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Genau, wir vertrauen einfach den Experten und lassen nach Feierabend unser Hirn einfach beim Pförtner liegen, dass bisschen vegetieren schaffen wir locker mit dem Rückenmark...
Dumm nur, dass die Experten sich i.d.R. nicht einig sind, weil sie die Meinung der Gruppe vertreten, auf deren Payroll sie gerade stehen.
Genau, stattdessen faseln wir alle irgendetwas daher, obwohl wir nichts vom Thema verstehen und nehmen kritisch auf, was man uns sagt, unabhängig davon ob wir überhaupt einschätzen können, wie die Dinge wirklich aussehen.
Dumm, dass die Mehrheit der Naturwissenschaftler sich in den meisten Fällen durchaus einig ist. Nimm den Klimawandel - die Mehrheit der Wissenschaftler ist sich einig, die "Skeptiker" tosen nur laut herum, daher scheint es anders, die Metastudien sprechen eine deutliche Sprache. Nimm die schwarzen Löcher - abgesehen von dem verwirrten Chemiker (!), sind sich alle Wissenschaftler einig, dass die Welt nicht von einem schwarzen Loch verschlungen wird. usw.
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Und dumm, dass sich aus wissenschaftlichen Fragen und Erkenntnissen sehr oft gesellschaftlich relevante Fragestellungen ableiten, schön sind hier Deine ersten beiden Beispiele. Als mündiger Bürger sehe im mich in der Pflicht, mich zu informieren und eine Meinung zu bilden. Solche Frage bedürfen eines breiten gesellschaftlichen Diskurses, der auch außerhalb der Elfenbeintürme der Experten stattfindet.
Ach ja, und anhand der gesellschaftlichen Folgen kannst du Aussagen über die Inhalte treffen?
Oder anders: Anhand der gesellschaftlichen Folgen kannst du darauf schließen, ob der Klimawandel menschgemacht ist? Nein kannst du nicht. Dir bleibt nichts anderes übrig, als der Mehrheit der Experten in der Frage zu vertrauen, oder du studierst Metereologie, Physik und/oder Geologie.
Dich zu informieren ist dein gutes Recht. Aber ich kann nicht davon ausgehen, dass ich anhand populärwissenschaftlicher Artikel einen Sachverhalt besser oder ebensogut einschätzen kann, wie jemand der die Wissenschaft studiert hat und zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat.
Natürlich sind solche Artikel interessant und als Basis für Laiendiskussionen durchaus geeignet, aber kein Mensch bräuchte sechs oder acht Jahre seines Lebens einem Studium opfern, wenn das ausreichen würde, um wissenschaftliche Diskussionen zu führen.
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Wenn die Leute Angst vor schwarzen Löchern und dergleichen haben ist das ein Kommunikationsproblem seitens der Wissenschaft. Das Problem dort zu suchen, wo sich die Leute Gedanken machen halte ich für einen Ansatz, der aufgrund des Ruches der Autoritätshörigkeit für mich nicht vertretbar ist.
Kommunikationsproblem - Ja. Die Physiker hätten vorsichtiger mit Äußerungen wie "Wir stellen den Urknall nach" oder "Es können schwarze Löcher entstehen" sein sollen. Andererseits kann die Lösung auch nicht sein, dass man die Öffentlichkeit nicht mehr informiert, weil die sich nur vereinzelte Äußerungen herausgreift, daran ein Weltuntergangsszenario aufhängt und alle anderen fachkundigen Äußerungen ausblendet.
Das Problem ist nicht, dass sich Leute Gedanken machen, sondern der Mangel an Bescheidenheit.
Ich denke durchaus, dass die Leute sich mit wissenschaftlichen Themen beschäftigen sollten, nur sollten sie auch sehen wo ihre Grenzen sind.
Natürlich müssen auch gesellschaftliche Folgen wissenschaftlicher Erkenntnisse thematisiert werden, nur die wissenschaftlichen Inhalte sollten Leute beurteilen, die sie verstehen.
Blubbediwupp.