Wieso sollten die anderen denn kein B8 können? Der Grund, warum man etwa 20% Zinn beimischt, liegt im Schwingungs- und Dämpfungsverhalten der Legierung, und wurde historisch durch rumprobieren in verschieden Kulturen unabhängig so gefunden. Bei uns nennt man diese Legierung daher "Glockenbronze".
Ohne nachgeschaut zu haben vermute ich, dass es keine ausserordentlichen Probleme gibt B8 zu bearbeiten. Reines Kupfer (also "B0") ist sehr duktil, also leicht verformbar. Eine gewisse Beimischung eines weiteren Elements ist also notwendig, damit sich das Produkt nicht durch die reine Benutzung plastisch verformt. Die Menge der Beimischung ist nach oben begrenzt durch die Löslichkeit in Kupfer, und die am Ende gewählte Zusammensetzung ergibt sich dann durch die gewünschten Eigenschaften.
Wenn Paiste von diesen historischen Erkenntnissen abweichend B8-Legierungen benutzt kann das im wesentlichen drei Gründe haben: Geschmack, dh. man ist tatsächlich der Meinung das eigene Produkt klingt besser und ist damit eine Weiterentwicklung. Oder Marketing, dh. man möchte was anderes anbieten als die Konkurrenz machen und verkauft dies als Innovation. Oder, wie Oliver schreibt, das Produktionsverfahren wird dadurch einfach günstiger.