tag
also. ich kann folgenden erlebnisbericht aus der schweiz hier beitragen (google mal noch ein wenig nach gesetzen, vielleicht findest du was. http://www.gesetze.ch gibts aber da hab ich nix gefunden...):
ich hab einen bandraum. der ist so ein einem keller, ist ziemlich hoch (3 m grob geschätzt). ganz oben hat es an einer seite ein fensterchen... dort dahinter hats ne strasse, dann häuser. das wusste ich nicht.
als ich einmal fleissig um mitternacht am üben war (wie ich das schon einige zeit min. 2, teilweise bis 6, stunden am tag tat, meist wurde es auch mindestens 11 uhr...), öffnete sich die tür (ich hab keinen direkten blick drauf). ich dachte: judihui, mein papa, der mich holen kommt und mich dann nach hause fährt. er war nämlich vorher im openairkino, und sagte, er kommt mich nachher holen. es war sommer, das fenster war also die ganze zeit offen.
durch den vorhang der vor dem kurzen gang, der zur tür führt, trat zu meinem erstaunen nicht mein papi, sondern es schritten stolz zwei bullen-******** in vollmontur daher.
sie klärten mich darüber auf, dass man nur von 8am bis 10pm lärm machen darf (was ich grundsätzlich wusste, nur hatte sich nie jemand beschwert. ich dachte, das hört niemand...). über den mittag auch nicht, aber das kratze ja niemanden (das haben sie gesagt!). sonntags wohl auch nicht...
ich entschuldigte mich, und erwartete, dass sie jetzt abhauen würden (ich kannte von parties/konzerten das prozedere "es ist zu laut, nächstes mal anzeige", beim nächsten mal "beim nächsten mal können wir nix mehr machen und es gibt ne anzeige", und beim 3. mal anzeige (dann wirds aber teuer)...).
nichts dergleichen, die beiden füllten sogleich eine anzeige aus. toll. ruhestörung sei nämlich ein sog. offizialdelikt oder so, und deshalb müssten sie mich anzeigen, falls sie das delikt bei eintreffen am tatort immer noch feststellen könnten. also werde ich jetzt angezeigt.
mein vater trat in diesem moment zur türe rein, und gab seine daten auch gleich an, weil ich damals noch minderjährig war. ich machte noch ne kurze aussage dann wars geregelt.
etwa 3 monate später (ein hoch auf die bürokratie) erhielt ich eine rechnung von der frau jugendrichterin oder so über 50 fr ermahnungsgeld und 50 fr bearbeitungsgebühr.
jetzt kommt das, von mir aus gesehen, freche an der sache:
ich fragte nach, wer denn angerufen habe. sie sagten mir, dass sie mich darüber nicht unterrichten dürften. denn es sei ja wie gesagt ein offizialdelikt, will heissen, jemand ruft an und beschwert sich, sie traben an, stellen das vergehen fest und schreiben ne anzeige.
ich hätte das allerdings gerne gewusst, denn ich hätte gerne auch mal das persönliche gespräch gesucht und mich entschuldigt, und falls das nicht geholfen hätte, gerne auch das haus des sich beschwerenden trottels in brand gesetzt und seine katze entführt oder so. aber nein...
wenn dieser jemand seinen arsch nämlich dazu hätte bewegen können, in das haus, das wahrscheinlich knapp 10 m von seiner entfernt liegt (ok es ist ziemlich grosses fabrikgebäude, und der eingang ist auf der andern seite, er hätte ca 70 m gehen müssen. ist schon recht weit, hä?), zu gehen, meinen bandraum zu betreten und sich bei mir zu beschweren, hätte ich mich zutiefst entschuldigt und es wäre, genau so wie jetzt, nie wieder vorgekommen.
merk dir als moral von der geschicht einfach eins: schweizer sind faul und unfreundlich. ein telefonanruf an die bullerei ist weniger aufwand, als mal vorbeizukommen. sei einfach vorsichtig, und erkundige dich genau, wer was hört, denn bussen sind teuer.
in dem sinne mit freundlichen grüssen und nur den besten wünschen
j