E-Drums auf der Bühne im hochprofessionellen Kontext

  • Hallöle,


    man fragt sich ja immer, wo kommen die Dinger denn so hin, die so verkauft werden.

    Nun ja, die Kellerkinder, die betagteren Wohnzimmertrommler usw. sind das eine,

    aber wo sieht man das Zeug mal in freier Natur?


    Im eher semiprofessionellen Bereich habe ich sie selbst schon auf Bühnen gesehen, bei den üblichen sogenannten Top-40-Cover-Kapellen, interessanterweise dann aber nicht die ganz billigen, sondern eher Richtung Flaggschiffklasse.


    Aber gibt es auch (gut bezahlte?) Vollprofis, die in den großen Hallen erscheinen, welche auf E-Drums setzen?

    Hier habe ich sie selbst noch nicht erlebt, was daran liegen könnte, dass ich die vermeintlich falschen Konzerte aufgesucht habe. Aber man muss einfach nur suchen und wenn man das lange genug tut (ja, es scheint sich immer noch nicht durchgesetzt zu haben, obwohl ja schon Ende der 1980er Jahre das Ende der Akustik prophezeiht wurde), dann findet man sie auch.


    Die Frage ist natürlich: passt es zu jeder Musik oder nur in bestimmten Bereichen und die andere ist: macht der Anwender das, weil er dafür bezahlt wird oder weil es einen Grund (welchen?) gibt, der ihn dieses Gerät sinnvoll an dieser Stelle erscheinen lässt?


    Und: wer ist es überhaupt?


    Ich fange mal an:

    Roland beim Roland - wer hätte das gedacht?

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    Man sollte ja denken, da ist genug Budget da, um auch etwas anderes dahin zu stellen. Also warum macht das der Kollege? Wohl nicht nur wegen dem Wortwitz, oder?


    Andere Beispiele?


    Grüße

    Jürgen

  • N'abend,

    Ein Beispiel von etwas früher waren die Shows der Night of The Proms in den späten 90ern / frühen 2000ern.

    Da war die Band von John Miles immer mit EDrum, aber normalen Becken unterwegs.

    Die Videos aus der Zeit sind aber nicht so gut.

  • Zuletzt bei „Dead can Dance“ im professionellen Kontext gesehen, bei deren letzter Europa-Tournee: Der Drummer spielte ein Roland TD-30 und hat damit das ganze Arsenal der unterschiedlichsten Percussion-Instrumente, von denen es reichlich auf den verschiedenen Alben über die Jahre gab, als Samples abgefeuert. Also keine Roland-Werksounds, sondern halt die jeweiligen typischen Sounds der Alben/Songs. Da sie auch viel mit eigenwilligen akustischen Saiteninstrumenten aus aller Welt arbeiten, geht es sicher auch noch um reduzierte Bühnenlautstärke. Der Sound bei DCD ist immer top gewesen, wenn ich sie gesehen habe - auch mit E-Drum. Das war wohl in 2012, daher noch das TD-30….


    P.S.: Weil hier alle gleich die passenden Videos einfügen, ergänze ich das auch mal:

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  • Etwas vorbei an Deiner Fragestellung... sorry.


    Auf Club-Tour-Ebene seit Jahren by Geoff Tate (ehemals Queensryche) auf den Bühnen. Im Club selbst wird den Unterschied vielleicht keiner merken. Bei den besseren Youtube-Mitschnitten hört man den Ritter Roland bzw. die digitale Ebene durchaus heraus.

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    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

    2 Mal editiert, zuletzt von Korki ()

  • Also warum macht das der Kollege?

    Mit den Brüllwürfeln am PC abgehört würde ich raten, weil jeder Song (von den zweieinhalb, in die ich mich reinzuhören getraut habe) mit anderen Geräuschen bedient wird. Aber ob sowas a) wirklich not tut und b) das Publikum davon überhaupt irgendwas mitkriegt?

    Normal ist, wie ich bin!

  • Also warum macht das der Kollege?

    Mit den Brüllwürfeln am PC abgehört würde ich raten, weil jeder Song (von den zweieinhalb, in die ich mich reinzuhören getraut habe) mit anderen Geräuschen bedient wird. Aber ob sowas a) wirklich not tut und b) das Publikum davon überhaupt irgendwas mitkriegt?

    Ich behaupte mal, dass die meisten Konzertbesucher im Nachhinein nicht sagen könnten, ob ein A- oder E-Set gespielt wurde. Hauptsache, es groovt.

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

  • E-Zeugs wurde, wie richtig bemerkt, bereits zwischen 1980-1990 genutzt. Mir spontan bekannte Beispiele Bruford und Mitteregger, bei denen sich mir persönlich nicht die Frage stellte, ob das künstlerisch gesehen tatsächlich alternativlos war,


    -----------

    Dass sich daraus eine Frage Richtung "Ende des akustischen Schlagzeugs stellt", ist mir nicht erinnerbar.

  • Da hatte ich 2018 DAS Schockerlebnis, als ich Rock am Ring im Fernsehen geschaut hab. Ich kannte die Band vorher nicht, aber davor und danach traten halt mehr oder weniger bekannte Rockbands auf, und plötzlich DER abturner - sah ich dieses edrum auf der Bühne. Meine Stimmung war sofort im Keller. Ich würde mich ärgern, wenn ich für ein Konzert zahle und dann steht da ein iiihhdrum auf der Bühne 😝


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    Ja klar, abgemischt und über die riesige PA geschallt hätt ich es mit verbundenen Augen wohl nicht mitbekommen, aber bei einem Konzert gehts nicht nur um den Sound, sondern auch um die Optik. Wenn ich mir da weiter oben das queensryche Video anschaue mit der doch optisch lächerlich wirkenden „spielzeugkick“ von 14“ oder so, oder diese kleinen dunkelgrauen plastikscheiben aka „Becken“, na da schläft mir gleich mal das Gesicht ein und die Stimmung is weg.

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

    2 Mal editiert, zuletzt von danyvet ()

  • Zitat

    Wenn ich mir da weiter oben das queensryche Video anschaue mit der doch optisch lächerlich wirkenden „spielzeugkick“ von 16“ oder so, oder diese kleinen dunkelgrauen plastikscheiben aka „Becken“, na da schläft mir gleich mal das Gesicht ein und die Stimmung is weg.

    Das ist zwar hart und kompromißlos formuliert ;-)...


    ... aber sehr ähnlich geht es mir auch. Insbesondere im Rockumfeld beißt sich für meine Empfindung nicht nur der digitale Sound (bei manchen verwaschenen Mitschnitten stört es nicht so) sondern das optische nicht-schwingen der Becken. Es geht sogar so weit, dass ich dann auf die Drummer weniger konzentriert schaue, bzw. mein Interesse an jenen eher verliere.

  • Und das, obwohl du selbst immerhin ein edrum hast. Ich bin ja bekennende edrumhaterin 😂

    Aber nochmal: soundmäßig würde es mir wohl ned auffallen, aber sobald ich es SEHE, is es aus bei mir. Und so wie du schreibst, gerade im Rock-Umfeld spießt sich das.

    Wenn da ein hiphopper oder eine dub-drum&bass-dancetrance-Band auf der Bühne steht, wundere ich mich vermutlich, dass da überhaupt mehrere Leute stehen und ein anderes Instrument als ein drumcomputer

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  • Zitat

    Und das, obwohl du selbst immerhin ein edrum hast. Ich bin ja bekennende edrumhaterin 😂

    Neben Akustiksets in wechselnder Anzahl, E-Drums bei mir eher aus reinem Pragmatismus. Eine innige Liebesbeziehung (zu E-Drums) war/wird es nie. ^^

  • Naja, nicht-schwingende Becken sind ja heutzutage auch nicht mehr unbedingt die Regel. Selbst bei meinem ersten Einsteiger-Kit waren sie beweglich, wobei die Gesamt-Optik aber absolut in die Kategorie "iih-Drum" fiel.

    Sobald ich die Kombi "sehr gute Technik plus A-Look" angeschafft hatte, war ich glücklich.

    Das einzige, was ich im Live-Einsatz blöd fände, wäre die Farbe der Becken. Etwas metallisch glänzendes wäre da schon schöner.

    Es gibt da Lösungen mit Low-Volume-Metall-Becken, die mit Triggern versehen sind. Aber wirklich überzeugend finde ich auch die nicht. Abgesehen von dem lauteren Anschlaggeräusch, das das Spielen zu Hause eventuell problematischer macht.

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

  • Genres, in denen E-Drums überhaupt nicht gehen, sehe ich z.B. im Rockabilly (und ähnlichem). Wenn selbst der Bassist sein sperriges Instrument auf die Bühne schleppt, sind E-Drums fehl am Platz. Wenn akustisch, dann bitte alle. Einfach schon fürs Gesamtbild und -gefühl.



    Apropos Bassist: Gab es bei denen wohl auch so viele Diskussionen über die Akzeptanz? Hier ist der optische Unterschied zum althergebrachten Instrument ja noch viel krasser. Aber ja, kann schon sein, dass die Verfechter des "echten" Instruments und der E-Varianten verständnislos aufeinander reagiert haben.

    Heutzutage scheint das in der Breite kein Thema mehr zu sein. Niemand würde wohl die Augen verdrehen, wenn der Bassist nicht mit dem 1,80 Meter-Teil anrückt.

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

    Einmal editiert, zuletzt von Drum Bee ()

  • Zitat

    Wenn selbst der Bassist sein sperriges Instrument auf die Bühne schleppt, sind E-Drums fehl am Platz.

    Bilder im Kopf! ^^ Da muß ich gerade vor dem PC lachen. Tatsächlich ein frappierend überzeugendes Beispiel. Das würde ich auch als völligen Widerspruch und fast schon grotesk empfinden. Wobei es natürlich nicht gesetzlich verboten ist... :D

  • Ja, eine Sackkarre sollte es schon sein. Neulich bei einer Rockabilly-Combo …


    Zum Thema fällt mir spontan außer Bruford, Mitteregger & Co. noch ein: Bei Zappa hat Chad Wackerman auch teils E gespielt.

  • Ich sehe da 2 Aspekte.


    Einerseits leben Stile wie Rockabilly ja auch von dieser Reminiszenz an längst vergangene Tage, da wäre jedes Elektroteil tatsächlich fehl am Platz. Puristen nehmen ihre Stücke sogar in historischen Studios wie Moonshine Records auf.


    Andererseits würde eine höhere Präsenz auf den Bühnen der Welt zu mehr Akzeptanz beitragen. Warum stört uns die Optik so sehr? Weil es nicht dem gewohnten Bild entspricht. Täte es das, gäbe es gar keinen Anlass für diesen Fred. Sind Akustik Drums "schöner"? Das liegt im Auge des Betrachters, und ich habe mich mehr als einmal gefragt, welche Finishes und Hardware-Designs mancher beim A-Set freiwillig spielt. Auch hier in der Galerie schon 😉

    Keyboards sind in all ihrer Hässlichkeit von keiner Bühne wegzudenken, und was man an E-Gitarren so alles ertragen muss, will ich lieber nicht wissen.


    Sachlich scheinen E-Drums gewisse Vorteile zu bieten und zumindest im höherpreisigen Sektor trotzdem ne gute Performance zu ermöglichen. Warum lehnen wir sie trotzdem so vehement ab?

    Ich glaube, weil wir durchschnittlich wohl der älteren Generation zuzurechnen sind und noch ein wenig arg in den Idealen unserer Jugend feststecken. Also alles gut, die Alten taten sich ja noch nie besondersleicht, neuere Entwicklungen anzunehmen.

    Und Nein, ich mag sie auch nicht besonders :D

  • Der Umstieg von A auf E hängt ja auch dicht mit der Entwicklung der Musik zusammen. Man konnte halt nur das spielen, was die Instrumente hergaben. Zaubern konnte niemand.

    Ich glaube, die größte Revolution diesbezüglich war die Entwicklung der E-Gitarre. Wenn man mal grob überschlägt, welche Arten von Musik ohne E-Gitarre nicht möglich geworden wäre! Mannomann, ganze Genres gäbe es gar nicht…


    Und vielleicht sind E-Drums irgendwann auch einfach Standard. Ich meine damit, dass sich Musikrichtungen entwickeln könnten, die ohne die Effekte und Gimmicks von E-Drums gar nicht funktionieren würden.

    Ich experimentiere gerne mit meinem Set herum. Es ist z.B. ein Orchester-Kit dabei. Damit kann ich einen kompletten Sound-Track zu "Ben Hur" spielen :D :D :D

    "Ambition is a dream with a V8 engine" - Elvis Presley

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