Ok, wie kompliziert das System auch ist, ist es nicht so, dass es zum Delay kommt?
Ich kann das nicht wirklich beurteilen.
Ich würde nur sagen, dass deine Vorstellung, dass der Sound beim Beater entsteht, wohl zu stark vereinfacht ist. Das Resofell ist ja auch beteiligt, und produziert wohl andere Anteile als das Schlagfell etc...
Also anstatt sich über dies den Kopf zu zerbrechen, würde ich eher einfach mal gar nix machen, und die Ohren entscheiden lassen. Dies ist immer der richtige Weg, denke ich.
Trotzdem würde ich da eher meinen Ohren als meinem physikalischen Halbwissen vertrauen - viel zu oft habe ich den Knopf für's SN bottom Mic nicht gedrückt, und es klang besser.
Auch unter Studiobedingungen??
Ich hab ehrlich gesagt zu wenig Studio gemacht (aber ich habe!), um das selbst ausreichend erlebt zu haben. Ich weiss aber von vielen Studio Engineers, dass das durchaus vorkommen kann.
Primär oder ausschliesslich war die Rede von doppelter Abnahme der Bassdrum-unter Studiobedingungen. Zumindest habe ich das Vorhaben des TS derartig verstanden. Und im Studio habe ich Phasen und Zeitkorrektur, bei doppelter Micspur erlebt , da der Grundtonbereich gelitten hat, ja.
Da hast du Recht, das kann natürlich helfen.
Allerdings geht es hierbei nicht um ein zeitliches Anpassen der Mikrofone gegeneinander, würde ich mal behaupten. Ein gutes Beispiel für jenes wäre z.B. eine klassische Orchesteraufnahme, wo man die Solistenmikrofone gegenüber den Hauptmikrofonen verzögert.
Vielmehr kann man versuchen, falls der Polaritätsknopf nix nützt, mit sehr kurzen Delays herumzuspielen. Je nach dem wird dann im gewünschten Frequenzbereich eine Anhebung/Absenkung erreicht.
Das ist mehr trial&error, als bewusstes "physikalisches" Vorgehen. Ich will aber nicht sagen, dass da etwas dagegenspricht, im Gegenteil!
Hier übrigens noch die Begründung, warum z.B. Raummikrofone nicht zwingend verzögert werden müssen: http://de.wikipedia.org/wiki/Drei-zu-eins-Regel
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Im allgemeinen möchte ich der Diskussion noch anfügen:
Wenn jemand eine 26er BD ohne Loch im Resonanzfell spielt, versucht er wohl, einen Relativ offenen, "gross" klingenden Schlagzeugsound hinzukriegen. Ich würde da eher davon abraten, 1249123145 Mikrofone nur an die Bassdrum zu stellen.
Der richtige Ansatz in so einem Fall ist: Wenig Mikrofone in einem guten Raum an's richtige Ort stellen. Vielleicht die Bassdrum stützen, sonst aber nicht viel...
Definitiv würde ich das Wort "Overheads" nicht zu ernst nehmen. Mikrofone müssen - besonders im Studio - nicht unbedingt über das Schlagzeug! Vorne, links, rechts, hinten ist auch noch Platz.
http://westtownrecording.com/w…loads/2010/05/shitty2.pdf -> Abschnitt "Choosing and Placing the Microphones", Seite 3.
Mein Lieblingssatz aus dem ganzen Text: "Professionals" often use condenser mics for overheads or hi-hat. Fuck that, they're morons. Condenser mics move too fast and respond to all kinds of really annoying high frequencies that i don't wanna know about.
Sehr lustig!