Drumkabine Schlagzeugkabine Raum im Raum - mach ich es oder nicht!?

  • Hi Leute,

    ich hab ein kleines Büro im EG und einen nicht allzu großen Keller darunter. Das alles befindet sich mitten in Berlin in einem Altbau, links, rechts, oben, unten.. überall Nachbarn :)
    Ich habe ein Drum-Tec Jam Set mit Roland Snare, Roland Becken und kräftiger Doppelfussmaschine.

    Im besagten Keller wollte ich mir eine Raum-in-Raum Kabine bauen und bin quasi fertig mit der Planung.
    Kurze Stichpunkte dazu:

    - 4cm Schwerschaum bzw. Schwamm-Material oben drauf 22mm OSB
    - rundherum Holzständerwerk mit 12,5mm GK Platten innen und außen - dazwischen 6cm Dämmung
    - Tür wird eine Kellertür (Metall) ZK Element, keine Brandschutztür aber eine ca. 30Kg schwere mit 25db Schallreduktion
    - weitere Details erspare ich mir

    Stand jetzt zum testen war, das ohne Raum in Raum konnte man im Büro oben das trommeln schon deutlich hören und es dringt durch ein Kellerfenster in den Hof.. momentan wäre das nicht so wild, aber im Frühling und Sommer deutlich zu laut.

    Gibt es erfahrene Leutchen hier, die mir für o.g. Aufbau ihre Einschätzung bzgl. der Schallreduktion geben könnten? Ich muss die Lautstärke nicht gegen Null drücken, aber eine deutlich Reduzierung wäre angebracht. Die Bassdrum hab ich zum Beispiel da unten noch gar nicht getestet, die wird sicherlich ordentlich wummern.

    Ich würde mich über Meinungen und Einschätzungen freuen.


    Grüße

    Micha

  • Hi Micha. Ich glaube das müsste reichen. Wenn ich das richtig verstehe, ist das Schaummaterial der Untergrund? Eine richtige Kabine oder so mit Decke und/ oder Seitenwand verbunden?

    Spielst du mit Kopfhörern oder nutzt du ne Box?

    Dir geht es warscheinlich „nur“ um das Padgeklackere? Falls der Trittschall und Körperschall zum Boden noch problematisch ist könntest du dir noch ein zusätzliches Podest reinstellen. Schwachstelle wäre eine Lüftung aber die möchtest du bei eher kurzzeitiger Nutzung sparen oder?

    - Ich würde es wagen! 🤘

  • Hey,

    Bochumer - danke :)

    Ich spiele mit Kopfhörern, bin aber einer der lauteren Drummer.. und im Altbau übertragen sich die verschiedenen Frequenzen so fix.

    Es soll eine richtige Kabine ohne Kontakt zu Wänden oder Decke sein. Für den Boden ist dieser hochverdichtete PU Schaum gedacht, dieser hält 500 Kg/qm und sollte mit 4cm ausreichend Stärke besitzen. Darauf dann 22mm OSB und der gesamte restliche Aufbau.
    Belüftung wollte ich erstmal weglassen - ich habe öfter in einer Kabine in einem Proberaum gespielt, da gab es auch keine Belüftung - m.M. nach für 60-90 Minuten spielen vollkommen ok.

    chatGPT sagt zu meiner Konstruktion eine Reduktion des Körperschalls von 20-30db und des Luftschalls von 50-60db voraus. Erscheint mir etwas optimistisch, aber selbst 10db abgezogen, wären das ja gute Werte.

    Liebe Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von blackmade8 ()

  • „…. Für den Boden ist dieser hochverdichtete PU Schaum gedacht, dieser hält 500 Kg/qm und sollte mit 4cm ausreichend Stärke besitzen. Darauf dann 22mm OSB und der gesamte restliche Aufbau.“

    Moin,

    ich habe bis heute nicht verstanden, warum ein flächiger Kontakt den Körperschall entkoppeln soll.

    Autos haben sind dafür frei beweglich an 4 Punkten auf der Straße aufgehängt um nicht die unterschiedlichen Frequenzen = Stöße beim Überfahren von Löchern in die Kabine zu leiten.

    Der ideale Fall wäre ein frei schwingendes System mit sehr niedriger Resonanzfrequenz, wie z.B. eine schwimmende Kabine auf drei (oder vier…) ganz weich aufgepusteten dicken Autoschläuchen…

    So werden im High-Tec Bereich Schwingungen effektiv entkoppelt, z.B. Lasertische oder Rastertunnelmikroskope.


    … PU Schäume und ähnliche wie Basotect sind ideal zu Dämpfung im Raum, eine Dämmung nach außen erfordert andere Massnahmen:

    Lärmdämmung und Schallisolierung, Schaumstoffe von Schaumstofflager
    Lärmdämmung bzw. Schalldämmung leicht gemacht. Hier können Sie Schaumstoffe für Schalldämmung, Lärmdämmung kaufen.
    www.schaumstofflager.de

    Aber auch da gilt: Körperschall bekommst Du nur mit anderen Massnahmen sinnvoll reduziert…


    Mit Chatgpt wäre ich auch vorsichtig, das kann zwar Text aber nicht Zusammenhang, geschweige denn Rechnen.

    Schau lieber, wie die gute dt. Ingenieurin das macht und klau deren Ideen, das ist vermutlich weniger frustrierend im Resultat.

    Grundsätzlich kannst Du erfolgreich sein solange Übergangsbrücken für den Schall vermieden werden können.

    Viel Erfolg und bitte weitere Schritte hier teilen

    Einmal editiert, zuletzt von Beam ()

  • Habe neulich bei Drumtec das neue


    Roland VQD106

    Gesehen und gehört bzw nicht gehört. Wenn Lautstärke eine Rolle spielt dann würde ich das mal ausprobieren. Hab zum Üben zuhause sich das Diabolo aber mit Nachbarn wäre das problematisch……

  • Beam danke für deinen Input.

    Das Problem mit z.B. Autoreifen oder Fallschutzmatten (!) ist, dass man die giftigen Ausdünstungen (PAK) nicht im Haus haben möchte. Meinst du, es ist zielführender Sylomer Pads zu benutzen?

  • Sylomerpads sollten auch gehen, die lassen sich aber nicht durch Änderung der Füllmenge einfach an die Masse der Kabine samt Trommler und Trommeln anpassen…

    Ziel muss es aber bleiben, das die ganze Hütte ganz langsam, also sehr niederfrequent schwingen kann: dann werden bis auf diesen niedrigen Frequenzanteil alle anderen nicht übertragen

    Schwingungsisolierung – Wikipedia


    Ich meinte aber nicht Reifen sondern Schläuche, die sind aus Butyl Gummi, über deren PAK Ausdünstungen kann ich nichts sagen. Sowohl mein City-Racer als auch mein Reiserad stehen seit Jahren in meinem Schlafzimmer… Seit 2015 sind PAK in D für Reifen nicht mehr zugelassen, halten sich aber vermutlich nicht alle aus Übersee oder Gewinnmaximierer hier dran…

  • ich habe bis heute nicht verstanden, warum ein flächiger Kontakt den Körperschall entkoppeln soll.

    das argument (gefällt mir :thumbup: )und die zweifel/nachfrage des erfolgs (bzw. vor- u . nachteile) kann ich erst mal gut nachvollziehen - stimmt vom Prinzip,

    des Körperschalls betreffend (ugs. auch als Trittschall bezeichnet).


    Aber!: evtl. zu bedenken wäre das eine alleinige 22mm OSB platte, vermutlich trotz unterkonstruktion, zu wenig aussteifung besitzt, um nicht als

    schallemitierende membran zu fungieren, zumindest teilweise. Welche dann wieder eine Quelle (schwachstelle) für Raumschallemmission darstellen würde/könnte.


    der Boden müsste/sollte dann entsprechend, gewichtig aufwendig konstruiert werden. Zweischalig evtl. mit entsprechender schüttung,

    oder massiv. Statisch gesehen wird die konstruktion entsprechend durch mehr gewicht, dann aber auch wieder mehr oder flächigere Auflagen (Stützpunkte)

    benötigen.


    Ich glaube das das ist nicht immer, ganz einfach da einen optimalen kompromiss zu finden.


    Bei den Gipskartonwänden, könnte man evtl. zumindest eine Schale der doppelwandigen konstruktion, evtl. als Doppelbeplankung mit entsprechend

    dünnerer Stärke wählen, wenn die überhaupt noch angeboten werden.


    l.g.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Mir gefällt, dass das hier in die Tiefe geht.. danke Leute.

    Grundsätzlich alles sicherlich richtig, aber: ich möchte zu bedenken geben, dass ich im Keller bin und der Körperschall der über meinen Boden in den Kellerboden geht vielleicht nicht die größte Priorität haben muss!? Unter mir ist zumindest keiner mehr - ich weiß vom Boden überträgt sich das auch in die Wand.
    Man könnte natürlich auch statt 22mm auf 25mm OSB upgraden oder zwei Schichten OSB..?

  • Ich verstehe die Bedenken nicht, wenn du weisst, dass sich der Schall auch über den Boden nach oben ausbreitet.

    Der Körperschall über Stative und vor allem von der Pedalerie dürfte sehr wahrscheinlich die grösste Lärmquelle für die angrenzenden Nachbarn sein.

    Hast du abgeklärt was bei den Nachbarn so an Emissionen ankommt?

    Ein Raum-in-Raum-Konzept um ein über Kopfhörer gehörtes E-Drum nach aussen hin zu dämmen, ist vielleicht gar nicht notwendig.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Schau vllt. auch mal hier :


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    Das ist jetzt sicher die superpremium Variante und der hat auch mega Platz, aber er bringt ein paar interessante Punkte hoch, über die man nachdenken kann...

    Im Zweifel ist es insgesamt sogar günstiger über eine fertigkonfektionierte Kabine nachzudenken. Ich rate aber in jedem Fall mal abzuschätzen, wie der Arbeits- und Materialaufwand im Vergleich dazu etwa ist..


    Mich hatte jemand gerade vor kurzem wieder gefragt worauf es bei Schlagzeugkauf eigentlich ankomme...meine Antwort war hier: Viel wichtiger & schwieriger als ein Drumset ist zunächst ist zunächst einen Ort zu haben, wo Du in Ruhe üben kannst...das wird immer total unterschätzt.

    Ich kann mittlerweile einfach in meinen Keller marschieren und üben...früher musste ich erstmal 20 Minuten mit dem Auto in die Botanik...finde das ein super wichtiges Thema !

    "If you don't have ability you wind up playing in a rock band" (Buddy Rich)

    Einmal editiert, zuletzt von 3OakDrums ()

  • Ich verstehe die Bedenken nicht, wenn du weisst, dass sich der Schall auch über den Boden nach oben ausbreitet.

    Der Körperschall über Stative und vor allem von der Pedalerie dürfte sehr wahrscheinlich die grösste Lärmquelle für die angrenzenden Nachbarn sein.

    Hast du abgeklärt was bei den Nachbarn so an Emissionen ankommt?

    Ein Raum-in-Raum-Konzept um ein über Kopfhörer gehörtes E-Drum nach aussen hin zu dämmen, ist vielleicht gar nicht notwendig.

    Oben drüber ist mein Büro wo noch 4 Kollegen von mir sitzen. Das ist tagsüber da nicht fürchterlich laut, aber definitiv zu nervig für die anderen.
    Was über das Fenster bzw. die Wände nach draußen gelangt ist im Winter ok, im Sommer leider auch zu laut für abends bzw. Sonntag/Feiertag.

  • Magst du nochmal den für dich idealen Aufbau der Bodenplatte bzw. Dämmung darunter etc. erklären?


    Es gibt durchaus noch die 9mm dünnen GK Platten (die wollte ich für die Decke nehmen) - meinst du, die bringen außen doppelt Vorteile gegenüber 12,5mm einfach?

  • Pauschal die Ideallösung zu finden ist wie schon gesagt nicht ganz einfach, das kommt auf den Einzelfall, 'Ansprüche und Gegebenheiten an.


    schwere/steife Baustoffe wirken gut gegen die emmission von Luftschall, leiten aber dafür hervorragend Körper oder Trittschall.

    Im Wohnungs Massivbau Böden/ Decken verwendet man in der Regel Zementestrich und darunter Trittschalldämmung, geschäumte Platten

    in mindestens 2 cm stärke.


    Im Holzdecken oder Fertigbau wird auch gerne Estrich in vorkonfigurierten Estrich Platten verwendet, da ist die Plattenfuge die Schwachstelle,

    da wird die Kante d. platte versetzt gestaltet für die Fuge.


    Alternativen wäre auch ein zweischalig Gestalter Boden mit Schuttung im Zwischenraum, Die Entkopplung gegen den Körperschall würden dann wieder punktförmige

    auflagen oder auch flächige geschäumte platten benötigen.


    Alternativen wären auch Beton Gehwegplatten oder ähnliches, Problem sind da dann wieder die Fugen. Ausgießen mit Vergussmörtel ö.ä.

    Massen, und ne relativ massive Tragkunterkonstruktion

    Die entkopplung unten drunter gegen den Körperschall ist aber auch da notwendig.


    Wie schon auch in den Vorpost verschiedenlich angesprochen, kommts drauf an was das grössere Problem ist, der Luftschall oder Körperschall.


    Zur Wand

    Ein doppelt beplankter Wandaufbau 2x9 mm wäre verwindungssteifer als ein Einfacher, ausserdem können die Plattenstösse (Schwachpunkte) durch versetzten

    Aufbau der zweiten Lage vorteilhaft uberbrückt werden.


    Ob und welchen aufwand es braucht schwierig zu beurteilen.


    Auf den Herstellerseiten von GK platten gibts da entsprechende daten zu den Einzelnen Aufbauten. auch Schallschutz betreffend.

    Ich glaube mich zu erinnern das 9mm GK Schallschutzplatten z.B. nicht gibt,

    was sich kosten im vergleich verhalten zu einer Lage Schallschutz GK- Platte sollte man auch abwägen,

    Und auch den entsprechenden Aufwand einer zweiten Lage bei doppelter Bebplankung , als eine mögl. alternative

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • orinocco: Danke für deine Einschätzung.


    Was hältst du von folgender Schichtung:

    - Sylomer Pads (ausgewählt nach passendem Gesamtgewicht) ohne Füllung in den Zwischenräumen
    - 22mm oder 25mm OSB
    - Gehwegplatten
    - Trittschalldämmung (Standard aus dem Baumarkt)
    - 22mm OSB

    Man bräuchte nur echt Vertrauen in die Sylomer.. aber die sind wahrscheinlich sehr stabil in der richtigen Ausführung.

    Ich habe bereits gelesen, dass GK platten (12,5mm) im Vergleich zu OSB eine etwas bessere Schalldämmung ermöglichen und außerdem komplett ohne Formaldehyd, zudem günstiger Preis.. eigentlich das ideale Material für Wand und Decke. Tatsächlich würde ich aber die Schrauben nicht spachteln sondern nur die Stöße, um eine Deinstallation bei Auszug zu vereinfachen.


    Liebe Grüße

    Micha

  • Heftig und eine Menge Aufwand insgesamt kostenintensiv, alleine die Betonplatten runter zu schleppen, bei Auszug wieder rauf.


    Die Betonplatten mit Drummteppich drüber, als oberste Lage wäre auch nicht verkehrt.

    Eine Betonplatte Angeschlagen oder angeklopft klingt nicht.

    (du hast von oben nach unten gelistet nur zur sicherheit)


    Leichtbau Plattenwerkstoffe (Holz etc o.ä) Plattenverbundstoffe hingegen schon eher.

    Das Sylomer an unterster Stelle als Entkopplung Kabinenboden gegen den Raumboden.


    Ab einer gewissen Investition würde ich trotzdem mal einen Fachmann vor Ort zu Rate ziehen und das mal überschlagen Rechnen und ggfls . Messen absichern lassen. Evtl. ergibt sich da

    ja doch auch Einsparpotenzial.


    Die Idee mit nicht Verspachteln der schrauben fürs abbauen bei Auszug gefällt mir.

    Zum wieder zusammenschrauben, zumindest für einige Bauteile, ggfls. Rampamuffen für Verschraubungen Nutzen, nicht für die einzelnen Platten jetzt aber Bauteile Ständerwerk etc. o.ä.


    Gutes Gelingen


    l.g.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
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