Maple Natur Kessel lackieren, ölen oder beizen?

  • Hi!

    Ich habe eine DW Performance Snare in Maple Natur. Ich glaube das heißt satin oil oder so. Dieses ist vom Farbton ziemlich blass und ich überlege, ob ich die mit vertretbarem Aufwand etwas satter im Farbton bekomme. Macht Klarlack und polieren da Sinn? Oder was ganz anderes? Bin für eure Einschätzungen dankbar.

    Grüße

  • so eine:

    DW 14"x5,5" SN Performance Maple
    Drum Workshop Performance Serie, 14"x5,5" Snare Drum, Farbe: Natural Lacquer, 14"x5,5" (10-ply HVX), Chrom Hardware, Standard Triple Stahl Spannreifen, Kessel…
    www.thomann.de

    ...?

    das sieht bereits lackiert aus, ohne deutlichen Aufwand fällt ölen, wachsen, beizen aus, weil ja noch eine Lackschicht im Weg ist.
    Für eine Beize oder schönes Öl darf da kein Lack mehr drauf sein.

    Den würde ich von so einer Snare nicht ohne Skrupel abschleifen, zumal Du sicher gehen müsstest, dass der Lack vollständig runter geht um dann eine neue Oberfläche aufzubauen.

    Und eine neue professionelle Lackschicht darauf zu bekommen solltest Du vorher wissen, mit welchem Lack vorher gearbeitet wurde, sonst kann es zu einer herrlichen Falten-Schrumpelbildung kommen.

    Ich bin kein DW Experte, aber versuch doch mal mehr über die Oberflächenbehandlung heraus zu bekommen, zur Not bei DW selbst...

    Einmal editiert, zuletzt von Beam () aus folgendem Grund: Fehlatoifel

  • Hallo

    Nur mal so eine Idee. Ich habe selbst eine Snare in Fassbauweise aus Fichte. Sehr helles Holz. Da es sich zuvor um ein Rohkessel handelte, hatte ich natürlich freie Bahn was die Holz Behandlung anbelangte.

    Die Anbauteile habe ich in einem tiefen Schwarz Ton ausgewählt.Das brinkt richtig guten Kontrast zu dem hellen Holz.

    Es wirkt nicht mehr blass, sondern sieht richtig gut aus. Chrome hingegen betont ganz klar die blasse Wirkung des Kessels.

    Es muss nicht alles Chrome weg. Ander Spannreifen in dunkel können schon die nötige Würze bringen

  • Der Kessel ist mit Sicherheit nicht unbehandelt, jeder nachträgliche Auftrag gerät zum Hochrisiko-Unternehmen, wenn du nicht weißt, welche Art von Finish das auf dem Kessel ist. Ich bin kein Fachmann und weiß nur, dass viele Substanzen untereinander nicht kompatibel sind.

    Aber ich weiß definitiv, wie schnell man unschöne Stellen produziert, wenn man nicht aufpasst. Und das will ich auf keiner meiner Snares haben. Zum Verschönern nimmt man entweder Billigsnares oder abgerockte Vintagekisten, an denen man nix verschlimmern kann.

    Deine DW-Schnarre wäre verschandelt, wenn auch nur irgendwas daneben geht und das Ergebnis nicht professionell aussieht. Dann lieber verkaufen und mit dem Erlös eine neue (gebrauchte) Snare finanzieren, die dir optisch besser gefällt. DW ist nicht unbedingt für mangelnde Optionen bei ansprechenden Finishes bekannt.


    Edit: auch davon, die DW als Kesselspender zu verwenden, wie Lexikon75 vorschlägt, würde ich abraten. Du opferst ne hochwertige Snare, steckst nicht unwesentlich Geld in neue Kesselhardware, und am Ende steht dem finanziellen Aufwand ein Wertverlust beim Wiederverkauf gegenüber. Das müsste schon ne extreme Herzensangelegenheit sein, einen solchen wirtschaftlichen Wahnsinn zu betreiben.

  • Danke für eure Meinungen! Hilft mir, das Vorhaben als "ist den Aufwand nicht wert" abzustempeln😬.

    Die Snare sieht wie ein unbehandeltes Stück Holz aus, aber anscheinend ist sie wirklich lackiert😯. Muss ich mal recherchieren.

  • Hallo Piet,


    wie die Kollegen schon geschrieben haben ist der Aufwand relativ hoch (auch ich gehe davon aus, dass ein Lack aufgetragen ist, der in jedem Fall vollständig entfernt werden müsste, das bekommt man aber gegebenenfalls mit einem guten Exzenterschleifer in einer Stunde hin). Auch wäre die Snare dann ncht mehr in einem Originalzustand, was den Verkaufswert schmälern würde. Es ist aber die Frage, was die Snare Dir wert ist. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es schwer ist, den einmal (selbst oder fremd) gesetzten Stachel ("so gefällt sie mir nicht") wieder loszuwerden. Du wirst Dich vermutlich immer wieder fragen, ob sie nicht anders schöner aussehen würde (ich kann Deine optischen Einwände nachvollziehen, mir gefällt das blanke Ahorn ebenfalls nicht). Dann solltest Du Dich fragen: den aktuellen Verkaufswert mitnehmen, die DW verkaufen und eine Snare kaufen, die Dir auch optisch gefällt. Oder doch die Änderungen angehen. Falls Du Letzteres tun willst: eine Möglichkeit ist, den geschliffenen Kessel mit einem dunkleren Öl zu behandeln, das bringt die Strukturen des Holzes schön zur Geltung und wirkt deutlich lebendiger als die nur klarlackierte Oberfläche. Die andere Möglichkeit ist, zu beizen / lasieren, und da gibt es alle Farbvariationen. Der alte Lack muss dann aber sehr sorgfältig entfernt sein, sonst gibt es Fehlstellen. Ahorn lässt sich sehr gut beizen, auch da kommt die Struktur des Holzes gut raus. Anschließend ist ein Klarlack aufzutragen.

  • Die Snare sieht wie ein unbehandeltes Stück Holz aus, aber anscheinend ist sie wirklich lackiert

    Unbehandelt sicher nicht, aber deshalb nicht zwingend lackiert. Es gibt ebenso gewachste oder geölte Oberflächen. Ganz roh halte ich für ausgeschlossen, denn unbehandeltes Holz nimmt Feuchtigkeit auf, wird schmutzig und bekommt Flecken, alles nix was man bei einem hochwertigen Instrument haben möchte. Wobei uns DW schon so manche Schnapsidee als tolle Neuerung andrehen wollte, ich sag nur 23" Bassdrums. Wer weiß, ob nicht auch das völlig rohe Holz ungeahnte klangliche Vorzüge hat? ;)

  • Edit: auch davon, die DW als Kesselspender zu verwenden, wie Lexikon75 vorschlägt, würde ich abraten. Du opferst ne hochwertige Snare, steckst nicht unwesentlich Geld in neue Kesselhardware, und am Ende steht dem finanziellen Aufwand ein Wertverlust beim Wiederverkauf gegenüber. Das müsste schon ne extreme Herzensangelegenheit sein, einen solchen wirtschaftlichen Wahnsinn zu betreiben.

    Ich habe mich da etwas vergaloppiert. Mein Ansatz wäre eher dahingehend orientiert, kleine Akzente setzen.

    Ich kaufe mir hier und da immer mal wieder Rohkessel und baue die mir auf.

    Da sitze ich schon ein paar Stunden daran mir zu überlegen was ich verbaue. Vom Rohkessel bishin zur fertigen Trommel vergeht locker mal ein halbes Jahr. Bei meiner letzte Snare habe ich beispielsweise erst nur die Reso-Seite fertig gemacht. War eine kreativ bezogene Entscheidung, aber auch eine finanzielle.


    Ich habe natürlich mit der Zeit einiges an Hardware am Start. Da kann ich etwas rum probieren.

    Das Herz muss natürlich auch an der Trommel hängen. Ist das nicht der Fall, dann lohnt sich der Aufwand nicht. Ist man mit Körper und Seele dabei, dann Spiel das Geld nicht die ganz große Geige. Man muss nur die Zeit absitzen, bis man das nötige Kleingeld zur Verfügung hat ;)

  • Danke für eure Meinungen! Hilft mir, das Vorhaben als "ist den Aufwand nicht wert" abzustempeln😬.

    Sehr richtig. Die Schleiferei ist es nicht Wert und bedenke auch, dass beim Refinishing Arbeitsschritte wie "Luftloch entfernen und ersetzen" (oft ein Krampf), "Gratung sauber abkleben" etc. anfallen. Das läppert sich dann, und man ist länger als gedacht mit so einem Projekt beschäftigt. Man lernt natürlich viel dabei, aber ich würde auch definitiv anderes/günstigeres Ausgangsmaterial als eine DW Snare dafür verwenden.

  • Wenn es wirklich"lacquer" ist, also Nitrolack, einfach gelb/amber getönten Nitrolack drübersprühen. 3-4 Schichten...aber aufpassen sehr giftig und Explosionsgefahr...so ne Dose kostet nen 20er gibt es im Gitarrenzubehörhandel. infach sehr leicht anschleifen.....ich ändere alle 10 Jahre den Look meiner Nitroklampfen....

    Einmal editiert, zuletzt von DRUMK ()

  • Dieses Thema wollte ich auch schon starten.

    Mein DW ist auch satin oil.

    Gerade bei der BD habe ich den Eindruck, dass sie durch schwindenden Ölauftrag langsam fleckig wird!


    Jetzt muss ich aber erst zur Bandprobe, werde morgen weiter schreiben.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass das Holz durch Lichteinfall unterschiedlich vegilbt und deshalb einen "fleckigen" Eindruck macht.

    Wie auch immer, bei hochpreisigen Sportgeräten würde ich mir so eine Aktion dreimal überlegen, siehe oben.

    Und wenn es denn wirklich sein soll, schlage ich vor, den Hersteller oder seinen Vertrieb einzuschalten, um mehr über die verwendete Beschichtung und die Möglichkeiten zum Pimpen zu erfahren.

    Lärmfähig

  • Wenn man ausprobieren will, ob "Satin Oil" tatsächlich nur geölt und nicht lackiert ist, kann man an einer Stelle, die man nicht oder nicht offensichtlich sieht (beispielsweise unter eine Böckchen) mit einem geölten Wattestäbchen sehen, ob das Holz das Öl aufnimmt. falls ja sollte es kein Problem sein, den Kessel nachzuölen, auch da gibt es verschiedenfarbige Öle.

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