Da ich neugierig war habe ich mal meinen Trommellehrer zum Thema "hört man die Holzsorte" befragt (ich halte ihn für erfahren genug da er Berufsmusiker ist und seit Ewigkeiten trommelt), und obwohl es etwas Offtopic ist war die Antwort doch sehr interessant:
Ja, man kann Holzsorten durchaus heraushören, dazu gehört allerdings mehr als nur 2 Trommeln irgendwie gleich zu stimmen und zu vergleichen, denn tatsächlich hören die meisten Leute nur die Stimmung und nicht den (Eigen-) Klang der Kessel.
Dazu stellt sich die Frage des Nutzens, das eigene, geschulte Ohr oder sehr gutes Equippment (Studio) vorrausgesetzt sind sicherlich Unterschiede auszumachen, wobei man da vermutlich Jahre an Erfahrungen mit dem Spielen auf den verschiedensten Trommeln haben muß, wer 20 Jahre immer nur auf dem selben Set (und vllt. dem des Kollegen im Raum) trommelt, der wird da wenig Erfahrungen gesammelt haben.
Und: wer eine (O-Ton) "1000 Euro teure Snare mit einem SM-58 abnimmt" der braucht sich über den Klang seiner Trommel keinen Kopf zu machen, der wird im Zweifel eh nicht angemessen erfasst.
Und wer im Proberaum gegen Marshall-Wände trommelt, oder wer auf der Bühne über die P.A. spielt muß sich über die Holzwahl auch keinen Kopp machen, das hört man im Kontext schlichtweg nicht.
Und wo wir gerade beim Thema Heraushören sind: würde man einen Unterschied zwischen runder Gratung und spitzer Gratung samt Dämpfungsring hören? Denn wenn ich lese, dass die runden Gratungen vorallem die Obertöne dämpfen, dann sollte doch ein Dämpfungsring (oder Filz) das selbe Ergebnis erzielen? Ich spiele ja ab und zu mit meinen Selbstgebauten Mallets, da klingen die Trommeln auch ziemlich nach "Vintage".