Soll ich ein Drumset mit 20" oder 22" Bassdrum kaufen?

  • Die (Kessel-) Pauke ist unten hart durch den Korpus (Halbkugel) geschlossen mit der Folge das die Luft extrem komprimiert werden müsste damit die Membran im Grundmode im Zentrum auf- und abschwingen könnte.

    Leichter geht das mit einer Mode, bei der die eine Hälfte hoch-, die andere runterschwingt und das eingeschlossene Volumen konstant bleibt.

    Bei einer Bassdrum ist eine Schwingung des komplett geschlossenen Volumens möglich, entsprechend kann auch der Grundmode leicht bei zentraler Anregung anschwingen.

    Real mit Obertönen wird’s umfangreicher, da sind dann viele Knoten im Rennen.

    Ich muss mal ein Bild vom anderen Rechner raussuchen…

  • Merkt man gleich, wenn man mal mittig auf die Pauke haut. Da hat ne Bassdrum im Zentrum definitiv ein anderes Verhalten.

    Four on the floor sind zwei zu viel.

    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 30.11.24 + 22.03.25 Heimathafen Lörrach, 10.01.25 Markthalle Freiburg, 17.05.25 Mehlsack Emmendingen mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Mittig aufs Fell treffen tun die Schlägel bei mir übrigens alle

    Irgendwer schlaueres als ich hat mal gesagt, der Beater soll gar nicht unbedingt mittig - im Schwingungsknoten - auftreffen, wenn man bestmöglichen BD-Sound möchte. Vielleicht kann nils uns erhellen?

    Ich schlage jedenfalls gerne aussermittig, weil mir sonst der Hebelarm zu kurz wäre. Maschine ohne Verkünsteln und ohne Verschieben an den Spannreifen schrauben und ggf. nen Patch dahin, wo der Beater eben auftrifft. Hat bisher immer gut funktioniert, wobei die 18er auf nen Riser kommt.

    Das Ganze hat mehrere Aspekte.


    Einerseits entstehen weniger Obertöne, wenn man genau die Mitte des Fells trifft, denn hier schneiden sich alle diagonalen Knotenlinien der zugehörigen Oberschwingungen. Trifft man diesen zentralen Schwingungsknoten, werden die Obertöne mit diagonalen Knotenlinien nicht angeregt, sondern lediglich die mit konzentrischen Knotenlinien. Wer mehr dazu wissen will, google mal nach Chladni'schen Figuren (siehe Bild unten).

    Chladnische Klangfiguren

    Die Frage der Obertöne ist ja ein Thema für viele hier, deshalb lohnt es sich, genau zu treffen, wenn man einen obertonarmen Sound will, aber trotzdem nicht so viel Dämpfung anbringen möchte. In den 1980ern war z.B. Jeff Porcaro dafür berühmt, sehr präzise die Fellmitten zu treffen und daher sehr beliebt als Studiotrommler (es gab daneben selbstverständlich auch noch andere Gründe).


    Andererseits erhöht ein außermittiger Auftreffpunkt des Bassdrumschlegels die Lebensdauer des Fells enorm. Der Schlegel trifft, anders als ein frei beweglicher Stick, immer denselben Punkt des Fells. Wählt man diesen etwas außerhalb der Mitte, kann man durch Drehen des Fells um ein paar Grad immer wieder eine frische Stelle Fell unter den Schlegel bringen und es klingt wieder wie neu. Bei Drehungen von jeweils 30 Grad geht dies 12 Mal (!), die Haltbarkeit des Fells wird so also verzwölffacht.

    So kann man gut auf den angesprochenen Patch verzichten, denn diese Patches sind klanglich aus meiner Erfahrung ziemlich problematisch. Live mag das mit Patch noch gehen, im Studio ist es eigentlich immer schlecht.

  • Wählt man diesen etwas außerhalb der Mitte, kann man durch Drehen des Fells um ein paar Grad immer wieder eine frische Stelle Fell unter den Schlegel bringen und es klingt wieder wie neu.

    Klingt das wirklich neuer und "besser" als mit Patch? ^^ Gerade zum Spielen "gebrauchter" Felle gibt es ja die unterschiedlichsten Meinungen. Habe erst ein Interview mit Rossi Rossberg gehört... oder ist das bei Basstrommeln nicht ganz so tragisch?

    Four on the floor sind zwei zu viel.

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  • Klingt das wirklich neuer und "besser" als mit Patch? ^^ Gerade zum Spielen "gebrauchter" Felle gibt es ja die unterschiedlichsten Meinungen. Habe erst ein Interview mit Rossi Rossberg gehört... oder ist das bei Basstrommeln nicht ganz so tragisch?

    Ein Patch ist für meinen Geschmack (und auch den vieler Tonleute, die ich kenne) klanglich schwierig, weil der Attack vermatscht wird. Der Schlegel auf dem nackten Fell klingt einfach besser.


    Zur Frage der gebrauchten Felle: Ein neues Fell ist immer klanglich die beste Variante, keine Frage, und wenn man wie Rossi im beruflichen Alltag oft für große Produktionen arbeitet, kann man aus dem Vollen schöpfen.

    Die gemeinen Hobbyathleten haben aber zumeist geringere Ressourcen, als die großen Produktionen. Deshalb ist das Drehen des Fells eine legitime Methode. Was man bekommt ist ein frischer Attacksound, der nicht von einem neuen Fell zu unterscheiden ist, und einen Gesamtsound, der lediglich um ein paar kleine Prozente beeinträchtigt ist gegenüber dem neuen Fell (schließlich hat es ja schon eine kleine Beule).

  • Habe gerade einen Artikel gelesen und mich würde Interessieren, wir Ihr drüber denkt.

    https://www.lowvolumedrumming.…sse-kessel-grosser-sound/

    Wie bist Du denn auf den Artikel gekommen? Lautstärke ist bei Dir doch kein Thema, oder hatte ich das falsch gelesen? Wie Trommla schon schrieb, ist dieser Blog von einem Drumbauer geschrieben, der sich als Marktlücke „leise Drums“ gesucht hat. Bis hierhin ist alles prima - Werbung für die eigenen Produkte zu machen, von denen man überzeugt ist, ist völlig legitim. Ich bin regelmäßig an dem Punkt raus, wo darauf verwiesen wird, dass normale Sets anderer Hersteller semiakustische Instrumente seien, die nur noch mit Nah-Abnahme durch Mikrofone gut klingen könnten. Die Physik ist aber natürlich für jede Schlagzeugmarke die gleiche - man kann jedes Set warm stimmen und kleinere/kürzere Trommeln gibt es auch von den meisten Herstellern.

  • Ich persönlich würde eher zu 22" tendieren, finde 20" aber auch völlig OK.


    Bei den Standtoms finde ich flach und quadratisch auch beides OK, mit leichter Präferenz für flach.


    Was für mich hingegen noch nie gut funktioniert hat, sind 14er Standtoms. Je nachdem wie man sie stimmt, klingen die entweder zu hoch für einen richtigen Standtom-Sound, oder sie verlieren zu viel Power. 14" ist eine gute Größe für Hängetoms.

  • Habe gerade einen Artikel gelesen und mich würde Interessieren, wir Ihr drüber denkt.

    Generell entspricht das schon dem, was ich auch weiß.


    Allerdings Vorsicht bei dem Artikel, da ist auch ein Werbeversprechen für Adoro Drums enthalten, die ja gerne behaupten, dass nur sie Drums bauen, die für leises Spiel besonders geeignet sind. Mit meinen "ganz normalen" Sets funktioniert das aber ebenso ;)

    Es wird nicht behauptet, dass nur Adoro Drums baut, die für das leise Spiel geeignet sind. Der Fokus von Adoro ist aber auf Drums für den akustischen Einsatz. Das fängt schon damit an, dass zb serienmässig bei den akustischen Serien keine 14er Snare dabei ist, weil diese idR schon durch die Größe ca 2-4dB lauter sind als das restliche Set, und damit eine Mikrofonierung voraussetzen für einen ausgewogenen Klang.

    Mit einer kürzeren Kick - es wurde hier auch diskutiert- verkürzt man nicht das Sustain, sondern verlängert es. Die extra Tiefe macht eine Trommel percussiver, weil die Luft, die mehr bewegt werden muss, dämpfend auf die Felle wirkt, und somit sowohl Ton als auch Sustain verkürzen. Tiefer wird der Ton auch nicht mit tieferem Kessel, es sei denn, dieser ist ein vielfaches tiefer als der Durchmesser (wie bei Octobans zb). Deshalb bevorzuge ich flachere BD, denn den Ton verkürzen kann man auch durch Dämpfen oder Stimmen, länger machen kann man ihn aber nicht, wenn er von Haus aus schon zu kurz ist. Tiefere Kessel wirken Obertonreduzierend, was ein Nebeneffekt der Dämpfung ist. Deshalb kommt es einem so vor, als würden tiefere Kessel auch tiefer klingen. Tatsächlich kann man diesen Effekt aber eben auch mit zusätzlicher Dämpfung erreichen.

    Hier im Forum wird gerne und viel gegen Adoro gehatet, darum lasse ich das hier. Ich möchte nur empfehlen, mal tatsächlich die Sets irgendwo anzuspielen, falls dich der akustische Klang interessiert. Aus welcher Gegend kommst du denn?

  • Guten Morgen,


    22" ist der Standard.

    Wenn ich ansonsten keine Gründe für groß oder klein habe, dann kaufe ich den Standard.


    Ansonsten ist es so, dass man eine große Trommel hoch stimmen kann.

    Ich habe mal spaßeshalber meine Superstar 24er hoch gestimmt, da wäre die locker für Bebop durchgegangen.

    Das geht.


    Den Sinn und Einsatzbereich von 20er Kick Drums halte ich für überschaubar. Ich habe in meinem Leben noch keine

    gekauft und wenn ich es getan hätte, dann nur, um wirklich alle Größen zu haben.


    Beim Verkauf ist der Standard auch leichter verkäuflich, allerdings ist 20" ja die nächstbeliebte Größe.

    Ich persönlich bin übrigens aufgerundet 170 und habe am liebsten 24". Es soll noch andere nicht allzu großwüchsige

    Trommler (auch berühmte) geben, die ähnliche Größen fahren, einen davon habe ich erst letztes Jahr noch gesehen.


    Grüße

    Jürgen

  • 22" ist der Standard für Stage Drums. Laut. Bei Studio Drums ist 20" der Standard. Bei Jazz Kits 18".

    Was am meisten verkauft wird, hat wenig aussage darüber, was gut ist. Aber keiner will dir reinreden, was du spielst, Jürgen.

    Die BD wird nur immer kleiner, je wahrscheinlicher ist, dass das Schlagzeug in einem Raum gespielt und ggf nicht abgenommen wird. Also, Rock-Drums, immer abgenommen, 22", 24" oder gar 26", kein Thema. Schaut man bei Drummern, die unplugged und in kleinen Räumen spielen, sind es gerne auch mal 16". Ich sehe da ein Pattern... aber ich kann mich täuschen.

  • Ich bin regelmäßig an dem Punkt raus, wo darauf verwiesen wird, dass normale Sets anderer Hersteller semiakustische Instrumente seien, die nur noch mit Nah-Abnahme durch Mikrofone gut klingen könnten.

    ähm. habe ich was verpasst? So ziemlich alle Schlagzeughersteller* gehen davon aus, dass ihre Drums für optimalen Klang abgenommen & gemixt werden, bzw die close-mic-abnahme ist Standard bei jedem (rock-) Gig. Es ist lange her, dass ich mal erlebt habe, dass ein Tontechniker nur mit Overheads ein Set abnehmen wollte - so 70er Jahre- lange her. Overheads bzw Raummikrofone, also Mikros, die mehr als ein-zwei Fuss vom Set entfernt sind, nehmen den Klang unverzerrt ab, je näher man an die >Trommel geht, um so mehr wird der akustische Klang verfremdet, und beim Schlagzeug ist es so nah, dass wir vom Nahbesprechungseffekt sprechen - das Mikro ist ca 2-3 cm vom Fell entfernt, sorgt so für einen Bass-und tiefe Mitten Boost, Kompression und dadurch längeres Sustain. Wenn ich als Drummer weiss, dass ich NICHT abgenommen werde, suche ich mir gänzlich andere Drums aus, welche, die im Raum gut funktionieren und harmonisch klingen, ohne nachjustiert werden zu müssen. Es hat schon seinen grund, dass viele Jazz Drummer kleine Sets spielen, und in Studions zT noch Drums aus den 50ern stehen, die noch nicht auf Laut getrimmt wurden. Dabei geht es nicht nur darum, ob ein Set laut oder leise ist, sondern auch, wie voll und gut es leise gespielt klingen kann. Denn die meisten Sets sind heute auf recht lautes spiel optimiert, mikrofoniert, nicht auf leises Spielen mit Traditional Grip, Kalbsfell etc... Also, das ist für mich schon die Definition für Semi-Akustisch, oder?

    * such mal videos von Schlagzeugherstellern mit ihren Drums, ich habe noch nie ein offizielles Video gesehen, wo nicht close mics am Schlagzeug waren, selbst, wenn das Set auf einer Wiese gespielt wurde. Eine Zeit lang wurde sogar versucht, Schlagzeuge schon mit Mikrofonen vorinstalliert zu verkaufen, was nur konsequent wäre, aber bei den Drummern nicht gut ankam; die Mikros bekommt man ja meist beim gig gestellt, warum dafür 1-2k mehr ausgeben für's set. Ich kann mich täuschen, aber dann zeigt mir bitte ein offizielles produktvideo von Drums, wo diese nur mit Raummikrofonen abgenommen wurden.

  • 22" ist der Standard für Stage Drums. Laut. Bei Studio Drums ist 20" der Standard. Bei Jazz Kits 18".

    Was am meisten verkauft wird, hat wenig aussage darüber, was gut ist. Aber keiner will dir reinreden, was du spielst, Jürgen.

    Die BD wird nur immer kleiner, je wahrscheinlicher ist, dass das Schlagzeug in einem Raum gespielt und ggf nicht abgenommen wird. Also, Rock-Drums, immer abgenommen, 22", 24" oder gar 26", kein Thema. Schaut man bei Drummern, die unplugged und in kleinen Räumen spielen, sind es gerne auch mal 16". Ich sehe da ein Pattern... aber ich kann mich täuschen.

    Ich lese hier viele Mutmaßungen und Verallgemeinerungen. Nur weil 20" BDs in sog. "Studio"-Konfigurationen verkauft werden, macht sie das noch lange nicht zum Standard fürs Studio. Aus tontechnischer Sicht sind Live und Studio zwei unterschiedliche Paar Schuhe und bringen auch unterschiedliche Anforderungen ans Schlagzeug mit sich. Dennoch hängt sehr vieles auch vom Musikstil, vom Geschmack und von der Spielweise ab.


    Mal etwas nüchterner betrachtet ...


    Die (wahrgenommene) Lautstärke von Trommeln hängt grundsätzlich von verschiedenen Faktoren ab, die völlig Hersteller-unabhängig sind. Die Hauptrolle spielt überhaupt erstmal, wie hoch der Grundton ist. Aufgrund der Frequenz-abhängigen Lautstärkewahrnehmung des menschlichen Gehörs nehmen wir tiefere Grundtöne bei gleicher Amplitude leiser wahr als höhere Grundtöne. Einen technisch gleich lauten Ton bei 200 Hz nimmt man etwa 12dB lauter wahr als bei 100 Hz, was wahrgenommen 3x so laut ist.

    Was noch dazu kommt ist aber, dass tiefere Grundtöne auch mehr Energie zur Erzeugung gleicher Amplituden brauchen. Also beim Schlagzeug ganz einfach größere Trommeln und damit auch mehr Fell- und Luftmasse, die zum Schwingen angeregt werden müssen.


    Deswegen setzen sich kleinere Bassdrums unmikrofoniert auch besser durch als große. Zumindest bei gleicher Spielweise. Mal vom geringeren Platzbedarf abgesehen ist das wohl einer der Gründe, warum deiner Meinung nach kleinere Bassdrums häufiger in kleineren Locations zum Einsatz kommen. Falls dem wirklich so ist, vermute ich da aber noch weitere Zusammenhänge wie z.B., dass typische Benutzer kleiner Bassdrums eher in kleinen Jazzclubs als auf großen Festival-Bühnen spielen ...


    Was "besonders leise Trommeln" bzw. auch speziell Adoro Drums betrifft, bin ich da etwas skeptisch. Häufig hat man nämlich das Problem, dass im Gesamtkontext Trommeln eher zu leise und Becken eher zu laut sind. Gute Schlagzeuger beherrschen es, ein ausgewogenes Lautstärkeverhältnis von Trommeln und Becken zu erzeugen - die Trommeln also härter als die Becken anzuschlagen. Auf leise getrimmte Trommeln halte ich in Kombination mit "normalen" Becken für nicht besonders sinnvoll. Ganz besonders auch ohne Mikrofonierung.

  • Was "besonders leise Trommeln" bzw. auch speziell Adoro Drums betrifft, bin ich da etwas skeptisch. Häufig hat man nämlich das Problem, dass im Gesamtkontext Trommeln eher zu leise und Becken eher zu laut sind. Gute Schlagzeuger beherrschen es, ein ausgewogenes Lautstärkeverhältnis von Trommeln und Becken zu erzeugen - die Trommeln also härter als die Becken anzuschlagen. Auf leise getrimmte Trommeln halte ich in Kombination mit "normalen" Becken für nicht besonders sinnvoll. Ganz besonders auch ohne Mikrofonierung.

    Hm. Als Schlagwerker, der gerne auch mal in Orchestern aushilft, bin ich da nicht ganz deiner Meinung. Erst einmal können auch Becken auf leise getrimmt werden - dünnere, größere Becken klingen weniger harsch und schrill, und lassen sich leiser anspielen ohne zu expodieren.

    Apropro Orcherster, ich bin über diesen Artikel gestoßen, der das Thema Leisere Drums hat, und zwar mit dem renomierten Bruckner Orchester aus Linz, welches, Überraschung, ein Adoro spielt. Aber was wissen die schon.

    https://www.nachrichten.at/kul…seren-Toene;art16,2475998

    Ich zitiere mal den Teil, der ums Schlagzeug geht, das ist in etwa die Hälfte des Artikels, so begeistert war der Journalist anscheinend:

    1655066_app-v3-original_1BrQ1w_LFTmMV.jpg"Um ein Drittel kleiner

    Für das Chicago-Programm, in dem wie schon in Michigan gleich nach der Pause Duke Ellingtons "Black, Brown and Beige Suite" auftauchte, hatten sich die Linzer mit einem neuen Instrument ausgestattet. Es ist ein handgefertigtes Mini-Drumset des familiären Herstellers "Adoro". Der Hamburger Firmengründer Stefan Korth war im Konzert der großen Erzeuger vor dreieinhalb Jahren erstmals als Schlagzeug-Fabrikant des Jahres aufgefallen.

    "Das neue Drumset ist nicht nur um rund ein Drittel kleiner als herkömmliche, es ist trotz seines hervorragenden Sounds dementsprechend leiser. Unser Schlagzeuger kann also ganz entspannt spielen und muss sich nicht darauf konzentrieren, nur ja nicht zu dominant zu klingen", sagt Bruckner-Orchester-Generalsekretär Oliver Deak. Während Deak schwärmt, montiert Alfred Steindl, der stellvertretende erste Pauker des Orchesters, das kleine Instrument mit den großen Vorteilen. "Adoro" hilft schließlich auch bei der Logistik. Deak: "Es braucht nicht so viel Platz. Und wenn man weiß, dass der Transport eines Containers auf dieser Tour zwischen 5000 und 10.000 Euro kostet, dann lohnt sich das."

    Musikalisch hat es sich zweifelsfrei rentiert. Erstmals klang das Bruckner Orchester bei Ellington einer routinierten Big Band zum Verwechseln ähnlich."

    Einmal editiert, zuletzt von Drpepper ()

  • Hm. Als Schlagwerker, der gerne auch mal in Orchestern aushilft, bin ich da nicht ganz deiner Meinung. Erst einmal können auch Becken auf leise getrimmt werden - dünnere, größere Becken klingen weniger harsch und schrill, und lassen sich leiser anspielen ohne zu expodieren.

    Ich hatte ja nur gesagt, dass ich gegenüber besonders leisen Trommeln etwas skeptisch bin, weil Becken oft eher zu laut sind.

    Demnach muss die Beckenauswahl zu besonders leisen Trommeln dann eben auch passen. Die Spielweise sowieso.


    Wann sind Trommeln eigentlich leise? Wenn man sie tief stimmt, stark abdämpft und mit leichten Sticks (oder Beatern) sachte anspielt. Eigentlich ganz einfache Physik. Die Kesselstärke bzw. die Kesselmasse und die Gratungen machen auch noch was aus, das dürfte sich auf die Lautstärke aber nur in Nuancen auswirken.


    Und ich weiß ja nicht wer du bist, scheinst hier aber ein alter Bekannter zu sein. :/

    Auf mich wirkt das alles ein bisschen so, dass du allen anderen klar machen willst, sie hätten weniger Ahnung als du. ;)


  • PS: Lifter, Riser, Raiser oder so heißen die :)

    Der ist aber hübsch. Was ist das für ein Modell?

    Das würde mich auch interessieren. Aber nach allem, was auf dem Bild zu erkennen ist, rückt das Pedal wohl auch bei diesem Modell (zu) weit von der Bassdrum ab. Dabei wäre es eigentlich kein großes Problem, die Platte, an die das Pedal geklemmt wird, verstell- bzw. verschiebbar zu machen, z. B. durch Langlöcher. Auch bei anderen auf dem Markt vertretenen Liftern...

  • Und dabei noch ne dreiste Falschbehauptung hinterlassen. Die wenigsten hier dürften was gegen Adoro haben, das sind sicher gute Schlagzeuge.

    Sorry für nochmaligen OT: ich stimme Dir zu, trommla - das Problem ist nicht die Marke Adoro oder die Trommeln dieser Marke, sondern das Herumreiten auf der gebetsmühlenhaft wiederholten Behauptung, andere (= die etablierten) Drumhersteller würden (nur) „semi-akustische“ Schlagzeuge bauen, die für eine Nahabnahme mit Mikrofonen und auf Lautheit optimiert wären. Auch wenn es solche Konstruktionen sicherlich in der ein oder anderen Ausprägung gibt (z.B. Pearl Masterworks Stadium Recipe o.ä.), gibt es natürlich auch dünnwandige Kessel in traditionellen oder noch flacheren Tiefen und mit kleinen Durchmessern von anderen Herstellern als Adoro. Die Behauptung, dass diese als „semi-akustisches“ Instrument designed wurden, entbehrt m.E. jeder vernünftigen Grundlage - ich persönlich halte sie für schlichtweg falsch.

    Ein wirklich relevanter Vergleich wäre ein Adoro Kit (z.B. aus der Worship Serie) gegen ein Set eines der etablierten Hersteller mit oben genannten dünneren Kesseln und vergleichbaren Größen - beide mit den gleichen Fellen bestückt und gleich gestimmt. Das wäre a) interessant und b) aussagekräftig im Hinblick auf relevante Lautstärkeunterschiede (sofern es die dann gibt). Am besten als Blindtest…

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