KI - Fluch oder Segen oder ...?

  • Ich befürchte, dass wir eher früher als später einen Punkt erreichen, an dem wir nicht mehr unterscheiden können ob ein Musikstück von einem Menschen oder einer KI geschrieben oder gespielt wurde.

    Wir können es ja nur dann vorher ablehnen, wenn wir wissen dass es von einer KI kommt. Was bleibt dann aber von unserer Überzeugung übrig, wenn wir uns auf eine Kennzeichnung verlassen müssen, weil wir die Kriterien, die der Ursprung für unsere Haltung waren nicht mehr anwenden können?


    Die Kreationen von Menschen fußen mindestens teilweise auch auf gemachten Erfahrungen und Gefühlen. Ich traue einer KI darum in Zukunft irgendwie schon einen schöpferischen Akt zu - also was wirklich "Neues" zu erschaffen.


    Für die meisten Musikkonsumenten ist das vermutlich unerheblich. Wenige hören noch aktiv Musik wie wir hier. Für die meisten ist Musik nur noch eine begleitende Geräuschkulisse. Künstler und Hintergründe sind für sie uninteressant. Und dafür reichen die Fähigkeiten der KI wohl jetzt schon. Das macht mich irgendwie traurig.


  • Für die meisten Musikkonsumenten ist das vermutlich unerheblich. Wenige hören noch aktiv Musik wie wir hier. Für die meisten ist Musik nur noch eine begleitende Geräuschkulisse. Künstler und Hintergründe sind für sie uninteressant. Und dafür reichen die Fähigkeiten der KI wohl jetzt schon. Das macht mich irgendwie traurig.

    Naja, FANTUM rekrutiert sich noch immer aus einem Gesamtpaket...und da muss eben trotz eventueller KI-Hilfe auch "live" abgeliefert werden.....

  • Ich glaube, wir müssen den Begriff „KI“ bzw das Thema hier etwas einordnen


    Ich habe das Gefühl, dass manche hier Angst haben, dass eine KI unS Menschen beim Musikmachen ersetzen wird.


    Das ist Schwachsinn, weil Kunst & Kultur beinhaltet notwendigerweise den Menschen.


    Niemand würde sich Kunst reinziehen, die eine KI erstellt hat.


    Also wenn ein Roboter Bilder malt und in der Galerie ausstellt, würde doch niemand dafür Geld ausgeben und sich das anschauen und überlegen, was es damit Ausdrücken will.


    Früher wurden Zeichentrickfilme per Hand gezeichnet. Irre Arbeit, irrsinnig viel Liebe zum Detail! Meistens sehr hohe Qualität.

    Jetzt macht man das mit Computer. KI ist ja nix anderes. Ob ich Computer, Software, Programm, Algorithmus oder KI sage, ist in diesem Sinne egal.

    Manche stehen noch auf die alten Zeichentrickfilme. Meistens sinds die Menschen, die in dieser Zeit gelebt haben.


    Genauso mit Musik.


    ABER: wenn Künstler ein Kunstwerk schaffen, und für einige Arbeitsschritte sich mit KI unterstützen, ist es was ganz anderes.


    Die Pop Musik ist schon in den letzten Dekaden immer flacher und ähnlicher geworden. => langweilig


    Verkauft sich aber leider halt. Wird in Zukunft sicherlich noch schlimmer.


    Vielleicht ist das aber auch eine Chance… ein Auslöser, dass dann kreative Köpfe zum Tellerrand gedrängt werden und drüber blicken können!

  • Kann mich noch erinnern, als wir mit 14 unsere Laptops in der Schule bekamen.

    Meine Großeltern waren verwundert, weil ich nur mehr im Word geschrieben habe, und da werden ja viele Rechtschreib- & Grammatikfehler unterstrichen.

    Die meinten dann, dass dann fast jeder eine gute Schularbeit (Klausur) schreiben wird.


    Man sieht, es kommt nicht auf die Rectrschreibung an, sondern die Gedanken des Menschen hinter der Technik.


    Ich sehe das beim Musikmachen ähnlich!

  • Eine Erfahrung: Für einen Artikel zum Jubiläum der Stratocaster habe ich es mit einer KI probiert. Heraus kam ein unglaublicher Schwulst. Voller abgedroschener Formulierungen. Ein Klischee billigster Sorte.


    Wo hat die KI das „gelernt“? Eigentlich doch von den von Menschen gesetzten Inhalten. So hatte mir die KI auch einen Spiegel vorgehalten. Darin konnte ich sehen, wie es langweilig wird.

  • Ich glaube, dass die Entwicklung im Musik- und Filmbereich mit KI entscheidend verändert wird. Auch im Bereich Drehbücher, Lyrics etc. sind nun viele neue Türen geöffnet. Wir sehen es in der Musik schon länger, aber auch z.B. in der Werbung: alles nähert sich an und es gibt wenig, was heraussticht oder sich in wirklich kreativer Weise vom Rest unterscheidet. Es ist wohl auch so, dass früher die Charts von Bands bestimmt wurden, heute sind es hauptsächlich (Pop) Solokünstler. Für mich ein einziger Brei austauschbarer Musik, die sich nicht groß voneinander unterscheidet. Ich sehe darin aber eine großartige Chance, nämlich das bei uns allen das Verlangen oder sogar eine Sehnsucht geweckt wird. Eine Sehnsucht nach Etwas mit Tiefe. Wir werden bald schon vollkommen gesättigt sein, von den synthetischen Looks und den uniformen Klängen. Und dann wird die Stunde hausgemachter Musik schlagen, die von Menschen geschrieben wird, die Dinge erlebt und gefühlt haben, die eine KI niemals nachvollziehen kann. Und ich finde außerdem, dass mit künstlerischer Genialität oft auch ein Stück weit Wahnsinn einher geht. Und da denke ich, dass eine KI diesen (hoffentlich) nie versuchen wird zu imitieren. KI gibt uns im Grunde eine große Palette an Tools, das ist großartig - aber sie wird vollkommen kommerzialisiert und die Begrifflichkeit an sich dient in 90% der Fälle zur Steigerung von Verkaufszahlen. Das hat dann irgendwann auch der letzte verstanden und wird sich davon nicht mehr beeindrucken lassen.

  • Naja, m_tree und Mattmatt, das sind vielleicht ein bissel romantisierte Ansichten, nicht?

    Ich sehe es etwas fatalistischer. Natürlich sind die sogenannten KIs ein anderes Kaliber, aber was hat der Buchdruck ausgelöst? Was hat globalisierte Massenherstellung in ehemals individuellen Herstellungsprozessen erledigt? Die Individualität von Produkten ist weg und hat sich allenfalls in kleine Handwerksnischen verzogen, die von Enthusiasten gehegt und gepflegt werden.

    Beispiele gibt es einige und ich würde das als Muster bezeichnen. KI wird wie der Buchdruck etwas mitunter Wertvolles zu einem Massenphänomen machen, und damit wird es größtenteils an Individualität und Qualität einbüßen, aber die Hoffnung besteht, dass auch etwas Neues entstehen kann.

    Wer weiß, vielleicht haben ein paar der Klosterbrüder, die damals jahrzehntelang die Bibel handschriftlich vervielfältigt haben, ihre Kunst, ihre Individualität und ihre Kompetenzen genauso bedroht gesehen, als der gute Gutenberg um die Ecke kam.

    Dein Vergleich mit dem Buchdruck und der Massenproduktion hinkt aber gewaltig!


    Diese Massenproduktion haben wir in der Musikindustrie schon längst. Angefangen mit Schallplatten, über Musikkassetten bis hin zur Audio-CD und nun massenhaften Vervielfältigung und ständigen (nahezu kostenlosen) Verfügbarkeit durch Streaming. Damit wurde da m.E. auch schon längst ein gesundes Maß überschritten. Auch dadurch, was in der Musikproduktion durch die Digitaltechnik so alles möglich ist (das ist auch Segen und Fluch zugleich). Das hat aber nichts mit KI zu tun.


    Hier geht's ja um den Ersatz von Menschen durch KI im kreativen Schaffensprozess. Vergleichbar wäre das dann damit, dass KI auch die Bücher schreibt. Ist klar, was ich meine, oder? ;)


    Es ist wohl auch so, dass früher die Charts von Bands bestimmt wurden, heute sind es hauptsächlich (Pop) Solokünstler. Für mich ein einziger Brei austauschbarer Musik, die sich nicht groß voneinander unterscheidet. Ich sehe darin aber eine großartige Chance, nämlich das bei uns allen das Verlangen oder sogar eine Sehnsucht geweckt wird. Eine Sehnsucht nach Etwas mit Tiefe. Wir werden bald schon vollkommen gesättigt sein, von den synthetischen Looks und den uniformen Klängen. Und dann wird die Stunde hausgemachter Musik schlagen, die von Menschen geschrieben wird, die Dinge erlebt und gefühlt haben, die eine KI niemals nachvollziehen kann.

    Ich befürchte, dass KI das (Musik-)Konsumverhalten der Menschen nicht derart umkrempeln wird, auch nicht mit "umgekehrter Psychologie". Es gibt gegenüber dem Einheitsbrei ja auch heutzutage durchaus Musik mit der Tiefe, von der du sprichst und es ist ganz und gar nicht so, dass diese Musik nicht vorhanden wäre. Aber die Intelligenz und emotionale Tiefe der breiten Masse haben eben einfach keinen Bedarf für sowas. Da braucht man sich nur die meist gehörten Sachen bei den Streaming-Diensten anzuschauen.


    Die Nachfrage bestimmt in der Regel ja auch das Angebot oder in der Kunst zumindest das, was populär und erfolgreich ist.


    Niemand würde sich Kunst reinziehen, die eine KI erstellt hat.

    Da wäre ich mir nicht so sicher. Allein der Quatsch hier mit deutschem Text hat über 1 Million Aufrufe (innerhalb von 5 Monaten):


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    Die Paramter für die KI lauteten evtl. "Persiflage auf 60er/70er Schlager, versaut und anstößig, ..." u.ä. ...

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