Soll ich ein Drumset mit 20" oder 22" Bassdrum kaufen?

  • Danke...wow....sehr gut und umfangreich erklärt.
    Ich habe mir auch Schlagzeuge mit 20x16 Bassdrum, 10x7 und 12x8 Tom und 14x14 Floortom angeschaut, wusste aber nicht, ob es nun besser klingt, als die Trommelgrößen des Armory mit 22x18, 10x8 und 12x9 und 16x16.

    Es gibt ja viele unterschiedliche Größen.....dass man irgendwann nicht mehr weiß, was man nun kaufen soll, wenn einem die Erfahrung fehlt.

  • Dachte, bevor ich irgendwas zusammenkaufe, frag ich lieber die Profis hier.
    Möchte nicht typische Anfängerfehler machen, und später dann jammern.
    Klar, muß ich meinen Sound finden, aber zwecks Equipment die Meinung anderer zu hören und dazuzulernen, hilft mir bestimmt weiter.

  • Habe gerade einen Artikel gelesen und mich würde Interessieren, wir Ihr drüber denkt.

    Generell entspricht das schon dem, was ich auch weiß.


    Allerdings Vorsicht bei dem Artikel, da ist auch ein Werbeversprechen für Adoro Drums enthalten, die ja gerne behaupten, dass nur sie Drums bauen, die für leises Spiel besonders geeignet sind. Mit meinen "ganz normalen" Sets funktioniert das aber ebenso ;)


    Auch wenn die Sachverhalte an sich nicht falsch sein mögen, dürfte sich wenig davon relevant im Alltag bemerkbar machen. Eine Standardkombi, wie du sie in Erwägung ziehst, trägt dem schon genügend Rechnung, interessanter wird es bei Extremen. Ein Set mit 26/14/18 ist komplett was anderes als 18/10/14. Deshalb wohl auch die Erwähnung von "Männergrößen".


    Und es gibt ja auch noch Schlagzeuge, bei denen die Floortom 14x12 oder 16x14 sind, was haltet ihr denn davon?

    Absolut ok, finde ich. Meine Floortoms sind glaube ich alle nicht quadratisch, und mir fehlt nix. Hab sogar mal irgendwo gelesen oder gehört, dass jemand im direkten Vergleich meinte, etwas flachere FT hätten seiner Erfahrung nach den besseren Sound. Hab aber keinen A/B-Vergleich, ich mag nur die Optik von quadratischen nicht so gerne.


    Ehe du als nächstes noch fragst, ob wir Tubelugs oder runde Böckchen besser finden, mach dir nicht so nen Kopf, Schlagzeug ist keine Raketenwissenschaft. Wenn du ein gutes Angebot hast, kauf es. Es gibt da draußen so viele Drummer, und jeder hat andere Präferenzen bei seiner Konfiguration. Trotzdem klingt nur der schlecht, der nicht spielen kann. Wenn es "gute" und "schlechte" Konfigurationen gäbe, würden doch alle die guten wählen, und die schlechten gäbe es nicht mehr. De facto sind solche Fragen einigermaßen sch***egal.

  • Für 22er spricht die höhere Flexibilität, speziell was den Grundton betrifft (der Durchmesser bestimmt den Grundton-Bereich) und auch der mittiger gelagerte Auftreffbereich des Beaters. Sogar bei 22ern ist der bei moderat ausgelenkten Beatern noch leicht off-center bzw. über der Mitte.


    Für 20er spricht der geringere Platzbedarf, sowohl beim Aufbau (Toms über der BD) als auch Transport und, wenn man tonal sowieso höher möchte.


    Egal wie du dich entscheidest - lass lieber die Finger von besonders tiefen Bassdrums. 14-18" Tiefe reichen völlig aus. Dem Trend zu tieferen BDs stehe ich auch skeptisch gegenüber.

    Etwas flachere Floortoms find ich dagegen schon sinnvoll. Und nur bei Floortoms find ich quadratische Maße überhaupt sinnvoll.

  • Ich kann den Gebrauchtkauf-Tip nur unterstützen. Dann ist der Verlust beim Wiederverkauf fast null.


    Allerdings muss man muss man beim Gebrauchtkauf, übrigens wie auch beim Neukauf abseits der Oberklasse, immer vernünftige Felle mit ins Budget einpreisen. (Außer, der Sound ist einem egal, und man pappt alles mit Tape tot. Dann erübrigt sich aber auch die ganze Diskussion mit Durchmesser vs. Tiefe der der Kessel)


    Und dann vergisst man oft den eigentlichen Preistreiber: Vernünftige Becken und einen vernünftigen Hocker, der Rücken sagt danke.


    Sagen wir mal, das gesamte Budget wären 1000 EUR -

    Und sagen wir, wir haben das Glück, gute Becken gebraucht für 500 EUR herzukriegen. (Das braucht Zeit und Geduld, ist mir mit einem Satz Paiste 2002 und einem Satz Zildjian A - sogar in Thin und Paperthin - in fünf Jahren zweimal gelungen)


    Dann brauchen wir noch gute 200 EUR für eine teilweise Neubefellung, und gute 100 EUR für einen Hocker von ner Marke mit gutem Preis-Leistungsverhältnis.


    Dann bleibt für das eigentliche Kit - inklusive Ständern und Fussmaschine - ohnehin nur noch genug Geld, um ein "Unser-Sohn-hat-vor-ein-paar-Monaten-Schlagzeug-begonnen-und-das-Interesse-wieder-verloren"-Noname Anfängerkit in Standardgrößen aus den Kleinanzeigen zu ziehen, und zu hoffen, daß es für die Kesseldurchmesser die passenden Felle als günstiges Set gibt.

    "Leute im Internet erfinden immer irgendwelche Zitate."Albert Einstein

  • Und dann , zum Originalthema - Kickdrum-Durchmesser - fällt mir noch was ein. Selber spiele ich 18", 20" und ganz selten mal eine 22"-Kick, die ich eigentlich mal - samt Kit - verkaufen müsste, aber nicht übers Herz bringe.


    Klar klingen die drei Unterschiedlich. Auch macht die 22" - bei tatsächlich exakt gleicher Befellung - für mich selber - beim Spielen - spürbar mehr her als meine 20". Für die Band ist das in der Praxis aber unbedeutend, und Live ebenfalls: Mit dem richtigen Mikro und den richtigen Handgriffen am Mischpult vorausgesetzt, hängt der Sound im Publikum mehr davon ab, ob da eine Saal-PA mit vernünftigen Subwoofern ist oder doch wieder mal nur "zweimal Speakers-on-Sticks". Sogar aus meiner 18" Pancake kriege ich mit EMAD2-Befellung und einem drinliegenden Grenzflächenmikrofon einen "Rock"-Sound aus einer PA raus, wenns sein muss.

    Auch wenn die 18"er real, akustisch, im Raum, echt schwachbrüstig ist und bei harter Spielweise maximal vielleicht "pappig" wird, aber nie wirklich "kickt".


    Mittig aufs Fell treffen tun die Schlägel bei mir übrigens alle, weil ich sie halt entsprechend montiere. Für die 18"er musste ich dazu den Schlägel mit dem Dremel kürzen. Aber das ist schnell gemacht.

    "Leute im Internet erfinden immer irgendwelche Zitate."Albert Einstein

  • Mittig aufs Fell treffen tun die Schlägel bei mir übrigens alle, weil ich sie halt entsprechend montiere. Für die 18"er musste ich dazu den Schlägel mit dem Dremel kürzen. Aber das ist schnell gemacht.

    Oha - und das lässt sich dann noch vernünftig spielen? Mir würde da definitiv die Beater-Hebelarm-Schwungmasse fehlen.

    Fragen und Beiträge zu E-Drums können zu heftigen Reaktionen und Nebenwirkungen führen.

  • Mittig aufs Fell treffen tun die Schlägel bei mir übrigens alle, weil ich sie halt entsprechend montiere. Für die 18"er musste ich dazu den Schlägel mit dem Dremel kürzen. Aber das ist schnell gemacht.

    Oha - und das lässt sich dann noch vernünftig spielen? Mir würde da definitiv die Beater-Hebelarm-Schwungmasse fehlen.

    Ich fragte mich eh schon: Wer hat eigentlich die optimale Beaterlänge erfunden? Schließlich kann man den Beater bei den meisten Fumas doch eh verstellen...

    Four on the floor sind zwei zu viel.

    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 30.11.24 + 22.03.25 Heimathafen Lörrach, 10.01.25 Markthalle Freiburg, 17.05.25 Mehlsack Emmendingen mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Mittig aufs Fell treffen tun die Schlägel bei mir übrigens alle

    Irgendwer schlaueres als ich hat mal gesagt, der Beater soll gar nicht unbedingt mittig - im Schwingungsknoten - auftreffen, wenn man bestmöglichen BD-Sound möchte. Vielleicht kann nils uns erhellen?


    Ich schlage jedenfalls gerne aussermittig, weil mir sonst der Hebelarm zu kurz wäre. Maschine ohne Verkünsteln und ohne Verschieben an den Spannreifen schrauben und ggf. nen Patch dahin, wo der Beater eben auftrifft. Hat bisher immer gut funktioniert, wobei die 18er auf nen Riser kommt.

  • Klar klingen die drei Unterschiedlich. Auch macht die 22" - bei tatsächlich exakt gleicher Befellung - für mich selber - beim Spielen - spürbar mehr her als meine 20". Für die Band ist das in der Praxis aber unbedeutend, und Live ebenfalls: Mit dem richtigen Mikro und den richtigen Handgriffen am Mischpult vorausgesetzt, hängt der Sound im Publikum mehr davon ab, ob da eine Saal-PA mit vernünftigen Subwoofern ist oder doch wieder mal nur "zweimal Speakers-on-Sticks". Sogar aus meiner 18" Pancake kriege ich mit EMAD2-Befellung und einem drinliegenden Grenzflächenmikrofon einen "Rock"-Sound aus einer PA raus, wenns sein muss.

    Auch wenn die 18"er real, akustisch, im Raum, echt schwachbrüstig ist und bei harter Spielweise maximal vielleicht "pappig" wird, aber nie wirklich "kickt".

    Mit Nahmikrofonierung, entsprechenden Mikros und großen PAs bzw. mehreren großen Subwoofern kann man Bassdrums tatsächlich deutlich voluminöser und tiefer als in der Realität klingen lassen.

    Dennoch stößt man da auch mit 22ern mitunter an Grenzen. Wie ich in meiner aktuellen Band gerade ... da kann der Grundton der Bassdrum kaum tief genug sein. Die PAs sind sowieso meistens ausreichend dimensioniert.


    Daher habe ich die 22er mit beidseitig PS3 gerade so tief gestimmt, dass die Spannschrauben vom Schlagfell fast abfallen. Und bevor ich ein EMAD2 drauf mache will ich noch probieren, das Reso wegzulassen bzw. durch ein Meshfell zu ersetzen. Experimentiere dies bzgl. gerade im Proberaum.

    Ohne Reso ist der Grundton automatisch deutlich tiefer ...


    Mittig aufs Fell treffen tun die Schlägel bei mir übrigens alle, weil ich sie halt entsprechend montiere. Für die 18"er musste ich dazu den Schlägel mit dem Dremel kürzen. Aber das ist schnell gemacht.

    Das ist sicher schnell gemacht. Aber dass dann der Punch weg und das Spielgefühl im Eimer ist, lässt sich dann nicht mehr schnell beheben. Unabhängig von der Größe der Bassdrum gibts da m.E. durchaus einen (individuellen) Sweetspot.

  • Das mit dem Schlägel-Dremeln hat jetzt aber viele Reaktionen hervorgerufen, ich wollte den Thread eigentlich nicht kappern 8|

    (@Mods kann man diesen Teil verschieben?)

    Da es aber doch scheinbar einige - ich sag mal neutral - "interessant" finden, habe ich nochmal genau nachgesehen - auf "exakt mittig" habe ich den Schlägel tatsächlich nicht gestellt, da wäre der Schlägel-Arm tatsächlich arg kurz geworden. Insofern sage ich Mai-Carsten: Ja an deiner Frage ist schon was dran.

    Und dann kommt es auch noch auf die Fussmaschine an. Hier ist es eine sehr alte Yamaha, die ich extra für diesen Zweck gekauft habe - bei meinen Iron Cobras müsste ich den Schlägel nochmal nen guten Zentimeter kürzer machen, weil die Achse (um die sich der Beater dreht) bei der Iron Cobra höher liegt.


    So wie er nun eingestellt ist, ist er Schlägel nun 12cm lang (Achsenmittelpunkt der Fussmaschine bis Beater-Mittelpunkt gemessen, nicht Gesamtlänge!) und fühlt sich zugegebenermassen tatsächlich sehr leicht vom Spielgefühl her an. Der Beater könnte in der gekürzten Form immer noch gute 4cm nach oben, brauchts aber nicht. Ich habe auch mit diesen kleinen Schraubgewichten experimentiert, das braucht es ebenfalls nicht:

    Die dazugehörige Hi-Hatmaschine ist vom Federzug ebenfalls maximal leicht eingestellt. Da das Kit zumeist mit leichten Sticks oder gleich Besen bespielt wird, ist das ganze ist in sich sehr stimmig und lädt zum sanften Spiel ein - siehe meinen Forumsnamen...


    Zitat

    Aber dass dann der Punch weg und das Spielgefühl im Eimer ist, lässt sich dann nicht mehr schnell beheben. Unabhängig von der Größe der Bassdrum gibts da m.E. durchaus einen (individuellen) Sweetspot.

    Ja, das geht schon, Thomann behebt das Problem sehr gerne und sehr schnell, mit einem Ersatzschlägel. Den habe ich mir tatsächlich seinerzeit vorab als Ersatzteil bestellt. Damit ich den gekürzten sofort ersetzen kann, wenns Scheisse ist, und mir nicht einreden muss, das Experiment wäre geglückt.


    Und ich sag mal, wenn ich damals nicht meinen Sweetspot zwischen "zu leicht" und "zu rand" gefunden hätte....

    Dann hätte ich als nächstes eine von diesen höhenverstellbaren Fussmaschinen bestellt, hätte in meinem Post oben nur von dieser geschwärmt und meine Basteleien verschämt verschwiegen 8)

    "Leute im Internet erfinden immer irgendwelche Zitate."Albert Einstein

  • Moin

    Nur so am Rande...

    Mittig aufs Fell treffen tun die Schlägel bei mir übrigens alle, weil ich sie halt entsprechend montiere. Für die 18"er musste ich dazu den Schlägel mit dem Dremel kürzen. Aber das ist schnell gemacht.

    Das ist Nonsens und wie schon erwähnt kontraproduktiv für's Spielgefühl, mal ganz davon abgesehen, das der viel zu spitz/ kantig auftreffende Beater Felle frisst (ohne Dot) .

    Außerdem gibt's da grade für 16"/ 18"er BDs was von Ratiopharm , ääh ... Tama & Co. z.B. ;)



    PS: Lifter, Riser, Raiser oder so heißen die :)


    Edith sagt, Willkommen zurück im Club der Bekloppenden :thumbup:

  • gesagt, der Beater soll gar nicht unbedingt mittig - im Schwingungsknoten - auftreffen,

    Bei einer Pauke ist in Fellmitte ein Schwingungsknoten, bei einer BD kann dort durchaus maximale Amplitude erreicht werden…, dort ist also kein Knoten sondern der Bauch. vermutlich wervechselt.

    Wobei es zur Anregung von anderen als der Grundmode durchaus sinnvoll sein kann außermittig das Fell zu treffen.

    Beim Stimmen einer Trommel spiele ich die Ränder um dort die Fellspannungen zu lokalisieren und nicht exakt in der Mitte, weil mir dort der Grundton zu dominant ist.

  • Sorry dass ich zweifle, aber für mich klingt das nicht logisch. Sowohl Pauke als auch Bassdrum haben eine kreisrunde Membran, warum sollte sich das Schwingungsverhalten unterscheiden? Die Membran weiß doch nicht, ob sie unter sich ne Pauke oder ne Bassdrum hat. Das physikalische Prinzip ist meiner dunklen Erinnerung nach dasselbe. Und zum Stimmen kann man bei Trommeln den Finger in die Fellmitte auf eben jenen Schwingungsknoten legen, um die Oberschwingungen besser zu hören, funktioniert bei allen runden Membranen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!