Beiträge von michagottfried

    Wie Konzertveranstalter Karsten Jahnke auf seiner Website meldet, ist gestern, 14. Juni der Schwedische Jazzpianist Esbjörn Svensson bei einem Tauchunfall ums Leben gekommen. Ich habe Esbjörn Svensson gerade im letzten Jahr durch meine Arbeit beim palatia jazz Festival kennen gelernt. Neben seinem musikalischen Genie war er ein unglaublich freundlicher, respektvoller, spiritueller Mensch und ein Musiker, der sein Schaffen mit einer Hingabe erfüllte, wie ich es noch nie gesehen habe. Mit ihm geht der vielleicht wichtigste europäische Jazzmusiker der letzten zehn Jahre. Ich habe die Nachricht vor einer halben Stunde erhalten und mir stehen die Tränen in den Augen.

    Ich hatte eine Weile bei Thomas "Lui" Ludwig Unterricht. Ein toller Drummer, der auch gleichzeitig boxt. Soweit ich weiss, trainiert er bis heute, macht aber keine Kämpfe. Und er spielt klasse. Schreib ihm doch mal eine Mail, vielleicht antwortet er sogar, Kontakt unter http://www.jazzpistols.de.
    Hau rein!

    Hhmmm, wie bringe ich es Dir möglichst schonend bei....ok, dann bin ich mal gnadenlos: KOMMT DRAUF AN.


    Kommt drauf an, was Du unter "anständig" verstehst.
    Kommt drauf an, was Du unter "begabt" versteht.
    Kommt drauf an, was Du unter "Üben" verstehst.


    Wozu ich (als Schlagzeuglehrer) Dir raten möchte:


    Ich finde, die von Dir angegebene Zeit ist echt lang. Ich finde auch, wie lange man übt ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass man immer wieder Sachen übt, die man NICHT kann. Das klingt banal, ist aber wichtig. Viele spielen eben einfach nur Sachen, die sie schon beherrschen. Setz Dir Ziele und mach das Erreichen der Ziele nicht an einer täglichen Übedauer fest. Einer braucht für einen anständigen Double Stroke Roll 5 Jahre, ein Anderer 5 Wochen. Aber das ist die Schönheit des Ganzen... Sobald Üben eine Pflicht wird, ist es meiner Meinung nach nicht mehr Sinn der Sache. Überleg Dir - was möchte ich können. Und dann leg los. Denk nicht darüber nach, wieviel Zeit Du dafür brauchst. Mach, was Dir wichtig ist und vergiss die Zeit. Und hab Spass bei Allem, was Du tust. Ein guter (!) Lehrer kann Dir dabei helfen.



    Mein Senf.

    Also, den meisten Sachen kann ich zustimmen, hier noch mein Senf:


    1) Jazz-Blues zu spielen ist sicher für den Anfang eine gute Idee. Vorteile: Sehr typische, wichtige Form, guter Einstieg zum Improvisieren für die Solisten, wer Blues spielen kann, kann tausend Stücke spielen (bzw. über diese solieren). Vielleicht wäre noch wichtig zu sagen, dass mit "Blues" nicht der Groove (z.B. Blues Shuffle etc.) gemeint ist. "Blues" bezeichnet im Jazz nur eine 12-taktige Form mit den dazugehörigen Akkorden. Neben den genannten Stücken vielleicht noch ein ganz einfaches: "Now's the time" (ich glaube Charlie Parker) - ganz einfaches Thema, funktioniert in ganz vielen Tempi.


    2) Bassist ist für Konzerte sicher wichtig, und auch dafür, den typischen Swing Groove darzustellen. Wichtig ist aber eben auch ein Bassist, der zumindest über eine Bluesform "walken" kann (also die Swing-typische 4-Noten Begleitung ohne die eben nix swingt...)


    3) Für den Einstieg in das Thema sehr emfehlen kann ich für Drummer das Buch "The Art Of Bop Drumming" von John Riley - dort steht alles drin, was man wissen muss und ist super erklärt, klasse Playalongs inklusive.


    4) Für alle Anderen wäre eine einigermaßen solide Vorbildung in Harmonielehre schon gut, ich emfehle guten Unterricht oder zur Not z.B. das Buch "Neue Harmonielehre" von Frank Haunschild (ich glaube, das Buch heisst so - rote Gitarre vorne drauf)


    5) Viel hören, und zwar das, worauf ihr Bock habt und nicht das, was Euch irgendwer vorschreibt. (obwohl, ich schreib Euch ja auch grad was vor..Mist!)


    6) Keine Angst! Wie jede Musik kann man auch Jazz unglaublich vertiefen oder einfach mal reinschnuppern. Letzteres ist dann auch nicht viel schwerer als andere Sachen.


    Viel Erfolg, lass hören, wie es läuft!

    Also, ich spiele das MCA in Vintage (22/10/12/14) seit ca. 8 Jahren und habe dazu folgende Meinung:


    1) Optik - für mich gibt es immer noch nichts schöneres, ich habe mich bisher noch an allen Sets irgendwie satt gesehen, aber an diesem nicht, ich finde es durch die Spannböckchen etwas Vintage-mäßig und die Kessel gerade durch das matte, aber leicht schimmernde Holz ganz toll. Außerdem eben noch die Tatsache, das das Set bei der Lieferung fast rosa war, sich aber mit der Zeit in ein helles Goldbraun verwandelt hat und so irgendwie mit mir gealtert ist.


    2) Sound - auf jeden Fall vielseitig, Toms sehr schön, recht leicht zu stimmen und meiner Meinung nach guter Stimmumfang, man kann echt alles damit spielen. Die BD ist ok, habe auch schon bessere gehört, ist ehr fokussiert und nicht super-ober-fett aber gut und mit Mikrofonierung sowieso absolut klasse. Hätte mich warscheinlich heute auch für die 20" entschieden, hat sicher ein bisschen mehr Ton und macht das Set noch flexibler.


    Zur Rosette - ist definitiv gebohrt, jedenfalls bei meinem Set (habe nicht das "noveau").


    Zu dem Sonor kann ich klanglich nicht viel sagen. Optisch find ich es oft auch ein bisschen viel....

    Also vom Preis für das e-set kann ich meinem Vorrednder zustimmen. Was die Qualität des neuen A-Sets angeht, hat er natürlich theoretisch auch recht, aber manchmal ist das Geld eben einfach nicht da. Im Bereich 600-800 € ist eigentlich das einzige ernstzunehmende Set mit 18" BD das Gretsch Catalina Club Jazz. Spiele das Teil selber (würde mich als Semi-Profi bezeichnen) und bin zufrieden, für mich ist das Ding zwar nicht die ewige Liebe, hat aber absolut alles, was ich von einem Jazzset erwarte. Pass aber auf, dass Du die neue Variante mit den Einzelspannböckchen bekommst. Ich glaub, die Drum-Station Maintal hat immer ein Set rumstehen und die sind wirklich nett und kompetent.

    Absolut magisch, ob man den Song jetzt mag oder nicht. Zumindest den eigentlichen Groove kann warscheinlich fast Jeder hier spielen, aber warscheinlich kann ihn auch fast keiner SO spielen. Ich jedenfalls nicht, auch nach über zwanzig Jahren engagiertem Schlagzeugspielen. Magisch, großartig, perfekt!

    Ich hab jetzt länger darüber nachgedacht, wie man nun erklären soll, wie man das Jazzthema angeht, beschäftige mich auch seit über zehn Jahren mit dieser Musik. Ich glaube, viel Jazz hören und viel mit anderen Musikern spielen ist wirklich der Schlüssel. Und dann eine eigene Position finden, wie diese Musik wohl spielbar ist. Für mich ein nie endender Prozess. Soviel zur allgemeinen Diskusion. Zur Anfangsfrage denke ich, dass Jazz zu erlernen auf jedem Niveau geht, wie auch bei jedem anderen Stil, will sagen, Jazz mit Tiefe und (nach eigenen Ansprüchen) Perfektion zu spielen ist schwer, die Basics erlernen einfach. Generell bringt das Jazz Spielen mit Sicherheit neue Impulse auch für andere Musik, die man spielt. Swing Grooves helfen auch Deinem Rockshuffle, Comping auf der Snare Deinen Ghostnotes, das Swing Ostinato mit den vielen Kombinationen Deiner Unabhängigkeit, das Improvisieren Deiner Kreativität, das Interagieren mit anderen Solisten Deiner Fähigkeit wach und aktiv in der Musik zu sein. Ich könnte das noch ewig fortsetzten. Alle Stile hängen irgendwie zusammen. Für mich jedenfalls.

    Oh, ein schönes Thema - "fremd gehende Endorser". Ich will Namen! ;)


    Ich arbeite bei einem großen Musikfestival und wenn nicht ausdrücklich und wiederholt anders betont spielt bei uns JEDER das selbe Sonor Set. Um so erstaunlicher ist es, wie unterschiedlich (gut) das Set unter den Fingern der unterschiedlichen Drummer klingt...

    Ich muss auch bestätigen, dass es mir mit Sting so ging - ich habe ihn mittlerweile drei mal gesehen und jedes mal wurde es etwas distanzierter, musikalisch hat trotzdem Jeder inklusive ihm Alles gegeben. Ich arbeite selbst bei einem Konzertveranstalter und weiss, das bei solchen Tourneen oft das Konzert selbst von so vielen Dingen überschattet wird, natürlich vor Allem vom vielen Reisen, Auf- und Abbau, dem engen Tourplan. Und ich habe es auch schon mehr als einmal erlebt, dass die Band schon im Auto saß, als die Zuschauer noch "Zugabe" riefen. Ich schätze, das Ganze ist eine Folge der zunehmenden Profesionalisierung des ganzen Tourbetriebs. Es ist halt alles wirklich weniger "Rock'n'Roll" als es vielleicht mal war. Irgendwelche Exzesse kann sich sowieso Keiner mehr erlauben, alles ist straff durchgeplant und so weiter....


    Ich habe vor kurzem mein großes Idol Peter Gabriel live gesehen, ich habe lange nicht so recht gewusst, was ich von dem Konzert halten soll, es war in vielerlei Hinsicht eben keine "normale" PG Tour, aber am Ende muss ich sagen, dass ich bei ihm zwar auch das ganze Drumherum spüre, aber er mich immer noch in meinem Innersten erreicht hat.


    Was mir ja auch eine Illusion geraubt hat, ist eben die Tatsache, dass irgendwelche Weltstars eben gerade noch in der Garderobe am Catering knabbern und dann fast noch kauend zwischen Abendessen, Laptop und SMS auf die Bühne gehen. Als Gegenteil dazu ist mir beispielsweise e.s.t. Esbjörn Svensson Trio aufgefallen - die Band war zehn Minuten vor dem Gig vor lauter Konzentration nicht mehr ansprechbar, Esbjörn Svensson selbst hat sogar meditiert um dann auf den Punkt genau aufzustehen, auf die Bühne zu gehen, und ein unfassbar grandioses, einzigartiges Konzert zu spielen. Eine Band, die mir in dieser Hinsicht wirklich in Erinnerung geblieben ist...

    Ich möchte Euch mal in Kurzform auf einen relativ unbekannten, jedoch großartigen und deprimierend jungen Schlagzeuger aufmerksam machen, den US-Amerikaner MARK GIULIANA. Ich kenne Mark ursprünglich durch seine (und meine) Zusammenarbeit mit dem Israelischen Bassisten Avishai Coen und war sofort gefangen. Eine unglaublich energetische Mischung aus modernen Grooves und Jazz-Attitüde gepaart mit unfassbaren "chops". Sollte Mark mal mit Avishai Coen oder sogar seiner eigenen Band "heernt " in der Nähe spielen - HIN!


    Daher als meine Emfehlungen ein paar Links


    http://profile.myspace.com/ind…profile&friendid=55284962
    Anhören: Pi31415


    http://www.heernt.com/


    http://avishaimusic.com/