Den Song, den ich hier eingestellt hatte, wurde von einem Kollegen aus dem recording.de -Forum gemastert.
cool, kannst mir ja mal per pm sagen wer das war. Ich bin auch im rec.de Forum.
Dort gibt es eine Rubrik"Mischmaschine" Da kann man seine Aufnahmen der Meute zum mischen vorwerfen. Und dort haben viele wirklich was drauf und man ist erstaunt was sich aus seinen Aufnahmen rausholen lässt.
Man bekommt klasse Feedback und Inspiration.
Was hast Du denn an dem Song noch verändert?
Nicht viel. Im wesentlichen die tonale Balance, also die Frequenzverteilung, so das einzelne Instrumente besser rauskommen, der Mittenbereich etwas aufgeräumter ist und zum Schluss noch ein Limiter um auf die gewünschte Lautheit zu kommen, um Spitzen abzufangen. Dann habe ich noch den Tiefenbereich unter 200Hz in die Mitte gelegt, die Stereobreite insgesamt und im besondernen im Bassbereich verringert.BD und Bass sollten möglicht immer genau in der Mitte sitzen, nicht nur weil es dann auch Mono besser klingt sondern weil es besser klingt wenn beide Lautsprecher dort das gleiche Signal wiedergeben da unten rum viel Energie benötigt wird.
Bei dieser Musik sollte möglichst wenig kompremiert werden um möglichst viel Dynamik zu erhalten. Als Richtwert würde ich da -16 bis maximal -14 LUFS ansetzen. Reaper bietet vielleicht auch die Möglichkeit den Lautheitspegel anzuzeigen, ansonsten gibts da draussen auch kostenlose Levelmeter die das können.
Das A und O ist aber immer eine gute Aufnahme, ganz wichtig sind gute Mikrofone und ein guter Raum und zum mischen noch eine gute Abhöre.
Da ihr alles live im Proberaum aufnehmt ist das schon sehr schwierig, da alles in alle Mikrofone einstreut und es dadurch zu phasenschweinerein kommt was besonders beim Einsatz von Kompressoren auffällt und auch ein bearbeiten einzelner Spuren Auswirkungen auf die anderen Spuren hat.
Aber was ihr da zu Stande bringt ist schon ein guter Ansatz.
Im Jazz ist eine dynamische Bearbeitung mit Kompressor und Limiter eher unauffällig wenn überhaupt erwünscht. Sättigungstools sind aber bei fast jedem Instrument eine gute Wahl, alles mit Vorsicht und unauffällig.
Ich weiß nicht ob es eine Regel speziell für Jazz Mastering gibt, Ziel ist es jedoch den guten ausgewogenen Mix so zu bearbeiten das die Verteilung der Frequenzen ausgewogen ist und ein harmonisches Klangbild ergibt.
Mulmende Mitten die das Ohr ermüden und das Hören anstrengend machen zu bändigen, Bässe und Höhen zu kontrollieren und das ganze auf die gewünschte Lautheit zu bringen.
Die Übergänge zwischen Mixen und Mastern sind ja heute mit modernen DAWs fließend.
Euer Equinox klingt schon recht gut. Die Lautstärkeverhältnisse sind etwas unausgewogen, das ganze ist viel zu laut, auch mit Tiefenstaffelung kannst du noch viel rausholen. Wahrscheinlich hast du mit Kopfhörer gemixt?
Achte auf die unteren Mitten, gerade im Bereich zwischen 300 und 600 Hz mulmt es schnell, da dort fast alle Instrumente rumlungern und sich das ganze schnell auftürmt und unsere Ohren diesen Bereich als sehr anstrengend empfinden.
Bei dem Gebläse könnte um die 3kHz noch etwas weggenommen werden.
Insgesamt aber ist das ganze viel zu laut(sagte ich das schon?). Das geht hier bis -8LUFS hoch. Das ist Trashmetalniveau
Je lauter du machst desto mehr geht verloren. -12LUFS wäre mir bei der Musik schon zu laut.
Limiter sind Teufelszeug, man verkauft sich schnell die Seele.
Aber du bist auf dem richtigen Weg. Übung ist alles. Ist ja auch ein spannendes Gebiet.
sehr schön, bleib dran.