Habe 80 Antworten bekommen, um Durchschnitt wurden 4,1 richtige Antworten gegeben. Warum nicht 50?
Ein kleiner Ausflug in die Stochastik:
Gehen wir zunächst mal davon aus, dass es nicht möglich ist den Unterschied zwischen Metall und Holz herauszuhören. Dann hätte man beim raten jedes mal eine 50%ige Chance richtig bzw. falsch zu tippen. Das Ergebnis liegt dann zufällig verteilt zwischen 0 und 10 richtig erratenen Soundbeispielen. Jemand der also nur 2 errät ist demzufolge genauso gut im heraushören, wie jemand, der 10 errät. Er hatte eben etwas mehr Glück, ist wie im Lotto. Wohlgemerkt unter der Annahme, dass es nicht möglich sei, den Unterschied herauszuhören. Gehen wir weiter zur Kombinatorik: Jede Kombination an möglichen Ergebnissen hat die selbe Wahrscheinlichkeit, in diesem Fall:0,0977%. Es wird die Summe zu x/10 richtig erratenen Soundbeispielen gebildet. Für die Summe 0/10 gibt es nur eine Kombination, für 1/10 10, und so weiter. Die meisten Kombinationen gibt es für die Summe 5/10. Daraus ergibt sich nun die Gaußsche Normalverteilung. Diese gilt für n-> unendlich. n sei dabei die Anzahl an Teilnehmern. Diese ist aber endlich. Wodurch, dem Zufall sei Dank, auch ein Durchschnitt von 10% richtig geratenen Beispielen die These bestätigt, dass die Chance bei 50% liegt . Die Wahrscheinlichkeit ist natürlich höher, dass man irgendwo bei 50% landet. Das ist aber wie mit den Kernreaktoren oder den Lottozahlen: nur weil etwas höchstunwahrscheilich ist, heißt es nicht, dass es nicht eintritt.
Puh, das wird ganz schön lang.
Gehen wir jetzt davon aus, es sei unter bestimmten Voraussetzungen möglich, den Unterschied herauszuhören, wobei Holzsnare ja nicht gleich Holzsnare, und Metall auch nicht Metallsnare ist. Nehmen wir an, unter günstigen Voraussetzungen kann man in 80% der Fälle den Unterschied heraushören. Angenommen die Soundbeispiele wären günstige Voraussetzungen (was sie offensichtlich nicht sind aber das tut rein garnichts zur Sache), dann müssten im Schnitt 80% der Soundfiles richtig erkannt werden. Wenn wir jetzt nochmal zum obigen Abschnitt schauen sehen wir, dass 80 Teilnehmer nicht die Bedingung n-->unendlich erfüllt, womit auch eine Trefferquote von 40% noch erklärbar wäre. Wie gesagt, es geht hier um Wahrscheinlichkeiten. Wenn ich mich ganz grau an die Stochastikvorlesung erinnere, geht es da noch viel weiter in die Materie, um zu überprüfen, ob es sich um Zufall oder nicht handelt. Stichwort: Konfidenzintervall.
Was ich damit sagen will: Alles nicht so offensichtlich, wie man denkt Das ganze ist und bleibt ein Streitthema. Fakt ist, wie Jayjay es schon gesagt hat, dass man die Felle hört. Inwieweit, sowohl qualitativ als auch quantitativ, der Kessel den Sound als passive Komponente jetzt noch formt, ist umstritten.
Anderes Beispiel: man macht einen Test ob man das Fell heraushört (bspw. Emperor vs. Ambassador). Ich würde behaupten, man kommt über die 50%-Quote nicht weit drüber hinaus, wenn man durcheinander gewürfelte Beispiele nimmt. Heißt das dann, das Fell macht doch nicht den Sound? Das könnte man natürlich noch ewig weiterführen. Am Ende kämen wir zu dem Ergebnis, das nichts Einfluss hat, weil die Resultate nicht signifikant genug sind. Wir runden also immer ab und wundern uns, warum die Rechnung nicht aufgeht. Aber das ganze ist größer, als die Summe seiner Einzelteile.
Das soll dich bitte keinesfalls von weiteren Raterunden abhalten. Bitte nicht! Dafür ist es viel zu amüsant. Ich würde dir aber raten, nicht voreilige Schlüsse zu ziehen.
Grüße Marcus
Edit: Rechtschreibung, Satzbau etc.