E-Drums auf der Bühne im hochprofessionellen Kontext

  • Das bezieht sich dann auch nicht nur auf die Drums, die nunmal immer das lauteste Instrument auf der Bühne sind

    Nein, das sind sie nicht, nur sind leider die Drummer oft die lautesten Musiker auf der Bühne. Grobmotoriker halt.

    Ein Schlagzeug kann man wunderbar leise spielen, ich brauch da noch nicht mal ein Adoro-Set dafür :whistling:


    Wenn man von Drummern hört, klar geht auch leise, dann machts aber keinen Spaß, sitzt das Problem doch eindeutig auf dem Fahrersitz...


    Wobei es mir nicht drum geht, solche E-Kisten zu verteufeln, so ein hübsches im Akustikgewand würde mir schon auch gefallen. Aber zumindest in meinen Anwendungsbereichen überwiegen sogar die Nachteile, und dafür ist mir das Zeug dann deutlich zu teuer.

  • Ich habe auch schon mehrfach nen Edrum live gespielt und kann dem nicht viel abgewinnen. Gerade in kleinen Locations mit geringer Lautstärke, bzw. bei ruhigen Songs, sind sie im Nachteil, finde ich. Da war das Anschlaggeräusch auf den Plastikbecken lauter als der Beckensound über die PA.

  • Good Afternoon,


    erst haben sie ihn ins Aquarium gegeben, dann haben sie ihm E-Drums gegeben und nun haben sie ihm den Laufpass gegeben.

    Irgendwie kenne ich solche Kapellen auch im Hobby-Bereich ... grausam.


    Grüße

    Jürgen

  • Es entbehrt nicht Tonnen von Komik, wenn ein Drummer gefeuert wird, der "zu laut auf der Bühne" sei und "zuviel overplayed", wenn die Beschwerdeführer die Heimat von Keith Moon waren, selbige Beschwerdeführer schwerhörig sind und der Drummer E-drums spielt.


    Niemals zuvor gab es soviel Spinal Tap abseits von Spinal Tap.



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  • Guten Morgen,


    hier das letzte Lied mit dem bezeichnenden Titel "The Song is Over":

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    Wenn es nicht diese berühmte Kapelle wäre, würde ich mich fragen, welche Semiprofis das sind.

    Mich macht das traurig.

    In der Tat erinnern wir (der Roger scheinbar nicht mehr so sehr) uns alle an den früh verstorbenen Vollchaoten,

    der ganz sicher nicht für Disziplin und dezentem Spiel bekannt war. Der Nachfolger war dann zu brav und ordentlich

    und der Top-Mann für alle Fälle war wahrscheinlich zu gut und zu teuer.

    Dann kam er, der sozusagen quasi für die Sache geboren war, immerhin hat das ja nun eine ganze Weile so halbwegs

    geklappt, aber ich hatte (siehe Aquarium) schon immer den Eindruck, dass da etwas nicht so ganz familiär war, wenn

    man es romantisch sieht.

    Diese zwei übrig gebliebenen Senioren mit einer bezahlten Profikapelle zur Unterstützung, das ist halt irgendwie schon

    lange nicht mehr so richtig das, was es vielleicht mal war, zumal ja auch der Originalbassist und somit der beste Musiker

    in der Originalkapelle nicht mehr unter ihnen und uns weilt.

    Man kann sich inzwischen schon fragen: "die wer?"


    Zum Thema:

    Die Bühnenlautstärke ist ja allerorten ein Thema und es gibt dann immer wieder einerseits die Aquarium-Freunde.

    Das kann ich bedingt nachvollziehen, jedenfalls in manchen Konstellationen, hier eigentlich eher nicht so wirklich.

    Dann noch auf E-Drums zu setzen bei einer Kapelle, die mal wild und rebellisch war, das ist irgendwie wie Punk vom

    Tanzorchester gespielt. Mir leuchtet das bei denen weder musikalisch noch logistisch ein.


    Aber oftmals sind solche Diskussionen ja Nebenkriegsschauplätze.

    Wenn man jemanden nicht mag, dann findet man halt einen blöden Grund, um es rational aussehen zu lassen, was

    dann offensichtlich ziemlich misslingt, wenn der Zuseher auch nur ein bisschen Ahnung hat (haben diese Elektrogeräte

    nicht neuerdings so einen Lautstärkeregler?).


    Es erinnert mich wirklich an schlechte Momente in mittelmäßigen Kellern mit eher unterbelichteten Musikanten.


    Grüße

    Jürgen

  • Ich hatte letzte Woche eine etwas größere Produktion mit einen sinfonischen Orchester, da war die allergrößte Sorge die allgemeine Bühnenlautstärke, da es schwierig sein kann Streichinstrumente laut zu bekommen, z.b weil die P.A auch nach hinten spielt. Unser FOH hätte sicher nichts dagegen gehabt, wenn er die volle Kontrolle auch über die Drums gehabt hätte. Er hat mir aber vertraut und deswegen durfte ich akustisch spielen.

    Allgemein gibt es regulatorisches was Lautstärke angeht. Letzen Mai bei einer Veranstaltung gabs am FOH 104 dB oder keinen Strom mehr, da waren dann weder Snare noch Bläser auf der P.A.

  • Guten Abend,


    der Chef hat gesprochen: alles in Butter!


    News Flash! Who Back Zak! - The Who
    He’s not being asked to step down from The Who. There have been some communication issues, personal and private on all sides, that needed to be dealt with, and…
    www.thewho.com


    Mich erinnert das wirklich an schwere Zeiten im Hobbykeller.


    Was bin ich froh, dass ich nicht bei denen spielen muss.


    Grüße

    Jürgen

    I'm free

  • Ich habe 15 Jahre nur E Drum gespielt, bin aber vor zwei Jahren auf den akustischen Pfad zurückgekehrt. Tatsächlich spielt sich für mich ein E Drum Kit deutlich leichter, aber auch ausdrucksloser. Vor allen Becken und Hihat (spiele das digitale Ride und ein VH13 HiHat von Roland) sind im Vergleich zu echten HiHats eine Enttäuschung. Aber zum Einüben eines neuen Stückes ist es immer noch deutlich besser als wenn ich nur auf Gummiplatten schlagen würde.


    Im Bandkontext im Proberaum wie auf der Bühne sehe ich Vor-und Nachteile. Der größte Vorteil ist die Möglichkeit, die Lautstärke besser kontrollieren zu können. Praktisch ist natürlich auch, dass ich bei dem Song einen anderen Sound verwenden konnte, was vor allen Dingen bei Top40 Bands oder ähnlichem wichtig ist.


    Ein wesentlicher Nachteil ist, dass man das Spielen selbst nur in Ansätzen spürt. Entsprechend musste ich in gewissen Konstellationen einen Kopfhörer aufsetzen, um meinen eigenen Drumsound besser zu hören (dieser Punkt ist vermutlich weniger relevant, wenn man InEar spielt, habe ich bisher aber nur einmal im Studiokontext ausprobieren können). Es kommt für den Schlagzeuger viel mehr darauf an, wie der Monitorsound auf der Bühne ist, um vernünftig spielen zu können.


    War natürlich alles reiner Hobby-Kontext.

    Einmal editiert, zuletzt von Michelin ()

  • Mal ein Input zum Querdenken....

    Tom Beck, Schlagzeuger bei DJ Bobo spielt live ein Akustik-Set und das zu elektronischer Musik...

    Wo bleibt da die Schlagzeugpolizei und verlangt ein E-Drum?


    In den 80er haben ZZ Top und Queen auch elektronische Drums Sounds eingesetzt und niemand hat gemotzt.


    Schlussendlich soll jeder das live spielen, was für Ihn in seiner Situation das Richtige ist.


    Das ist eine Hobby-Meinung von einem der das E-Drum etwa gleich nutzt wie ein Rennradfahrer den Hometrainer.

  • ... in den späten 90ern / frühen 2000ern.

    Da war die Band von John Miles immer mit EDrum, aber normalen Becken unterwegs.

    Haha, ich war mit einer Tanz- und Showband in den 1990ern genau so unterwegs. Damals war das gefühlt sogar eher tolerabel als heute.

    In den 80er haben ZZ Top und Queen auch elektronische Drums Sounds eingesetzt und niemand hat gemotzt.

    Ich schon. Hat aber keiner drauf gehört.

  • Ich hab letztens darüber länger nachgedacht, wieso sich das eDrum nicht so wirklich durchgesetzt hat. Zeit hatte es alle mal.


    Kinder wollen eine E-Gitarre, oder einen E-Bass spielen. Wieso aber nicht ein E-Drum?


    Ich denke auch, dass vor allem die Optik der meisten E-Drums mehr abschreckt.


    Ich selbst habe kein eigenes, sehe aber im Hobby Bereich eigentlich mehr Vorteile (wie weiter oben beteits beschrieben).


    Wenn du in einer Hobby Pop/Rock Band spielst, und kleinere/mittelgroße Gigs hast, wäre das doch für den Sound das aller einfachste, oder nicht?


    Wie läuft denn das beim Proben ab?

    Bei uns im Proberaum ist das leider (glaub ich gar nicht möglich). Wir spielen mit zwei Gitarren aus jeweils einer Combo und der Bassist und der Sänger kommen aus den beiden Raum-Lautsprechern raus.


    Wenn ich ein E-Drum habe, müsst ich da wiederum Boxen aufstellen, oder?

    Einmal editiert, zuletzt von flowison ()

  • Wie läuft denn das beim Proben ab?

    Bei uns läuft bei den Proben alles über Inear.


    Zwar vielleicht kein "hochprofessioneller Kontext", aber zumindest noch eins der wenigen Videos mit E-Drums im Live-Einsatz:

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    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Kinder wollen eine E-Gitarre, oder einen E-Bass spielen. Wieso aber nicht ein E-Drum?


    Ich denke auch, dass vor allem die Optik der meisten E-Drums mehr abschreckt.

    Ist der Vergleich von E-Gitarren und E-Drums gut?

    Bei der E-Gitarre ist die Klangerzeugung immer noch akustisch, nur wird der Klang (anders) weiterverarbeitet. Bei E-Drums ist die Erzeugung eine andere, wenn auch die Anregung ähnlich der akustischen Variante. Zudem versucht man - zumindest manchmal - mit dem E-Drum ein A-Drum imitieren, wobei sich das menschliche Gehirn nicht leicht täuschen lässt, und darum fühlt es sich anders an als bei einer E-Gitarre.

    Kinder hingegen hören die "Action" einer E-Gitarre im Gegensatz zur akustischen Gitarre. Bei den Drums ist der Unterschied dann doch nicht so groß.

    Four on the floor sind zwei zu viel.

    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 22.03.25 Heimathafen Lörrach, 17.05.25 Mehlsack Emmendingen mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Bei der E-Gitarre ist die Klangerzeugung immer noch akustisch

    Hmmm, akustisch würde mir nicht dazu einfallen, da kein Resonanzkörper vorhanden ist, eher elektromechanisch, vergleichbar mit einem Rhodes oder einem CP-70 im Tastenbereich. Übertragen aufs Schlagzeug müsste man einen Stahlniet ins Fell nieten und dessen Bewegung mit einem magnetischen Pickup abnehmen.

    Dagegen ist die Klangerzeugung eines E-Schlagzeugs im Prinzip ein Synthesizer mit hinterlegten Samples, angesteuert über Trigger unter Fellen oder in Gummiplatten.

  • Im Übungsraum lief das Kit über die PA, wie schon geschrieben, habe ich hin und wieder noch zusätzlich einen Kopfhörer mit Drums only aufgesetzt, um das Kit dann heraushören zu können. Aber wie gesagt, das ist etwas anderes als mit einem Akustik-Kit zu spielen.


    Live hatte ich einen eigenen Monitor, das half dann schon. Bei Aufnahmen habe ich mit Kopfhörer gespielt, Signal war eingeschleiftes Gesamtsignal + Drums only, deren relative Lautstärke zueinander ich einstellen konnte.

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