Sticks richtig halten, ohne dass sie verrutschen

  • frankpunk

    Du hast jetzt jede Menge Input bekommen.
    Besser als meine Vorredner kann man es auch nicht erklären.
    Zieh dir die Videos rein, da steckt jede Menge Wissen zum Thema drin.
    Den Rest musst Du selbst machen.

    Übe konzentriert, und du wirst sehen, dass es kein Hexenwerk ist.
    Wenn alle anderen es schaffen, schaffst du es auch.

  • Schlagzeugspielen ist sehr diffizil > das weiß man erst dann, wenn man es richtig lernt.

    Unser Gitarrist sagte damals 1980: Du hast es schön, du brauchst bloß draufhauen.
    Damals hab ich das geglaubt, aber heute weiß ich: Der Kerl hatte null Ahnung.
    Schlagzeug ist mMn nach eines der schwierigsten Instrumente.

    Allein schon das Stimmen ist ne Sache für sich und muß man meist lange erlernen. Kenne tatsächlich ältere Kollegen, die das immer noch nicht so richtig können.

    Und während der Gitarrist seine 6 Saiten meist mit nem Stimmgerät geschmeidig in wenigen Minuten hingestimmt hat, haben wir bei ner Trommel meist 6-8 Stimmschrauben und das mal Zwei (Batter + Reso) und dann haben wir auch noch mehrere Trommeln.
    Schleppen mussten wir auch immer mehr, als die anderen Bandmitglieder.
    Aber trotzdem habe ich nie das Verlangen gespürt, mein Instrument gegen ein Anderes einzutauschen.

    Definitiv! Beim Sound spielt dann oft auch nicht nur die Stimmung eine Rolle, sondern auch der Raum, die Mikrofonierung und die Nachbearbeitung. In der Hinsicht ist Schlagzeug das komplizierteste und aufwändigste Instrument.


    Das Spielen fängt mit der Stickhaltung und Körperhaltung an, geht über die Koordination aller Gliedmaßen und deren Spieltechnik bis hin zu Timing, Dynamik und Groove.


    Weiter geht's mit der Schwierigkeit, überhaupt auf einem Akustikschlagzeug üben zu können - wegen der Lautstärke. E-Drums sind eine andere Welt und ich stelle fest, dass Schüler, die sonst nur auf E-Drums üben, anders spielen als die, die auch Akustikschlagzeug gewöhnt sind.


    Schlagzeugspielen muss man schon echt wollen, auch wegen der Schlepperei und Auf/Abbau. Ist definitiv ein oft unterschätztes Instrument. Ist ja "nur" Rhythmus ...

  • Wie recht du doch hast.
    Ich hatte die letzten Jahrzehnten schon einige E-Drums ausprobiert und hab sie irgendwann einfach nicht mehr spielen > wollen.
    Irgendwie fühlte ich mich irgendwann immer eingeschränkt, egal ob es jetzt von der Dynamik oder von den Sounds her war, das Spielgefühl sagte mir einfach nicht zu. Anfang der 90er hatte ich ein Pearl DRX1 oder wie das hiess, mit Plastikpads. Als dann Jahre später Neuerungen rauskamen, habe ich auch diese probiert, aber es war immer das Gleiche.
    Irgendwann hab ich's dann aufgegeben und bin seitdem bei akustischen Set geblieben. Klar, muß ich da mehr rumschrauben, aber dafür hab ich's so, wie ich es haben möchte.

  • deinschlagzeuglehrer

    Ich mag deinen Videos damals wie heute unheimlich gerne

    Ein "Like" hatte ich da gelassen, abonniert hab ich dich sowieso, nur ein Kommentar hab ich nicht dazu geschrieben. Warum eigentlich nicht?

    5 Fehler>ich habe sie so ziemlich alle gemacht.

    Aus Fehlern lernt man ja bekanntlich und aus Fehlern können auch neue Dinge entstehen.

    Die Frage, die wichtigste überhaupt"Was kommt danach?"

    Wie sieht die ganze Bewegung aus? Hab ich überhaupt ein Rebound? Wenn ja, dann nutze ihn. Wenn nicht>dumm gelaufen ;)

    Ich kann jetzt nicht mal sagen warum ich vor Jahren angefangen habe auf ein Kissen meine Schlagtechnik bzw. Schlagbewegungen (Bewegungsablauf) zu verbessern. Aufgegriffen, abgeschaut-ich weiß es nicht mehr.

    Das hat mir jedenfalls sehr geholfen meine Bewegungsabläufe zu verbessern und geschmeidiger zu machen.

    Der Körper muss arbeiten>genauso mag ich am Schlagzeug zu spielen.


    Ich spiele grundsätzlich German Grip. Die Grenze zum American Grip sind da, aber manchmal nicht ganz so streng.

    Ersteres ist erstmal die Ausgangslage.

    Der Stick liegt etwas quer in der Hand> das bekannte V.

    Jetzt habe ich den Stick gedreht, so dass er in einer Linie mit dem Unterarm liegt. Wichtig dabei ist, dass die Hand sich nicht dreht.

    Nun störte mich beim spielen, dass das Stickende gegen den Unterarm stieß. An dieser Stelle hab ich Fehler Nr.2 einfach mal ignoriert-man möge es mir verzeihen-und habe den Stick soweit nach vorne geschoben, dass das Handgelenk freie Bahn hatte. So habe ich angefangen diese "Ding zu optimieren.


    Zum Abschluss muss ich auch noch gestehen, dass ich an Fehler Nr.3 nur knapp vorbeischramme. Mein Zeigefinger liegt schräg oben drauf.

    Auf der Snare spiele ich so nicht. Da zeihe ich alle Register und bin brav.

    Auf HiHat oder Ride ist es unterschiedlich-mal so, mal so. Ein Wechsel von der einen zur anderen Haltung geht fließend.

    Bei der letzten Challenge, wechsle ich bei dem "unpassenden Gefrickel" immer mal wieder.


    Eine Sache habe ich dabei allerdings noch nie bedacht.

    Wie verhält es sich mit dem Klang des Sticks selbst und wie wirkt es sich es aufs Instrument aus?

  • Hallo,
    ich als Anfänger halte die Sticks dort fest, wo sie am besten vom Fell abprallen. Das ist etwa bei einem Drittel von hinten sehen.
    Beim Spielen verrutschen die Sticks aber schnell in der Hand. Meist wandert meine Hand in Richtung der Stick-Mitte.
    Was kann ich tun, damit mir die Sticks nicht verrutschen? Wie macht ihr das?
    Grüßle!

    Welche Hand wandert denn Richtung Mitte?

  • Lexikon75: Vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar! 🙏 Es freut mich, dass Dir meine Videos damals wie heute gefallen!


    Deine Gedanken zum Spielen und zur Technik sind wie üblich sehr tiefgründig. Deine Ausführungen zum Grip und den Anpassungen, zeigen, dass man stets optimieren kann – man lernt ja nie aus!


    Die Frage nach dem Klang des Sticks und seiner Auswirkung ist ein wichtiger Punkt, der oftmals unterschätzt wird. Da spielen so viele Faktoren rein, von der Stickhaltung über den Anschlagswinkel bis hin zum Material, der Stickkopf und und und. Vielleicht sollten wir das in einem zukünftigen Podcast mal aufgreifen!

  • Vielleicht sollten wir das in einem zukünftigen Podcast mal aufgreifen!

    Das wäre schön.

    Vielleicht auch in die Richtung, ob man sich da beraten lassen kann. Wie kann dies Aussehen?

    Ich habe mich da mal beraten lassen-Durch Zufall.

    Ich probierte einige aus. Ein Satz des Händler der mir im Ohr blieb "Oh, nein!! Das ist eindeutig nicht dein Stick".

    Erinnerte mich ein bisschen an diese Film-Szene

    Harry Potter bei Ollivander

    Leider habe ich den Verkäufer nicht gefragt woran er das festgemacht hat, warum es nun "Meine Sticks" sind.



    '

  • Das wäre dann tatsächlich die entscheidende Frage gewesen. Was hast du denn worauf mit den Sticks gespielt?

  • Lexikon75: Ein Podcast zu dem Thema wäre unbedingt spannend. Es gibt so viele Aspekte, über die man reden könnte: von der Auswahl des perfekten Sticks über individuelle Vorlieben und und und.


    "Das ist eindeutig nicht Dein Stick" klingt wirklich witzig, da fehlt nur noch ein magischer Lichtstrahl, wenn Du den richtigen Stick in der Hand hältst. 😄


    Es wäre wirklich interessant zu wissen, woran der Verkäufer das festgemacht hat. So bleibt doch ein großes Fragezeichen!

  • Mittlerweile nutze ich verschiedene Stickgrößen für verschiedene Zwecke. Bis vor ein paar Jahren hatte ich (zumindest während meiner zweiten Spielphase) ausschließlich 5A gespielt. Mittlerweile spiele ich auch 7A. Für filigraneres und leiseres Spiel, aber auch für mehr Ausdauer. 5A spiel ich bei Aufnahmen gerne, wenn es härter und lauter sein soll.


    Hätte ich größere Hände, würden sich die Stickgrößen evtl. um je eine Größe verschieben.


    Andere mögen den perfekten Stick suchen und finden - ich bin da mittlerweile (oder zumindest zur Zeit) flexibler. Auch was Marken und Kopfformen angeht ... nur Hickory sollte es sein.

  • nur Hickory sollte es sein.

    Darf ich fragen warum?

    Hat eine gute Dichte und Härte bzw. spielt sich gut und hält lange. Ich kann mich dabei aber auch irren. Spiele schon immer nur Hickory und hab das nicht weiter in Frage gestellt.


    Denke auch, dass es nicht ohne Grund das populärste Holz für Sticks ist.

    Ich muß eingestehen: Ich hab noch nie aufs Holz geschaut und mit allem gespielt.
    Aber immer in 7A und die meist in der unteren/mittleren Preisrange.

    5er liegen mir einfach nicht so (meist zu schwer und zu dick) und mein Sohn hat mir mal zu Weihnachten 2b geschenkt > die hab ich bloß in die Hand genommen und gleich wieder weggelegt > sind voll die Urwald-Prügel.

    Muß aber zugeben, dass ich auch mit den 7A ziemlich hart schlagen kann.
    Wobei Sticks auch in derselben Größe ziemlich unterschiedliche Gewichte haben können.

  • Ich spiele Weißbuche (Hornbeam), ist in er Regel etwas leichter als Hickory, aber etwas schwerer als Ahorn (Maple) (Überscheindungen im Gewicht gibts fast immer bei Naturprodukten). Da ich nicht wirklich der Hau-druff-Typ bin halten die Sticks bei mir auch ordentlich lange. Ich wollte von dem Hickory weg zu einer heimischen Holzart, damit das Holz nicht über die halbe Welt reisen muss. :)

    Wobei Sticks auch in derselben Größe ziemlich unterschiedliche Gewichte haben können.

    Definitiv! Eben abhängig von der Holzart und die Qualität, aber selbst wenn es die gleichen Sticks der gleichen Firma mit dem gleichen Holz sind, sind Gewichtsschwankungen nicht unüblich!

  • Guten Abend,


    man kann das Thema leicht umgehen.

    Ja, es gibt Handschuhe, Hölzer und Hickory.

    Fakt ist aber, dass es bei einem Werkzeug zum Musizieren eigentlich nicht

    um das Festhalten geht, jedenfalls sollte es das nicht.

    Das Werkzeug führen wir nur in der Hand, um es dazu zu bringen, das

    gewünschte Idio- oder Membranophon entsprechend der zuvor geplanten

    Zielsetzung anzuregen.

    Das irgendwann gut zu können, ist ein langer Lernprozess.

    Bevor man da zu Umwegen (in den Fettnapf) greift oder sich mit Schutzhandschuhen

    versieht oder Beißzangengriffe einübt, sollte man mal überlegen, was man eigentlich

    tut oder - jedenfalls zukünftig - tun will.

    Der Weg wird sichtbarer, wenn man die Kontrolle erlangt.

    Dabei kann jemand helfen, der sich das mal live und in Farbe

    ganz ohne Bildschirm ansieht und einem dann erklären kann,

    wo und warum der Kontrollverlust passiert. Der Rest ist die Sache

    mit den vier Buchstaben.




    Zu den Nebenthemen, die eigentlich nur hinwegführen:

    früher meinte ich auch mal, dass ein Stock der Richtige ist.

    Das stimmt dann, wenn man nur eine Musik spielt.

    Je vielfältiger das Repertoire, umso vielfältiger dürfen auch

    die Werkzeuge sein.

    Seit ich wieder mehr Orchestermusikant geworden bin, ist

    mein Stöckepark deutlich vielseitiger geworden, sowohl

    in der Dicke, der Länge und auch dem Holz.

    Egal, ob Tango Hornbeam oder 3S Japanese Oak: der Stock

    wird kontrolliert geführt und nicht "fest" "gehalten".


    Grüße

    Jürgen

  • Hallo,
    ich als Anfänger halte die Sticks dort fest, wo sie am besten vom Fell abprallen. Das ist etwa bei einem Drittel von hinten sehen.
    Beim Spielen verrutschen die Sticks aber schnell in der Hand. Meist wandert meine Hand in Richtung der Stick-Mitte.
    Was kann ich tun, damit mir die Sticks nicht verrutschen? Wie macht ihr das?
    Grüßle!

    Welche Hand wandert denn Richtung Mitte?

    Nicht die Hand wandert, sondern der Stick in der Hand. Meist wandert der Stick nach vorne, manchmal nach hinten.

  • Ich freue mich, dass meine Frage so eine schöne Unterhaltung ausgelöst hat.
    Vielen Dank für all eure Gedanken zu diesem Thema Stock halten.
    Ich merke auch schon, dass sich das Halten verändert mit der Zeit.
    Ich übe nun seit etwa fünf Wochen.

  • Ich spiele Weißbuche (Hornbeam), ist in er Regel etwas leichter als Hickory, aber etwas schwerer als Ahorn (Maple) (Überscheindungen im Gewicht gibts fast immer bei Naturprodukten). Da ich nicht wirklich der Hau-druff-Typ bin halten die Sticks bei mir auch ordentlich lange. Ich wollte von dem Hickory weg zu einer heimischen Holzart, damit das Holz nicht über die halbe Welt reisen muss. :)

    Eine heimische Holzart wäre z.Z. der einzige Grund für einen Wechsel für mich.

    Die Schwankungen im Gewicht sind mir auch öfter mal aufgefallen, weil Stickpaare dahingehend sortiert sind. Wenn man live mal einen Stick verliert (soll ja durchaus vorkommen :S) und schnell einen neuen aus der Sticktasche zieht, können die dann durchaus mal merkbar unterschiedlich schwer sein. Vor allem ist mir das auch bei der günstigen Marke "Nova" von Vic Firth aufgefallen. Bei denen ist das Holz auch allgemein schlechter selektiert - davon sind mir schon einige Sticks gebrochen, andere halten wiederum lang.


    Ich bin auch der Meinung, dass die Stickgröße durchaus auch was mit der Handgröße zu tun hat. Wenn jüngere Schüler von mir nicht sowieso mit Kindersticks spielen, dann höchstens mit 7A.


    Es gibt demgegenüber auch klein gewachsene Schlagzeuger wie Simon Phillips, die relativ schwere Sticks spielen. Seine Signature Sticks waren mir jedenfalls zu heavy.

    Und so filigrane Sachen wie z.B. der Rosanna Shuffle fallen mir mit 7A leichter als mit 5A. Vielleicht auch ein Grund für mich (abgesehen von den Ghostnotes und Fills), dieses Cover evtl. noch mal mit 7A statt mit 5A zu machen. :S

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