L Seven:
Deine Betrachtung ist schon richtig, aber man sollte "Können" ein bißchen differenzieren.
"Meine" Erfahrung mit Mitmusikern die InEar ablehnen geht i.d.R.
so:
Der Musiker steckt die Teile rein und wenn`s nach 5 min nicht 100ig ist zieht er sie wieder raus
und vielleicht probiert er es noch 1-2 mal aber das war`s dann.
M.E. muss man Inear Monitoring mindestens so intensiv "bearbeiten", also daran arbeiten um sich
damit sich zurechtzufinden, wi ssagen wir mal bei einem etwas umfangreicheren Effektgerät.
Man muss damit seine Erfahrungen machen und dann je nach Bedürfnis noch 1-2 Micros für das
Publikum (Ambience) mit anschließen, die man ein wenig auf die Ohren gibt - damit sollte das Kontaktproblem
mit dem Publikum so weit reduziert sein, dass es keinen Prozess wegen InEar am Schluss geben muss :-))
Natürlich ist der optimale Weg ein Digital-Monitor-Pult, welches bei InEar im Gegensatz zu konverntionellem
Monitoring weitgehend gleich eingestellt von Gig zu Gig geschleppt werden kann.....inkl Speicherung des Files auf USB Stick!
Warten wir noch 5-10 Jahre dann steht vielleicht überall ein Digiteil das das möglich macht. Nur bis dahin ist man entweder
schon taub oder man hat seine Lösung gefunden !
Die Illusionen zerfallen meist, wie Du sagst bei Festivals o.ä....wo keine Zeit, keine 2. Leitung (Split) da ist etc..
Meine kleine Lösung ist hier relativ rudimentär aber ich denke immer noch besser als rein konventionelles Monitoring:
Mein InEar hat 4 Mic/Line Inputs + 1 Stereo -Aux Input:
1 = Kick
2 = OH left
3 = OH right
4 = FOH Monitormix
Aux-in = Clickstation, weil ich die Geschwindigket der Songs gerne vorab checke
Damit bin ich auch im Worst Case in der Lage was sinnvolles zu hören.
Die Trennung der Signale läuft entweder mit einem 4-fachSplitter , oder
Y-Kabel (sollte man aber nicht unbedingt nachmachen...) schon vor dem Multicore.
Kommt beim konventionellen Monitoring NIX vom FOH ist man ebenso aufgeschmissen wie beim InEar ohne
sep Monitormix.
Deshalb habe ich normalerweise mein "Monitorpult" (Mackie Sr 24 - ca. 2000 € ) neben dem Drumset in Reichweite,
welches komplett über ein günstiges Splitsystem (24 in 2 x 24 - ca. 600 €) separat versorgt wird und mit welchem
ich den Monitorsound der Band über 4 Aux-Sends, also 4 getrennte Monitorwege abstimme.
Mein eigenes InEar-Signal (somit der 5.und 6. weil Stereo-Weg) wird dann über die Summe des Monitormischers ge-
mischt...und bei kleinen Club-Gigs, wo wir von der Bühne aus mischen, also ohne FOH fahren, hole ich mein Monitoring
über Subgruppe 1-2 und der MainMix (also zB im Club dann ohne Snare, Gitarren etc..) ist die Stereosumme.
Im letzten Club-Gig zB hatte ich nur Bläser, Gesänge und Hihat und BD auf der Summe und somit auf der Mini-PA, aber ALLES
auf der Gruppe 1-2, also auf meinen Ohren - schön war`s !
Nicht immer ist dieses Setup dabei oder anwendbar (zB Festivals) und somit ist die Alternative das Mini-Setup wie oben erwähnt.
Ich hab damit meinen Kick & OH Mix selbst in der Hand und hör das wichtigste IMMER !
Nicht wie früher - ohne InEar - wo ich nur erahnen konnte ob ich meine Bassdrum jetzt getroffen hab oder nicht
wil rechts und links 2 Marshall Türme einen relativ gehobenes Grundgeräuschlevel überall verteilten...
Vielleicht hört man aus den Ausführungen ein wenig raus, dass mein HAUPTAUGENMERK auf dem Monitorsound liegt, denn wenn
sich die Band nicht vernünftig hört kann sie nicht richtig spielen - meines Erachtens ist das noch viel wichtiger, als ob der Sänger
das gröhlende Volk hört, denn wenn er sich nicht hört grölen die nicht vor Freude :-)))
Ich find die fragn immer so nett wenn "Anfängerbands" sich nach der optimalen Übungsraum PA erkundigen.
Kauft euch einen guten Mixer wo alle draufpassen und gute Monitore oder InEar und Ihr habt EUREN kompletten Sound im Griff.
das ist das wichtigste überhaupt - PAs kann man so günstig leihen.... aber ein wenig off topic