Ein Thema was mich oft bei Gesprächen mit Musikern innerlich auf die Palme bringt!
Ich lehne als Musiker den Mainstream prinzipiell ab und dachte, dass diese Einstellung unter Musikern verbreitet ist, diese Vermutung hat sich nach einigen Gesprächen mit Kollegen allerdings als falsch erwiesen.
Das Gefühl habe ich nicht. Wie oft habe ich schon gehört "ja, so billige Popmusik..."
Und das regt mich auf! Ich gebe zu: Ich höre auch kein Radio. Die Musik macht mich auf Dauer matschig in der Birne. Dennoch habe ich wahnsinnigen Respekt davor, wie viel Arbeit, Können und Talent in solcher Musik steckt. Rihannas Musik ist unglaublich gut produziert, hat eine toll durchgezogene Klangästhetik und ist musikalisch klar strukturiert - ob es mir persönlich gefällt oder nicht ist ja etwas anderes. (Wieviel lieber ist mir das übrigens als den 10.000sten Frickler, der sich einen abwichst..) Trotzdem haben da viele sehr talentiere und qualifizierte Menschen daran gearbeitet. Das ausschließlich auf die Künstlerin Rihanna zurückzuführen ist naiv - keinen Respekt vor der musikalischen Leistung per se zu haben aber einfach dumm.
Zitat
Ob eine Band bekannt wird oder nicht hängt nicht von den Fähigkeiten,
sondern vom Support ab(...)während viele
schlechte Bands einfach nur gehyped wurden und so ein so großes Publikum
erreichten, das ihre unfähigkeit kein Hindernis mehr darstellt. Wie
kann man sich mit so einem System anfreunden ?
Den verkannten Künstler gibt es zu genüge. Klar gibt es viele Musiker, die wirklich was drauf haben und denen das Glück an den entscheidenen Momenten gefehlt hat. Wen willst du dafür verantwortlich machen? Das "System"? Achso, und bitte Beispiele für schlechte Bands mit großem kommerziellen Erfolg!
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Und wie kann man als Musiker zu Leuten aufsehen, die nicht zwangsläufig
besser sind als man selbst, sondern einfach nur aus Glück den Weg auf
die großen Bühnen gefunden haben ? Ich schaue als Musiker doch lieber zu
Menschen auf, die Jahrezehnte lang Ehrgeiz in ihr Instrument gesteckt
haben und so ein Vorbild darstellen.
Die meisten kommerziell erfolgreichen haben hart dafür gearbeitet. (Und wenn nicht, dann waren doch Leute dahinter, die hart dafür gearbeitet haben. Dann hab einfach Respekt vor denen. )
Sogar David Guetta hat in seine Musik tausende von Stunden harter Arbeit reingesteckt! Und: Ich glaube, die Gefahr, zu Leuten aufzusehen, die nicht besser als man selbst sind, besteht meistens nicht. Die können schon mehr als man selbst.
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In Kommerzieller Musik erreicht das allerdings sehr schnell seine
Grenzen, und mehr als eine saubere Performance ablegen braucht man
nicht. Wie kann man Musikern Respekt aufweisen, die, nachdem sie auf
einem vergleichsweise niedrigem Level Erfolg hatten sich nicht mehr
steigern und Musik nicht mehr als Herrausvorderung, sondern als
Geldquelle sehen ?
Mehr als eine saubere Perfomance hinzulegen braucht man nicht? Neeee, natürlich nicht....Musik als Herausforderung? Na, das wäre ja schön. Ich mach Musik weils mir Spaß macht. 3 Akkorde klingen halt oft besser als 1000. Und woher du die innersten Gedanken der Musiker kennst ist mir auch ein Rätsel.
Jetzt fixiert euch nicht so aufs Schlagzeug. Es geht mir dabei um alle Instrumente. Diese werden beim Mainstream total vernachlässigt und dienen nur zu Begleitung und Untermalung des Gesangs, oder um die Pausen aufzufüllen, die der Sänger zum Luft holen braucht..
Weil viele Menschen darauf stehen. Da hilft nichts. Und Gesang gut zu begleiten ist nicht weniger schwer als ein freakiges Solo.
Zitat
(Abgesehen von der
Technoscheiße, bei der man sich dem Exitus nahe bringen muss, um sie zu
ertragen)
Das zeigt nur einen sehr begrenzten Blickwinkel.
Hoffentlich ist mein Beitrag nicht zu aggressiv geworden, aber ich kann bei so wenig Respekt vor guter Leistung irgendwie nicht stillstitzen.
Nichts für ungut..