Beiträge von martinelli

    Donnerwetter,


    nach dem Urlaub war ich erstaunt, wie lang der Thread geworden war.
    Ich hatte das Posting schon bereut, weil es nicht in allen Punkten sachlich war.


    catastrophy: Ich habe mir die R'n'B-Jungs nochmal angeschaut - holla. Und ja; wüßte ich nicht um Thomas Langs Verdienste mit Falco u.a., würde ich ihn iin die Schublade "Trommelsport" stecken.


    Tatsächlich gibt es zu diesem abgelutschten Thema Neues:


    cameo: Du hast das Suchtpotential von TG entdeckt. Geil!
    drumfreak07 u.a.: Seid gewarnt, bevor Ihr Euch dieser Droge widmet. :)


    cameo: Klasse Vergleich mit Frauen. Grip scheint wirklich keine rein rationale, ergonomische Entscheidung zu sein.


    Interessant auch, dass die Optik so hoch bewertet wird. Hätte ich nicht gedacht. Vielleicht traut man sich das heute auch eher zu sagen als früher.


    Zu den (für mich) neuen Gesichtspunkten gehört auch das Thema Prestige und Elitesymbol (s. Luddies Steve-Smith-Zitat). Seltsam bis widerlich, finde ich.


    matzdrums:
    Danke für den Tip mit der Münze. So hört man wenigstens, wenn man den Kreis (früher gemalt) mal nicht trifft.


    Danke für die vielen Antworten.


    M

    Mich würde interessieren, ob außer Nuuk und mir noch weitere Leute hier entweder Traditional Grip (TG) lernen bzw. ob es Meinungen dazu gibt.


    Dann lege ich mal vor:


    Vor ein paar Jahren hatte ich bereits eine TG-Phase gehabt. Inbesondere wegen Wirbeltechnik bin ich zurück zum MG. Ich dachte, die Unsymmetrie könne generell nicht gut sein. (Naja, andererseits sind weder Schlagzeug noch Rhythmik symmetrisch.)


    Seltsamerweise empfinde ich seit jeher den TG trotzdem irgendwie als "natürlich" und komfortabel - solange ich keinen Wirbel spielen muss.


    Mein TG-Hype ist zurück. Diesmal lerne ich aber auch Rolls etc. im TG.
    Dabei wirken sich die Leitfiguren in Sachen Trommeltechnik motivierend aus:


    1. Technik-Freaks bleiben beim TG: Thomas Lang oder Steve Smith würden sicher auf MG umsteigen, wenn es technisch einen Vorteil brächte. (Dass Steve Gadd sich die Mühe nicht macht, ist klar.)


    2. Erfahrene MG-Spieler benutzen jetzt ganz oder teilweise TG: Ich weiß ja nicht, was Freddy Gruber seinen Schülern erzählt, aber immerhin sieht man jetzt auf einmal Neil Peart, Dave Weckl u.v.a. den TG benutzen.


    3. Die Elite spielt einfach TG: Beim Modern-Drummer-Festival 2006 spielen alle guten Groovere mit guter Technik TG - stilübergreifend von Jazz bis Heavy. (Ein paar jugendliche Technik-Verliebte nicht, aber die machen keine Musik sondern Trommelsport.) Ohnehin komisch: Wunderlich: Ich kenne viel mehr MG-Spieler als TG-Spieler, aber die wirklichen Meister spielen fast alle TG: Steve Gadd, Vinnie Colaiuta, Neil Peart, Steve Smith, Dave Weckl, sämtliche Jazzer.


    Also wer ist oder wird denn hier TG-Spieler? Warum? Warum nicht?


    M.

    Die Antwort von Drumstudio1 war m.E. der Schlüssel und ist fast untergegangen. Ich ergänze:


    Wer richtig sitzt kann bei mittlerer Lautstärke von Anfang an Stunden ohne Probleme spielen. Die wichtigsten Punkte sind:


    - Hoch genug sitzen! Früher galt es mal als cool, fast auf dem Boden zu sitzen, aber der PR-bewußte Trommler von heute versteckt sich nicht. Im Zweifelsfall ruhig ganz hoch beginnen (70cm) und dann nach Laune absenken.


    - Weit genug von der Bassdrum weg sitzen.


    - Beine ohne Hindernisse an die Pedale führen: Wenn die Snare im weg ist muss sie weichen. Übrigens gibt es Snares auch in 13 und 12 Zoll.


    Die Reihenfolge beim Aufbau:


    1. Bassdrum mit Pedal(en).
    2. Hocker - weit genug von der Bassdrum weg.
    3. High-Hat - zumindest so weit weg, dass das Kniegelenk einen stumpfen Winkel macht.
    4. Snare - mittig, aber so, dass die Beine nicht herumgeführt werden müssen.
    5. TT/FT - so dass man gut drankommt und nicht zu hoch am Anfang.


    M

    Zitat

    Original von KingKiller
    (...) Das andere was noch gebräuchlich ist, nennen wir "Sechstole" als "Sechzehnteltriole", weitergedacht "quintole"... nur leider keine "quartole" oder "unoole" sondern da "16tel" und "4tel".


    Um Dich nun doch noch zu verwirren: Es gibt in der Tat auch sinnvolle Duolen, Quartolen und Oktolen. Aber Deine Unole gefällt mir am besten.

    Zitat

    Original von Domi
    Ihr könnt mir bestimmt ein paar Vorschläge für n paar dolle Crashes machen.
    Ich suche was Füllendes, mit weitem Klangspektrum da sehr kleine Bandbesetzung. Im 17 - 18" bereich.


    Habe mir jetzt ein Meinl Byzance (19" Medium Thin) bestellt. Eventuell zu dünn für Deinen Anspruch, aber ich will nur sagen: Meinl ist ganz schön aus den Socken gekommen. Wenn es laut sein soll, dann höre Dir mal die MB20-Serie an.


    Zitat

    Original von Domi
    ... 300 km Strecke und 60€ Spritkosten auf mich zu nehmen ...


    300km kosten Dich locker 120€ und mehr. (Du musst Wischwasser, Reifenluft und eventuell auch Öl, Bremsen, Kupplung, Reifen mitrechnen.)


    Jaja, die lokalen Händler haben nix (immer weniger) und die großen hören einem nicht zu. Also: Schicken lassen und ggf. wieder zurückschicken. Bei Versandhandel ist die Rechtslage ja sehr kundenfreundlich. Das Thema Händler und Service gäbe einen interessanten Thread her.)


    Zitat

    Original von Domi
    Ach und wenn ich grad am fragen bin:
    Hat jm erfahrungen mit dem 20" Meinl MB 10 Bell Blast Ride oder dem 20" Paiste Alpha Metal Ride 06 gemacht? Bin dankbar für jede Antwort.


    Bitte öffne doch in Zukunft für zwei Fragen auch zwei Threads; das hier wird Durcheinander.


    Habe ein Paiste Alpha 20" Full-Ride. Ich war davon von Anfang an sehr beeindruckt und bin immer noch sehr zufrieden. Das sagt allerdings jetzt nur was über die Qualität der Alphas im Allgemeinen. Wie das "Metal 06" dann klingt, kann ich nicht sagen. Aber probieren lohnt sich sicher: Ab mittlerer Preisklasse sind Becken ja alle gut und es entscheidet nur der Geschmack. "Probieren geht über finanzieren", oder wie das heißt.

    Zitat

    Original von Philip16
    Ich bin seit einem halben Jahr dabei meine basedrum zu trainieren
    (...)
    Bedanke mich für jede Antwort


    Was soll denn Deine "Basedrum" denn machen?
    Stöckchenholen oder über ein Seil springen?
    Ist sie denn sonst folgsam?


    Sorry, das musste jetzt sein.
    Hilfreiche Antworten gab es ja schon.


    ME

    Ich spiele das Ding schon eine Weile und bin rundum zufrieden. Dazu muss ich sagen, dass mich die Qualität von Yamaha-Hardware sehr überzeugt hat. Daher wundert mich:


    Zitat

    Original von Hateblaster
    In der Standardausführung gibts nervige Verschleißerscheinungen.


    Was meinst Du mit Verschleißerscheinungen?


    Auf welche Defekte kann ich mich einstellen?

    Zitat

    Original von Reener
    Wie motiviert ihr euch tagtäglich zu spielen?
    Ich bin leider ein sooo ungeduldiger Mensch, (...)


    Es gibt Sachen, zu denen ich immer motiviert bin, und es gibt "Hausaufgaben".


    Da ich mein Set - inklusive Bandprobe - nur 2-3x pro Woche sehe, bin ich für Übungen am Set sowieso immer motiviert. Wenn ich mal für etwas keine Lust habe, dann wechsle ich das Thema. Ich habe Berge von Literatur und da ist für jede Lebenslage was dabei.


    Anders die "Hausaufgaben" auf dem Pad. Die sind Pflicht. Basta! Das geht nur, wenn man sich für jeden Tag eine feste Zeit reserviert. So wie andere um 8 Uhr mit dem Hund gehen übe ich jeden (Werk-) Tag zu einer festen Zeit 20-40 Minuten: Stones Stick-Control (bereits 1x komplett in Tempo-/Dynamik-Variationen durch), Agostini II, Leseübungen, Timing, Unabhängigkeit, ... Wenn das im Tagesablauf mal drin ist, ist gut. Der Hund muss um 8 Uhr raus!


    Der langfristige Erfolg dieses Pflicht-Teils motiviert allerdings auch. Als ein Bassist mich nach 2 Jahren zum ersten Mal beim Gig wiedergesehen hatte, meinte er - ohne Anspielung meinerseits: "Donnerwetter, Dein Timing hat sich ja tierisch verbessert." Das motiviert.

    Lass Dir nix erzählen.
    Wenn ich in Skischuhen besser spielen kann, dann ziehe ich die an. Und wenn der ultimative Groove nur noch barfuß in mich fährt -- Gewohnheiten ändern sich -- dann spiele ich auch barfuß.


    Übrigens kann es die Kreativität sehr beflügeln, wenn man ab und zu auch sowas ändert. Ich hatte schon interessante Erlebnisse, wenn ich mal in "richtigen" Schuhen mit Ledersohle lostreten sollte/wollte. Nur in Socken habe ich auch schon durch; war gut, aber dann doch nicht langfristig meine(!) erste Wahl.


    Aber wie gesagt: Es kann sicherlich jeder mit dem Schuh- und Sockenwerk seiner Wahl glücklich und gut werden.

    Wie meistens, wenn es das Publikum schafft, mitzuklatschen, handelt es sich um einen 4/4-Takt.


    Ab der Bridge (Takt 9 des gesungenen Teils) hat Du zur Orientierung (ich glaube von da an durchgehend bis Liedende) die Snare auf der 4 liegen. Bei Refrain und so ist die Snare auf 2 und 4 - also der klassische Back-Beat.


    Metronom ca. 120 Schläge pro Minute.
    Der Schlagzeuger zählt auf dem Video übrigens vor.
    Daher ist die Eins zumindest dort sehr einfach zu treffen.


    Die Bassdrum kannst Du etwa so üben wie unten aufgemalt.
    Da ist die Snare dann auch so wie bei der Stophe.
    Punkte sind nicht zu spielen, sondern dienen der korrekten Darstellung.
    Erhebt keinen Anspruch auf 100% Korrektheit; habe nur kurz reingehört.


    1 . . . 2 . . . 3 . . . 4 . . . (zählen)
    r l r l r l r l r l r l r l r l (Handsatz HH/Snare)
    x x x x x x x x x x x x . x x x (auf High-Hat)
    . . . . . . . . . . . . x . . . (auf Snare)
    x . . x . . x . . . x . . . . . (orig. Bassdrum)
    1 . . . 2 . . . 3 . . . 4 . . . (zählen)

    Zitat

    Original von Xian01
    Schwierig wird es wenn Du auf einem Instrument glieche Sounds brauchst, wie etwa bei Double-Strokes, wo alle Noten möglichst exakt gleich klingen sollen, damit es schön rollt. Da kann allein die unterschiedliche Haltung zu großen SOundunterschieden führen, da der Stock anders auftrifft und mitschwingt....


    Kann, muss natürlich nicht. Bei traditioneller Stockhaltung werden die Stöcke immer ungleich gehalten. Wenn ich mir einen Wirbel von Vinnie Colaiuta, Thomas Lang, Dave Weckl etc. anhöre, dann rollen die trotz unterschiedlicher (trad.) Stockhaltung aber doch sehr schön.


    Aber im Prinzip hast Du natürlich recht: Ein Vorteil des "Matched Grip" ist die Symmetrie (der Name sagt das ja schon) und deshalb würde auch ich daran arbeiten, dass beide Hände gleich sind. (Ok, derzeit arbeite ich wieder mehr am trad. Grip.)

    Auch wenn hier behauptet wurde, dass Doubles ein "Quick-Win" sind und dass man damit den "Dicken" machen kann, oder das die Technik (fast) überflüssig ist:


    Ich arbeite seit 20 Jahren an meinen Double-Strokes und bin noch nicht da, wo ich hin will. So geht es vielen Leuten, die eine solide Technik erlernen wollen. Das schöne ist, dass es Spaß macht, besser zu werden. Vor allem, wenn die Technik dann so richtig spontan und ohne Überlegung. ihren Einsatz findet.


    Man benutzt Technik nicht, um "abzudrücken", sondern man benutzt sie intuitiv wenn die Musik das gerade erfordert. (Ok, jeder hat schon mal einen coolen Lick gespielt, nur weil ein anderer Drummer zugeschaut hat, aber das ist was anderes.)


    Technik ist nicht das Ziel, sondern Stil, Musikalität und Ausdruck. Allerdings: Wenn man sich ausdrücken will, braucht man Vokabular. Es gibt Ausnahmen, die können mit wenig Worten viel sagen, aber man soll sich nicht für so genial halten.


    Das Weckl-Video gefällt mir übrigens sehr gut, aber meiner Meinung nach gibt es viele Wege zu einer guten Technik. Ob man den Web über Snap-Ups geht oder den leichter zu erklärenden Weg aus dem von Dir vorgestellten Video, ist für den Anfang vielleicht gar nicht so wichtig. Alles, was die Ärmchen und das Hirn fordert, ist gut.


    Martinelli

    Da sind 2 wesentliche Sachen:


    Das kleinere Problem ist das, was Deine Frage anspricht.
    Dazu lässt Du die Bassdrum am besten weg.


    Du hast pro Takt 2 Vierteltriolen. Die spielst Du erst mal einfach so mit der Rechten Hand. Ganz langsam:
    Eins - zwei - drei
    Eins - zwei - drei.
    Dann füllst Du mit links (nicht der notierte Handsatz) wo Achteltriolen hingehören:


    Eins - zwei-er-lei - drei
    Ein-er-lei - zwei - drei-er-lei


    Wenn Du das drin hast und en Rhythmus auswendig kennst, kannst Du ja den notierten Handsatz machen.


    Das größere Problem dürfte die Bassdrum sein.
    Die beiden Vierteltriolen gegen vier Viertel im Bass machen nämlich eine 3-gegen-2-Aufteilung. Ich nehme an, Du kennst Dich damit aus, sonst hättest Du danach gefragt, wie man die zählt oder wie man die intuitiv in die Birne kriegt. Das erkläre ich auch nicht gerne hier, weil es sehr auf den Typ und die Vorkenntnisse ankommt.


    Viel Spaß beim Üben,
    Martinelli

    Keines der von Dir genannten Mikros ist ein Studiomikrofon; alles Live-Teile.


    D112 ist ein in der Tat ein "üblicher Verdächtiger", aber je nach Sound-Vorstellung kann das Shure Beta 52 bessere Dienste tun. Es ist "objektiver" und hat die manchmal störende Höhenanhebung nicht. Ab Hardrock ist das aber erwünscht für den Flatsch.


    Prinzipiell: Besser das vorhandene Budget für wenige, aber gute Mikros ausgeben. Nachkaufen kann man immer noch.


    Mich hat mal jemand mit 4 Mikros sehr gut abgemischt:
    D112 vor die Bassdrum,
    Miniatur-Kondensatormikro (AKG C 418?) an die Snare geklemmt,
    2 Stück edelste Kondensatormikrofone (Neumann, kann man sich sowieso nicht leisten) im 90-Grad-Winkel auf 1 Stativ über dem mittleren Toms, sodass sie auf Ride und High-Hat zeigten. Hat irgendwie funktioniert.


    Es kommt ja immer auf die Umstände an. Wenn ich mich selber kümmern muss, dann verrenne ich mich allerdings immer in die Klassiker D112, SM57, 1 Beyer M400/500 u.ä. pro Tom, 2 Kondensator zeigen auf Ride und High-Hat und kriegen die Crashes mit. Macht einen Haufen Halterungen und Stative.

    Auf ähnlichen Größen habe ich den tiefen, trockenen Sound wie folgt hingekriegt:


    12x11 (der 1" Tiefenunterschied macht nix):
    Powerstroke 3 als Schlag- und Resonanzfell.


    16x16 (und 18x16):
    Pinstripe als Schlagfell und Powerstroke 3 als Resonanzfell.


    Stimmung auf den tiefsten klaren Ton (s. Professor Sound).
    Dann noch 2 Dämpfungsringe auf die Stand-Toms und es klang an meinem Platz tief, trocken und satt.


    In 2m Entfernung fehlten jegliche Obertöne und das Set konnte sich nicht wirklich durchsetzen. Die Obertöne des Resonsanzfells tragen den Sound - eine unlösbare Aufgabe für ein Powerstroke 3 (eingebauter Ring) in tiefer Stimmung.
    Beim Gig hatte der Mixer zwar leichtes Spiel, aber er bestätigte meinen Eindruck, dass man Toms nicht so tot machen darf.


    Tip für Schlagfell:
    Wenn Du laut spielst, kann das Schlagfell ein Remo Pinstripe oder ein Evans EC2 sein. Bei leiseren Tönen würde ich zu beschichteten, einlagigen, nicht zu dünnen Fellen greifen. Schau mal bei den Herstellern nach, was es da so gibt. Habe übrigens mit Remo Ambassador Coated gute Erfahrungen gemacht. (Wenn man sie allerdings prügelt, dann halten sie nicht besonders lange.)


    Wenn Du wirklich das Extrem suchst, dann würde ich Evans HR (Hydraulic - die mit dem Öl zwischen den zwei Lagen) probieren. Aber die machen Dir eventuell wirklich einen Schuhkarton aus dem Tom. Die solltest Du aber etwas höher stimmen.


    Resonanzfelle eventuell weiß beschichtet oder Bauart wie Powerstroke 3. (Nette Kombination sind weiße, rauh beschichtete Felle oben und unten.)


    Gruß
    Matinelli

    Suchst Du ein Schlagzeug 22/12/14(16) zum Preis von 1500 Euro? Solltest Du nicht besser nach einem Schlagzeug suchen, welches Deinen derzeitigen Sound-Vorstellungen entspricht und nicht mehr als 1500 Euro kostet?


    Wie soll die Kiste denn klingen?
    Welche Musik willst Du denn machen?


    Wenn Du weißt, was Du willst, kannst Du auf dem Gebrauchtmarkt suchen, aber vergiss E-Bay. Ich habe ein paar Sachen dort verkauft. Mein Eindruck: Die Leute sind einfach krank. Die bieten ohne Einhalt, oft bis zum Neupreis. Mir war das manchmal so peinlich, dass ich noch ein Extra mitgeschickt habe. Für mich selber als Käufer habe ich noch nie etwas gefunden, was zu einem halbwegs fairen Preis zu haben gewesen wäre.


    Im großen und ganzen kann man sagen: Für 1500 Euro kriegt man heutzutage anständige Neuware. Fast alle Firmen sind in diesem Preissegment vertreten und bieten gutes Zeug.


    Ob nun neu oder gebraucht: Erst musst Du wissen, was Du willst.


    Bassdrum ohne Rosette:
    Falls die Bassdrum eine Rosette hat, die Du nicht brauchst, tut das dem Sound keinen Abbruch. Du brauchst sie ja nicht zu benutzen. Das wird selbst in der Oberklasse oft so gemacht: Blindstopfen rein und fertig. Und wenn man dann mal unter sehr beengten Bedingungen spielen muss, ist man froh, dass man die Rosette doch hat und z.B. ein Tom und ein Crash dort montieren kann. Erfahrungsgemäß ändert sich der Geschmack beim Aufbau rasch und auf einmal will man das Tom dann doch auf der Bassdrum haben.


    Wenn die Bassdrum-Rosette jungfräulich bleiben soll, montiert man den Tom-Halter mittels einer Multiklammer (Multiclamp) am linken Beckenstativ.


    Man könnte Bände über Holzauswahl, Wandstärken, Kesselaufbau, Gratung etc. schreiben, aber: Wirkliche Auswahl bei diesen Parametern hast Du erst in der Oberklasse - und da auch nur bei manchen Anbietern. Die meisten werden einen mittelstarken Kessel mit 45 Grad Gratung anbieten, der meist in Ahorn, Birke oder Mahagony gefertigt ist.


    Es macht nichts, dass Du hier nicht ganz frei wählen kannst; man ist mit der Auswahl schnell überfordert. (Beispiel: Es gibt Serien, da klingen Birke und Ahorn fast gleich, bei anderen hat die Birke viel mehr Obertöne.)


    Meiner Meinung nach nehmen Abmessung, Fell, Stimmung, Stock und Anschlag den Klang ohnehin viel mehr Einfluß auf den Sound als die anderen, o.a., Konstruktionsdetails. Bei diesen Sachen hast Du gottseidank die Wahl.


    Und: Fell, Stimmung und Stock kannst Du noch nachträglich ändern. Somit kann man nicht soooo viel verkehrt machen.


    Ich bin der Meinung, wenn die Verarbeitung gut ist (!) und die Größen für den anvisierten Stil/Sound taugen, kommt man mit dem richigen Fell auch ans Ziel. Hier gibt es zwar Grenzen, aber konzentriere Dich zunächst auf die Abmessungen und lasse noch etwas Geld für gescheite Felle übrig, weil Du diese bei der Bestellung meist nicht auswählen kannst. Dünne, einlagige Felle taugen z.B. nicht für fette Rock-Sounds und machen auch keinen holzigen Mittensound. Früher wurden viele Sets mit Pinstripes ausgeliefert: Sowas nennt der Jazz-/Fusion-Trommler dann "hinterhältiger Resonanz-Mord".


    Fazit: Du kannst Dich nicht viel verkaufen, aber Felle und Stimmung sind sehr wichtig.


    Wenn Du weißt, welchen Sound Du willst und konkrete Angebote hast, frage den Verkäufer nach Holzart, Wandstärke und sonstigen Konstruktionsmerkmalen (Reinforcement-Ringe oder so). Er soll Dir auch sagen, mit welchen Fellen die Kiste standardmäßig geliefert wird. Wir können Dir dann gerne mehr dazu sagen.


    Übrigens: Mit Verkäufer meine ich einen Fachmann (= Trommler UND Verkäufer) im Musikgeschäft vor Ort oder einen Fachmann in einem richtigen Laden wie Drums-Only (Koblenz), Musicstore (Köln) oder Thomann. Die Katastrophen in kleinen Musikgeschäften, die keine Trommler sind, labern oft nur. Und bitte: Kauf' dort, wo Du Dich beraten läßt - ob per Versand oder lokal. Das erhält und die gut beratenden Läden und Versandhändler auf Dauer.


    Martinelli