Ist das gesuchte Tom nicht zu kriegen, muß ich eben selbst ran!

  • Hallo zusammen,

    auf der bisher vergeblichen und schwierigen Suche nach einem Tom in der richtigen Größe, bin ich dann auf den Gedanken gekommen: Mach selbst!

    Ich suchte ein 8" Tom vom Pearl MLX in Klavierlack schwarz. Die Suche ist bisher vergeblich. Entweder stimmt die Farbe nicht oder die Preise sind astronomisch oder beides zusammen. Also selbst bauen. Ist dann zwar nicht Original, aber wenigstens ein eigenes Unikat. Zusätzlich suche ich noch ein 18" Floortom und eine 24" BD. Ich weiß seltene Größen und kaum zu bekommen. Nun, das kleine 8" hab ich mir dann als Erstlingsprojekt auserkoren.

    Bei ST Drums habe ich dann den Kessel und die Spannreifen gekauft. Dann aus verschiedenen Quellen Tomhalter, Felle etc.

    Die Böckchen gab es gebraucht in der Bucht. Haben zwar ein paar Pittings, aber die haben die Böckchen meines restlichen Sets auch. Gefärbt werden soll das Tom mit Schellack in Ballenpolitur. Aufwendig aber machbar.

  • Ein MLX oder BLX 8“ Tom hat fünf Böckchen…

    Stimmt für die jüngeren Baujahre, die muss der Eigenbau aber nicht unbedingt haben. Erfahrungsgemäß reichen 4 Spannböckchen bei 8" völlig aus. Ich besitze zwei frühe BLX/MLX Toms in 8x5, die jeweils nur 4 Spannböckchen haben und die Stimmerei funktioniert wunderbar.

  • Ich vergesse immer, dass es vor den MLX und BLX mit den durchgehenden Böckchen auch schon die mit den Einzelböckchen gab... für die könnte ich es jetzt garnicht sagen, wieviele Böckchen die hatten.


    Aufgrund der Longlugs im Bild war aber klar, dass es sich um ein MLX mit den durchgehenden Böckchen handeln sollte - und diese hatten 5 Böckchen. Stimmen lässt es sich natürlich mit vieren auch... :)

  • Das nenn ich ne gute Lösungsstrategie. Auf das Finish bin ich am meisten gespannt. Fertige Teile zusammenschrauben gelingt mit etwas Sorgfalt jedem, der nicht grad zwei linke Hände und nen Grundstock an vernünftigem Werkzeug hat. Nen Hochglanzlack, das muss man können. Ich hab mich da bislang nicht rangetraut, erinnere mich aber noch an die Gitarrenarbeiten meines Bruders. Alleine der Aufwand, Schicht um Schicht aufzutragen, aushärten zu lassen und jedesmal Zwischenschliffe zu machen, ist ne Geduldsprobe. Und wenn dann trotz Abschlusspolitor irgendwo Fehler zu sehen sind, braucht man ne Portion Gelassenheit 😀


    P.S. wusste gar nicht, dass es überhaupt 8"-Toms mit 5er-Teilung gibt. Meine hatten jeweils nur 4 Lugs, reicht.

  • Abgesehen davon, was jetzt originaaal war, finde ich Trommeln mit fünf Stimmschrauben immer ein bisschen nervig zu stimmen, vor allem wenn man gerne mit zwei Stimmschlüsseln gleichzeitig stimmt. Würde eher vier machen.

  • Nunja, ich mach dann auf jeden Fall 5. Böckchen hab ich genug.

    trommla das Finish wird auch für mich das Spannendste. Löcher bohren und zusammenschrauben ist ja nicht wirklich schwierig.

    Die Ballenpolitur dagegen wird echt megaaufwendig. Ich muß mir vorher noch eine Vorrichtung bauen, wo ich den Kessel einspannen kann, um ihn drehen zu können. Damit soll der Kessel in horizontaler Ausrichtung vor mir "liegen ". Dann kann ich den für die Bearbeitung immer ein Stück weiterdrehen.

    Ich werde mit Texten und Bildern weiter berichten.

    LG Nikola

  • Ich würde auch eher zu 5 Stimmschrauben tendieren. Lässt sich mMn. besser stimmen.

    Ich habe meine Sets immer mit Mazerna poliert, die sind tiptop.
    Da gibt es auch unterschiedliche Abstimmungen in der Abrasivität.

    Ich hab mir vor Jahren das 3er Set mit 1000/2500/3500 (jetzt 3800) gekauft.
    Damit kriegste ein Megafinish hin und natürlich auch ziemlich matte Schleifspuren raus.

  • Hallo johann55 ich werde auch auf 5 Böckchen wechseln. Die Mazerna Politur ist bei Schellack nicht anwendbar. Schellack ist ein Harz von Schildläusen gemischt mit Ethanol. Es wird mit einem sog. Ballen aufgetragen. Beim Auftragen der einzelnen Schichten, löst das enthaltene Ethanol die vorherige Schicht ein wenig an und verbindet sich so mit der nächsten Schicht. Das nutzt man auch, um Kratzer oder Schatten wegzupolieren. So kriegt man auch bei jahrhundertealtem Schellack Kratzer wieder weg und die Oberfläche wieder auf Hochglanz. Insgesamt ist das Verfahren natürlich sehr langwierig und aufwendig, aber das Ergebnis wird für sich sprechen. Bei Interesse such mal bei Youtube nach Videos zum Thema Schellackpolitur. Es gibt da viel zu entdecken.

    Für mich wird es auch das erste Mal sein, daß ich das mache. Deswegen auch ein kleines Tom, bei dem der Aufwand hoffentlich überschaubar bleibt. Ich werde bald schlauer sein.

    LG Nikola

  • Ich glaube, 5 Stimmschrauben wird immer Befürworter und Gegner finden. Hauptsache du triffst die Entscheidung, die sich für dich stimmig anfühlt, egal ob 4, 5 oder 9.


    Als Lackiervorrichtung für die Ballenbearbeitung täte es vermutlich ein einfaches Rundholz, das an den Enden irgendwo aufliegt. Ich denke nicht, dass wie beim Spayen ne gleichmäßige Rotation nötig ist. Für den nächsten Abschnitt ein Stückchen weiterdrehen, und gut is.

  • Hallo johann55 ich werde auch auf 5 Böckchen wechseln. Die Mazerna Politur ist bei Schellack nicht anwendbar. Schellack ist ein Harz von Schildläusen gemischt mit Ethanol. Es wird mit einem sog. Ballen aufgetragen. Beim Auftragen der einzelnen Schichten, löst das enthaltene Ethanol die vorherige Schicht ein wenig an und verbindet sich so mit der nächsten Schicht. Das nutzt man auch, um Kratzer oder Schatten wegzupolieren. So kriegt man auch bei jahrhundertealtem Schellack Kratzer wieder weg und die Oberfläche wieder auf Hochglanz. Insgesamt ist das Verfahren natürlich sehr langwierig und aufwendig, aber das Ergebnis wird für sich sprechen. Bei Interesse such mal bei Youtube nach Videos zum Thema Schellackpolitur. Es gibt da viel zu entdecken.

    Für mich wird es auch das erste Mal sein, daß ich das mache. Deswegen auch ein kleines Tom, bei dem der Aufwand hoffentlich überschaubar bleibt. Ich werde bald schlauer sein.

    LG Nikola

    Okay, ich nehme Mazerna für Lackierungen und hatte mit Schellack noch nie was zu tun.

    Hört sich aber sehr interessant an, dein Vorhaben mit dem Schellack.
    Hab früher mal ein Tom gebaut, erst mit Beize gebeizt, und dann mit 2K Klarlack lackiert, mit Rotation. Hab damals viel Klarlack drauf gesprüht und dann poliert, und so einen tiefen Glanz erreicht. Allerdings sollte es beim Lackieren schön warm sein, dann läuft die Farbe nicht so schnell.


    Auf jeden Fall ist der Selbstbau eine tolle Alternative, will man sich die Tom nicht von Pearl nachbauen lassen. Ich habe gehört, dass sowas mit dem Masterworks Programm möglich sein soll, soll aber nicht günstig sein.

    Wünsche dir gutes Gelingen und bin schon auf das Ergebnis gespannt.

  • Ich glaube, 5 Stimmschrauben wird immer Befürworter und Gegner finden. Hauptsache du triffst die Entscheidung, die sich für dich stimmig anfühlt, egal ob 4, 5 oder 9.


    Als Lackiervorrichtung für die Ballenbearbeitung täte es vermutlich ein einfaches Rundholz, das an den Enden irgendwo aufliegt. Ich denke nicht, dass wie beim Spayen ne gleichmäßige Rotation nötig ist. Für den nächsten Abschnitt ein Stückchen weiterdrehen, und gut is.

    Jepp, richtig. Im Wesentlichen ist es auch nur eine Halterung. Die Achs wird ein wenig geklemmt, sodaß ich bei Bedarf im ein Stück weiterdrehen kann.

  • Hallo zusammen,

    heute wird gebohrt. Ich habe zunächst die Böckchen vermessen und die richtigen Abstände der Schrauben ermittelt.

    Dann habe ich die Maße auf den Kessel übertragen.

    Sicherheitshalber habe ich meine Markierungen noch einmal überprüft, indem ich das Böckchen an die Markierungen gehalten habe.

    Nun will ich bohren. Die Gewindelöcher der Böckchen haben 6mm Außendurchmesser. Deshalb habe ich Bohrlöcher mit 6,5mm geplant. Was meint ihr? Ist das zu weit dann? Sollte ich mit 6mm bohren und evtl. etwas ausarbeiten, wo es dann etwas zu stramm ist. Oder die Bohrlöcher noch weiter machen 7mm?

    LG Nikola

  • Meinst du, du bekommst die Löcher 100,00% genau an der idealen Position gebohrt? Falls nicht, hast du mit 6mm wirklich gar kein Spiel, darfst dir keine Toleranz erlauben. Ich würde 6,5 mm nehmen. ;)

    Fragen und Beiträge zu E-Drums können zu heftigen Reaktionen und Nebenwirkungen führen.

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