Wenn ich auf meine bisherige ausbildung als Schlagzeuger zurueck schaue muss ich sagen, dass noten und Unterricht genauso eine grosse rolle einnehmen, wie zu musik und mit anderen musikern spielen.
Was mir am anfang einen kleinen vorteil gab, war dass mein lehrer als klassik Schlagzeuger dazu in der lage war, mir sehr viel ueber korrekte technik, noten lesen und interpretation und vor allem disziplin beim ueben vermitteln konnte.
Genauso wichitg war die phase ohne lehrer danach, in der ich ein 1 1/2 Jahre zeit hatte mich ansatzweise musikalisch zu finden. In dieser zeit habe ich sehr viele forthschritte gemacht.
Ohne meinen Lehrer danach, der mich auf dem Drumkit innerhalb eines jahres in form gebracht hat, waere ich glaube ich nicht in meine jetzige hochschule gekommen. Denn nur jemand mit erfahrung was auf dem drumkit aber auch in einer musikalischen situation angebracht ist und funktioniert, kann dir das vermittlen.
Damit will ich nicht sagen, dass man als autodidakt keine chance hat. Allerdings sprechen die quoten in sachen erfolg durch technische sauberkeit und vorallem vielseitigkeit fuer sich.
Eine der sachen, die ich grade im studium lerne, ist, dass Notenlesen (nicht nur rythmus, sondern Noten als ganzes) spaeter unabdingbar sind. Es sei denn man versucht mit seiner band gross raus zu kommen. Aber wenn man durch studio arbeit, oder eine "corporate band", oder durch aushilfs gigs nebenbei geld verdienen will, wird der drummer gewaehlt, der mit einer kombination von 2 proben und nem dicken buch leadsheets die beste vorstellung liefern kann.
Einer meiner professoren erzaehlte uns in einem Kurs immer wieder wie sein guter Freund Harvey Mason durch einen vom Blatt gelesenen Perfekt take seine Millionen machte.
Zumal macht es das Leben in einer Band leichter, wenn der gitarrist seinen Song als Noten in die Probe mitbringt und man nur noch an feinheiten und dem ablauf arbeiten muss. Einem mitglied nen 3 minuten song mit gestiken und metaphern erklaeren kann unter umstaenden laenger dauern, als ein stueck zwei mal vom blatt gelesen, durch zu gehen.
Zumal machen Noten einem das erstmalige erlernen von stielen wie der afro cubanischen musik leichter. Das optische lernen, dh Noten lesen und diese auf die gliedmassen uebertragen, ist um vielfaches schneller und besonders am anfang effektiver als zu versuchen jede einzellne stimme zu "hoeren". Jeder der einmal verucht hat mit dem linken fuss eine clave zu spielen wird dieses bestaetigen. Wenn man dann die koordination raushat und nichtmehr an das technische denken muss, kommt das zu hoeren.
Wenn man an diesem Punkt ist, ist das zu hoeren unabdingar. Allerdings hilft auch da das transscribieren von anderen kuenstlern. Zumal man dadurch auch viel leichter konzepte, wie die koordination beim left foot clave spielen, verstehen und dann umsetzten kann.
Auch sachen wie lineare konzepte und besonders Polyrythmik auf etwas hoeeren ebenen sind vielleichter umsetzbar, wenn man auf papier versteht was ueberhaut los ist.
Sorry, ist ein bisschen lang geraten. Fazit: Noten lesen ist stark empfohlen, auch wenns grad am anfang unnoetig erscheint. Zu hoeren ist genauso wichtig, um von den vorbildern zu lernen, was musik ist und wies gemacht wird.
Im endefekt kommt es wirklich darauf an, was man erreichen will. Wenn man in einer punk band gluecklich ist und nichts anderes spielen will, sist Noten kentniss sicher ueberfluessig. Wenn man vielseitig und auf hoeherem technischen niveau spielen will, ist der sicherste weg durch notenlesen und studium seiner vorbilder.
Jeder muss am ende erfolg fuer sich selbst definiere.
lg Jojo