Mich würde interessieren, inwieweit auf Profi-Level Phrasierung und Platzierung der Schläge bedacht oder sogar vorgegeben werden.
Kommt die Polka-Snare (2/4-Takt) möglichst genau auf "und" oder höre ich da manchmal eine leichte Unwucht, also einen minimalen Shuffle-Effekt? Bzgl. Bassdrum könnte ich mir vorstellen, dass damit manchmal auch ein wenig geschoben (vor dem Beat gespielt) wird. Wird sowas von der Direktion verlangt oder macht der Profi-Trommler das, wie er es für richtig hält?
Ein anderes Thema wäre Tempotreue und -verlauf: Während im Pop-Bereich meist nur noch als gut gilt, was dem Klick folgt, benutzen andere Genres das Tempo nach wie vor als Stilmittel. Bei meinem klassischen Lieblings-Weltklasse-Orchester führt der Herr Kapellmeister nicht nur durch dynamische Vielfalt, sondern auch (in engen Grenzen) durch einen erfrischenden, Spannung haltenden Tempoverlauf. Daher die Frage: Wie ist die Oberliga der Blasmusik denn in der Hinsicht drauf? Ahmt die Direktion ein Metronom nach oder spielt sie mit dem Tempo? Was ist die Aufgabe des Schlagzeugers bzw. welche Freiheiten hat er?
Die dritte Frage ist weniger Ernst: Ist das Minimal-Set (Bassdrum, Snare, Crash, maximal noch Hi-Hat) wirklich das Status-Symbol des coolen Blasmusik-Trommlers; also ist das für den Egerländer das, was für den Progrocker die Ballerburg ist?
M.