Ja, das wird noch. Die Schleier stammen von dem Polieröl. Nach dem fertigen Schichtauftrag wird das Polieröl von der Oberfläche entfernt und dann kommt auch der Glanz.

Ist das gesuchte Tom nicht zu kriegen, muß ich eben selbst ran!
-
-
Hui, ich bin gespannt. Das erhoffte Ergebnis hat mal ein Bekannter so umschrieben: "Jeder Kinderpopo wär ne Mondlandschaft dagegen".
-
-
Die Anzahl der Schichten kann ich noch gar nicht absehen. Das kommt darauf an, wann ich zufrieden bin.
Anders als beim "normalen" Lackieren gibt es keinen Zwischenschliff. Das würde alle vorherige Arbeit zerstören. Bei der Schellackpolitur läuft das anders. Dazu muß man wissen wie sich eine Schellacklösung zusammensetzt. Schellack besteht zum einen aus Schellackpellets, die in Ethanol aufgelöst werden. In meinem Fall, weil schwarz, werden noch schwarze Pigmente zugesetzt. Nachdem die Grundierung erfolgt ist, kommt die Deckpolitur. Dazu wird mit einem Ballen, ein Stück Stoff aus Leinen, gefüllt mit Baumwolle die Lösung auf der Fläche verteilt. Mit kreisenden Bewegungen. So sieht ein Ballen aus.
Wenn eine Schicht aufgetragen ist, dann läßt man das Ganze 24h trockenen. Die weiteren Schichten trägt man dann Tag für Tag auf. Jetzt zu der Sache mit dem Zwischenschliff, den man nicht macht. Dadurch das die neue Schicht aufgetragen wird, löst sich durch den enthaltenen Alkohol die vorherige Schicht wieder ein wenig an und verbindet sich mit der neuen Schicht. Damit der Ballen nicht kleben bleibt, braucht man auch sog. Polieröl. Denn bleibt der Ballen kleben, ist die Schicht zerstört und man muss die Stelle wieder nacharbeiten. Da ich das auch zum ersten Mal mache,habe ich noch nicht so das Gefühl in der Handhabung und muss meine Technik noch verbessern. Aber die Vorgänge sind ja beliebig wiederholbar. Durch Trial and Error werde ich sicher einiges wiederholen müssen.
LG Nikola
-
In meinem Fall, weil schwarz, werden noch schwarze Pigmente zugesetzt
Rein aus Neugier: Warum hast du den Lack eingefärbt und nicht das Holz vorher gebeizt?
-
...Mega Aktion ! Habe vor kurzem Macken an meinem Recording repariert (Polyesterlack) und das das hat super funktioniert...aber das hier...mein lieber Schwan, Respekt ("...wer's selber macht";-) !
-
VollNormal ich habe das Holz im Rahmen der Grundierung schon schwarz gebeizt. Die Grundierung ist schon dunkel und die Schellackpolitur ist ebenfalls schwarz. Siehe die Bilder im Verlauf des Thread.
Ich war mir zunächst unsicher, ob die Grundierung schon deckend schwarz sein muß. Ich habe deshalb beim Lieferanten des Klavierlacks nachgefragt. Dort bekam ich die Antwort, daß in der Regel zwei Grundierungen mit speziellen Schellackgrundierung ausreichen und die Deckung dann mit der Deckpolitur erreicht wird. Ich habe sogar dreimal grundiert.
LG Nikola
-
Hallo zusammen,
jeden Tag eine weitere Schicht Schellack. Mittlerweile habe ich schon ein gewisses Gefühl entwickelt, wie ich den Ballen über die Oberfläche bewegen muß, um den Schellack aufzutragen ohne das vorher Erreichte wieder zu zerstören. Ich habe jetzt noch die eine oder andere Stelle, die noch besondere Aufmerksamkeit benötigt. Ich werde noch ein paar Schichten auftragen. Dann muß das Ganze noch 6 bis 8 Wochen durchtrocknen bevor ich mit dem Polierölentferner die Endpolitur machen kann. Die Schellackgrundierung ist zwar sehr schnell griffest trocken aber trotzdem noch weich. Richtig durchgetrocknet ist er erst nach Wochen und Monaten. Danach ist er aber sehr widerstandsfähig.
Ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis. Das Polieröl macht halt noch so Schlieren auf der Oberfläche. Das ist normal, führt aber dazu, daß das Ergebnis nicht so ganz einfach zu beurteilen ist.
Stand heute.
Ich habe noch eine dumme Frage an euch. Lackiert man die Innenseite des Kessels eigentlich auch oder bleibt das besser unbehandelt? Ich bin halt noch ziemlich ahnungslos, was Selbstbau betrifft.
LG Nikola
-
Ich habe noch eine dumme Frage an euch. Lackiert man die Innenseite des Kessels eigentlich auch oder bleibt das besser unbehandelt? Ich bin halt noch ziemlich ahnungslos, was Selbstbau betrifft.
LG Nikola
Da scheiden sich die Geister selbst bei den unterschiedlichen Herstellern. Die einen schwören auf eine separate Behandlung mit speziellen Mitteln (z.B. Gretsch mit ihrem "Silver Sealer"), und andere lackieren die Innenseite mit Klarlack. Ob es auch Hersteller gibt, welche es komplett unbehandelt lassen, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ich selber habe die Kesselinnenseite meiner Selbstbautrommeln immer behandelt, sprich eine dünne Schicht Holzöl oder Klarlack. So ist das Holz geschützt und dadurch weniger anfällig auf äussere Einflüsse wie Luftfeuchtigkeit etc.
Ob dies einen wahrnehmbaren Unterschied im Klang ausmacht, weiss ich nicht, kann ich mir aber auch nicht wirklich vorstellen.
Gruss Roli
-
Lackiert man die Innenseite des Kessels eigentlich auch oder bleibt das besser unbehandelt?
Da kann man herrlich drüber philosophieren
Hochpreisige Serien haben üblicherweise irgendeine Art der "Hohlraumversiegelung", bei günstigen Serien entfällt das meist.
Ich persönlich würde bei was Selbstgebauten wohl auch den Innenraum behandeln, weil ich es primär schöner finde, das Holz sieht einfach edler aus.
Zu Vor- und auch Nachteilen hab ich schon so manches gelesen. Einerseits schützt ein Finish vor Feuchtigkeit, und was eindringende Feuchtigkeit mit Holz machen kann, wissen wir alle. Mancher Hersteller behauptet sogar, dass die Innenversiegelung Teil des besonderen Sounds ist. Andererseits habe ich auch schon gelesen, dass die Innenseite besser nicht zu sehr veredelt sein sollte, da diffuse Reflexionen für den Gesamtsound günstiger seien.
Was auch immer, ich habe bislang nichts davon aus eigener Anschauung verifizieren können. Meine innen unlackierten Trommeln sind auch nach Jahren trocken, delaminieren nicht, und klingen nicht schlechter als die behandelten. Aber wenn du ganz fest an die Vorteile einer Innenbehandlung glaubst, wirst du sie auch hören 😉
-
Bei der vielen Mühe die du mit dem Schellack auf dich nimmst, würde ich die Innenseite nicht unbehandelt lassen. Einfach so, nicht weil es muss oder klanglich 🙃 besser wäre.
Ich kann mir vorstellen, dass zwei, drei Schichten Leinölfirnis eine schöne Tönung hervorbringen die mE wunderbar mit dem Schwarz harmoniert. Besser als das unbehandelte Holz, finde ich.
-
Moin,
vielen Dank für die Infos. trommla das da wohl viel Voodoo betrieben wird und man das Gras wachsen hört, habe ich mir schon gedacht. Deine Antwort geht genau dahin, was ich schon im Gefühl hatte.
dani808 in der Tat. Sehe ich genauso eine Versiegelung werde ich sicherlich machen.
Klangliche Unterschiede ob unbehandelt oder behandelt kann man, wenn überhaupt, wohl nur meßtechnisch erfassen. Zumindest ist das meine Meinung. Wenn man jetzt noch bedenkt, in welchem Umfeld ein Schlagzeug betrieben wird, dann werden solche minimalen Unterschiede unmöglich auffallen. Ich denke nur an die Grundlautstärke bei einem Gig. Zuschauer, Alle möglichen Verstärker mit summ und brumm. Nicht zu vergessen, wenn es dann losgeht. Da hört keiner den Unterschied. Ich muß dabei immer an Gitarristen denken. Die brauchen eine Customshop Klampfe mit edelsten Tonhölzern nur bei Vollmond gesägt und bearbeitet etc... Jagen dann aber ihr Gitarrensignal durch 100 verschiedene Effekte (Zerren, Modulationen und was weiß ich alles). Da bleibt vom Ursprungsklang nichts mehr übrig. Würde auch ein Brett mit Tonabnehmern und 6 Saiten reichen.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!