Beiträge von Moigus

    Moin, da du mich ja bzgl Carbonkessel angeschrieben hattest, will ich meine 50 Pfennig hier auch mal dazugeben. Und da das evtl. auch andere interessiert, nicht per PN sondern hier im Thread.


    Zunächst grundsätzlich zum etwas holprigen Threadstart: Ich finde es nicht gut, wenn man sich über Threadstarter lustig macht, nur weil sie es nicht schaffen ihre Gedanken im Kopf zu sortieren. Manchmal schwirren einem einfach solche Gedanken durch den Kopf und die wollen raus. ^^ Ich muss aber zugeben dass es oft sehr verlockend ist, eine flapsige Bemerkung abzugeben.


    Die Snare im Video klingt für mich nach einer tiefen, aber relativ hoch gestimmten Snare. Ziemlich trocken, aber mit schön Decay bzw. Kesselsound. Logisch, dass hier nachgearbeitet wurde. Aber die Grundtendenz ist erkennbar. Mit etwas rumprobieren in der Stimmung kommt man mit einer 14x6,5er prinzipiell ganz gut in die Nähe. Da muss man je nach Stimmfähigkeiten schon etwas suchen. Ich würde mit einer mitelhohen Stimmung beim Schlagfell anfangen, und versuchen das Reso Stück für Stück höher zu stimmen.


    Ansonsten bin ich ganz bei Luddie: ein dünner (und natürlich auch tiefer) Kessel ist im Grundton dunkler, neigt aber dazu, bei hohen Stimmungen einzubrechen. Ein dicker Kessel ist dagegen mittiger und zu hohen Stimmungen hin "stabiler". Das ist das, was im Allgemeinen hin als Stimmumfang beschrieben wird. Die Kunst ist nun, den Kessel möglichst dünn zu gestalten, ohne dass er bei hohen Stimmungen akustisch einbricht. Das ist natürlich abhängig von der Kesseltiefe und natürlich auch vom Material und der Kesselkonstruktion. Einen flachen Kessel kann man dünner gestalten, als einen tiefen.


    Einen Carbonkessel habe ich bislang noch nicht gebaut, allerdings hatte ich eine Carbon-Snare von Tempus besessen. Ansonsten habe ich einen relativ guten Überblick über GFK-Kessel. Wenn ich jetzt also Vergleiche anstelle, dann immer auf Grundlage meiner eigenen Kessel, bzw. dem einen Tempus-Carbon-Kessel. Inwieweit das allgemeingültig ist, sei dahingestellt.
    -Carbon ist etwas trockener als Glas
    -Glas hat den dunkleren Klang im Vergleich zu Carbon, da niedrigere Steifigkeit und höhere Dichte
    -Beide haben einen ausgeprägten "Hhoahk" im Anschlag



    Wenn also ein Faserkunststoffverbund-Kessel, dann wäre Glas auch eine Überlegung wert. Da der FF-Kessel lediglich 5" tief ist, kann man auch hier trotz der hohen Fellspannung mit einem dünnen (2mm) Kessel arbeiten. Bei Carbon könnte der Kessel sogar noch ein Stück dünner werden. Wie gesagt, immer in Anbetracht der hohen Fellspannungen, und dass der Snaresound dann noch "leben" soll.


    Was ich aber vorher nochmal probieren würde: doppellagiges Schlagfell und mit der Stimmung wie oben beschrieben etwas probieren. Vielleicht erübrigt sich dann auch der Wunsch nach einem neuen Kessel.
    Zwecks Kosten für Carbonkessel muss ich nochmal rechnen, was da zusammenkäme.


    Grüße Marcus


    Edit:Und bitte nicht wieder mit Materialglaubenskriegen anfangen. Nur weil man in Blindtests nicht eineindeutig den Klang einem bestimmten Material zuordnen kann, gilt das nicht automatisch für den Umkehrschluß. Und dass alle anderen Parameter einen hohen /höheren Einfluß haben, sollte jedem klar sein.

    Geile Snare hast du da gemacht. Respekt!


    Zu letzten Fragen: Ja, es ist Geschmackssache, und ja, die von dir beschriebene Herangehensweise ist sinnvoll :thumbup:


    Grüße Marcus

    Mal wieder ein super Video von Chris! Ich dank' dir dafür!
    Und natürlich auch für das wertvolle Feedback. Es ist doch immer wieder wichtig, dass auch mal andere (geschulte) Ohren drüber hören, damit man das ganze besser einordnen kann. Man selber ist da meist eine eher weniger gut geeignete Referenz, da man zum einen vorbelastet ist und man deshalb auf sein Urteilsvermögen nicht so recht setzen kann, und zum anderen habe ich natürlich nicht die Erfahrung, gerade was den Sound in Vergleich zu anderen Trommeln angeht. Da tu ich mich meist doch eher schwer. Und nicht zu vergessen sind natürlich unterschiedliche Spielweisen, und auch Trommelstimmungen. Da wird die Snare akustisch gesehen auch mal von anderen Seiten beleuchtet.
    Und der Hauptkritikpunkt von Chris: Bau ordentliche Abhebungen an die Snares! :D Die Trommeln sind ja nicht die aktuellsten, und "damals" hatte ich eben noch "normale" Abhebungen verbaut. Mittlerweile weiß ich die hochpreisigen Abhebungen allerdings auch zu schätzen :love:


    Grüße Marcus

    Laut Angaben sind die Sackkarren sind unterschiedlich:
    Die Abmessungen unterscheiden sich, und auch das Gewicht ist unterschiedlich. Scheint nur die selbe Abbildung zu sein.



    Thomann:


    [*]Maße ausgeklappt: 99cm x 35,5cm x 63cm
    [*]Gewicht: 4,3kg
    Amazon: Item Weight25 pounds
    Product Dimensions18 x 39 x 39 inches

    Da würde ich mich nicht all zu sehr aus dem Fenster lehnen. Zum einen ist ja garnicht bekannt, ob und wenn ja aus welcher Höhe das Teil gefallen ist. Des weiteren behaupte ich, dass der freie Fall das Kryptonit sämtlicher Metallsnares ist. :D
    Trifft im Allgemeinen natürlich auch auf andere Instrumente zu.


    Grüße Moigus

    Wie Gerald schon schrieb, ist 1mm Stahl absoluter Standard. Und dass die Ornamente irgendwie die Stabilität beeinträchtigen, wage ich zu bezweifeln. Im Gegenteil, da die Ornamente ja in alle Richtungen ausgeprägt sind, und es damit keine bevorzugte "Ausknickrichtung" gibt, kann das ganze eher stabiler werden. Anyway.
    Da wir ja aber eh schon beim orakeln sind, will ich mich gerne daran beteiligen:
    Ich könnte mir vorstellen, dass für die Ornamente eine etwas weichere Legierung gewählt wurde. Das ist soweit nicht weiter tragisch. Macht das ganze natürlich aber anfälliger für Stürze, wie klein diese auch sein mögen.


    Ich tippe dennoch auf Sturzschaden, oder etwas kraftvolleres Auftippen (im Softbag?). In einem der (wirklich gut dokumentierten :thumbup: ) Fotos ist zu erkennen, dass der Spannreifen nicht über die Spannböckchen hinausragt. Von daher kann es den Kessel schon eindrücken, ohne das Spannreifen und Aluring etwas abbekommen.
    Bin gespannt auf weitere Bilder von der Innenseite.


    Auf jeden Fall extrem ärgerlich das ganze ;(


    Grüße Marcus

    Stetiges Wirtschaftswachtum ist eben nicht so einfach zu realiseren, in gesättigten Märkten. Angesichts der aktuellen Geldpolitik ist das eigentlich auch die logische Konsequenz, die früher oder später folgen musste. :S

    Das ist völlig normal. Der Schlagzeugsound lebt von der Interaktion mit dem Raum. Das kann man mal positiv, mal negativ sein.
    Mal badet man im Bass, mal ist er quasi nicht vorhanden. Das trifft besonders extrem auf die Position des Schlagzeugers zu. Vor der Bühne egalisiert sich das schon eher.
    Warum du das open-Air nicht ganz so krass empfindest: Hier gehen alle Schallwellen gleichmäßig weg und kommen eigentlich nicht wieder.
    In Clubs hat man Reflexionen. Und je nach Beschaffenheit des Raums (Raumgröße, Decken- und Wandmaterialien) kommen mal mehr und mal weniger Höhen zurück. Zusätzlich hast du die Raummoden die die Bässe je nach Position verstärken oder auslöschen.
    Wenn man beides kombiniert, können die dollsten Klangeindrücke entstehen.


    Da hilft nur: locker bleiben :thumbup:

    Ich find's ehrlich gesagt gut, dass es (noch) die Möglichkeit gibt durch Know-How Geld zu verdienen. Ich finde es als Ingenieur immer sehr demotivierend, wenn einem durch Cost-Targeting ein Preis vorgegeben wird, bei dem man schon Mühe hat Material zu diesem Kilopreis einzukaufen. (Ich frage mich immer wieder, wo diese Menschen diese Preise herhaben) Und dementsprechend in seinen Möglichkeiten extrem beschränkt ist. Mir ist dabei natürlich völlig bewusst, dass der Kunde sich das Produkt am Ende noch leisten muss.
    Es gibt aber so viele tolle technische Möglichkeiten, die einfach durch das Preisdiktat abgewürgt werden. Und am Ende wird aufgrund dessen dann einfach Schrott produziert. Hoch lebe die BWL!! :D


    jaja, ich weiß. Wenn die BWLer nicht aufs Geld schauen würden, hätten wir Ingenieure keine Arbeit, blablabla... :D


    Aber jetzt mal im Ernst: die Frage war doch nicht ernst gemeint, oder? Schaut man sich die gesamte Wertschöpfungskette an, wird einem relativ schnell klar dass die Herstellungskosten nur einen Bruchteil kosten dürfen. In Extremfällen vielleicht 15-20%. Das ist aber die absolute Ausnahme!


    Der Materialwert eines PKW beläuft sich übrigens auch nur auf einen niedrigen 3-stelligen Betrag. In Zahlen: maximal 1% ;)
    Wo ist das restliche Geld hin? Das fließt u.a. in die Lohntüten der Angestellten und deren Vorgesetzten, und deren Vorgesetzten... Und das ist doch auch gut so! :) Meinst du nicht?


    Grüße Marcus