Soll ich ein Drumset mit 20" oder 22" Bassdrum kaufen?

  • Guten Morgen,
    ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen:
    Ich bin 35 Jahre alt, und habe bis vor etwa 8 Jahren Schlagzeug gespielt. Vorher habe ich 3 Jahre gespielt.
    Nun möchte ich wieder einsteigen, und habe auch schon einige Sets, die mir gefallen würden.
    Ein billiges Set kaufe ich mir nicht, sondern eher was Mittelklassiges, soll ja auch ein gutes Instrument sein.
    Ich bin 173 groß und hatte früher eine 22" Bassdrum gespielt, von der Größe ging das gut.


    Da ich nur zuhause spielen möchte, frage ich mich, ob ich nun eine 20" oder 22" Bassdrum möchte.
    Beide Sets, zb. das Mapex Armory kosten genausoviel. Spielen könnte ich auf beiden Größen.
    Die mit 20" wird etwas leiser sein, aber da habe ich sowieso keine Probleme hier, wo ich wohne.

    Wenn ich dabei bleibe, werde ich mir in einigen Jahren ein anderes Schlagzeug kaufen, so denke ich natürlich darüber nach, welches Schlagzeug man denn besser verkaufen kann?
    Eines mit 20" oder mit 22" Bassdrum?


    Habe erst gedacht, die Frage wäre doof, aber wenn ich an eine 24" oder 26" Bassdrum denke, glaube ich, dass es dafür nicht so viele Liebhaber gibt.


    Also welches Schlagzeug verkauft sich leichter: Eines mit 20" oder eines mit 22" Bassdrum?

  • Guten Morgen Belinda35

    erst mal herzlich Willkommen (zurück) im Club der Schlagzeugverrückten.

    Zu deinen Fragen bzw. Aussagen:

    Da ich nur zuhause spielen möchte, frage ich mich, ob ich nun eine 20" oder 22" Bassdrum möchte.
    Beide Sets, zb. das Mapex Armory kosten genausoviel. Spielen könnte ich auf beiden Größen.
    Die mit 20" wird etwas leiser sein, aber da habe ich sowieso keine Probleme hier, wo ich wohne.

    Der Lautstärkeunterschied dürfte eher messtechnisch erfassbar sein, eher dürfte die 20er ein hörbar etwas anderes Klangbild besitzen. Für deine Situation meines Erachtens völlig unerheblich. 20er spielen ihre Vorteile vor allem dabei aus, dass sich weniger Platz beim Transport einnehmen und einen etwas niedrigeren Aufbau ermöglichen. Aber da kommst du ja mit beidem klar, wie du schreibst.

    Also welches Schlagzeug verkauft sich leichter: Eines mit 20" oder eines mit 22" Bassdrum?

    Das lässt sich vermutlich nur mit der Glaskugel sagen. Beides ist gängig, Komplettsets mit 20er werden aber meinem Eindruck nach etwas seltener angeboten. Allerdings sind sie wohl auch nicht ganz so gefragt. Ich persönlich hatte viele Jahre eine 20er Bassdrum, würde aber inzwischen keine mehr nehmen. Hat für mich keine relevanten Vorteile, und ich mag den Sound größerer BD einfach lieber.

    Über die Verkaufschance entscheiden aber auch noch andere Faktoren z.B. Finishes, restliche Konfiguration, Lieferumfang und ähnliche Dinge. Und ich weiß nicht, ob die 50 oder 100 Euro, die ich möglicherweise beim Verkauf mehr bekäme, für mich eine Kaufentscheidung wäre. Erst mal will ja ich selbst lange damit Freude haben und nicht aus erwarteten Wiederverkaufsgründen Kompromisse schließen.


    Wenn du das neue Set nur als Zwischenlösung siehst, würde ich eher jetzt zum Gebrauchtkauf raten, zumindest bei den Kesseln. Dazu neu oder ggf. gebraucht ein gutes Hardwarepaket, dass du weiter verwenden kannst, wenn du irgendwann mal umsteigst, und die besten Becken, die du dir leisten kannst. Becken prägen deinen Klang am allermeisten, und es gibt heute viele ansprechende Becken für bezahlbares Geld, wenn man nicht bei den Big Four sucht. Was bei denen im günstigen und mittleren Segment angeboten wird, kann man schon ne Weile ertragen, aber Zultan und Co verkaufen für ähnliches Geld wirklich gute Serien.


    Auf die Weise würde sich der Wertverlust minimieren, und viele Mittelklassesets wie das Armory lassen eigentlich kaum Wünsche offen, weshalb man überhaupt noch umsteigen sollte. Nur wollen uns die Hersteller natürlich vor allem im Premiumsegment den Mund wässrig machen und betreiben mit Endorsern und Hochglanz nen riesigen Aufwand, um uns zu ködern. Brauchen tut's das alles nicht, man kann mit jedem ordentlich gestimmten Mittelklasseset live und sogar im Studio bestens bestehen, wenn man mit dem Gerät umgehen kann und gute Becken hat.

  • Ich würde sagen ob 20" oder 22" ist eigentlich völlig egal, Lautstärketechnisch tut sich da nix. Ich würde eher danach gehen was dir besser gefällt (kann auch ausm Bauch sein), bzw bei welchem Kesselsatz die Tomgrößen dabei sind, die dir eher zusagen. Hast du die Möglichkeit Sets mit 20er oder 22er Bassdrum anzuspielen? Die 22" wird vielleich minimal mehr Bass im Sound entwickeln, aber zum Klingen kann man beide bringen.


    lg

  • Danke für die umfangreichen Antworten. Dann ist es wohl eher Geschmacksache? Ich dachte da wär ein großer Unterschied?
    Ich tendiere ja auch mehr zur 22" Bassdrum, habe auch oft darüber nachgedacht, ein kleineres Schlagzeug zu nehmen.
    Einfach weil dann alles niedriger ist, und das Schlagzeug nicht so viel Platz einnimmt.
    Ich hab da ein günstiges Armory in Aussicht in den Größen 22x18, 10x8, 12x9, 16x16, das würde mir auch vom Finish ganz gut gefallen.
    Hardware ist da auch schon dabei. Das verkauft ein Bekannter und der möchte gern 600€ dafür haben.

  • Ich hab da ein günstiges Armory in Aussicht in den Größen 22x18, 10x8, 12x9, 16x16, das würde mir auch vom Finish ganz gut gefallen.
    Hardware ist da auch schon dabei. Das verkauft ein Bekannter und der möchte gern 600€ dafür haben.

    Dann nimm es, ist kein Fehler, wenn ne Snare dabei ist. Ohne Snare fände ich den Preis noch zu hoch, wenn ich es mit den Neupreisen vergleiche.

    Das einzige, was mich daran stören würde, ist die Tiefe der Bassdrum. Für mich gerne 22x14, maximal zur Not 22x16. Noch tiefer braucht imho primär mehr Platz, hat aber keinerlei Vorteile. Aber wenn du es nicht rumschleppen musst, kann man damit leben.

  • Ich dachte da wär ein großer Unterschied?

    Ein großer Unterschied wäre 16" oder 26". 20 oder 22 macht bei ähnlicher Tiefe nicht so viel.


    Zum Set, wie trommla geschrieben hat, wenn mit Snare würde ich das nehmen, damit hast du jedenfalls was brauchbares.


    lg

  • Ich habe 20" und 22". Finde die 20" ist flexibler auch wenn's mal jazziger werden soll (und iss auch nicht son Kanister...habe aber eh alles in 14" Tiefe).

    Die kannst Du noch ganz gut hochpitchen...wenn Du sowas offen eh nie spielst fiele das Argument weg.


    Anderes Ding ist der Beaterpunkt: Bei der 20" ist der Beater der Fußmaschine in der Regel etwas off center. Bei der 22" kommst Du da besser genau ins Zentrum. Wenn Du die Bass Drum ins Fell reinspielst bleibt der Beater da IMHO besser liegen. Auf einer 20" oder gar 18" funktioniert für mich besser aus der Trommel rauszuspielen (da Du da in der Regel mehr rebound hast) sonst flattert der Beater nach (keine Ahnung wie das auf 24 oder 26" läuft...noch nie gespielt). Wenn Du da technisch erst nachschärfen musst, macht das zunächst mal vllt. nicht so viel Spaß.

    "If you don't have ability you wind up playing in a rock band" (Buddy Rich)

  • auch wenn's mal jazziger werden soll


    Die kannst Du noch ganz gut hochpitchen...wenn Du sowas offen eh nie spielst fiele das Argument weg.

    Lustig, dass sich diese Ansicht seit der Erfindung des Bebop vor 80 Jahren so hartnäckig hält, man bräuchte im Jazz kleine Bassdrums in hoher Stimmung. Ich spiele ja auch viel Jazz, aber so ein Fußtom käme für mich nicht in Frage. Auch da am liebsten 22", wobei ich für Oldschool-Jazz sogar von ner typischen Riesen-Bassdrum träume. Bis in die 40er waren das ja Kaliber von um die 30", wäre (außer zum Schleppen) sicher lustig und optisch auf jeder Bühne ein Hingucker.

  • auch wenn's mal jazziger werden soll


    Die kannst Du noch ganz gut hochpitchen...wenn Du sowas offen eh nie spielst fiele das Argument weg.

    Lustig, dass sich diese Ansicht seit der Erfindung des Bebop vor 80 Jahren so hartnäckig hält, man bräuchte im Jazz kleine Bassdrums in hoher Stimmung. Ich spiele ja auch viel Jazz, aber so ein Fußtom käme für mich nicht in Frage. Auch da am liebsten 22", wobei ich für Oldschool-Jazz sogar von ner typischen Riesen-Bassdrum träume. Bis in die 40er waren das ja Kaliber von um die 30", wäre (außer zum Schleppen) sicher lustig und optisch auf jeder Bühne ein Hingucker.

    Hi, ja aber hör Dir mal Miles Davis aus den 60ern (z.B. Miles Smiles oder E.S.T ) oder auch alles mögliche contemporary ECM mäßige an...selbst bei meiner 20"er muss ich da schon brutal raufstimmen und komme immer noch nicht so richtig dran (obwohl Williams wohl eine 20er verwendet hat)...


    Klar haben die in den 40ern Riesenkaliber gespielt, da war aber Jazz Tanzmucke und man hat einfach stumpf die Klamotten aus Militärequipment verwendet oder nachgebaut....BigBand, Diexie, Old-School...oder Du schmeißt da die Hundedecke eh rein, ok...gebe ich Dir recht aber combo Jazz...lass gerne sehen/hören, wäre ärgerlich, wenn ich da was übersehen hätte und einem Klischee aufgesessen wäre !

    "If you don't have ability you wind up playing in a rock band" (Buddy Rich)

  • Ich hab da ein günstiges Armory in Aussicht in den Größen 22x18, 10x8, 12x9, 16x16, das würde mir auch vom Finish ganz gut gefallen.
    Hardware ist da auch schon dabei. Das verkauft ein Bekannter und der möchte gern 600€ dafür haben.

    Das einzige, was mich daran stören würde, ist die Tiefe der Bassdrum. Für mich gerne 22x14, maximal zur Not 22x16.

    Ah okay, aber wenn man so rumschaut im Internet, findet man viele neue Schlagzeuge mit 18" und sogar mit 20" Tiefe.
    Verstehe gar nicht, warum die Hersteller dann so tiefe Bassdrums bauen?
    Bei einer kürzeren Trommel wird dann der Ton kürzer?


  • Anderes Ding ist der Beaterpunkt: Bei der 20" ist der Beater der Fußmaschine in der Regel etwas off center. Bei der 22" kommst Du da besser genau ins Zentrum. Wenn Du die Bass Drum ins Fell reinspielst bleibt der Beater da IMHO besser liegen. Auf einer 20" oder gar 18" funktioniert für mich besser aus der Trommel rauszuspielen (da Du da in der Regel mehr rebound hast) sonst flattert der Beater nach (keine Ahnung wie das auf 24 oder 26" läuft...noch nie gespielt). Wenn Du da technisch erst nachschärfen musst, macht das zunächst mal vllt. nicht so viel Spaß.

    Ah okay, verstehe ich....hatte mal Physik in der Schule.
    Dann hat man wohl am meisten Ton, wenn man die Trommel in der Mitte trifft?

  • Klar haben die in den 40ern Riesenkaliber gespielt, da war aber Jazz Tanzmucke und man hat einfach stumpf die Klamotten aus Militärequipment verwendet oder nachgebaut....BigBand, Diexie, Old-School...oder Du schmeißt da die Hundedecke eh rein, ok...gebe ich Dir recht aber combo Jazz...lass gerne sehen/hören, wäre ärgerlich, wenn ich da was übersehen hätte und einem Klischee aufgesessen wäre !

    Aber es wäre doch seltsam, wenn man heute 20" oder weniger bräuchte, um das nachzustellen, was aus den 40ern von "Riesenkalibern" zu hören ist!? :/ Kann es vielleicht auch einfach sein, dass die damalige Aufnahmetechnik den "Bauch" der Basstrommel nicht wirklich konserviert hat?

    Ich finde, wir könnten das Thema ab #7 in einen eigenen Thread auslagern, weil ich dann noch ne andere Frage dazu hätte, die hier den Rahmen sprengt. ^^ * duck und weg *

    Verstehe gar nicht, warum die Hersteller dann so tiefe Bassdrums bauen?

    Das war halt mal Trend. Ich hatte auch mal so ein Ofenrohr von Tama. Sogar Roland hat das bei der VAD-Serie (Elektrische Drums mit "Akustik"-Design) übernommen, wo es gleich mal gar keine musikalische Relevanz hat...

    Bei einer kürzeren Trommel wird dann der Ton kürzer?

    ...ich wage mich auf dünnes Eis gefährlichen Halbwissens, aber würde sagen nicht so pauschal. Eher: längere Trommel = mehr Volumen an Luft, welche zwischen beiden Fellen zum Schwingen gebracht werden muss. Dann ist einerseits mehr Energie notwendig (wahrscheinlich marginal), andererseits wird die Ansprache im Vergleich zu ner kurzen Trommel träger = weniger Attack. Und die lange Trommel hat mehr "Tiefbass", weil sich längere Wellenlängen (niedrigere Frequenz) ausbilden.

    Dann hat man wohl am meisten Ton, wenn man die Trommel in der Mitte trifft?

    Im Prinzip schon. Merkst du ja, wenn du z. B. ein tiefes Tom eher am Rand anschlägst. Der Klang wird dann perkussiver, also mehr Obertöne. Ich mach mir das manchmal zunutze, wenn ich in akustischen Umgebungen ohne Mikrofonabnahme einen "Spezialsoound" brauche. :S

    Four on the floor sind zwei zu viel.

    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 30.11.24 + 22.03.25 Heimathafen Lörrach, 10.01.25 Markthalle Freiburg, 17.05.25 Mehlsack Emmendingen mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

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  • Klar haben die in den 40ern Riesenkaliber gespielt, da war aber Jazz Tanzmucke und man hat einfach stumpf die Klamotten aus Militärequipment verwendet oder nachgebaut....BigBand, Diexie, Old-School...oder Du schmeißt da die Hundedecke eh rein, ok...gebe ich Dir recht aber combo Jazz...lass gerne sehen/hören, wäre ärgerlich, wenn ich da was übersehen hätte und einem Klischee aufgesessen wäre !

    Aber es wäre doch seltsam, wenn man heute 20" oder weniger bräuchte, um das nachzustellen, was aus den 40ern von "Riesenkalibern" zu hören ist!? :/ Kann es vielleicht auch einfach sein, dass die damalige Aufnahmetechnik den "Bauch" der Basstrommel nicht wirklich konserviert hat?

    Ich finde, wir könnten das Thema ab #7 in einen eigenen Thread auslagern, weil ich dann noch ne andere Frage dazu hätte, die hier den Rahmen sprengt. ^^ * duck und weg *

    ...denke da missverstehst Du mich : 40er Jahre d'accord keine Ahnung....hab ich nicht probiert ! Aber wenn Du einen modernen offenen Jazz sound in der Bass willst, glaube ich nicht, dass Du das mit sonem 22"+-Kanister ohne weiteres tunen kannst....das war mein Punkt. Iss doch irgendwie logisch, das eine Großvolumige Trommel eben tiefer klingt...wenn Du höheren pitch willst also schon mit was Kleinerem einsteigst. Aber auch korrekt: 18"er wurden wohl von vielen Leuten der Transportierbarkeit nachgefragt (so stands glaub ich mal in einem Elvin Jones Interview im MD) , haben dann aber eben genau diesen (helleren, sustainigen) sound geprägt...

    "If you don't have ability you wind up playing in a rock band" (Buddy Rich)


  • Anderes Ding ist der Beaterpunkt: Bei der 20" ist der Beater der Fußmaschine in der Regel etwas off center. Bei der 22" kommst Du da besser genau ins Zentrum. Wenn Du die Bass Drum ins Fell reinspielst bleibt der Beater da IMHO besser liegen. Auf einer 20" oder gar 18" funktioniert für mich besser aus der Trommel rauszuspielen (da Du da in der Regel mehr rebound hast) sonst flattert der Beater nach (keine Ahnung wie das auf 24 oder 26" läuft...noch nie gespielt). Wenn Du da technisch erst nachschärfen musst, macht das zunächst mal vllt. nicht so viel Spaß.

    Ah okay, verstehe ich....hatte mal Physik in der Schule.
    Dann hat man wohl am meisten Ton, wenn man die Trommel in der Mitte trifft?

    ...sagen wir anderen Ton...aber im Grunde richtig, weil du das Fell in der Mitte am tiefsten auslenken kannst (höchste Amplitude), denn die Fellspannung fällt zur Mitte ab, wenn Du also von der Fellmitte weggehst wird die Spannung fester (weniger Auslenkung) und damit der Rebound stärker. Höherer Rebound ist aber (IMHO) mit einem BD-Pedal schwerer zu kontrollieren, weil Du den Beater nach dem Schlag vom Fell weg halten musst...Off-Center= Mehr Rebound = "schwieriger"...zumindest war es das mal für den Typen hier an meiner Tastatur, der das gerade eingibt, weil er mal den Beater früher im Fell hat liegen lassen und dann umlernen musste.

    "If you don't have ability you wind up playing in a rock band" (Buddy Rich)

  • Verstehe gar nicht, warum die Hersteller dann so tiefe Bassdrums bauen

    Ich auch nicht :D

    Ist letztendlich der Experimentierfreude der Hersteller geschuldet und natürlich ne Mode, um neue Begehrlichkeiten zu wecken und den Markt am Laufen zu halten. Bei Toms begann das in den späten 80ern, dass sie immer tiefer wurden bis hin zu quadratischen Maßen. Ne ganze Weile waren dann die sog. Powertoms der Standard, bis sich in den 2000ern das Pendel dann in die Gegenrichtung bewegte und Tama die ersten Hyperdrive-Toms auf den Markt warf, also besonders flache Kessel. Inzwischen ist man wieder beim alten Standard, also ein "gesundes Mittelmaß" wie bis zu Beginn der 1980er Jahre.

    Gleichzeitig mit den Hyperdrives wurden die Bassdrums, die bis dahin von den früher üblichen 14" moderat auf oftmals 16" Tiefe angewachsen waren, plötzlich 20" tief, also richtige Kanonenrohre. Der Trend geht nun auch langsam zurück, und gerade im Zuge der Retrowelle bei Neuerscheinungen (Sonor Vintage, Gretsch Brooklyn etc.) entdeckt man wieder vermehrt die klassische Tiefe von 14". Am verbreitetsten dürften aktuell Tiefen von 16" und 18" sein.

    Bei einer kürzeren Trommel wird dann der Ton kürzer

    Die Länge des Tons hängt vor allem von der Dämpfung der Trommel ab, also wieviel Bettzeug du hineinpackst ;)


    Bei tiefen Bassdrums vergrößert sich vor allem das Volumen der Luftsäule, die in Bewegung gesetzt werden muss, und durch die Distanz zwischen Schlag- und Resonanzfell dauert die Anregung des Resos nach dem Anschlag etwas länger als bei flachen Trommeln. Die Ansprache wird also etwas indirekter.

    Klanglich konnte ich bisher keine wirklichen Vorteile tiefer Bassdrums feststellen, im direkten Vergleich zwischen meiner beiden 14 und 18 Zoll tiefen 22ern hat die flachere der beiden klanglich die Nase vorn. Genausoviel Bumms, aber etwas prägnanter im Ton. Ob das aber an der Kesseltiefe liegt, oder ob da Kesseldicke, unterschiedliche Gratung oder verschiedene Hölzer ne größere Rolle spielen, kann ich dir nicht sagen. Sind einfach zwei recht verschiedene Bassdrums. Meine dritte 22" Bassdrum ist nur 7" tief und klingt wieder ganz anders.


    20 oder 22 bleibt für mich in erster Linie Geschmackssache. Klar ist, je größer der Durchmesser einer Trommel, umso mehr Tiefbass ist physikalisch möglich. Es geht eben nichts über Membranfläche. Besser oder schlechter würde ich keine Variante sehen, man kann mit beidem Spaß haben.

  • Habe gerade einen Artikel gelesen und mich würde Interessieren, wir Ihr drüber denkt.

    https://www.lowvolumedrumming.…sse-kessel-grosser-sound/

    ...richtig daher der Raiser für die BD hier ;-)...Und: Ich habe in den "Fcking" 80ern gelernt...musste entweder alles elektronisch oder extralang und extragroß sein...Vorteil von kleineren/kürzeren Kesseln, dass Du bei der Sitzposition weniger Kompromisse machen musst...meine ReCo go for something smaller ! ...weniger krawall, einfacher zu transportieren oder aufzustellen...gut jetzt Scheiße, wenn Du in eine Glamrockband einsteigen willst...

    "If you don't have ability you wind up playing in a rock band" (Buddy Rich)

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