Beiträge von Archidrummer

    Hallo Stefan1980!


    Bitte gehe für die Dämmung, wenn es Mineralische sein soll, in einen Baustoffhandel, nicht in einen Baumarkt und lasse dich erst beraten. Wenn eine falsche Dämmung (zu weich / zu hart) eingesetzt wird, ist alles für die Katz!


    Ich habe im Baumarkt nur EPS-Dämmungen gefunden, teilweise sind die auch falsch einsortiert, weil die Schüler und Studenten die da einräumen keine Ahnung haben, was da in den Regalen liegt....


    Es ist auch nicht nötig mit Sprühkleber alles zu verbinden, Doppelklebeband reicht, ist wesentlich billiger!


    Den Druck beim Verleimen (Vollflächig mit Spachtel verteilen) erzielst du durch das Verschrauben (Habe bei mir ca. 70 Spax reingedängelt, Achtung, Leim kommt seitlich raus!), und stell dich beim Verschrauben drauf.


    Zum Thema Heizungsrohentkopplung: Try and Error, die Erfahrungswerte der User sind mehr wert, als jede Tabelle, ich habe mit meiner Lösung eine gute Minderung erreichen können und kann auch nur das wiedergeben, was ich in der Theorie gelernt habe und in der Praxis aufm Bau umsetzten muss (Und was halt Stand der Technik ist). In meinem Ursprungsthread ging es im wesentlichen über die Verwechselung von Luft- und Trittschallübertragung, das es soooo wissenschaftlich wird, hätte ich nicht gedacht!

    Also noch mal, damit weiter Unklarheiten entstehen ;)


    Trittschallminderungsmaße auf Massivdecken


    Aufbau immer von oben nach unten, immer Teppich als oberste Schicht



    Alles Herstellerangaben



    Anmerkungen: Zementestrich mit Betonsteinplatten gleich zu setzten wäre nicht richtig! Der Estrich hat eine Anforderung an seine „dynamische Steifigkeit“ Bei einzelnen Platten von Steifigkeit zu reden wäre Unsinn, da hier die Wirkung der Lastverteilung fast aufgehoben wird! Aber die Betonsteinplatten können sehr wohl von Bedeutung sein, und zwar wenn man die Masse UNTER das Podest bringt. Dies hatte ich in den Post von vorher nicht richtig dargestellt, Masse kann also doch von Vorteil sein, wenn ich aber die Variante mit der 70 mm Minaralischen Dämmung + Spanplatte sehe, sind es gerade einmal 5 dB Unterschied bei der Versuchsanordnung gegenüber der Steinplattenvariante.


    Alle Aufbauten sind plan und ohne Hohlräume einzubauen. Die Zahlen („Bewerte Trittschallminderungen“) beziehen sich auf den Regelaufbau in einem Prüfstand mit ca. 150 mm Betondecke und sind nicht als absolute Verbesserungswerte beim Podestbau heranzuziehen (die Werte für die Podeste werden in einem Prüfstand erheblich geringer sein), sondern dienen lediglich zur Abstraktion der unterschiedlichen Dämmwirkungen der verschiedenen Aufbauten. Je Höher der Wert, desto besser.


    Auf dem Markt gibt es hunderte Anbieter von Trittschalllösungen, die Tabelle spiegelt nur einen Bruchteil der Möglichkeiten wieder. Sie zeigt dennoch, dass man mit einem kostengünstigen Aufbau (Dämmplatte + Spanplatte + Teppich) beachtliche Verbesserungen erzielen kann, wenn alles richtig aufgebaut wird. Das beste Ergebnis würde eine Spanplatte (mind. 22 mm) + 7 cm Mineralische Dämmung + Betonplatten bringen. Ob das sein muss, kann euch nur der Nachbar verraten….. :D Zu dem Gewicht der Betonplatten kann man sagen, dass weniger auch geht, jedoch unter Minderung des Dämmmaßes. Sand geht im übrigen zur Beschwerung auch, die Sauerei beim Einbau ist aber vorprogrammiert!


    Noch Thema Platte und Schwingungen: Zweilagige Spanplatten von ca. 40 mm Gesamtstärke - bei einem Podest von ca. 1,50 x 1,50 m - verleimt (Pornal o.ä. Holzleim, kein Uhu) - und im frischen Leim verschraubt (Vorbohren nicht vergessen) sind aber so was von unbiegsam und steif, dass Rocco Siffredi neidisch werden würde, steifer geht et nicht! Ich habe zwei Spanplatten von je 10 mm und da biegt sich schon nichts mehr!


    MfG


    Archidrummer


    Links
    Regupol E48 von der Firma BSW - Interessant für sehr geringe Aufbauhöhe, Gummiartige Dämmung
    Rockwool TE (30mm) oder HP (70 mm) - Mineralische Dämmung, etwas besser, aber auch teurer als EPS-Dämmung, schwierig in kleinen Mengen zu bekommen
    Kanuf Brio Fertigestrich - Geringster Wert, Komplettsystem

    Bei der Konstruktion kommt im Geschoss unter Dir kein Trittschall mehr an!
    Das einzige, was noch besser wäre, ist eine 2. Holz-Platte, kraftschlüssig verleimt und geschraubt, muss aber nicht.


    Das Basedrumgeräusch wird immer da sein, du kannst ja nicht die Quelle isolieren. Wichtig ist, dass der Übertragungsweg des Trittschalls ausgeschaltet wurde!


    Kleiner Vorschlag: Ich komme aus Detmod, wie wär es, wenn ich in nächster Zeit mal auf ne Visite vorbei schaue, bin eh öfters in Bielefeld!

    Bei tiefen Frequenzen ist irgendetwas bei deinem Podest nicht richtig!
    Es dürfte lediglich der Eigenklang des oberen Teppichs zu hören sein, wenn alles Luftdicht und stabil miteinander verbunden ist, irgendwo hat sich bei dir nen Hohlraum eingeschlichen, entweder unter der Dämmung oder zwischen Dämmung und Platte, so daß eine Resonaz entsteht. Ist der Boden unter dem Podest plan? Hat sich die vorhandene MDF-Platte evtl. verzogen oder ist leicht gewölbt?


    Ich habe in meiner Wohung einen alten Dielenboden, der eigentlich überhaupt keinen Trittschall wegstecken kann und schon durchs angucken in Schwingungen versetzt wird. Wenn ich auf dem Podest (Habe auch nur einen sehr dünnen Aufbau gewählt) rumhopse bewegt sich der Dielenboden zwar mit, aber klanglich ist es eher mittel- bis hochfrequentig.


    Zur Beruhigung: Der Tiefeton ist zwar eine zusätliche und unnötige Geräuschquelle, vom Trittschall her dürfte dennoch eine erhebliche Verbesserung eingetreten sein!

    Danke!


    Mit dem "Schwer" ist in der Tat der Hund begraben!


    Schwer anregbar ist für den Luftschall wichtig, aber nicht für den Trittschall. Wenn du z.B. eine Spanplatte auf dem Boden liegend anregst passiert nichts. Wenn du mit einer Betonplatte das gleiche machst passiert auch nichts, es entsteht lediglich der Eigenklang des Materials.


    Anders verhält es sich bei z.B. stehenden Objekten: Eine Sperrholzplatte kann durch ihre Elastizität in Schwingungen versetzt werden und wirkt verstärkend. Da kann man natürlich mit mehr Masse das Schwingen verhindern. Da aber bei einem Podest die Platte komplett an der Dämmung anliegt, kann das Material nicht schwingen und auch keine Resonaz erzeugen.


    Lege mal ein Stück Teppich auf eine Holzplatte, lege diese auf den Boden, haue drauf. Ich wette mit dir dass der dadurch erzeugte Klang derselbe ist, wenn du den Teppich so auf den Fliesenboden legst und drauf haust!


    Schwer bedeutet auch nicht gleichzeitig stabil! Ein schweres Material hilft nicht wesentlich gegen den Trittschall, da es nur um das Abfangen von mechanischer Energie geht. Der ausschalggebende Punkt ist die Dämmung und die Lastverteilung über der Dämmung. Sicherlich ist es besser je stabiler die Platte ist, aber die nötige Stabilität erreiche ich auch mit 2, besser 3 Lagen kraftschlüssig verbundener Gipskarton, OSB-Platte etc. Elementar ist, dass die Energie, die Oben auf dem Podest an nur ganz wenigen, kleinen Punkten entsteht (Kickpad, Hihat), auf die gesamte Fläche zu verteilen!


    Nur zum Verständniss die Funktionen der Schichten (von unten nach oben):


    1. Dämmung: Absorbieren der Mechanischen Energie, zudem verhindern von Resonanzen der Lastverteilerplatte
    2. Lastverteilerplatte: Verteilen der punktuell auftretenden Kraft auf die gesamte Fläche, um die maximale Wirkung der Dämmung zu erzielen
    3. Teppich: Verhindern von Eigenklang der Lastverteileplatte da diese meist ein "schallhartes" Material darstellt, zudem praktisch wg. verrutschen des Kits


    So, Cheffe guckt schon böse.....

    Hallo und Tach hier im Drummerforum!


    Ich hätte nicht gedacht, dass mein erster Eintrag hier im tollen Drummerforum (Welches mir meine Kaufentscheidung viel leichter gemacht hat) sich mit einer eher alltäglichen Fragestellung meines Berufslebens beschäftigt, als mit meinem neuen TD12!


    Wenn ich so manchen Eintrag bzgl. Trittschall hier lese dreht sich mein Bauphysikprofessor im Grabe rum (Ich glaube der lebt aber noch......)


    Ich versuche einmal ganz kurz den einen oder anderen Irrglauben zu beseitigen.


    Es gibt zwei Wege der Schallübertragung: Trittschall bzw. Körperschall, und den Luftschall. Das sind physikalisch zwei völlig verschiedene Übertragungswege von Geräuschen.


    Trittschall bezeichnet man in der Bauphysik als den Schall, der über sämtliche flankierenden Bauteile eines Raumes in den nächsten übertragen wird, und zwar durch direkte Anregung (Klopfen an der Wand, Laufen auf dem Fußboden oder halt Kickpedal auf dem Fußboden).


    Luftschall bezeichnet man in der Bauphysik als den Schall, der über sämtliche flankierenden Bauteile eines Raumes in den nächsten übertragen wird, und zwar durch indirekte Anregung (Sprechen, Lautsprecher, Musikinstrumente).


    Plausibles Beispiel: Es wird mit einem Hammer auf den Boden geklopft: Ergebnis: Der Nachbar fragt sich ob gerade renoviert wird. Dann wird das Geräusch, welches das klopfen des Hammers verursacht mal aufgenommen und über einen Lautsprecher in gleicher Lautstärke abgespielt. Ergebnis: Der Nachbar hört nichts (Sollte er nicht, in einen "Neubaustandarthaus")


    Hier werden oft die beiden Grundlegenden Arten der Schallübertragungsarten vermischt und verwechselt. Ich habe einige Beiträge gelesen, wo versucht wird, den Luftschall durch ein Podest zu reduzieren. Das wird nie gelingen, außer durch einen "Panikroom", wo man einen entkoppelten Raum mit schalldämmenden Maßnahmen baut, da man beim Luftschall die Quelle isolieren muss und nicht einen von mehreren Übertragungswegen.


    Die Geräusche, die durch ein Edrumset verursacht werden, also die, die ich selber im Raum hören kann, wenn ich spiele, werden nicht reduziert werden können. Also wenn der Nachbar hört, wie ihr ein Pad anschlagt, trotz Podest: Pech gehabt!
    Anders die Geräusche, die durch Trittschall erzeugt werden. Hier ist das Podest ein guter und auch der einzige Helfer! So ein Podest wirkt wie ein schwimmender Estrich, wo der Bodenbelag+Estrich durch Dämmung von dem gesamten Bauwerk abgetrennt werden soll.


    Der beste Aufbau (Von unten nach oben) für eine wirksame Trittschalldämmung ist erst eine Lage Dämmung (harte mineralische Dämmung oder weichere auf EPS-Basis - Bei EPS Dämmung unbedingt auf die Bezeichnung DES achten!) von 2-3 cm, dann eine Platte zur Lastverteilung (2 x 19 mm OSB, Sperrholz oder 2 x 12 mm Gipskarton), sowie einen Teppich, um auf einer harten Holzplatte zusätzliche (wohlgemerkt Luft-)Schallquellen zu vermeiden. Zusätzliche Schichten bewirken kein besseres Ergebnis, lediglich die Dämmstärke kann ein besseres Trittschallergebnis liefern, wobei auch hier ab ca. 6 cm keine Nennenswerten Verbesserungen mehr möglich sind. Hohlräume unterhalb der Lastverteilerplatte sind zu vermeiden und gut auszufüllen, da hier ein Resonazkörper geschaffen wird, was das bewirkt kann sich jeder selber erklären. Das Podest (und alles was draufsteht) darf natürlich die Wände nicht berühren. Luftpolsterfolie zur Dämmung halte ich nicht für besonders geeignet.


    Eine sehr komfortable Lösung, um z.b. ein Musikzimmer komplett auszustatten sind Trockenbauplatten von Knauf oder Phermacell. Es sind GK-Plattten mit integrierter Trittschalldämmung, man kann diese Platten auch für den Bau eines Podestes benutzen, Teppich drauf, fertig!


    Hier ein Link: http://www.knauf.de/content/de…nestriche_1.php?st=4#open
    Von Knauf heißt das "Brio 23"


    Hier noch mal ein paar Tips zum den vorhandnen Lösungen/Vorschlägen:


    Zu Flowermans Lösung (http://www.drummerforum.de/for…ght=&hilightuser=0&page=6:( Sehr gut, bis auf die PVC-Platten, da hier keine Lastverteilung passieren kann. Besser wäre hier ein eine wie oben genanntes Plattenmaterial. Insg. würde das Ergebnis noch besser sein (theoretisch)


    Zum Threadstarter Nanovarium
    Zitat: "
    Zunächst geht es darum, den Schall der Drums großflächig und mit schwer anregbarem Material abzufangen. Das durchschnittliche Drumset mit Hocker benötigt in etwa eine Fläche von 2 x 2 Metern, das kann (und wird) jedoch von Drummer zu Drummer variieren. Wir benötigen also eine Gundfläche, auf der unser Drumset später stehen wird. Diese muss möglichst billig und möglichst schwer sein."


    Das mit "schwer" ist nicht richtig! Das gilt hauptsächlich für Luftschall. Um die mechanische Energie aufzufangen, wird eine Art "Puffer" benötigt, daher eher weiche (logischerweise daher leichte) Dämmung, siehe Aufbau


    Sehr richtig und absolut wichtig ist die Verteilung der Energie, daher möglichst eine Zusammenhängende Platte benutzen, bei Segmenten immer zweilagig mit versetzten Fugen arbeiten!


    Der vom User Horus424 vorgeschlagener Trittschallschutz ist sehr gut geeignet http://www.pr1mus.de/pdf/Katal…rittschall_entkoppeln.pdf , gibt es in jedem Baumarkt, aber immer mit Lastverteilerplatte!


    Lowbudget wäre 3-4 Lagen alten Teppich zu nehmen, Platte und oben drauf noch mal Teppich. Geht auch und bringt eine beachtliche Verbesserung!


    Optimal ist jedoch eine 20 -30 mm dicke Styroporplatte (EPS-Dämmung) speziell für Trittschall geeignet. (z.B. http://www.unidek.de/index.php?id=103) Diese Platten sind weicher als normale Styroporplatten. Im Baumarkt gibt’s diese ab 50 Cent für eine 100 x 50 cm große Platte. Diese werden mittels Doppelklebeband dicht auf eine Lage Spanplatte, OSB-Platte oder Gipskarton geklebt. Kreuzversetzt wird eine zweite Lage des Plattenmaterials verschraubt. Obenauf noch ein Teppich und fertig ist das Sorglos-Nachbar-Paket! Insgesamt sollte dieses Podest mit allen Materialien aus dem Baumarkt und dem Teppichgeschäft nicht mehr als 30-40 Euro kosten.


    Ich habe zum Glück keine Nachbarn, sondern "nur" eine Ehefrau, und die muss leiden! :D