Beiträge von Hajo K

    Hi Trommla,

    Könntest du das "Time Align" näher erklären? Ist das eine spezielle Funktion im Samplitude, die die Laufzeitunterschiede automatisch auswertet und korrigiert? Oder muss man dazu irgendwelche Parameter händisch korrigieren? Und wenn ja, wie läuft das genau ab?

    das ist keine Funktion aus einem speziellen Programm, sondern prinzipiell in allen (echten) DAWs möglich: Du verschiebst einfach eine Spur (oder mehrere) um ein winziges Stück, bis sie mit Deiner Zielspur genauer übereinstimmt. (An ihr ausgerichtet/aligned ist.)


    Ich hab' mal in meiner Software Reaper eine aktuelle Aufnahme genommen, einmal siehst Du Snare (mit Mikro von oben) und das linke Overhead-Mikro. Sie scheinen exakt beieinander zu sein. Zoomt man näher hinein, sieht man den Laufzeitunterschied wie erwartet: Das Signal der Snare trifft zeitlich eher auf das Snare-Mikro und später auf das Overhead-Mikro. Diesen Unterschied kann man verringern und beide Signale zueinander passend machen, dann sind sie "aligned":




    Vergleicht man jedoch beide Wellenformen, sieht man schon: Das Overhead-Signal ist komplexer, fast phasenverschoben. Also: So ganz einfach wäre die Sache hier nicht, zu unterschiedlich scheinen die Informationen. Aber, dass es einfach würde, war ja auch beim Recording von Drums nicht zu erwarten. Diese Geschichte ist ja zudem schon ein bisschen was aus der "Advanced Schatulle" der Tonmenschen.


    Grüße von
    Hajo K

    Hallo Oliver,

    Das Time-Alignment von Drumspuren ist keineswegs ein Allheilmittel, das in jeder Situation den Sound verbessert. Es ist auch auf keinen Fall ein Muss, es anzuwenden. Es ist eine Option, die man anwenden kann, um eine bestimmte Klangvorstellung zu erreichen.

    danke für die Erklärungen, das bringt Licht ins Dunkel. Exakt über orinoccos Frage bin ich nämlich jedes Mal gestolpert: Die Rauminformation wird doch durch Laufzeitunterschiede definiert, wenn ich die nivelliere, verschwindet mein Raum. So meine - amateurhafte - Erwartung. Mir wird jetzt klarer, dass es für den Tonmenschen hier um einen trade-off gehen wird zwischen schönem Raumklang und "Knackigkeit". Da ich keinen schön klingenden Raum hab, kann ich ohnehin guten Gewissens mal das Experiment wagen. Danke auch für die praktischen Tipps dazu.


    Und ... wenn Du's noch schaffst, bei Gelegenheit mal Deinen Umgang mit den Raumspuren an Beispielen zu zeigen ... großartig!


    Dank & Gruß
    Hajo K

    Hallo Oliver,


    vielen Dank, das ist wieder mal so ein kleines großes Juwel in der DF-Sammlung! Denn man kann hier so viel lernen. Und genau, wie Du's schon selbst angesprochen hast, ist das gerade für Einsteiger spannend:


    Zum einen hört man den Grund, warum die eigene Kiste irgendwie nicht so richtig nach "Schlagzeug" klingt. (Weil nämlich ein "normales" Schlagzeug anders klingt als seine hochpolierte Studioversion). Es gibt ein Video, das mir einen ähnlichen Aha-Effekt beschert hat: Man hört Jeff Porcaro im Abhörhraum spielen und dann wandert die Kamera in den Aufnahmeraum und plötzlich klingt das Ding - naja fast :D - so wie das eigene Set.


    Zum anderen kann man hier prima sehen, dass es guten Schlagzeugsound nicht einfach so gibt. Viel Aufwand, Mühe und ... verdammt viel Erfahrung sind nötig, um das so gut klingen zu lassen, wie bei Dir. Den guten Drummer, der dazu nötig ist, wollen wir mal nicht unerwähnt lassen.


    Ich muss das mit dem Time-Shifting unbedingt mal selbst probieren. Ein DFler hatte das schon mal angeführt und mir war das bisher immer irgendwie "unheimlich". :)


    Eine Frage: Nachdem Du doch kräftig (und schön) Raum dazu gegeben hast: Wieso hast Du Dir die Mühe mit dem Raummikros gemacht, welche Rolle spielt "Dein" Raum im Vergleich zum digital hinzugefügtem?


    Viele Grüße
    Hajo K

    Hi,

    Wann gibts denn die Auflösung?

    damit komm' ich am Donnerstag mal rüber. Dann können vielleicht noch ein paar Leute mitmachen.


    Ein angenehmer Nebeneffekt (auch wenn Jürgen das anscheinen für sich prophylaktisch schon man gegenteilig assoziiert ), ist der Eindruck, dass der Qualitätsunterschied zwischen Hi End Becken und Budget-Tellern ala Zultan im Blindtest möglicherweise eher vernachlässigbar ist.

    Was vielleicht auch ein bisschen daran liegt, dass die Zultans ohnehin ganz ordentlich klingen, aber die HH aus dem Set für mich besonders hervorsticht. Aber es stimmt schon: Die Unterschiede sind für mich schon klar zu hören, aber eben keinesfalls so klar zu *bewerten*. Ich höre ein "anders", aber kaum ein klares "besser", wie man es zwischen einem schrottigen Messing-Becken und einem B20 schon festmachen könnte.


    Ich merke allerdings, dass die teureren Hats sensibler reagieren, mehr klangliche Dynamik erlauben. Die Frage ist natürlich (eigentlich mit dem obigen Klangmaterial beantwortet), ob man beim klassichen 8-tel Groove davon so viel hört.


    Mein persönliches Fazit: Becken sind eine wunderbares Sache und man kann sie mit großer Leidenschaft auswählen, lieben, spielen. Aber viel Raum für universelle Wahrheiten (X ist immer eine gute Wahl, Y musst Du kaufen, Z nehmen die Profis) ist da nicht. Es erinnert mich ein bisschen an manchen DF-Blindtest in Sachen Drumsets/Holzwahl etc.: Man hört einen Unterschied - fragt sich nur welchen.


    Viele Grüße
    Hajo K

    Hi,

    ich hab die Kritik vom Anfang nochmal aufgenommen und noch drei (leider nur drei) Aufnahmen gefunden, die vielleicht den Nebel lichten helfen (sind auch jetzt vorne im Startpost):

    In diesen Aufnahmen hört ihr die HH über die Overheads und das HH-Mikrofon (mit einem Low-Cut (200Hz).

    Viel Gruß und Spaß
    Hajo K


    P.S.: Bisher habt ihr alle (wenn ich richtig geguckt hab) mindestens einen Treffer, zwei von Euch liegen mit zwei HHs richtig! Danke an Jürgen für die ausführliche Beschreibung Deines Eindrucks! Bin selbst beeindruckt, wie erheblich unterschiedlich die Dinger klingen, schließlich hab ich keine Extreme ausgesucht - keine HH hat z. B. gewellten Boden etc. - die Meinl fällt vielleicht durch die Bohrungen und das roh belassene Finish des Bottom-Becken auf.

    Hi und danke schon mal, dass ihr mitmacht!

    Teilweise könnte auch einfach nur das Mikro oder die Position eine andere sein.

    Das kann ich sicher ausschließen: Ich hab akribisch darauf geachtet, dass das Mikro sich an möglichst (nahezu) der selben Stelle befindet. Aber:

    Etwas mehr Facetten beim Spiel hätte ich mir gewünscht, denn Achtel auf der geschlossenen HiHat sind schlechter unterscheidbar als offen oder getreten. Als Anregung für den nächsten Vergleich

    Stimmt, guter Punkt. Ich wollte es halt möglichst gleichartig spielen und ... naja, da bin ich dann bei dem 8tel Groove gelandet.


    Gruß
    Hajo K

    Hi Dany,

    Vielleicht sollte ein mod den Thread in die Tonne treten

    bitte nicht! Auch erschöpfte Diskussionen haben ja ein Recht, am Leben zu bleiben und wir, die nicht aktiv mitmachen wollen, sind ja schon an Deinen Fortschritten interessiert. Es ist ja nicht belanglos, was Du hier vorgeschlagen hast, sondern für die meisten eben nicht vorrangig auf dem Übezettel.


    Viele Grüße
    Hajo K

    Tach allerseits,

    ich dachte ich lasse Euch mal an meiner Suche nach einer neuen HH teilhaben und rätseln:

    Im Ring sind neben meinen eigenen

    • Zultan Rockbeats 14
    • Diril Jazz 14 und
    • Meinl Byzance Fast 13"

    auch drei Testkandiaten:

    • Zildjian K 14 (regular)
    • Paiste 2002 Medium 14 (regular)
    • Paiste 602 Modern Essentials 14.

    Wer erkennt in den folgenden Ausschnitten, um welche HH es sich handelt? Raten könnt ihr bis Mittwoch, den 24.01. - die Auflösung gibt's dann am Donnerstag:


    Viel Spaß!
    Hajo K


    *** EDIT 22.01. - Solo-Aufnahmen für drei HHs hinzugefügt ***

    Wow,


    ich find artis Nachtrag klasse. Denn wir sind ja manchmal schon ein komischer Haufen: "Hey, hallo! Ich hatte meine neue Snare im Studio! *Stolz* Schaut mal!" Und wir schauen am verständlichen (und ja selbst oft erlebten) Besitzerstolz vorbei und gucken nur auf Holz und Blech. Deformation amateurelle? :D


    El Boyo Electronico: Ich kann Dich super verstehen, ich hab die schwarze Schönheit ja selbst. Und auch, wenn andere Modelle wohl noch gefragter sind, ich liebe neben dem Sound auch genau die Optik, die Du abgelichtet hast. Wunderschön. Ich hatte mich - nach einigem Gegrübel - auch für die Tube Lugs entschieden und liebe den Look noch wie am ersten Tag. Viel Spaß mit der BB!


    Viele Grüße
    Hajo K

    Hi Nick74,

    Findet das denn echt einer jetzt wirklich attraktiv (vom Sound her)???

    nö gar nicht. Aber darum ging's ja nun auch wirklich nicht. Ich hoffe ja, dass jetzt nicht der Hinweis auf gesampelte Schätze aus dem Computer kommt, mit denen man diese Übung besser klingen lassen könnte. Es geht um Koordination und die ginge in der Tat auch mit Töpfen, Knöpfen und Zöpfen. Und auch mal ohne VSTi


    findet ganz subjektiv
    Hajo K

    Hi Dany,

    Jetzt kann man sich hinsetzen und genau das Pattern bzw diese Patternkombination üben bis man umfällt.
    Ich würde aber immer einen konzeptionellen Weg gehen.

    das ist auch genau mein Ansatz. Ich hab früher gerne Keyboard-Soli mitgespielt. Solange, bis ich's gepackt hab. (Toto und so.) Hätte ich statt dessen langweilige Fingerübungen geübt, hätte ich nach zwei Jahren, eine Menge mehr Soli einfach mitspielen können - der besseren Technik wegen. Heute versuch ich das zu vermeiden. Nu ja, irgendeinen Vorteil muss Älterwerden ja haben. Aber: Das ist halt Flexiflos und mein Ansatz. Und andere machen's eben anders. Sonst würd's ja auch langweilig hier. :)


    Es geht mir dabei auch gar nicht um technisch saubere Spielweise, für mich gehts dabei um Koordination, bzw. Entkopplung aller 4 Extremitäten, ich hab auch nicht 8 verschiedene Soundqellen, ich übe es im Büro zwischendurch mit händen auf Oberschenkeln und Füße am Boden.

    Und das ist doch klasse! Ich hoffe, ich bin mit meiner Liste nicht so rüber gekommen, Dir Deine Challenge madig machen zu wollen. Ist halt nur eine Herausforderung, die ich nicht annehmen würde. Ich hab spät mit dem Drummen angefangen und mir vorher überlegt, was ich wohl realistischerweise schaffen kann. Ich brauche kleine Ziele, die großen machen mich fertig, bevor ich ankomm. Heute staune ich, wieviel mehr drin war und noch drin ist. Aber: Meine Übezeit ist beschränkt, daher hab ich zum Beispiel - Alarm, Musikerpolizei bitte Streife schicken - erst spät und auch nur vereinzelt Rudiments geübt. Ich kann schlecht nach Büchern üben, vor allem hasse ich seitenweise vollgedruckte Permutationen vor irgend einer rhythmischen Phrase oder Übung. Kurz: Ich hab sehr punktuell geübt, bis ich konkreten Bedarf sah, mich mit x oder y zu beschäftigen. Das hält mich bei Laune. Und andere brauchen eben ganz andere Herausforderungen.


    Bin jedenfalls gespannt, wie Deine Reise auf dem Weg zur (besseren) Unabhängigkeit sich entwickelt. Wir hoffen natürlich auf Videos als Zwischenbericht. :) Also nix mit "in einem Jahr" ... :)


    Grüße von
    Hajo K

    Hallo Dany,


    Challenge accepted?

    ach ... auch wenn's von Dir kommt ;) leider nein. Ich hab da noch "ein paar" Challenges offen:

    • Alle Tommy Igoe Grooves aus Grooves Essentials I und II wenigstens mal langsam durchspielen (und nicht nur zu den Playalongs daddeln) und wenigstens die R&B Grooves in petto haben
    • Wirklich exakt verschobene 16tel Bass Drum Noten spielen und nicht schummeln oder hektisch setzen
    • Den Half-Time Shuffle schön und musikalisch spielen können
    • Einen akkuraten Double Stroke Roll auch auf dem 16er Stand Tom hinbekommen (und nicht kraftlos im Fell verrecken)
    • Wenigstens ein Poser-Song-Ending :thumbup: aus Hand-/Fußkombinationen sauber spielen können (so'n Zeug, was alle immer im Drum-Laden zum Besten geben)
    • Apropos Ending: Den Schluss von Roxettes "She doesn't live here anymore" mit soviel Power und Präzision spielen können
    • "What's the weather like" mal so relaxed spielen können wie Oliver Stein hier (und nicht weiter verzweifelt versuchen, die 16tel einhändig hinzubekommen wie Ash Soan selbst)
    • Wie von Benny Greb vorgeschlagen, mal mit versetztem Metronom üben (ich komm, gerade bei 16teln, teilweise nicht mal in das Ding rein)
    • und ... hatte ich den Half-Time Shuffle schon erwähnt? ;)

    ... dann noch ein "bisschen" Technik verbessern, mehr musikalische Präsenz beim Spiel mit der Band zeigen ... ach ja ... noch besser werden im Timekeeping. Und wenn das alles läuft, schau ich mir nochmal Petes Paradas (ziemlich coole!) Übung an. Kann also noch ein paar Tage oder gar Wochen dauern. :D

    Aber ich werd natürlich gespannt verfolgen, was bei Dir passiert, denn bisher waren Dein Tempo und Spirit beachtlich. Es ist, mal im Ernst, nämlich sehr gut, sich mal weit aus der Komfortzone zu bewegen. Und dazu, ist diese Challenge exzellent, um eine vernünftige *Übungs-Methodik* zu erlernen. Ich bin an vielem gescheitert, das ich durch meinen Lehrer dann in den Griff bekam: Langsam, erste ein Hand, dann eine Hand-Fuß-Kombi, dann zwei Füße ... und irgendwann ist die Nuss geknackt. Vielleicht wende ich das beim nächsten Mal gleich beim Half-Time Shuffle an. :)

    Grüße von
    Hajo K

    Hm ...


    angefangen haben wir mit Tipps zur Musikalität, nun sind wir bei technischen Grundlagen. Für ein Fill mit einem einzigen Viertel auf SN und 16er schadet eine gute Technik natürlich nicht, aber Rudiments muss ich dafür nicht üben. Für mich eines der kreativsten Fills: Ein BAM auf der 4.


    Damit's nicht untergeht: Trommla hat den, finde ich, wichtigsten Tipp gleich in Post 2 gegeben: Viel, viel, viel Musik hören. Denn das ist der *Kontext* in dem unser Drumming stattfindet. Zur Musik sollen unsere Fills passen, aus ihr *ergeben* sie sich auch oftmals. Nix ist schlimmer, als technisch top gespielte Fills, die leider nichts mit dem Song, mit den Vocals, mit den anderen Instrumenten zu tun haben, aber in jedem Drumladen für herungefallene Kinnladen sorgen würden.


    Ich würde zwei Dinge tun: Wirklich mal bewusst in der persönlichen Musikabteilung auf die Fills hören. Die Dinger *mitsingen*, versuchen, auch mal ohne den Song im Hintergrund zu singen/summen/murmeln/klopfen/wasauchimmer. Dann würde ich nicht "frei" spielen, sonder zuerst zu Playalongs. Hier ist er nämlich wieder: Der Kontext! Das macht viel Spaß und man merkt, wieviel und was für Fills der Song verträgt.


    Du wirst dann vermutlich merken, dass da manchmal Zeug in Songs auftaucht, das man mit Bordmitteln einfach nicht hinbekommt, nicht einmal einordnen kann. Wie z. B. der Einstieg in "Two Princes" - der hat mich vor Rätsel gestellt. Bis ich Unterricht nahm und dann hab ich auch mal Rudiments geübt. Allerdings jeweils immer mit konkretem Ziel. Technik, Musikalität, Kreativität - ganzs schön viel, also bloß nicht alles zugleich üben. :)


    Viel Erfolg,
    Hajo K

    Hi Nadosa,


    ich hab mal ein paar Deiner Aussagen zusammengestellt:

    Man muss einfach viel zu stark treten, damit sich die Bassdrum durchsetzen kann. Na gut ich bin eben anderes gewöhnt von E-drums

    Es kann nicht sein, dass ich bei einem KD-9 ein besseres Bassdrumgefühl habe, als bei einer richtigen Bassdrum.

    Frag mich ob das vielleicht an meinem Restless Leg Syndrom liegt

    So viele mögliche Ursachen. Felle nicht zu vergessen und Fußmaschinen. Und dann hast Du die Lösung eigentlich perfekt selbst formuliert:

    Naja vielleicht lass ich es einfach so und übe.

    Genau. Ich verstehe Dein Staunen. Es ist absolut vergleichbar mit jemand, der neulich noch ein Sahne Pianosolo auf dem Keyboard hingelegt hat und jetzt überlegt, ob die es vielleicht an den Saiten des Klaviers liegt, dass das alles so lau und mau klingt. Da ist überaupt kein Anschlag, kein Sound und das Spielgefühl des Klaviers ist um Längen mieser als das vom Keyboard.


    Kurz: Muskeln wollen trainiert werden. Und um ein Drumset zum Klingen zu bringen, brauch man zwar keine Kraft aber Impuls und für den müssen die Muskeln ziemlich zackig sein. Auf meinem E-Drum brauch ich davon gar nix. Ein bisschen hinlangen und ich klinge wie ein Profi. Auch nur *annäherend* an so einen Sound am Drumset zu kommen hat mich Jahre an Arbeit gekostet. Bei mir vor allem auf den Toms. Aber auch für die Bass Drum hab ich ewige Zeit investieren müssen für eine gute Technik (mit dann auch gutem Spielgefühl). Das klappt auf meinem Roland Pad schon lange ganz wunderbar. Und genau das gibt einem dieses trügerische Gefühl, es eigentlich schon drauf zu haben.


    Wünsch Dir viel Erfolg beim Entwickeln Deines neuen Sounds und Spielgefühls,
    Hajo K

    Dir kann ein 200€ Hörer besser gefallen als ein 500€ Hörer, weil er vielleicht mehr Bass und weniger Mitten liefert und genau das dir gefällt.

    Yep! Bräuchte ich so ein Ding nur fürs Monitoring (und hätte Geld für ein paar gute Hörer), dann hätte ich den günstigeren (aber noch immer teuren) InEar SD3 genommen. Damit kann ich keine fünf Minuten Musik hören: Tödlich viel Bass, überstrahlte Tief-Mitten ... buah. Aber wenn man das Ding in einer Monitoring-Situation nutzt: "Ah, da isser der Bass-Mann, da ist meine Bass Drum, meine Hi-Hat und meine Snare." Perfekt. Und das Ding ist merklich günstiger als der Stage Diver 4.


    Ich kann mir aber, ehrlich gesagt, nicht vorstellen, dass es so gar keine Möglichkeit gibt, die teuren Customs probe zu hören. Haben namhafte Hersteller, denn kein "fast angepasst, mit Universalpassstück, aber genau so klingt er"-Exemplare zum Testen parat?


    fragt sich und Euch
    Hajo K

    Hi fnarz,


    vorweg: "Wenn ich einmal reich wär'" ... dann würde ich mir auch angepasste Hörer gönnen, aber ich verdien' mit Musik kein Geld, da ist irgendwann Schluss mit den Investments.

    Sobald die Dinger etwas aus dem Gehörgang rutschen wird auch das Umgebungsgeräusch wieder sehr laut und damit bleibt nix mehr vom guten Sound übrig.

    Ja, das ist in der Tat ein Thema, aber eines, für das es längst passable, wenn nicht sogar gute Lösungen gibt. Ich hab' lange mit meinen UA 10 triple.fi die ComplyFoam Passstücke genutzt. Hier stimmen Sitz und Isolation ganz ausgezeichnet, auch über einen längeren Tragezeitraum. Auch für meinen aktuellen Hörer hab ich mir die gekauft, bin aber inzwischen wieder bei den mitgelieferten Passstücken, und die sitzen erstaunlich gut, bleiben auch so, dichten ausreichend, aber nicht ganz so perfekt ab.


    Mit anderen Worten: Als sehr brauchbarer Kompromiss kann man durchaus zu bestimmten Hörern greifen, wenn das Budget bzw. der Einsatzzweck keine Customs zulassen.


    Ich find aber wichtig, dass Du den Sitz im Ohr als Kriterium hervorgehoben hast. Ich hatte mal angepasste Adapter für meinen triple.fi. Das war eine riesige Katastrophe: Sitz dadurch weiter außen -> Hebelwirkung -> schlechter Sound, schlechte Iso und das auch noch für recht viel Geld. Das nenne ich einen ganz schlechten Kompromiss.


    Viele Grüße
    Hajo K

    Hi groucho,

    Auch schon ans Gretsch Catalina gedacht (Studio Set mit 20“ Bass)?

    Gretsch kenn ich gar nicht! :-/

    das würd ich mal mit einem Test ändern! :)


    Ich hab neben einem teuren Set auch das Gretsch Catalina im Einsatz und viele Mitmusiker haben mich auf den guten Sound dieses kleinen aber feinen Set angesprochen. Zusammen mit Millenium Pro Hardware und einem Satz Zultan Rockbeats war ich so im Bereich von 1200 Euro. Da ist sogar noch Platz für ein Upgrade auf eine richtig gute Fußmaschine und einen guten Hocker.


    Das Gretsch Renown hat - passend zu seinem Namen - ebenfalls einen sehr guten Ruf. Mich hat die Verarbeitung und Solidität bei dem günstigen Catalina Club beeindruckt. Zusammen mit der 20" Bass Drum, die einen unerwartet fetten Klang produziert. Zugegeben ... abgenommen oder im Proberaum. Aber unverstärkt in einem Club klänge auch meine 22" nicht dolle. Ich würde heute in der Low Cost Ecke ein Catalina Club oder mit etwas mehr Einsatz ein Renown mit 22er erwerben.


    Viel Erfolg wünscht
    Hajo K

    Hi Mattmatt,

    Danke für Tipps und Erfahrungswerte (hoffentlich)!

    ich hoffe, Du nimmst mir meine Antwort nicht krumm, denn ich kenne nur einen von den beiden und Du suchst ja jemanden, der beide Hörer kennt.
    Aber zumindest um Shure habe ich aber eine klare Meinung:


    Ich hatte mir den SE535 zusammen mit einem StageDiver von InEar bestellt, war aber sicher, dass mir der Shure gefallen würde. Immerhin war er als "neutral" und "ausgewogen" angepriesen.
    Wichtig noch: Ich bin kein Bass-Fetischist, ich liebe eher trockene, nüchterne Kopfhörer.


    Tja. Soviel ist sicher: Der SE535 ballert einem keinen künstlich verstärkten Bass um die Ohren. Das Problem ist: Er ballert gar keinen Bass um die Ohren. Selten habe ich so einen mageren Sound gehört, nicht mal mein betagter, äußerst dünner AKG 501 (halboffen, Hifi-Hörer) ist so bassarm.


    Das ist sehr schade, denn in den Mitten und Höhen fand ich den SE535 sehr ausgewogen und einfach "schön". Aber weder fürs Musikhören unterwegs noch (und insbesondere) fürs Monitoring wäre das für mich auch nur ein akzeptabler Griff gewesen.


    Zum Vergleich hab ich meinen leider defekten UE 10 triple.fi herangezogen, der technisch (glaube ich) dem UE-4 überlegen sein müsste. Der SE535 ist präziser, nicht so verwaschen und deutlich klarer, aber ... ohne Bass macht Musik einfach keinen Spaß.


    Wie immer ... Klang ist eine sehr subjektive Veranstaltung. Ich hab am Ende viel mehr Geld in die Hand genommen und es ist ein sehr guter, nicht angepasster geworden.


    Viel Erfolg!
    Hajo K



    P.S.: Ich hab auch die Rückmeldungen zur Mechanik des SE535 nicht ernst nehmen wollen, aber die drehbaren Bügel machen ein Aufsetzen zum Bastelabenteuer. Der Sound hätte absolut exquisit sein müssen, um mich über diese Hürde zu bringen. Ganz blöde Konstruktion für mein Empfinden.