Meine erste "Fachzeitung" ist mit dem Datum 07/2005 betitelt. Zu dem Zeitpunkt habe ich das Blatt auch ohne irgendwelche kritischen Hintergedanken in mich hineingefressen und selbstverständlich auch alles ohne zu murren geglaubt, "Denn was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen.", vorallem als Anfänger.
27 Ausgaben später bin ich allerdings schon genervt von dem, was mir da geboten wird und da hilft auch nicht die Umstellung auf Hochglanzpapier.
Ein Beispiel:
Da gibt es doch tatsächlich einen Trommler, der sich in vier Ausgaben immer weiter nach oben gekämpft hat: Zuerst dümpelte er irgendwo im "Szene Spot" herum und war scheinbar noch nicht reif genug für ein "richtiges" Interview. Alles schön und gut. Wir spulen ein paar Ausgaben vorwärts. Warum auch immer, durfte man sich nun an einem "richtigen", über mehrere Seiten geschriebenen, mit hübschen Bildchen verzierten, Interview des Herrn erfreuen. Wieso auch nicht. Wir spulen weiter vor. Weil der Typ scheinbar ein so unglaublicher Knabe ist, gibts jetzt "Im Studio mit...", wieder viel getippsel und dem ein oder anderen Foto. Okay, Schlagzeuger scheint eine aussterbende Spezies zu sein, da bedient man sich derer, die noch verblieben sind. Wir spulen bis zur vorletzten Ausgabe. Er scheint der letzte zu sein, es gibt keine anderen Trommler die man hätte interviewen können, nein wirklich nicht und so bleibt uns der "On Stage mit..."-Artikel nicht erspart.
Ich gönne dem Herren ja seine Präsenz in dem Fachmagazin, aber was denken sich eigentlich die Redakteure dabei? Gibt es so wenig Schlagzeuger auf der Welt, das man diesen Kerl immer und immer wieder aus dem Zylinder zaubern muss?
Es ist ja nichtmal so, das dieser gewisse Herr irgendetwas wahnsinnig bahnbrechendes vollbracht hätte. Seine Band macht 08/15 Mucke und seine scheiss Hackf****e kann ich auch nicht mehr sehen.
Mein Vater sagt immer: Zu allem gehören zwei.
Ich(wir) kauf(en) das(die) Schmähblatt(er) ja trozdem, obwohl wir wissen, das doch dort hauptsächlich (gelinde ausgedrückt) Uninteressantes publiziert wird.
Es verhält sich wie mit dem Gammelschfleisch in deutschen Dönerbuden: Jeder weiß es und schimpft darüber, aber es wird trozdem gekauft und gegessen.
Vielleicht sollte auch mal etwas gegen Gammelfleisch in deutschen Schlagzeugmagazin-Redaktionen getan werden, dann werden die Artikel auch wieder verträglicher.
In diesem Sinne
guten Appetit
P.S.:Ich behaupte, das ich mir in der Zeit, in der ich hier im Forum angemeldet bin, wesentlich (!) mehr Wissen angeeignet habe, als durch meine 28 Ausgaben des Fachmagazins! Deshalb sei auch an dieser Stelle erwähnt: Schön das es dieses Forum gibt! 