Analog vs. Digital

  • Guten Tag,


    imho:

    vieles was im post #20 trommla gesagt wird, nehme ich gerade was, qualität, haltbarkeit, austauschbarkeit, kombatibilität,

    einfachheit betrifft, egal bei welchen produkt genau gegenteilig war.


    Edith: gerade bei Live Performances, viele, schnelle Wechsel, in kürzester Zeit, würde man die Digitalen Geschichten, wohl

    wirklich nicht missen wollen, Da stimme ich zu, da sind die Digitalen Vorteile imho nicht zu leugnen. Mal jetzt als ein Beispiel PRo


    und nicht zuletzt

    Nicht vergessen, früher war alles nur halb so doppelt 😉

    Das kommt auf den Standpunkt drauf an

    Vielleicht, geh doch mal ins Leslie- Kabinett

    :) ;)

    l.g.


    edith: warum kommt mir das gerade in Sinn

    Ground Control to Major Tom - Space Oddity - David Bowie - Subtitles - Lyrics  :love:  :thumbup: himmlisch

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    5 Mal editiert, zuletzt von orinocco () aus folgendem Grund: letzte worte unterstrichen, Himmlisches

  • trommla

    andere Sichtweise und schöne Ausführung von dir.
    Ich bestreite ja gar nicht, und bediene mich ja auch an der Technik von heute.
    Aber trotzdem gefallen mir Bandaufnahmen besser.
    Gibt ja auch Leute, die keinen CD Player wollen sondern nen Plattenspieler, und keine Transistorverstärker sondern Röhrenverstärker.

  • Aber trotzdem gefallen mir Bandaufnahmen besser

    Daran gibt's auch wirklich nix auszusetzen. Ich mag alte Produktionen ja auch lieber, ob nun digital oder analog. Man konzentrierte sich damals gefühlt einfach mehr auf die Kunst, und es war noch Zeit und Geld da für tolle Recordings. Aber wenn ich an so manche 70er Disco-Produktionen denke von BoneyM bis Donna Summer etc., fand ich das damals schon als Kind entsetzlich langweilig und stereotyp. Heute verklärt sich das, und man bekommt nostalgische Wehmut, wenn man sein Seniorenradio einschaltet.


    Aber damals fühlte sich das genauso seelenlos für mich an wie heutige Kommerzproduktionen.

  • Naja, ist aber zu bedenken, dass gerade bei den Discosongs jede Menge Musiker wie ganze Streicherensembles aufgenommen wurden und deswegen es viel für Profis zum Geldverdienen gab.

    Wer leichter glaubt, wird schwerer klug!

  • Aber wenn ich an so manche 70er Disco-Produktionen denke von BoneyM bis Donna Summer etc., fand ich das damals schon als Kind entsetzlich langweilig und stereotyp.

    Oh Gott! An die hätte ich jetzt gar nicht mehr gedacht, waren voll aus meinem Gedächtnis verschwunden.
    Aber stimmt: War echt schlimm damals. Meine Musik war das nie.


    Dachte vorhin eher so an die AC/DC Back in Black und Def Leppard Hysteria Alben, was für mich damals echt ein Meilenstein war.

    Einfach genial aufgenommen.

  • So eine schöne Teac A-3440S Bandmaschine habe ich auch noch und muss sie unbedingt noch mal nutzen :rolleyes:

    Das lohnt sich bestimmt. Man kann einen rein digital Aufgenommen Song zur Probe einmal recht hoch ausgesteuert mit dem dem tollen Gerät aufnehmen. (Vorher aber die Tonköpfe gut reinigen.) Dann wieder eine Datei von der Tonbandaufnahmen anfertigen. Und am Ende die rein digitale Aufnahme mit der Aufnahme vom Band vergleichen.


    Danach kann man dann entscheiden, was man lieber hören mag.


    Übrigens ist die Teac A-3440S ein super robustes Gerät, das mit 4 Kanälen enorme Möglichkeiten beim Homerecording bietet.


    Viele Grüße

    Christian

  • Interessantes Video:

    Hier wird erklärt, wann deren Studio mit Analog arbeitet und wann „in the box“:


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  • Moin zusammen!


    Wie man ältere und neuere Technik für den "Sound der 50er" zusammenbringt, hat vor einigen Jahren ein Student im Studiengang Elektronische Medien zum Gegenstand seiner Masterarbeit gemacht.


    Der praktische Teil der Arbeit befasst sich u.a. mit der Mikrofonierung. Im theoretischen Teil wird auch auf Band- und Effektgeräte eingegangen.


    Gelungene Arbeit, finde ich.


    file:///C:/Users/User/Downloads/Ahmad_Masterthesis.pdf


    Viele Grüße


    Christian

  • Ich produziere ja selbst auch und schreibe ab und zu Rechnungen für Produktion - primär für Mixing und Mastering. Das mach ich komplett ITB, alles andere kann ich mir z.Z. nicht leisten.


    Das Thema Analog vs. Digital ist meiner Meinung nach sehr komplex - insbesondere wenn man noch die "künstlerische Qualität" der verschiedenen Zeitepochen mit in die Debatte wirft.


    Ich verfolge selbst eher einen old school Ansatz bei der Nachbearbeitung. Verzichte z.B. fast vollständig auf Effekte, die nur auf Plugin-Ebene existieren können - z.B. Multiband-Kompression (klingt m.E. sowieso besch...eiden), dynamische EQs, Transienten-Designer u.ä. ... und dass ich kein Freund von Aligning von Schlagzeugspuren bin, wissen einige hier ja bereits.


    Ich bin vielmehr ein Freund von "echten Aufnahmen", wo nichts aus der Konserve kommt bzw. programmiert wird und die ohne Timingkorrekturen und Einsatz von Tonhöhenkorrektur auskommen. Diesen Ansatz verfolge ich auch als Schlagzeuger (ein gutes Timing ist das A und O).


    Und ich höre auch gern ältere Musik, die noch analog produziert wurde. Es gibt auch wenige Beispiele für Alben nach der Jahrtausendwende, die ganz bewusst komplett analog bis zur Schallplatte produziert wurden. Das "Stadium Arcadium"-Doppelalbum der Red Hot Chili Peppers ist so ein Album. Die Band wollte, dass es komplett analog aufgenommen und abgemischt wird. Leider wurde das Digitalmaster, das natürlich zigfach populärer als das Vinylmaster ist, im Zuge des Lautheitskriegs entsprechend malträtiert.


    ABER das Thema ist aus meiner Sicht dennoch nicht ganz so einfach. Analog ist eben nicht gleich besser. Die Digitaltechnik macht vieles einfacher und kann vieles sogar besser. Dass wegen der Einfachheit, Kostengünstigkeit und Schnelligkeit der Digitaltechnik eben auch sehr viel mehr Müll als früher produziert wird - dafür kann die Digitaltechnik aber nichts! Es ist wie mit allen anderen technischen Errungenschaften auch - es kommt einfach darauf an, wer das wie zu welchem Zweck benutzt.


    Fakt ist, dass rein digitale Aufnahmen sehr steril klingen und immer von etwas Sättigung (und z.T. sogar Rauschen) profitieren. Fakt ist auch, dass viele klassische Kompressoren und EQs wirklich gut klingen und Charakter haben. Daher sind Plugins, die analoge Effekte simulieren, auch sehr populär. Ich arbeite fast ausschließlich mit solchen Plugins. Und ich benutze auch sehr gern bestimmte Bandmaschinen aus der m.E. sehr gut klingenden IK Multimedia Tape Machine Collection. Hier kann ich den Hype um Bandmaschinen schon verstehen - denn fast alles, was ich da (im "richtigen" Maß) durchjage, klingt am Ende besser. Dabei nutze ich meistens zwei Stufen - ein Multitrack-Band an verschiedenen Stellen im Mix (aber nicht für alles) und ein Master-Band am Ende meiner Mastering-Kette.


    Kürzlich hatte ich irgendwo einen Bericht gelesen, dass viele Produzenten, die primär ITB arbeiten, erfolgreicher sind als jene, die vor allem noch analog arbeiten.

    Denn wie bei vielen anderen Dingen auch ist eben vor allem das ausschlaggebend, was man mit den Werkzeugen so macht und weniger, welche Werkzeuge man benutzt. Natürlich macht sich auch die Qualität und "Eignung" der Werkzeuge bemerkbar - z.B. welche Mikrofone man für welchen Zweck benutzt. Es gibt aber eine Schwelle, ab der das Equipment m.E. sehr zweitrangig wird und nur noch Quäntchen ausmacht. Damit diese Quäntchen überhaupt hörbar werden, müssen erstmal viele andere Dinge (nahezu) perfekt aufeinander abgestimmt sein.


    Und darüber, dass der überwiegende Großteil der Konsumenten solche Quäntchen sowieso nicht wahrnimmt, braucht man auch nicht zu streiten.

  • Vielen Dank für Deinen Beitrag m_tree !


    Ich denke, dass man auch sehr gut schon während der digitalen Aufnahmen historische Geräte einbinden kann. So zum Beispiel Röhrenvorverstärker. Bei Bedarf als Kombi-Gerät mit einem Bandecho.


    Hier ein Test von mir mit einem Echocord von Dynacord (ca.1960)


    Die Zeitmaschine – Vorstellung und Test eines Dynacord Bandechogerätes „Echocord Super 65“
    Nachdem Sam Phillips mit der Hilfe von zwei Tonbandgeräten das Slapback Echo zum Markenzeichen des frühen Rock’n’Roll gemacht hatte, war die Entwicklung von…
    stompology.org


    Das "Entweder-oder" stellt sich für mich auch nicht. Ich schmeiße alles zusammen, was mir hilft den Klang zu finden, den ich aktuell erreichen möchte. Manchmal sind das die seltsamsten Geräte aus der 50er Unterhaltungselektronik (wie zum Beispiel eine Hallspirale aus einer Grundig Musiktruhe) und dann nutze ich den Computer zur Aufnahme der Klänge aus den alten Kisten. Wie es am besten mit wenig Mitteln praktikabel ist und dennoch seinen eigenen Sound bekommt. Das gelingt natürlich nicht immer, denn der eigene Sound muss ja auch nicht automatisch gut sein. :)

  • Dass wegen der Einfachheit, Kostengünstigkeit und Schnelligkeit der Digitaltechnik eben auch sehr viel mehr Müll als früher produziert wird - dafür kann die Digitaltechnik aber nichts! Es ist wie mit allen anderen technischen Errungenschaften auch - es kommt einfach darauf an, wer das wie zu welchem Zweck benutzt.

    ein sehr richtiger und wichtiger Satz!

    don´t panic

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