Beiträge von Moigus

    Hab hier schon länger nichts mehr gepostet, was in erster Linie daran lag, dass ich seit der pinken Tom keinen Kessel mehr gebaut hatte.
    Die Gründe sind vielfältig:
    - bin arbeitstechnisch enorm eingespannt (daran hat sich bislang leider noch nichts geändert), sodass nach der Arbeit meist die Zeit aber in erster Linie der Antrieb fehlt für einen weiteren Arbeitstag
    - habe ich weiter an verschiedenen Details, wie bspw. der Lackqualität und Finishes gearbeitet, was verschiedenste Änderungen an Grund- und Hilfsmittel nach sich zog, deren Beschaffung/ Konstruktion ebenfalls einiges an Zeit bindet
    - achja, Heirat will ja auch organisiert werden ^^


    Zumindest war ich heute nach langer Zeit wieder am Kessel bauen. Hatte gestern bis in die Nacht noch alles vorbereitet. Es lief soweit auch alles gut. Die neuen Hilfsmittel und Vorrichtungen haben gut funktioniert, bis auf paar kleine Details die noch angepasst werden müssen. Geplant war ein 14x5,5" Kessel in Orange-transparent mit Goldsparkle =) . Exsikkatieren des Harzes, Vakuumtest des Lagenaufbaus etc. lief problemlos. Da merkt man schon, dass man mittlerweile einiges an Routine entwickelt hat. Und dann das:
    Beim Infusionieren an einer Stelle heftigste Blasenbildung festgestellt. In dem Moment ist man natürlich machtlos, da man keine Hand frei hat und die Infusion auch nicht unterbrechen kann. Nach dem Infusionieren also sofort an die Fehlersuche gemacht. Ich musste einen kompletten Druckverlust im Vakuumaufbau feststellen, das Leck konnte ich nicht lokalisieren und in Folge dessen folgt Harz und Luft seiner natürlichen durch die Schwerkraft bedingten Separation. Ich könnte kotzen! Das schlimmste ist noch nicht mal das ich wiedermal jede Menge Material verballert und mehrere Nächte in den Sand gesetzt habe. Das schlimmste ist das ich keine Ahnung habe, woran es diesmal liegt. So krass war es noch nichtmal bei meinem ersten Kessel. ?(
    Verdammt ärgerlich. :cursing: Werd den Abend heute also mit Wunden lecken verbringen und nächste Woche wieder einen Versuch starten. Zum Glück hab ich demnächst ne Woche Urlaub, da kann man sich dem Problem besser widmen.


    Sorry wenn ich euch jetzt die Ohren volljaule. Musste bloß gerade irgendwie Luft ablassen. Außerdem sollten man ja nicht nur Erfolge, sondern auch Misserfolge teilen. :S
    Ich hoffe ich kann euch das nächstes Mal wieder nen schönen Kessel präsentieren.


    Grüße Marcus

    Hammu: Für mich hat das rein garnichts mit dem Wert der Instrumente zutun. Eher mit Wertschätzung. Wenn ich eins relativ schnell gelernt habe, dann dass ein Proberaum kein Partyraum ist. Und das ist verdammt gut so. Jedesmal wenn diese goldene Regel aufgeweicht wurde, hat man das bereut. Bin deshalb schon aus mehreren Proberäumen ausgezogen, weil das Umfeld mehr abgammeln und Party war. Party's mit allem drum und dran kann man überall feiern. Dazu benötigt man in der Regel noch nicht mal ein Gebäude. ;)

    Hanf hat sehr gute Eigenschaften,


    ... und brennt wunderbar. Das würde ich auch beachten, wenn damit großflächig gearbeitet wird. Es gibt aber auch Hanf-Dämmung, welche flammhemmend ausgerüstet ist. Was ich damit sagen will: Beim Kauf unbedingt solche Aspekte mit betrachten!
    Zur Steinwolleproblematik: Wenn man das ganze mit Haushaltsfolie einwickelt, rieselt dann auch nix mehr.


    Aber ursprünglich ging es doch um Diffusoren, oder?

    Muss man sich hier schämen wenn man schon seit 15 jahren seine alte ausgeleierte (SONOR) fussmaschine spielt und damit klar kommt ?


    Edit: Da soll mal noch einer sagen, Werbung wirkt nicht :D Da bietet Sonor/ Jojo Mayer lediglich ein neues Pedal an, und schon muss diskutiert werden, warum oder warum man dieses Pedal nicht braucht. :thumbup:

    Designtechnisch find ich es sehr gelungen. Irgendwie fixt mich das Teil gerade ganz heftig. :rolleyes: Hat Sonor irgendwie neue Designer eingekauft? Erst die neuen Böckchen-Designs und jetzt diese Fumas mit schönen fließenden Formen. Klasse! Fast schon Sonor-untypisch :whistling:
    Find auch die Features echt witzig. Und natürlich die Verwendung von handelsüblichen Schrauben.
    Das einzige wo ich noch etwas skeptisch bin, ist der Klappmechanismus. Hab da irgendwie Bedenken dass das ganze doch irgendwie mit der Zeit zuviel Spiel entwickelt. Mal schauen.


    Grüße Marcus

    Und zur perfekten Reproduzierbarkeit von Sounds: selbst wenn der Gerät in der Lage wäre, alle Fellspannungen am Set eindeutig zu bestimmen, würde das dem fortgeschrittenen und aktiv spielenden und aufnehmenden Drummer wenig nützen, denn jeder Raum klingt anders und eine toll gestimmte Snare mag hier toll klingen, im Studio oder live sieht es wieder ganz anders aus.

    Das ist das allgemeine Problem von "Automaten" ;) Absolute Reproduzierbarkeit ist bei Maschinen kein großes Problem, wenn es aber darum geht sich an veränderte Situationen anzupassen, konnte bislang noch kein Fachmann ersetzt werden.
    Ich möchte an der Stelle auch nicht den Tunebot bis auf's Messer verteidigen. Ich bin mehr daran interessiert, dass herausgestellt wird was er kann und was er nicht kann. Eben ein ordentliches Review geben. Die Entscheidung ob es für einen selbst taugt, muss jeder selbst fällen.


    Grüße Marcus

    Ich fasse zusammen: das Gerät ist in der Lage, ein vorgestimmtes Snarefell unter Abwesenheit von Umgebungsgeräuschen auf eine gleichmässige Stimmung zu bringen. Snareresos können auch nicht gestimmt werden und Abstände zwischen den Fellen auch nicht. Das ist...revolutionär!

    Die Zusammenfassung kann ich so nicht ganz unterschreiben, auch wenn die Ironie des letzten Absatzes durchaus zutrifft. :D Ich weiß jetzt nicht, was du unter vorgestimmt meinst. Aber eine Vorstimmung mit der das Gerät arbeiten kann, bekommt meiner Meinung nach jeder Nicht-Schlagzeuger hin. Im Manual ist die Vorgehensweise ja auch beschrieben. Snareresos sind wie gesagt ein echt übler Brocken für das Gerät. Man muss eben Wissen welchen angezeigten Werten des Gerätes man traut. Zugegebenermaßen ist das alles andere als einfach. Wenn das Gerät also 50Hz anzeigt, weiß man, dass das Ergebnis gerade nicht stimmt.
    Bei normalen Toms kann man durchaus Intervalle stimmen. Aber hier kommt das allgemeine Problem zum tragen: Für die Bedienung des Gerätes muss man die Arbeitsweise verstanden haben und am besten sich das Signal der Trommel im Frequenzspektrum angeschaut haben. Dann erkennt man auch den Grund, warum das Gerät manchmal seine Probleme hat: Bei den obigen Hörbeispielen hat das Spektrum zwei ausgeprägte Peaks bei 220 und bei 300Hz,[wer es genauer wissen will: wenn ich mich nicht irre sind das gerade die [1,1] und die [2,1] Schwingsmode, welche durch das seitliche Anschlagen stark angeregt werden] Was von beiden ist nun der "Grundton"? Theoretisch die 220Hz-Mode. Nehme ich diese aber als dominanten "Grundton" wahr? Wahrscheinlich nicht. Womit das Gerät wiederum zwar theoretisch falsch, aber praktisch richtig den "Grundton" zuverlässig findet.
    Aber wie man an meinen Ausführungen wieder sieht: die korrekte Bedienung Bedarf doch einiger Einarbeitung mit der Materie, wodurch die Frage absolut berechtigt ist, ob so ein Stimmgerät dann nicht obsolet ist? :rolleyes:


    Die Sache ist, natürlich können solche Geräte ein gut geschultes Gehör nicht ersetzen aber Stimmen ist ein Lernprozess bei dem nicht wenig über simples "Trial and Errror" funktioniert

    Absolut korrekt. Wenn man durch Hilfsmittel dann noch eine Orientierung bekommt, finde ich persönlich das nicht verkehrt. Wie oft steht man vor der Trommel und weiß nach 2 h rumstimmen nicht mehr wo man jetzt eigentlich ist.


    Grüße Marcus



    P.S.: doppellagies 16er hab ich da. Kann mich da gerne mal dran versuchen. Werde dann mal berichten. Aber wird frühestens nächste Woche.

    So, ich versuche mich mal in einem kleinen Review. Ich bin nicht sonderlich talentiert darin, man sehe es mir daher bitte nach.


    Ich finde Frontdamage hat hier ein super Review verfasst, weshalb ich zu Verarbeitung und Bedienung keine Worte mehr verlieren brauche. Das Teil ist absolut selbsterklärend, einzig zum Einspeichern und abrufen der einzelnen Settings muss man mal kurz ins Handbuch schauen. Dafür finde ich diesen Beipackzettel absolut ausreichend. Im Onlinehandbuch steht übrigens ziemlich exakt das gleiche drin. ^^



    Von daher möchte ich mit dem Review hier etwas anders fortfahren:



    Ich habe gestern einen kleinen Test durchgeführt. Ich habe meine Snare
    hergenommen und mit dem Tunebot das Schlagfell gestimmt* (laut Anzeige
    um die 300Hz +/-0,5Hz). Dann hab ich mir ein Mikro gepackt und ein paar
    Schläge aufgenommen.


    Anschließend hab ich den Rim abgeschraubt und durch einen
    Gussspannreifen ( Pearl Mastercast) ersetzt. Nun habe ich das Schlagfell
    wieder auf, laut Tunebot, 300 Hz gestimmt.* Und dann wieder
    aufgenommen.


    Die Ergebnisse könnte ihr euch hier anhören:
    Geflanschter Spannreifen
    Gussspannreifen
    Mikroposition, Resonanzfell und Teppichspannung sind jeweils identisch. Beide Spuren sind auch absolut unbearbeitet. Noch nicht einmal normalisiert oder ähnliches.


    Man kann, wie ich finde, an den Hörbeispielen gut hören, dass der Tunebot funktioniert. Punkt. Allein mit dem Gehör hätte ich niemals exakt die gleiche Stimmung reproduzieren können, vorallem nicht bei unterschiedlichen Spannreifen.


    Nun kommt das ein oder andere ABER:


    Der Tunebot hat die ein oder andere Schwierigkeit, immer die gleiche Schwingungsmode zu finden, denn er analysiert nicht das komplette Frequenzspektrum und fischt so zu sagen die Grundschwingung heraus. Das kann er nicht, was ich eigentlich erhofft hatte. Vielmehr detektiert er die Frequenz mit der höchsten Amplitude. Bei dem Hörbeispiel habe ich bspw. zwei ausgeprägte Spitzen bei 220 und 300Hz die fast gleich laut sind. Da hilft nur geduldig mit verschiedenen Anschlagtechniken/ Intensitäten/ Finger aufs Fell legen und unterschiedlichem Abstand zum Fell draufschlagen, bis er wieder den richtigen Frequenzbereich gefunden hat. Bei dünnen Snareresos mit harter Stimmung wird es fast nicht mehr möglich auf einen Ton zu stimmen. Was zugegebenermaßen logisch erscheint.
    Aufgrund der Tatsache, dass er eben nicht die Grundschwingung herausfindet, ist es schwierig bis nicht möglich, Intervalle zwischen Snareschlafell und -reso zu stimmen. Sehr schade wie ich finde. Auch bei Intervallen stimmen zwischen Toms muss man schon wissen, welche "Frequenz" man eigentlich sucht.


    * Das stimmen mit dem Tunebot ist recht einfach. Eine rote LED zeigt an, wenn der Trigger ausgelöst hat und es wird auch prompt der Wert angezeigt. Nach Gehör würde ich das ein oder andere mal anders stimmen, als das Gerät anzeigt wenn man bspw. auf eine einheitliche Frequenz stimmen möchte. Wenn man aber stur nach Stimmgerät stimmt, ist das Fell am Ende aber in Stimmung mit sich selbst. Zum gleichen Ergebnis komme ich kurioserweise aber auch, wenn ich nach Gehör stimme und am Ende die Stimmung nur noch mit dem Tunebot kontrolliere.


    Zusammenfassend kann man sagen, dass der Tunebot zum Stimmen des Fells in sich taugt. Ein absolutes Stimmen der Trommeln untereinander ist aufgrund der oben beschriebenen "Messmethode" nicht immer einfach und erfordert, dass man sich mit dem Stimmgerät intensiv auseinandersetzt. Für Stimmanfänger würde ich es daher mit Einschränkung empfehlen.
    Ist natürlich nicht ganz billig für ein Gerät, dass im Prinzip ein einfaches Stimmgerät mit kleinem Speicher darstellt. Aber mit dieser Modifikation wird es eben erst für die Trommel nutzbar.
    Ich würde dem Teil 4 von 5 Punkten geben.


    Ich hoffe das Review ist einigermaßen verständlich geworden. Sitze jetzt mittlerweile über ein Stunde dran und bin immer noch nicht zufrieden mit Gliederung etc. Jetzt geht's aber erstmal in den Proberaum.


    Grüße Marcus



    P.S.: Ich glaube Anthrax hatte hier gefragt, ob man den Tunebot zum stimmen nutzen kann, wenn die Gitarrenfraktion Krach macht. Ich hab's ausprobiert. Es funktioniert nicht, da der Tunebot bei dem Krach ständig neu triggert und eine Messung startet. Schade.

    Ganz klarer Fall: Wenns draußen kalt ist gehen Bassist und Bandleader auf den Balkon ohne was zu rauchen. Und die dürfen erst wieder rein, wenn sie sich geeinigt haben.

    a) die Gesamtlautstärke mal überdenken, schliesslich kann man ja Verstärker auch ggf. etwas leiser drehen


    prinzipiell ein löblicher Ansatz, wobei man bedenken muss dass die Balance zwischen BD und dem restlichen Set immer noch nicht gegeben ist.


    b) die Bassdrum zu mikrofonieren um ein wenig mehr Bass-Schub zu bekommen

    Womit man Ansatz a) torpediert. Bitte das auf keinen Fall machen! Das dreht die Lautstärkeschraube nur nach oben, weil die Gitarristen dann nämlich nachregeln.


    Ich würde andere Felle/ Beater etc. ausprobieren, bspw. einlagige wenig bis kaum gedämpfte Felle. Das bringt wesentlich mehr!


    Grüße Marcus