Beiträge von Tobias Zw.

    und da bei dir spannung offenbar keine flussrichtung hat erklärst du mir mal wie du phantomspannung messtechnisch erfasst (wg dem minus 48 volt) aber wurscht...


    Ganz kurz zum Abschluss: Natürlich hat Spannung keine Flußrichtung. Spannung ist eine Ladungsdifferenz zwischen zwei Punkten, da fliesst überhaupt nix. Und im Regelfalle messe ich Spannungen im Bezug auf die Gerätemasse.


    Man misst mit dem Multimeter: Schwarzes Schnürchen in Mikrophoneingang Pin 1, rotes Schnürchen in Pin 2 = Anzeige +48V. Schwarzes Schnürchen in Mikrophoneingang Pin 1, rotes Schnürchen in Pin 3 = Anzeige +48V. Schwarzes Schnürchen in Mikrophoneingang Pin 2, rotes Schnürchen in Pin 3 (oder auch umgekehrt) = Anzeige 0V. Pin 2 und Pin 3 liegen also auf dem gleichen Potential, deswegen heisst das ganze auch Phantomspeisung - weil die Spannung für die Schwingspule eines dynamischen Tauchspulmikrofones "unsichtbar" ist.


    Technisch gesehen handelt es sich um eine +48V-Spannung bezogen auf Pultmasse, die über zwei Entkopplungswiderstände von 6,8 kOhm, die auch den maximalen Strom auf wenige Milliampere begrenzen, auf die XLR-Anschlüsse gelegt wird. Die Phantomspeisung ist nach DIN 61938 genormt.


    Und jetzt zurürck zum Bassdrum anfetten.


    Ich bin da oldschool: Grenzfläche + ordentliches Kickdrummikro, ein wenig Compressor, Gate und ein guuuuuuuter EQ... ;)


    MfG Tobias Zw.


    (PS: "Es fliesst ein Strom - von zwanzig Ohm!"...)

    Leute, Leute, jetzt platzt mir gleich der Hals... Warum schreiben hier so viele Leute, die nullstens Ahnung haben?!? Schon mal an's Nuhr'sche Gesetz zur demokratischen Meinungsäußerung gedacht? "Demokratie bedeutet, dass man zu allem eine Meinung haben kann - nicht, dass man eine haben muss. Also: Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Fresse halten!"


    Man nehme einen Basslautsprecher z. B. aus der vielgeliebten Yamaha NS10 (das ist der Speaker, der am häufigsten für sowas benutzt wird, ansonsten irgend ein sehr weich aufgehängter HiFi-Bass). Nimm ein Mikrokabel. Löte das rote Käbelchen an den roten Anschlussterminal des Lautsprechers, das blaue Käbelchen an den schwarzen Anschlussterminal. Den Schirm lässt Du offen. Andere Seite des Mikrokabels: Rot auf Pin 2 des XLR-Steckers, Blau auf Pin 3, der Schirm des Kabels auf Pin 1.


    Klinkenstecker sind nur Banane und haben an Mikrokabeln nix verloren.


    Signale zwischen Masse und Hot anzuschliessen ist genauso Banane, man verliert an einem symmetrischen Pulteingang 6 dB Pegel.


    Einen 12"er oder einen PA-Speaker halte ich auf Grund zu hoher Membranmasse und zu straffer Einspannung für ungeeignet. Wir wollen ja Pegel rausbekommen. Die untere Grenzfrequenz wird nicht durch die Größe des Speaker bestimmt. Tatsächlich haben die meisten Kleinmembran-Kondensatorstifte eine tiefere untere Grenzfrequenz als die meisten "angesagten" Großmembraner. Aber so sind Trommler (und Musiker allgemein): Fakten werden gerne ignoriert, solange man einen möglichst großen *Dong* an seiner möglichst großen Fußbumse montiert hat. Edith sagt: Steck' doch mal ein KM184 in die große Pauke, Du wirst staunen, wie das klingt - so denn die Trommel auch schon an sich schön tönt.


    Bei Phantomspeisung liegen +48V sowohl auf Pin 2 als auch auf Pin 3 gegen Pin 1. Und wenn man den Speaker zwischen Pin 1 und 2 oder Pin 1 und 3 anschliesst, fliesst durchaus ein ungewollter Gleichstrom durch den Speaker, was ihn aber höchstwahrscheinlich nicht killen wird. Eher wird den Strombegrenzungswiderständen im Kanalzug warm. Eine -48V Phantomspeisung ist mir nicht bekannt. Warum auch den Schaltungsaufwand verdoppeln? (Edith sagt: Ironiesmiley am letzten Absatz vergessen. Was ich wirklich sagen will, ist: -48V gibt's bei der Phantomspeisung nicht. Wäre auch nicht normkonform...)


    MfG Tobias Zw.


    Ich zitiere hier mal aus meinem heißgeliebten PA-Forum, genauer gesagt aus dem Thread Schlechte Werbung durch Veranstaltung:



    ... noch Fragen, Kienzle?


    8) Auditur et altera pars, meine Herren!


    MfG Tobias Zw.

    Aaaalso, dank Jürgen K. habe ich jetzt die Sticks 5/88 und 11/91 - dafür, wie die Jugend spricht, "fette props" nach Frankfurt!


    Ich glaube mich aber an einen dedizierten Artikel zur Produktion der "Jaja"-Scheibe zu erinnern, der mich sehr interessieren würde. Falls den also jemand finden und einscannen würde, wäre damit mein Herz zu gewinnen...


    Mit freundlichen Grüßen


    Tobias Zw.

    (...)warum müssen Drummer eigentlich ihre Performance aus in der Regel rein organisatorischen oder wohl eher aus Bequemlichkeitsgründen der Ton- und Org.-leute herabsetzen lassen???!!!!! Unglaublich!!


    Kein Tonmann macht das aus Bequemlichkeitsgründen. Das Problem ist der Zeitfaktor: Umbauzeit Null. Mikro vom Gitarrenamp wegnehmen und vor einen anderen stellen: 10 Sekunden. Komplettes Drumset ab- und anderes anmikrofonieren (bei 8 bis 12 Mikros): vorneweg 20 Minuten, plus ausreichende Zeit für zumindest einen Linecheck... Wenn Du vom Veranstalter keine Zeit zum Arbeiten zugestanden bekommst, gibst Du den Zeitdruck logischerweise weiter. Was sollst Du auch sonst als Tonmann machen? Hexen? Die Relativitätstheorie umschreiben? Das Problem ist immer ein rein organisatorisches, wenn man ein Festival ohne ausreichende Umbauzeiten und/oder Personal veranstaltet, bleibt halt manche Selbstverständlichkeit auf der Strecke.


    Interessant fand ich, dass Tobias Zw. dann jetzt wohl die Seiten gewechselt hat. ;) Wie wirst Du beim nächsten Mischjob reagieren, wenn die Drummer unbedingt auf ihren eigenen Sets spielen wollen?


    Abgesehen davon, dass ich mich wegen genau dieser Arbeitsbedingungen aus dem kleinen Rock'n'Roll-Business verabschiedet habe: Wenn ich das nächste Mal in die Situation komme, werde ich wieder Erfüllungsgehilfe des Veranstalters sein und versuchen, die Trommler dazu zu bringen, mit einem Set zu spielen. Was soll ich sonst tun? Meinem Kunden sagen: "Du, als Amateurmusiker (schlecht©) habe ich Verständnis für die Kollegen und überziehe jetzt mal geschmeidig den Tagesplan um anderthalb Stunden?"


    Das Zicken ist des Künstlers Vorrecht. Das Dagegenandrücken das des Technikers. Circle of life, nicht wahr.


    Mit freundlichen Grüßen


    Tobias Zw.

    Da schlagen zwei Herzen, ach!, in meiner Brust...


    Gerade als Tonmann bei kleineren Veranstaltungen mit geplanter Umbauzeit "Null" hat man oft keine andere logistische Möglichkeit als das Teilen des Drumsets, und ich habe auch das eine oder andere Mal über die doofen Musiker geflucht, die sich so zickig anstellten...


    Bis vor ein paar Wochen ein Proberaumnachbar bei mir reinkam, rief: "Geiles Set, Alter! Darf ich mal spielen?" und die darauf folgenden Minuten in meiner Erinnerung nur noch eine blutige Lärmorgie aus splitternden Sticks, gequälten Becken und beinahe aus den Spannreifen reißenden Fellen war...


    Eins habe ich mir daraufhin geschworen: Mein Set werde ich bei keinem Konzert für andere freigeben. Musiker, speziell schlechte, sind im Regelfalle egozentrisch und unsozial, und nehmen keine Rücksicht auf die Bedürfnisse des anderen.


    Mein Set lasse ich jedenfalls nur noch handverlesene Auserwählte spielen.


    MfG Tobias Zw.

    Irgendwie klingt das bei Dir alles sehr gefrustet, Tobias.


    Ich kenne viele Tontechniker aus meinem Freundeskreis, die alle sagen, das es streckenweise eine krasse Plackerei ist.


    Aber nach ein paar Jahren, gerade wenn man mit festen Acts arbeitet, einen guten Job macht, steigt meistens das Einkommen und auch der Arbeitskomfort.


    Ist er bei mir ja auch. Ganz extrem sogar. Weil ich jetzt nicht mehr mit Amateurmusikern arbeite...


    :Q


    Mit freundlichen Grüßen vom ungefrusteten, aber erfahrenen


    Tobias Zw.


    <Edit>: Noch ein Grund für schlechten Sound: Musiker und Techniker verstehen sich manchmal einfach nicht. Das heisst, sie hören sich schon, wissen aber nicht, was der andere mit dem, was er sagt, ausdrücken will. Deswegen war ich auch immer über Musiker glücklich, die die Anwesenheit der Technik zumindest bemerkt und akzeptiert haben - genau so, wie ich der Meinung bin, dass eigentlich jeder vernünftige Tonmann zumindest irgendwann einmal ein Instrument gespielt haben sollte. Erleichtert die Kommunikation, und an der hapert's wirklich oft.

    Das viele Techniker unseren Rider nicht lesen ist mir auch schon aufgefallen.


    (...)


    Somit kann ich aus meiner Sicht sagen:
    - Vorher mit Techniker telefonieren
    - Genügend Zeit einplanen


    Ersteres liegt allerdings meistens daran, dass die Technikfirmen die Rider (falls überhaupt!) von den Veranstaltern meistens einen Tag vor der Veranstaltung bekommen, und das meistens auch nur auf Quengeln und mehrere Anrufe hin...


    MfG Tobias Zw.

    Schon interessant, wie das Thema "Essen & Trinken"
    hier breitgetreten wird.


    Wenn man doch öfter solche Erfahrungen macht, dann nimmt man sich seine
    Verpflegung von zuhause mit, so wie jeder andere Arbeitnehmer auch.
    Da kann man dann mit einer Hand am Regler mit der anderen Hand seine Stulle vertilgen...


    Um das Thema abzuschließen: Nimm' Du Dir mal 'ne Stulle mit, wenn Du tagelang genau vier Stunden am Tag frei hast, diese im Koma in einer verschimmelten, verpilzten und dreckigen Pension verbringst... und zwar 450 km von zu Hause. Auch das haben viele Veranstalter bis heute nicht verstanden: Selbstverpflegung ist bei solchen Jobs keine Option. Nicht wegen mangelndem Willen, sondern weil's einfach nicht geht.


    Und nein, es gibt kaum wichtigere Punkte als die Arbeitsmoral des Mischers: Wenn der körperlich am Ende ist, kann die PA noch so toll sein...


    MfG Tobias Zw.

    Hört sich aber wie ein Witz. :thumbup:


    "Kein Kaffee" und "schlchtes Essen" sollten in keinem Fall eine Entschuldiung für nen schlecht gemachten Job sein.
    Mir trägt in der Band auch niemand meinen Kaffe oder mein essen hinterher. Hat Mama schon mit 12 gesagt: Hassu Hunger, mussu essen. Bissu faul, hassu PECH! Einen Tonmenschen, der es auf "Kein Kaffee" schiebt wenn der Sound schlecht ist, würde ich verbrennen.


    Diese frisch-fröhliche Haltung hättest Du nicht mehr, wenn Du zum ersten Mal ein Stadtfest gemischt hättest, bei dem Du von 10 Uhr morgens bis 24 Uhr nicht mal die Zeit zugestanden bekommst, um (auf Deutsch gesagt) pinkeln zu gehen, von Essen oder Trinken ganz abgesehen. Ich hatte derlei Veranstaltungen genug, bei denen ich irgendwann die Auswahl hatte, mir entweder in die Hose zu machen oder Pult und Bühne eine Viertelstunde lang allein und unbewacht zu lassen. Und wenn Du dann noch weder Zeit noch Möglichkeit hast, etwas zu essen oder zu trinken, wirkt sich das ganz unmittelbar auf die Arbeitsqualität aus - nicht aus Bösartigkeit, sondern weil der Blutzucker irgendwann im Negativbereich ankommt. Ich habe vier Tage lang im Regen gestanden, ohne etwas zu Essen oder zu Trinken zu bekommen, ich habe Konzerte im Schneefall bei -15° C Open Air ohne FOH-Zelt gemischt, mir wurden bei einer mehrwöchigen Veranstaltung vom Veranstalter pro Tag für Speisen und Getränke 3 € Wertmarken zugestanden...


    Seid mir nicht böse, aber 99,9 % der hier Lesenden und Schreibenden haben null Ahnung davon, wie Techniker arbeiten und behandelt werden. Wenn manche Veranstalter ihre Hunde so behandeln würden, käme der Tierschutzverein, aber der doofe Mischer lässt's mit sich machen, weil er die 125,- € Tagessatz (vor Steuern!) braucht. Ich weiss schon, warum ich mich von Stadtfesten, Clubtourneen etc. entfernt habe. Da herrschen bei der Behandlung der Techniker teilweise menschenverachtende Zustände. Also, nicht gleich so Sprüche wie oben. Geh' mal ein paar Meilen in den Stiefeln eines solchen (hier verächtlich gemachten) doofen Mischers, und Du wirst sehen, wie gut selbst der popligsten Amateur-Schülermusiker im Vergleich zu Technikern behandelt wird.


    MfG Tobias Zw.

    Moinsen, liebe Drummerkollegen,


    ich bin auf der Suche nach allem, was es so an Interviews und Berichten mit und über Charly T. zu Westernhagen-Zeiten gibt... zum Beispiel erinnere ich mich, dass es anläßlich der Aufnahme des "Jaja"-Albums einen extensiven Bericht in der Sticks gab. Wer von Euch hat diese Ausgabe (oder auch anderes), und wäre so freundlich, den Artikel einzuscannen und mir zuzumailen? Mein Dank würde Euch auf ewig hinterherschleichen... Besonders interessiert mich alles über Aufnahme und verwendetes Equipment bei der "Live"- und "Jaja"-Produktion.


    Mit freundlichen Grüßen


    Tobias Zw.

    Jetzt mal im Ernst: Ich habe mal zum Ausprobieren auf zwei nebeneinanderliegende Toms (15" und 16") Remo Ambassador und Evans G1 aufgezogen. Ich spiele wirklich nicht übermäßig fest und habe auch eine ganz brauchbare Technik (Stick [Vic Firth 5B] trifft relativ flach auf). Auf dem Evans sind nach drei Tagen Spielen keine Abnutzungsspuren zu erkennen, wohingegen auf dem Remo sogar Stellen sind, bei denen die Beschichtung mit nur einem Schlag abgetragen wurde. Preisunterschied hin oder her, das isses irgendwie nicht. Mal sehen, ob ich demnächst nochmal Bilder zum Vergleich mit einstellen werde.


    Mit freundlichen Grüßen


    Tobias Zw.
    (immer überzeugterer EvansNutzer)

    Es geht hier auch nicht um Metallica-Bashing, ich liebe die und obs gute oder schlechte Musiker sind, interessiert mich nur peripher, aber man muss ja nicht alles was die machen super finden.


    Keine Gefahr, ich bin auch wirklich kein "Fan" (im wörtlichen Sinne) der Combo - finde es halt witzig, wie sich aber auch jedesmal die gleichen Diskussionen aufkommen, und dann verkauft die Band doch wieder Hunderttausende CDs. Was macht die Band also richtig, was den kritikern falsch vorkommt? Oder, wenn 's doch so viele besser wüssten: Warum ist keiner der besser Wissenden Produzent der Band?


    Klar können musikalische Fähigkeiten und kommerzieller Erfolg koinzidieren, aber korrellieren müssen sie deswegen noch lange nicht. Und wer glaubt, dass Virtuosität und (vermeintlich echte) Innovativität irgend etwas mit Erfolg oder Nicht-Erfolg einer Band zu tun haben, hat ein noch sehr vom "Wohnzimmermuckertum" verklärtes Bild des Musikgeschäfts...


    Man kann festhalten: Die Band macht was neues, die Musiker und "Altfans" heulen auf, und dann kaufen die Leute die CD... Wenn ich Lars Ulrich wäre, würde ich's auch so machen.


    Mit freundlichen Grüßen


    Tobias Zw.