Wenn ich die freie Wahl hätte,
Die hast du immer! Selbstbestimmung ist ne tolle Sache.
Ebenso schwierig wie das Bearbeiten von Schlagzeigaufnahmen wie du sagst ist ja das Schlagzeugspielen an sich auch.
Deine Argumentation diesen so lästigen Weg einer Schlagzeugaufnahme und Bearbeitung durch fertig produzierte Samples zu umgehen könnte ich fortführen indem ich mir dann gleich den mühseligen Weg erspare Schlagzeugspielen zu lernen und gleich in der DAW die Drumtracks programmiere. Das Ergebniss ist das selbe.
Ich als Benutzer beider Welten habe nie in einem Edrum einen Ersatz für ein Schlagzeug gesehen oder den Wunsch verspürt irgendwann einmal eine 100%ige Schlagzeugemulationsmaschine zu besitzen.
Ich nutze und schätze beide auf ihre Art.
Mir macht es ebenso Spass mit einem Edrum in die DAW zu spielen wie mich mühsam mit der Arbeits- und Zeitintensiven Aufnahme von einem Schlagzeug zu beschäftigen.
Ich betreibe es als Hobby, das Erarbeiten und Lernen ist mein Ziel.
Wenn es nur um das Ergebniss geht, weil man zb. sein Geld damit verdient ist jeder Weg recht das so effizient wie möglich zu gestalten.
Wenn ich als guter Drummer mal eben ruckzuck den Track mit dem Edrum einspiele ist das ebenso gut wie das programmieren eines Miditracks wenn ich darin besser bin.
Habe ich Lust mit einem zugegeben höheren Aufwand ein Schlagzeug aufzunehmen ist auch das ok.
Das sich in den letzten 20 Jahren bei den Modulen wenig und auf Bezug der Midieinspielmöglichkeiten gar nichts verändert hat, muss ich mangels Optionen akzeptieren wenn ich damit arbeiten möchte.
Jeder hat seine Gründe warum er Edrum oder Schlagzeug bevorzugt. Und dies ist jedermans freie Wahl.
Die "Benutzung" dieser beiden Schlagwerke hat bei mir zwei vollkommen unterschiedliche Beweggründe:
Wenn ich Schlagzeug spiele und/oder dieses Aufnehme, hat es einen sehr emotionalen und direkten Effekt. Die akkustischen, physischen und haptischen Komponenten stehen da klar im Vordergrund.
Beim antrommeln von VSTi mittels Edrum sind diese bei mir gar nicht vorhanden. Der Fokus liegt da klar beim sauberen Aufnehmen oder Abspielen perfekt fremdproduzierter Samples (ich nutze keine Modulsound, die kann ich nicht ausstehen). Da wird dann auch gerne hemmungslos quantisiert und overdubt. Es zählt da für mich nur das Ergebniss. So kann ich Drumtracks produzieren die ich in 20 Jahren nicht spielen könnte.
Das geschieht ohne Rechtfertigungszwang und nur zu dem Zweck das gewünschte Ergebniss zu erreichen.
Bei diesen endlosen Schlagzeug vs Edrum Diskussionen kommt bei mir immer das Gefühl hoch, die Edrummer müssten sich verteidigen und Argumente liefern um ihre Entscheidung zu rechtfertigen.
"wenn ich die Wahl hätte" ist für mich auch nur der Versuch einer nicht notwendigen Rechtfertigung.
Genauso schlimm sind natürlich Schlagzeuger welche Edrummer belächeln ohne das sie sich wirklich einmal damit sachlich auseinander gesetzt haben: "du bist kein richtiger Schlagzeuger, du spielst ja nur Edrum"