Yamaha Stage Custom All Birch vs ältere Versionen - Hilfe!

  • Moin liebe Gemeinde!


    Ich möchte meiner einsamen 1989er Recording Custom Bassdrum nun endlich eine Familie schenken, heißt, ich will das Set endlich mit Toms komplett machen.

    Auf dem Gebrauchtmarkt ist mir das RC schlicht zu teuer, also habe ich mich entschieden, die nächstgünstige Yamaha Birke Version zu wählen, was leider runter bis zum Stage Custom geht.

    Soweit kein Problem für mich, das Set wird ja überall gelobt.


    Nun habe ich drei Toms (10, 12, 16) der neuen Serie erhalten und zufällig ein 10er der vorherigen Version, mit dem silber-grauen Badge, in die Hand bekommen.

    Beim vergleichenden Blick in die Kessel ist mir da leider schon einiges negativ aufgefallen:

    Die ältere Version hat:

    - goldene Schrauben und Unterlegscheiben wie bei der RC, die mir etwas edler erscheinen

    - eine sehr glatte, lackierte oder lasierte Innenlage

    - klanglich in meinen Ohren etwas mehr Projektion, etwas leichter stimmbar und mehr Sustain. Vor allem bei dem 10er hab ich große Stimmprobleme. Das klingt fast immer abgewürgt und hat komische Obertöne.


    Hier die Vergleichsbilder. Links ist die vorherige Version:


    Ich finde vor allem die unbehandelte, raue Oberfläche der aktuellen Version an der Innenseite, so wie der Gratung irgendwie unverständlich. Genauso wie die neuen schwarzen Schrauben und Unterlegscheiben wirken diese auf mich nicht gerade wie ein Upgrade.


    Jetzt hab ich beim Gratungstest auf dem Ceranfeld auch noch rausgefunden, dass die Gratungen nicht plan aufliegen. Nicht dramatisch, aber halt merkbar. Die Kessel wackeln also leicht.

    Dann ist mir aber auch noch das hier bei dem 12er aufgefallen:

    Da setzt sich eine Lage leicht ab. Wieder - nicht dramatisch aber halt merkbar.


    Jetzt kann ich natürlich die Gratungen schleifen (lassen), ebenso die Innenlagen und diese ölen, oder die Toms zurückschicken und gleich versuchen, mehrere Toms einer älteren Generation zu jagen - der Gebrauchtmarkt ist da gar nicht so schlecht. Bis zur zweiten Generation hätte ich sogar noch den Vorteil, dass diese noch die High Tension Lugs, wie die damaligen Recording Customs verbaut haben, die würden also vom Look her besser zu meiner Kick passen.


    Ich hab jetzt schon ein paar mal versucht, mich damit anzufreunden, die neue Version zu behalten, weil da ja auch das erweitern easy und kostengünstig ist.

    Ob das freischwingende YESS System jetzt einen großen Unterschied zu den gebohrten Toms bietet, hab nirgends erwähnt gefunden.


    Nun die Gretchenfrage:

    Gibt es da draußen jemanden, der ältere und neuere Versionen besitzt und mir etwas Einblick schenken könnte?

    Weiß jemand, ob die alten Versionen schlicht besser verarbeitet waren?


    Ich danke euch!

    Der Ben

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • Hallo Ben.


    Die schnelle Antwort ist: Ja - in Bezug auf die Holzverarbeitung erscheint die Vorgänger-Serie wertiger/sauberer gefertigt zu sein!


    Das kann ich in sofern vergleichen, da ich ein Stage Custom der aktuellen Serie habe - und ein 10x8 und 12x9 Racktom des Vorgängers, aber mit unterschiedlichen Finishes. Steht übrigens alles demnächst zum Verkauf, aber das nur als Randnotiz. Dazu stand in einem alten Proberaum ein Bop-Kit der Silver-Badge Generation für alle zur Verfügung.


    Die Absolut-Böckchen der aktuellen Serie gefallen mir optisch/technisch schon besser als die des Vorgängers, nur sind diese schon anders als die Made-in-Japan Böckchen der früheren High-End-Serien. Man merkt schon die Sparmaßnahmen, die Yamaha bei dieser Iteration im direkten Vergleich vorgenommen hat. Die Lackierung außen ist, wie immer, sehr toll gemacht, täuscht aber nicht darüber hinweg, das weder an den Gratungen, noch an den Innenseiten der Kessel, sowie den BD-Hoops innen weitere Bearbeitungsschritte vorgenommen wurden. Das ist alles roh belassen und die Gratungen sind "ok". Bei meinen beiden Silver-Badge Racktoms sind die Gratungen etwas präziser, schärfer und lassen sich etwas leichter/schneller stimmen. Liegt vielleicht auch an der Versiegelung der Gratungen und der Kessel innen. Dazu habe ich den ganz persönlichen Eindruck, das den 10er und 12er Racktoms generell die 1 Zoll mehr Kesseltiefe klanglich sehr gut zu Gesicht steht. Sie sind etwas voller, haben mehr Projektion und "singen" mehr - zumindest in Nuancen.


    Also, das aktuelle Stage Custom ist nach wie vor ein sehr gut klingendes und luxuriöses Einsteiger-Set für den Preis, aber wie inzwischen bei so vielen Drumsets in dieser Preisklasse:

    You get what you´ve paid for. Minimum ein Wechsel auf Markenfelle ist Pflicht.


    Die Farbe der Schrauben halte ich für vernachlässigbar. Beide Versionen zeigen keinerlei Pitting, oder sonstigen Verschleiß bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen. Das YESS II System ist dazu auch nicht so freischwingend, wie es vermarktet wird. Eine Lösung ist, die Tom-Arme mit den langen Hex-Rods zu benutzen und die Toms ganz am Ende der Rods zu befestigen. Dann haben diese ein nahezu uneingeschränktes Sustain.


    Andererseits waren/sind die Stage Customs ja durch alle Größen erschwinglich. Hier könnte sich eine Neufräsung der Gratungen und eine Versiegelung der Innenseiten sehr wohl lohnen - und ist im Zweifel immernoch leicht günstiger als ein neues Mittelklasse-Set, z.B. wie das aktuelle Tour Custom.


    LG

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