Neue Produkte 2025

  • Desweiteren will ich vom Händler wissen, ob die Arbeitnehmer des Herstellers ordentlich entlohnt wurden, ordentlich KV Versichert waren, und ob für die Rohstoffentnahme aus der Natur ein ordentlicher Ausgleich geschaffen wurde

    Genau, und der erzählt dir, was der Hersteller offiziell verlautbaren lässt, nämlich dass natürlich alles nach deutschen Umweltrichtlinien unter Beachtung sämtlicher Produktionsstandards (AN-Rechte, Arbeitsschutz etc.) hergestellt wurde. Dank unseres modernen Ablasshandels lässt sich der Konsument weiterhin belügen, kauft fröhlich grüngewaschene Produkte, und keiner muss sich für die Verarsche schämen. ;)


    Ich bin da völlig bei Drumstudio1 , wie soll man denn überhaupt noch ohne Insiderwissen beurteilen können, was man kaufen darf, und was nicht. "Marke" vs. "NoName" oder "Chinaschrott" hat imho schon lange als Kriterium ausgedient, wer das immer noch pflegt, darf auch an den Osterhasen glauben.

  • Schlagzeuge werden ja mittlerweile auch fast alle in China gefertigt

    Auch da muss man unterscheiden zwischen konzerneigenen Werkstätten und irgendwelchen OEM Werkstätten. Yamaha und Tama haben z.B. Werkstätten in China, das sind aber japanische Fertigungsstätten in China (und eben nicht 100% chinesische Fertigungsstätten), das Personal arbeitet dort also nach japanischen sicherheitstechnischen Standards. Das Personal wird zudem in Japan bzw. vom Mutterkonzern entsprechend geschult und besser entlohnt als ein Trommelbauer eines etwaigen chinesischen Subunternehmers. Auch das ist bekannt.


    Im Endeffekt kannst du nur für dich die Entscheidung treffen: Was kannst du dir leisten und was willst du dir leisten und was nimmst du bis zu einem gewissen Grad dabei in Kauf?


    Klar, türkische Becken klingen vielfach gut. Von mancher kleineren Schmiede dort würde ich aber inzwischen nichts mehr kaufen wollen, weil ich nicht bereit bin, die "Arbeitsbedingungen" dort zu unterstützen. Dann kaufe ich lieber nichts, als billig und moralisch fragwürdig. Oder ich habe dann eben nur drei Becken (integrer Hersteller) am Set statt sieben (fragwürdiger Produktionsart).

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • sabian und mike portnoy haben neue Produkte am start

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    Zu den Becken habe ich keine besondere Meinung - mir ist nur aufgefallen, dass Sabian da fragwürdige Audioqualiät veröffentlicht - am Anfang z.B. beim Anspielen des Rides, wo man irgendwelche Artefakte links hört beim Anspielen der Bell. Oder später, wenn er das China links vor ihm anspielt (ganz deutlich zu hören bei 1:57 ff.) - da vibriert deutlich hörbar das ganze Rack oder zumindest die Mikrofonhalterung mit (vgl. mein Test der MD421 Kompakt Rim-Klemmen). Das hätte ich so nicht freigegeben...

    Diese "Artefakte" bzw. Übersprechungen und/oder Resonanzen sind mir auch sofort aufgefallen! Tama-Beckenständer und -Beckenhalter können das trotz ihrer materiell und mechanisch guten Qualität leider sehr gut...;)

    Aber dieses Video wurde nicht extra von oder für Sabian produziert, sondern im Drumeo-Studio (mit) aufgenommen. Man erkennt es an der identischen Deko...;)

    Zur Zeit werden auf dem Drumeo-Kanal immer wieder Videos mit Portnoy und dessen neuem Kit veröffentlicht. Diese Sessions bei Drumeo mit dem neuen Kit und den neuen Becken fanden wohl direkt vor der aktuellen Tour statt und da wollte Sabian wohl Synergieeffekte nutzen (Stichwort: Marketingkosten...8o)

    Die Mixes bei Drumeo sind eigentlich immer sehr gut und dass in dem Sabian-Video so deutliche Störgeräusche zu hören sind spricht ja zumindest dafür, dass da nicht oder nur wenig mit Gates und sonstiger "Aufpolierung", wie man es von anderen Produktvideos kennt, gearbeitet wurde. Somit dürfte das, was man da zu hören bekommt, schon recht authentisch sein...;)

    Mit am deutlichsten zeigt sich das Phänomen bei dem kleinsten Splash direkt an der Hihat ganz rechts (aus Zuschauersicht). Wahnsinn, was dieses kleine Becken für einen "Bass" liefern kann...^^ Was man aber auch sieht: Direkt an dieser Position (und noch an zwei weiteren) ist ein Overhead an einem langen Galgen direkt am Rack befestigt. Wenn das dann nicht sauber (z. B. durch eine Spinne) entkoppelt ist, dann hat man den Salat. Dieser Schmutz kann aber natürlich auch über die Tommikros eingefangen worden sein, wenn nicht gegatet wurde.

    Wenn Portnoy dann in den anderen Videos zu den Playalongs spielt, ist davon jedenfalls nichts mehr zu hören...;)


    P.S.: Hab's noch mal angeschaut: Die Toms sind alle von innen abgenommen. Aber falls es sich um Resonanzschwingungen handelt, können diese natürlich auch dann über die Mikros übertragen werden.


    Aber grundsätzlich hast du natürlich recht: Als Hersteller hätte ich das so auch nicht veröffentlicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Propeller ()

  • Passend zu dem ganzen Thema fällt mir mal wieder auf wie flach (pun intended) das "Floor Tom" auf der linken Kit Seite klingt. Das wär für mich wirklich kein brauchbarer Kompromiss.


    lg

  • Von mancher kleineren Schmiede dort würde ich aber inzwischen nichts mehr kaufen wollen, weil ich nicht bereit bin, die "Arbeitsbedingungen" dort zu unterstützen.

    Mal nur so nebenbei gefragt, was ist der Belegschaft des dortigen Beckendenglers lieber, der harte, dreckige Job, der sie und ihre Kinder ernährt, oder gar kein Job, weil wir überheblichen Westler als wichtiger Absatzmarkt uns einbilden, damit irgendwem irgendwas Gutes zu tun, nachdem wir Jahrzehnte durch unser Konsumverhalten vielleicht sogar Anreize für diese Art der Produktion geschaffen haben?


    Auch wenn ich deine Haltung verstehen kann, ich finde solche Aussagen zu kurz gesprungen. Die Welt dreht sich weiter, und solche Gedanken halte ich für Relikte vergangener Tage. Die Globalisierung ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass wir sie nicht ignorieren können. Wer aber als Unternehmen in einer globalisierten Wirtschaft bestehen will, kann es sich nicht leisten, Almosen zu verteilen. Wir haben den Raubtierkapitalismus lange unterstützt, wir werden ihn durch den Boykott kleiner türkischer Beckenschmieden nicht bekämpfen. Das einzige, was wir erreichen könnten, ist die Vernichtung von Existenzen, die es bislang geschafft haben, sich dem gefressen werden zu entziehen. Wer wirklich ohne Not Arbeitnehmerrechte aushöhlt und Mutter Erde in Not bringt, sind in der Regel die Konzerne, die noch fetter werden wollen, nicht die Kleinen.

  • Mal nur so nebenbei gefragt, was ist dem Sklaven auf dem Baumwollfeld lieber, der harte, dreckige Job, der ihn und ihre Kinder ernährt, oder gar kein Job, weil wir überheblichen Westler als wichtiger Absatzmarkt uns einbilden, damit irgendwem irgendwas Gutes zu tun, nachdem wir Jahrzehnte durch unser Konsumverhalten vielleicht sogar Anreize für den Anbau von Baumwolle geschaffen haben?


    Es gibt gewisse ethische Standards. Ob man sie einhalten will, muss jeder selbst wissen.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Im Endeffekt kannst du nur für dich die Entscheidung treffen: Was kannst du dir leisten und was willst du dir leisten und was nimmst du bis zu einem gewissen Grad dabei in Kauf?

    Genau das ist die Krux: Diese "Wahl" haben immer weniger Leute, nicht nur in diesem Land. Die Schere zwischen dem, was man sich gerne leisten würde (auch um eben auf fragwürdige Produkte verzichten zu können) und dem, was man sich letztlich wirklich leisten kann, geht immer weiter auseinander.


    Und damit meine ich jetzt weniger, dass man sich z.B. einen 2. oder 3. Beckensatz mit "fragwürdiger" Herkunft kauft, sondern ganz grundlegende Dinge wie Kleidung, Nahrung, Möbel, etc., da diese Ausgaben immer stärker mit steigenden Kosten für Wohnung, Energie oder Fortbewegung konkurrieren, auf deren Höhe man praktisch keinen Einfluss hat. Wo dann gespart wird, ist doch klar...


    Und wenn man es eben nicht so dick hat und trotzdem ein Hobby ausüben oder es vielleicht seinen Kindern ermöglichen möchte, schaut man doch auch erst mal, wie das möglichst billig machbar ist. An den Gebrauchtmarkt denken da viele auch erst mal nicht.


    Letztlich betreiben viele angesehene und etablierte Firmen (in allen Branchen) auch nur erfolgreich Greenwashing. Es wird dann immer gerne auf Zertifikate verwiesen. Aber wer stellt diese aus oder kontrolliert gar die Einhaltung deren Kriterien? Oftmals private Institutionen oder Labore, die gewinnorientiert arbeiten...;)


    Ich persönlich handhabe es zumindest so, dass ich mir nur noch Sachen kaufe, von deren Qualität und Langlebigkeit ich überzeugt bin und für die es z. B. Ersatzteile gibt. Natürlich auch gerne und im Hobbybereich sogar überwiegend gebraucht. Sicher liegt man da auch mal daneben, aber ich sehe den größten Sinn immer noch darin, Dinge so lange nutzen zu können, wie es nur geht.

    Ich bin aber auch in der glücklichen Lage, es mir leisten zu können, im Gegensatz zu vielen anderen.


    Sicher, jeder kann etwas beitragen, aber auch Moral muss man sich letztenendes leisten können...

  • Wer wirklich ohne Not Arbeitnehmerrechte aushöhlt und Mutter Erde in Not bringt, sind in der Regel die Konzerne, die noch fetter werden wollen, nicht die Kleinen.

    Deswegen war ich schon immer gegen Konzerne, weil die, die Gierigsten sind.
    Konnte nie verstehen, wie man nur so gierig sein kann, obwohl man schon genug hat.
    Nicht umsonst sind sie so groß geworden > meist auf Kosten der Kleineren.
    Höher, Schneller, Weiter kann in einer in raum- und rohstoffbegrenzten Welt niemals funktionieren.

  • Moe Jorello

    Helfen Whataboutisms, das Dilemma zu lösen? Zwischen suboptimalen Arbeitsbedingungen und Sklaverei erkenne ich gewisse Unterschiede. Wenn du gegen unfaire Arbeitsbedingungen bist, empfehle ich dir auch, genau nachzudenken, ehe du beispielsweise in ein deutsches Krankenhaus gehst. Dort wird nicht selten systematisch geltendes

    Arbeitsrecht "gebeugt".


    Propeller

    Gebrauchtkauf wird wirklich zu oft übersehen. Ich halte das aktuell für einen der nachhaltigsten Beiträge zu dieser Debatte, setzt aber voraus, dass man statt Geld etwas mehr Zeit in die Recherche investiert und auch mit dem Kauf ggf. Geduld hat. Das schreckt vermutlich ab in der Alltagshektik.


    Aber ich drifte echt ab. Irgendwelche neuen Becken interessieren mich glücklicherweise schon lange nicht mehr, spart Geld und vielleicht auch Nerven.

  • Helfen Whataboutisms, das Dilemma zu lösen? Zwischen suboptimalen Arbeitsbedingungen und Sklaverei erkenne ich gewisse Unterschiede.

    Natürlich habe ich das jetzt etwas sarkastisch zugespitzt. Das weißt du auch. Aber: wenn niemand sich traut, einen Schritt aus dem Scheisshaufen heraus zu wagen, bleiben wir eben im Scheißhaufen drin. Ist das besser?


    Dass jede Veränderung auch "Kollateralschäden" mit sich bringt, ist ja allgemein bewusst. Das Ende der Slaverei hat auch dem einen oder anderen auf die eine oder andere Art geschadet. Die Frage ist ja eher, wo man am Ende hin will und ob es die "Zugeständnisse", die man auf dem Weg dorthin eingehen muss, wert ist. Ich finde es ethisch-moralisch betrachtet besser, eben nicht prekäre Arbeitsverhältnisse zu unterschtützen, da diese den Menschen mehr Schaden als nützen. Aber belassen wir es dabei.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Wahnsinn, was dieses kleine Becken für einen Bass liefern kann...

    Würde mir manchmal wünschen, dass der "Bass" bei Becken-Demos auch durchkommt! Im Werbevideo/Sample Shop klingt fast jedes Becken irgendwie gut. Im Laden je nachdem auch sehr gut, da die Antest-Räume akustisch optimiert sind. Zuhause oder auf der ein oder anderen Bühne hat man dann den Salat. Daher finde ich auch den oft gutgemeinten Rat "teste im Laden und nimm deine bestehenden Becken zum Vergleich mit" nur bedingt brauchbar. Dazu ist nämlich einiges an Erfahrung notwendig, wenn man die meisten nervigen Frequenzen gar nicht hört.

    Was bringen uns also bis zur Perfektion getriebene Audio-Demos? Am Schluss geht es ja nicht darum, wie das Becken aufgenommen klingt (das meiste Zeug klingt abgenommen gut), sondern wie sich das für den Spieler anhört/-fühlt.

    Four on the floor sind zwei zu viel.

    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 22.03.25 Heimathafen Lörrach, 17.05.25 Mehlsack Emmendingen mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Wenn man billig kauft, kann man ziemlich sicher sein, dass man schlechte Qualität bekommt und unethisch handelt, unfair und nicht klimafreundlich. Leider ist der Umkehrschluss aber nicht gültig - zahlt man mehr, auch für ein "Markenprodukt", heisst das nicht automatisch, dass man richtig, fair und umweltfreundlich kauft. Manchmal, durchaus auch oft, vergrößert man an nur jemandes Gewinnmarge.

  • Wahnsinn, was dieses kleine Becken für einen Bass liefern kann...

    Was bringen uns also bis zur Perfektion getriebene Audio-Demos?

    Meine Referenz ist immer mycymbal.com bzw. memphisdrumshop bzw. kommen bei Youtube-Suchen ohnehin immer ihre Videos prominent vor.

    Erstens haben sie seit einiger Zeit einen absolut grandiosen Demo-Drummer (dunkler Hautfarbe, als Erkennungsmerkmal) und zweitens klingen

    ihre Videos für mich sehr "ehrlich" im akustischen Sinne. Zumindest kann ich mir immer eine sehr gute Vorstellung machen, die mit meinen

    persönlichen Erfahrungen gut übereinstimmt.

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