Tuning (aus BLXler‘s Thread)

  • Es ist schon richtig, dass der Grundton, der aus der Interaktion von beiden frei schwingenden Fellen entsteht, deutlich tiefer ist als die einzelnen Grundtöne der Felle. Bei letzterem beziehe ich mich darauf, dass das jeweils gegenüberliegende Fell abgedämpft ist und schlage dafür in die Mitte des Fells.

    Der Grundton ist der tiefste Ton, der bei freiem Schwingen entsteht (und dieser ist für Reso und Schlagfell immer gleich). Wenn Du das gegenüberliegende Fell abdämpfst, entsteht dieser nicht mehr, sondern die erste Oberschwingung des nicht gedämpften Fells, die deutlich höher ist. Nur über diese erste Oberschwingung kann man bei einer zweifelligen Trommel die Tonhöhe des jeweiligen Fells einzeln bestimmen - darauf basiert das ganze Prinzip von Tunebot und Co.

    Wenn Du das gegenüberliegende Fell abgedämpft hast, dürfte es keinen Unterschied von der Frequenz machen, ob Du mittig oder am Rand anschlägst.

  • Der Grundton ist der tiefste Ton, der bei freiem Schwingen entsteht (und dieser ist für Reso und Schlagfell immer gleich). Wenn Du das gegenüberliegende Fell abdämpfst, entsteht dieser nicht mehr, sondern die erste Oberschwingung des nicht gedämpften Fells, die deutlich höher ist. Nur über diese erste Oberschwingung kann man bei einer zweifelligen Trommel die Tonhöhe des jeweiligen Fells einzeln bestimmen - darauf basiert das ganze Prinzip von Tunebot und Co.

    Wenn Du das gegenüberliegende Fell abgedämpft hast, dürfte es keinen Unterschied von der Frequenz machen, ob Du mittig oder am Rand anschlägst.

    Das ist mir schon klar. Deswegen schrieb ich ja auch, dass ich den Grundton des einzelnen Fells durch Anschlagen in der Mitte mit gegenüberliegend abgedämpftem Fell ermittle, statt am Rand. Wie schon gesagt:

    Die "Lug Frequency" als Referenz für den gesamten Grundton des Fells herzunehmen erscheint mir immer noch unlogisch. Mit gegenüberliegend abgedämpftem Fell (in der Mitte angeschlagen) kommt das selbe raus und geht viel genauer. ;)


    Und auch ein Fell in Stimmung mit sich selbst zu bringen - wofür man ja am Fellrand bei den Spannschrauben abklopft - geht definitiv genauer, wenn das gegenüberliegende Fell abgedämpft ist.


    Unabhängig von mathematischen Formeln und Tabellen ist es meiner Meinung nach nicht notwendig, Reso- und Schlagfell auf Komma-genaue Frequenzen zu stimmen (sofern das mit der Messtechnik überhaupt möglich ist). Vielmehr nehme ich das als Anhaltspunkte, als grobe Richtwerte für die Stimmungsverhältnisse. Genauer nehme ich es dann beim absoluten Grundton, wofür man ja sowieso eins der beiden Felle wieder höher oder tiefer stimmen muss.


    Ich war zeitweise nur überrascht, weil die Angaben in der App zumindest bei einem Tom mal sehr genau gestimmt haben, als ich die Felle mal genau auf diesen Frequenzen hatte.

  • Das ist mir schon klar. Deswegen schrieb ich ja auch, dass ich den Grundton des einzelnen Fells durch Anschlagen in der Mitte mit gegenüberliegend abgedämpftem Fell ermittle, statt am Rand.

    Ich glaube, wir reden aneinander vorbei bzw. gebrauchen unterschiedliche Vokabeln: Du meinst sicher, dass Du die Tonhöhe des Fells über den Ton ermittelst, der entsteht, wenn Du das andere Fell abdämpfst. Das ist jedoch nicht der Grundton des Fells (jedenfalls dann nicht, wenn die Definition für Grundton „der tiefste Ton des freischwingenden Fells“ ist).

    Jetzt haben wir Dustins Thread doch noch gekapert ^^

    Ja, vielleicht kann ein Mod alles ab #200 auslagern in einen der vielen Threads, wo dies Thema schon diskutiert wurde.

  • Ich glaube, wir reden aneinander vorbei bzw. gebrauchen unterschiedliche Vokabeln: Du meinst sicher, dass Du die Tonhöhe des Fells über den Ton ermittelst, der entsteht, wenn Du das andere Fell abdämpfst. Das ist jedoch nicht der Grundton des Fells (jedenfalls dann nicht, wenn die Definition für Grundton „der tiefste Ton des freischwingenden Fells“ ist).

    Ja, dieser Ton entspricht nicht dem Grundton, der bei einem freischwingenden Fell entsteht - wie bei Trommeln ohne Resonanzfell (Concert Toms, Roto Toms, Timbales, ...). Ohne Resonanzfell vereinfacht sich das ganze ja deutlich.


    Das Szenario mit gegenüberliegend abgedämpftem Fell kann man damit vergleichen, dass man die offene Seite einer Trommel ohne Resonenzfell luftdicht verschließt.


    Mit gegenüberliegend abgedämpftem Fell entspricht der Grundton (den ich hier nur so bezeichne, weil es in diesem Fall der tiefste Ton des Frequenzgemischs ist) der "Lug Frequency", die wiederum am Rand ohne gegenüberliegend abgedämpftem Fell erklingt.

  • Unabhängig von mathematischen Formeln und Tabellen ist es meiner Meinung nach nicht notwendig, Reso- und Schlagfell auf Komma-genaue Frequenzen zu stimmen (sofern das mit der Messtechnik überhaupt möglich ist). Vielmehr nehme ich das als Anhaltspunkte, als grobe Richtwerte für die Stimmungsverhältnisse.

    +1


    Meiner Meinung nach läuft man sonst auch eher Gefahr, daß das Schlagzeug dann doch zu „tonal“ klingt, wenn alles aufs Hz genau eingestellt ist. Es reicht, wenn beim Hörer der subjektive Eindruck entsteht, daß zwei Toms ungefähr eine Quinte (als Beispiel) auseinander liegen, auch wenn es nicht ganz genau stimmt.

  • Mit der Aussage meinte ich aber nur die Verhältnisse von Schlag- und Resonanzfell. Ich hatte ja noch weiter geschrieben:

    Genauer nehme ich es dann beim absoluten Grundton, wofür man ja sowieso eins der beiden Felle wieder höher oder tiefer stimmen muss.

    Zumindest bei Toms mache ich das so, weil hier halt die Intervalle auch eine Rolle spielen. Am Ende sind dem ganzen natürlich auch Grenzen gesetzt, weil der entstehende Grundton auch abhängig von der Anschlagstärke ist und die Trommeln sich ja durchs Bespielen mit der Zeit auch runterstimmen.

    Aber wenn ich mit einer Oktave zwischen dem 10er und 16er anfange, will ich da eben auch erstmal genau eine Oktave haben. ;)


    Ansonsten sehe ich das aber ähnlich wie du. Schlagzeug ist und bleibt in erster Linie ein Geräusch-Instrument.

    Manche Leute gehen ja sogar so weit und stimmen die Trommeln für Aufnahmen passend zur Tonart des jeweiligen Songs. Das geht m.E. aber zu weit. Vielmehr sollte der Klangcharakter grundsätzlich zur Musik (und auch einfach zum eigenen Geschmack) passen - wozu ja auch die absoluten Tonhöhen, die Resonanz der Stimmung, Felle, Dämpfung, Mikrofonierung uvm. zählen.


    Ja - sorry an Dustin fürs Kapern. Vielleicht kann ein Mod das ja hier bereinigen.

  • Dafür gibt's (zumindest beim tunebot Studio) die Filter-Taste ;

    Ich hab den allerersten Tunebot, hat mir dessen Erfinder damals auf der Musikmesse geschenkt (lange Geschichte). Die Filtertaste kenne ich daher nicht aus eigener Erfahrung, ABER so ein Filter kann auch nur das tun, was der Ingenieur sich gedacht hat. Ich hab vor gefühlten 100 Jahren mal Elektrotechnik studiert (und kurz vorm Abschluss verkackt, ebenfalls eine lange Geschichte) und daher eine recht genaue Vorstellung, wie das Gerät innen tickt und welche Schwächen dieser Ansatz mit sich bringt. Bessere Ergebnisse könnte später mal eine KI gestützte Version liefern.

  • Es ist schon richtig, dass der Grundton, der aus der Interaktion von beiden frei schwingenden Fellen entsteht, deutlich tiefer ist als die einzelnen Grundtöne der Felle. Bei letzterem beziehe ich mich darauf, dass das jeweils gegenüberliegende Fell abgedämpft ist und schlage dafür in die Mitte des Fells.

    Was man bei dieser Methode wissen sollte: Das Gegenüberliegende Fell kann sich nicht richtig bewegen, also muss für die Schwingung des zu zu messenden Fells die Luftsäule in der Trommel komprimiert werden, weshalb der Grundton des zu messenden Fells durch die Federwirkung der Luftsäule in der Trommel erhöht wird.

  • Chuck Boom

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Oha, hier geht es aber lustig durcheinander.....

    in der Tat :saint:


    # Post 14

    das bezweifel ich doch sehr, hieraus auf die Stimmung des Schlagfells zu schließen, egal ob jetzt

    an den Lugs oder in der Mitte angeschlagen.


    #28

    a015.gif seltsam dass gerade nicht selten

    Messmikrofone als Druckempfänger gestaltet werden.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Hier kommen noch meine 2 Cents, exklusiv für die DF Gemeinde :)


    Externer Inhalt vimeo.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • BLX´ler

    Du machst dir echt ne Menge Arbeit, Respekt :thumbup:


    Und ich hab auch gerade gemerkt, daß ich mir dein erstes Video gar nicht bis zum Ende angesehen hatte, im Teil "Auswertung mit der DAW" hast du es ja schon gesagt mit den 190 Hz. ^^


    Da war ich mit meiner "Ferndiagnose" ohne diese Information aber ja gar nicht so schlecht. Ich hatte auch nur schnell die ersten paar Sekunden vom Video ins Audacity geladen und keine von deinen Dateien heruntergeladen.


    Wie gesagt: mit angespanntem Teppich isses oft schwierig, da valide Werte zu bekommen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!