl bei teurem als auch bei günstigerem gleichschwer ist.
jetzt bin ich nur noch gespannt in welchen umfang meine antwort zerrissen wird.
Ad 1.): Du wärst überrascht, wie wenig Unterschied das live macht! Im Gegenteil, so manche hitzige Diskussion hatte ich mit den mittelalten Edel-"Künstlern", die ein wunderschön gestimmtes, tönendes Drum hatten, das mikrofoniert leider nicht zur Band zu mischen war. Die Diskussion gehört zwar nicht hierher (und bei der Gaffa-Dämpfen-auf keinen Fall dämpfen-Diskussion sind die Fronten ja schon spürbar verhärtet und viele nicht mehr sachlichen Argumenten zugänglich), aber der Sound muss nicht alleine im Proberaum megageil sein, sondern passen. Eine etwas utilitaristischere Sichtweise würde da manchem gut tun. Bei einem Stadtfest mit zehn Minuten Umbauzeit zur 80er-Hardrock-Coverband brauche ich keine Toms an Rims, die einmal angeschlagen einen dreiminütigen, glasklaren und wunderschön obertonreich-harmonischen Klang absondern. Da ist -zack!- das Gate drauf, weil's einfach nicht passt. Und nicht, weil ich, wie oft als Argument angeführt wird, ein schlechter Mischer bin... Um zurück zum Thema zu kommen: Klang und Dimensionierung der PA, Mikrofonauswahl, Können des Technikers und vor allem Klang des Raumes bzw. des Bühnendaches sind viel, viel schwerwiegendere Einflüsse auf den Drumsound als die Ausschwingphase der Trommel, und über nix anderes diskutieren wir im Bereich teuere, gut stimmbare vs. möhrige Trommeln.
Wenn ich mal einen Stadtfest-Gig habe, weiß ich, welches Set ich mitnehmen werde: Das, bei dem ich nicht weine, wenn es nassregnet, von unfähigen Hands kaputtgemacht wird und beim Abbau lieblos zusammengebaut von der Bühne gerissen wird. Wenn ich dann nämlich nicht weine, hinterlässt das beim Veranstalter bzw. Bühnenmanager einen besseren Eindruck als wenn ich heulen würde: "Aaaah! Vorsicht! Das Tom verstimmt sich, wenn ihr es werft, dann kann ich nicht mehr richtig spielen!" Soll ich Dir sagen, wer besser dasteht und nächstes Jahr den Folgegig hat?
Ad 2.): Ich hoffe, hier wird keiner zerrissen - wir sind doch alle erwachsen und können vernünftig miteinander reden, oder?
Zusammenfassung:
Bitte glaubt nicht, dass ich gegen teuere Drums, schönes Material und Wohlfühlen beim Trommeln bin. Im Gegenteil, da bin ich großer Fan von (Ich hab' mir ja auch etwas gekauft, was mir gefiel). Ich wollte nur bei einigen den Denkprozess anstoßen:
"Steht die Art, wie ich mich sehe, und daraus folgernd mein Anspruch an mein Equipment in realistischem Verhältnis zu meinen Fähigkeiten und der Wertigkeit und Häufigkeit meiner Auftritte?"
Woraus dann hoffentlich die zweite Frage erwächst:
"Wie kann ich wirklich ein besserer Drummer werden? Durch E-Bay oder Üben?"
Um dann zur letzten Frage an sich selbst zu kommen:
"Wie stelle ich mich nach aussen dar, und wie kann ich jungen Mitmusikern am besten mit Rat und Tat zur Seite stehen? Indem ich den Schwerpunkt auf Material oder auf Fähigkeiten setze und ihnen entsprechendes rate?"
Mit freundlichen Grüßen aus dem Wanderurlaub
Tobias Zw.