Analog vs. Digital

  • Parallel wird die Diskussion „analog und/oder digital“ auch in der Fotografie geführt. Mein Beruf war Fotoreporter einer Nachrichtenagentur. Die Umstellung auf digitale Produktion war bei AP sehr früh in Gang gekommen. Die Anfänge waren mit enormen Qualitätsverlusten behaftet. Anfangs waren die Bilder sogar oft unbrauchbar durch Zeitverzögerungen beim Speichern nach der Auslösung.


    Heute ist das natürlich Geschichte und niemand würde sich mit tonnenweise Gepäck (Entwickler, Vergrößerer, Bildsender, Werkzeuge zur Verdrahtung an „Fernsprecher“ usw.) in einem Hotel einmieten um den Fototermin wahrzunehmen. Man wäre restlos ruiniert.


    Daneben hat sich im Bereich „Kunst“ die analoge Fotografie in Nischen einen Platz gesichert. Ich empfinde das als sehr wertvoll. Das Können und Wissen zum Handwerk bleibt dabei erhalten und ein Foto aus der Dunkelkammer hat einen eigenen Charakter.


    Ein wenig so sehe ich das auch bei Musikaufnahmen.

  • ....Zeitverzögerungen.....

    interessant das auch hier wieder Zeit erwähnung findet.

    Gerade der zeitliche, evtl. besser die zeitlichen Eingriffe auf mehreren Ebene , spielen imho eine ganz entscheidende Rolle.

    Wo da in welcher Form, mittlerweile, durch alle möglichen Futures und Möglichkeiten eingegriffen wird bei der Musikproduktion, vor allem

    teils ohne jegliche Berücksichtigung oder Bedacht auf, die Hörwahrnehmung des Menschen.


    Da braucht man sich imho nicht wundern Was dabei teils dabei so raus kommt.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Ich hoffe es nervt nicht. Vielleicht für diejenigen interessant, die nicht abgeneigt sind, sich mit den alten Kisten zu befassen.


    Eine kleine Auflistung für ein Hybrid-Homestudio (analog und digital vereint) habe ich zusammengestellt. Da ich mit meinem Mini-Studio in wenigen Wochen in einen noch kleineren Raum (Nebenraum einer Holzgarage) umziehen muss, habe ich nur das für micht Nötigste in die Selbstbaukonsole auf Rollen eingefügt.


    Eine Umrüstung auf Stereo mit einer Revox G36 ist geplant. Da muss ich aber noch etwas Geld ansparen. Falls jemand so eine Maschine loswerden möchte, bitte melden.



    Die Konsole erinnert ein wenig an die Telefonzentrale in Ike Godsey's Lebensmittelladen aus der Fernsehserie "Die Waltons". Aber das Ding funktioniert und vom Drumset aus kann man die Aussterungsanzeigen gut im Blick behalten.


    Die Kosten für die Geräte Grundig Springreverb, Telefunken Bandgerät Magnetophon M24 und Echocord, spezielle Kabelanfertigungen sowie die Din-Scale lagen inkusive Reparaturen und Umbauten bei 1.200 Euro.


    Viele Grüße


    Christian

  • Nein, Du nervst nicht.
    Meiner Meinung nach kann hier jeder posten, so lange es im Einklang mit dem Forum ist.
    Wissen macht uns reicher.


    Btw. Du legst dich aber mächtig ins Zeug und: Beeindruckend, wieviel Gerätschaften man anfahren muß.

    Einmal editiert, zuletzt von johann55 ()

  • Ich finde keineswegs, dass es nervt. Vielmehr schätze ich diese „Nerderei“ sehr. Es ist technisch total unnötig, aufwändig und ineffizient. Liebe an der Sache. Eine Facette des Mensch-Sein. Wunderbar. 😍

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • "Hobby" bedeutet, mit dem größtmöglichen Aufwand den geringstmöglichen Nutzen zu erzielen... 8o^^

    Für das Ergebnis (Output) ist das wohl so. Für die Lebensfreude, das Staunen und Entdecken kann ich für mich eigentlich einen Nutzen in den Bemühungen finden.


    Ist wie mit dem Schlagzeugspiel. Macht gelegentlich sehr glücklich.

    ...ja aber ich glaube trotzdem, dass das nicht nur Spinnerei und Hobby ist (was an sich auch ja völlig ok ist), sondern tatsächlich kreativen (und damit zutiefst menschlichen) Mehrwert bringen kann, weil das ja Beschränkungen aufwirft, die Du in der "Digitalen Welt" nicht hast und (wie die Diskussion auch zeigt) oft gar nicht mehr hinterfragst, oder das als überflüssige "Spinnerei" zur Seite legst...dann hast Du vllt. wirklich nur ein Mono Aufnahmegerät und musst/darfst damit arbeiten und findest wieder Sachen raus, auf die Du in Deiner spacey DAW-Box nie je gekommen wärest...


    Analog übertragbar auch auf's Drumming. Wenn ich Spielräume einenge kommt nicht notwendigerweise was Mangelbehaftetes raus, sondern mit den gegebenen Mitteln vielleicht was völlig Neues...der Weltraum unendliche Weiten ;)

    "If you don't have ability you wind up playing in a rock band" (Buddy Rich)

  • Für Vinyl kann einfach nicht annähernd so heiß / laut gemastert werden wie für digitale Medien. D.h., die Technik limitiert an der Stelle dahingehend, dass es der Audioqualität sogar wieder gut tut.

    Eine weitere wesentliche Beschränkung des Mediums Vinyl liegt in der technischen Begrenzung der Phasendifferenz zwischen den Kanälen auf etwa 35 Grad. Man kann also das Stereo nicht beliebig breit ziehen, wenn man für Vinyl produziert, zumindest nicht den Phasenanteil des Stereobildes. Typischerweise wird der Bassbereich für Vinylpressungen in Mono gemischt, da die ohnehin starken Auslenkungen der Nadel für Bass und Subbass nicht auch noch Phasendifferenzen enthalten sollten. Die mechanischen Eigenschaften des Schneidegeräts und der Nadel des Tonabnehmers fügen ohnehin schon einiges an Phasenschmutz hinzu, das im Master selbst nicht enthalten ist. Diese Unschärfe wird paradoxerweise als Wärme und verbesserte Kanaltrennung wahrgenommen, obwohl dies objektiv eine Verschlechterung des Signals darstellt.

  • Auch in "analogen" Studios wird digital aufgezeichnet. Kein Mensch der damit seine Brötchen verdient kann es sich finanziell und zeitlich leisten mit Bandmaschinen zu hantieren.

    Ich kenne mindestens ein Studio, in dem eine Bandmaschine steht, die gelegentlich auch für Produktionen eingesetzt wird.

  • Ich höre schon wieder was von Stereo und breit ziehen......etc. ppp.

    In welchem Frequenzbereich tönen den so trommeln im allgemeinen,

    und Was ist für die menschliche lokalisation von belang. Ich meine mal etwas darüber erfahren zu haben.


    In die breit ziehen, nicht das am ende so ein schwurbeliges, einen schwindelig machendes Ping Pong "stereo" daraus wird.

    Und das ist ja i.d.r. gerne nur gepannt, nur Intensitätsgesteurt, nicht selten mal pauschal dann irgend wo mal wieder sich ausgleichend

    geglättet oder sonst wie geschnitten oder verschnitten , irgendwo zum "wohlgefallen" sogar ganz abgeschnitten.


    Am Ende wahrscheinlich durch so Viele Eingriffe einfach heraus "gekürzt"


    imho: ich weiss nett wirklich ob man stereo bei ugs. Trommeln wirklich braucht, und wenn Wo bei welcher Anwendung bzw. Darbietung. :/

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    Einmal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Nur um das klarzustellen: Ich finde es auch super was Christian da macht, und langweilig ist es keineswegs, im Gegenteil!:)

    Den Zwinkersmilie hinter meinem Satz habt ihr ja gesehen...;) Ich habe auch mehrere Hobbies und am Ende - nein falsch, nach einiger Zeit erreicht man auch nach größtmöglichen Mühen und manchmal auch Rückschlägen idealerweise immer wieder einen Zustand maximaler Zufriedenheit und Entspannung voller Glücksgefühle. Das nennt man dann wohl auch "Leidenschaft"...:)

    Wenn da nur der Faktor "Zeit" nicht wäre...=O

  • Für Vinyl kann einfach nicht annähernd so heiß / laut gemastert werden wie für digitale Medien. D.h., die Technik limitiert an der Stelle dahingehend, dass es der Audioqualität sogar wieder gut tut.

    Eine weitere wesentliche Beschränkung des Mediums Vinyl liegt in der technischen Begrenzung der Phasendifferenz zwischen den Kanälen auf etwa 35 Grad. Man kann also das Stereo nicht beliebig breit ziehen, wenn man für Vinyl produziert, zumindest nicht den Phasenanteil des Stereobildes. Typischerweise wird der Bassbereich für Vinylpressungen in Mono gemischt, da die ohnehin starken Auslenkungen der Nadel für Bass und Subbass nicht auch noch Phasendifferenzen enthalten sollten. Die mechanischen Eigenschaften des Schneidegeräts und der Nadel des Tonabnehmers fügen ohnehin schon einiges an Phasenschmutz hinzu, das im Master selbst nicht enthalten ist. Diese Unschärfe wird paradoxerweise als Wärme und verbesserte Kanaltrennung wahrgenommen, obwohl dies objektiv eine Verschlechterung des Signals darstellt.

    Die schlechte Kanaltrennung und Notwendigkeit, den Bassbereich in Mono zu halten, waren mir geläufig.


    Unabhängig von Vinyl ist es aber auch aus anderen technischen Gründen besser, den Bassbereich eher in der Monomitte zu halten. So werden die Energie-reichen tiefen Frequenzen gleichmäßig auf beide Lautsprecher aufgeteilt. Einige Anlagen haben auch nur einen Subwoofer zur Verfügung, wo unterhalb der Frequenzweiche auch entsprechend summiert wird.


    Man könnte es auch schon fast als einen "Industriestandard" bezeichnen, dass Bass, Kick und meistens auch Snare in der Monomitte gelassen werden.

    Ich mische grundsätzlich auch so und finde, dass alles andere komisch klingt. So z.B. wenn der Bass auf dem linken Kanal und die Bassdrum auf dem rechten Kanal wäre. Ich kenne ein paar ältere Produktionen, in denen z.B. das Schlagzeug links und der Bass rechts sind. Sehr ungewohnt auf jeden Fall ...


    Sollte von mir jedenfalls nur ein Hinweis auf den paradoxen Umstand sein, dass Vinyl neuerdings sogar zu einer Verbesserung der Audioqualität führt - obwohl z.B. die CD eine deutliche Verbesserung gegenüber Vinyl bedeutet hat. Eben, weil für Vinyl nicht so laut gemastert werden kann.

  • imho: ich weiss nett wirklich ob man stereo bei ugs. Trommeln wirklich braucht, und wenn Wo bei welcher Anwendung bzw. Darbietung. :/

    Kommt darauf an was für ein Bühnenbild man akustisch darstellen will.

    Wie nah sitzen die Hörenden vor der Band? Oder gar mittendrin?

    Ich zB freue mich sehr über solche Feinheiten, sie sind Teil des Hörerlebnisses.

    Und dann gibt es noch Stücke/Stilistiken die bewusst auf realistische Raumdarstellung verzichten und abgefahrene Spaces darstellen. Durch den Raum wandernde Hihats, Tomläufe über die gesamte Stereobreite und darüber hinaus.

    So einen Mono-Horizont hätte ich dir gar nicht zugetraut. 😄 (scnr)


    Irgendwie werden hier mehr als ein Thema besprochen. 😀

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • imho: ich weiss nett wirklich ob man stereo bei ugs. Trommeln wirklich braucht, und wenn Wo bei welcher Anwendung bzw. Darbietung. :/

    Durch den Raum wandernde Hihats, Tomläufe über die gesamte Stereobreite und darüber hinaus.

    Why not? Hier mal ab 2.22 reinhören > Je weiter die Boxen L+R voneinander entfernt sind, umso krasser der Effekt.


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  • ich kann da nicht wirklich was lokalisieren ausser einen eigenwilligen Zisch,


    Durch den Raum wandernde Hihats, Tomläufe über die gesamte Stereobreite und darüber hinaus.

    ja mit Untertassen haben die Hihats zumindest optisch ja Ähnlichkeit und ne "Untertasse" selbst beinhaltet das Paarbecken auch.

    Und Die Domreihe, kann man bei Gelegenheit am nächtlichen Himmel vorüberziehend beobachten. (die vom Elon mein ich)


    Und Keine Sorge, es hat niemand bewusstseins erweiternede Subtanzen o.ä. in den Drink gemixt.


    Nix desto trotz werd ich`s bei gelegenheit auch nochmal versuchen mit Kopfhörer zu lokalisieren, kommt der Zisch überhaupt von einem Schlagzeug,

    Ne Trommel scheint`s zumindes nich zu sein.

    ;)


    und das lied gefällt edith, ufo jetzt hin oder her :thumbup:

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    2 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Du weisst wohl alles besser und musst überall deinen Senf dazu geben?
    Geht es hier im Thread bei den Aufnahmetechniken ausnahmlos um's Schlagzeug oder generell um's Aufnehmen?
    Der Thread heisst doch: Analog vs Digital
    Also hab ich ein Beispiel dazu gepostet > und nicht zu dem Zweck, damit Du das ins Lächerliche ziehen kannst!

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